DE2460788A1 - Flammhemmende polycarbonatzusammensetzung - Google Patents
Flammhemmende polycarbonatzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine flammhemmende Polycarbonatzusammensetzung
und sie ist insbesondere gerichtet auf ein aromatisches Polycarbonat, welches in Mischung einen speziellen flairanhemmenden
Zusatz enthält, welcher aus einem oder mehreren Metallsalzen
von Sulfonsäuren aromatischer Äther bestehen kann.
Mit den gestiegenen Sicherheitsanforderungen ergibt sich ein. ,
Trend, auch für die Verwendung in der Öffentlichkeit iftid im Haushalt
sichere Materialien zu verwenden. Ein besonderer Bedarf besteht dabei hinsichtlich der Schaffung flammhemmender oder
flammverzögernder Produkte für die Verwendung durch den Letztverbraucher. Aufgrund dieses Bedarfes werden viele Produkte
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benötigt, welche bestimmte flammhemmende Kriterien erfüllen, die sowohl von den örtlichen als auch von den staatlichen Verwaltungsstellen
sowie von den Herstellern solcher Produkte aufgestellt wurden. Eine spezielle Reihe von Bedingungen, die als
Standard_maß für die flammhemmende Wirkung verwendet wird, findet sich in dem Underwriters Laboratories, Inc.-Bulletin 9 4. Dieses
Bulletin nennt gewisse Bedingungen, nach denen Materialien hinsichtlich der selbsterlöschenden Eigenschaften eingestuft werden.
In der Literatur werden viele flammhemmende Zusätze beschrieben, die man mit Produkten mischt, um sie selbsterlöschend oder
flammhemmend auszurüsten. Bekanntlich werden diese flammhemmenden
Zusätze in Mengen von 5 bis 20 Gew.-/?. verwendet, damit sfe
brennbare Produkte selbsterlöschend machen. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass diese Mengen einen nachteiligen Effekt auf
die damit flammhemmend ausgerüsteten Ausgangsstoffe haben können, was sich in einem Verlust wertvoller physikalischer Eigenschaften
der Ausgangsstoffe bemerkbar macht. Insbesondere trifft dies zu, wenn man bekannte flammhemmende Mittel für Polycarbonatharzgruhdstoffe
verwendet. Viele dieser bekannten Zusätze haben eine verschlechternde Wirkung auf das Polymere.
Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, dass aromatische
Polycarbonate durch Einverleiben geringer Mengen bestimmter Zusätze, die inert sind und das aromatische Polycarbonat nicht
verschlechtern, flammhemmend ausgerüstet werden können. Ein besonderer
Vorteil der verwendeten besonderen Zusätze besteht darin, dass sogar ganz geringe Mengen das aromatische Polycarbonat
flammhemmend ausrüsten. Die Menge der verwendeten Zusätze kann / vorzugsweise zwischen 0,01 bis etwa 10 Gew.-?, bezogen auf das
Gewicht des aromatischen Polycarbonate.
Bei den besonderen Zusätzen nach der vorliegenden Erfindung handelt
es sich speziell um das Metallsalz der substituierten oder unsubstituiertea Sulfonsäure eines aromatischen Äthers. Das
Metallsalz, welches bei der vorliegenden Erfindung Verwendung t
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findet, ist entweder das .Alkalimetall-oder das Erdalkalimetallsala
oder aber es handelt sich um Mischungen derselben. Die Metalle dieser Gruppe sind Natrium, Lithium, Kalium, Rubidium,
Cäsium, Beryllium, Magnesien, Calcium, Strontium und Barium.
Bei der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Sulfonsäure
eines aromatischen Äthers handelt es sich um eine substituierte
oder unsubstitüierte Sulfonsäure eines aromatischen Äthers, wobei
die Substituenten aus einem elektronenentziehenden Rest be-" stehen. Gemäss der Erfindung können dabei beliebige elektronenentziehende
Reste Verwendung finden. Vorzugsweise handelt es sich jedoch bei den elektronenentziehenden Resten oder .Substituenten, die
in der vorliegenden Erfindung Anwendung finden, um Halogen-, Nitro-, Trihalogenmethyl-oder Cyano-elektronenentziehende Reste
oder aber um Mischungen dieser ..elektronenentziehenden Reste.
Das elektronenentziehende Phänomen, oder - wie es auch genannt
wird - die Elektronegativität wurde in"Basic Principles of Organic
Chemistry" von Roberts und Caserio, 1964 (Seiten 105 bis 186)
sowie in "Physical Organic Chemistry" von Jack Hine, McGraw-Hill Book Company, Inc., 1962 (Seiten 5, 32 und 85-93) beschrieben.
Kurz gesagt, liegt das elektronenentziehende Phänomen dann vor, wenn der Rest eine starke Affinität für eine negative Ladung,
nämlich Elektronen, aufweist, aber noch kovälent bleibt und kein Ion bildet. Dies ist eine äusserst kurze Beschreibung dieses
Phänomens und sie wird nur angegeben, um den elektronenentziehenden
Effekt zu beschreiben. Es wird jedoch weiterhin auf die oben angegebenen Literaturstellen verwiesen. . .
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Sulfonsäüre-Arten
können entweder von monomerer oder von polymerer Form sein oder sie können Mischungen derselben umfassen. Wenn zunächst die
monomeren Formen betrachtet werden, so kann das Metallsalz der unsubstituierten und substituierten Sulfonsäuren eines,aromatischen
Äthers am besten durch die folgende Formel wiedergegeben
BO-9-82870954
werden:
R»(O)1-2R"
worin X ein elektronenentziehender Rest, M ein Metall, ausgewählt
aus Alkalimetallen und Erdalkalimetallen und R1 und R'' entweder
ein Arylrest mit 1 bis 2 aromatischen Ringen oder ein aliphatiseher
Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellen, wobei die-
können.
selben gleich oder unterschiedlich sein / Es sei indessen ausdrücklich
vermerkt, dass R1 und R" zusammen wenigstens einen aromatischen Ring aufweisen müssen. Wie weiterhin in der vorstehenden
Formel I gezeigt, kann der Zusatz einen elektronenentziehenden Rest aufweisen oder nicht aufweisen. Für optimale Ergebnisse
wird es jedoch bevorzugt, wenn der Zusatz einen elektronenentziehenden
Rest enthält un_d dass sowohl der elektronenentziehende Rest als auch der (SO,M)-Rest an dem gleichen aromatischen
Ring gebunden sind. Es sei besonders vermerkt, dass in vielen Situationen, wenn der neue Zusatz gemäss der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird, Mischungen von isomeren Zusammensetzungen erhalten werden. Dies ist auf die verschiedenen reaktionsfähigen
Stellen an dem aromatischen Ring oder den Ringen zurückzuführen. Auch Mischungen verschiedenartiger Metallsalze
von substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren und monomeren aromatischen Äthern sind möglich.
Obgleich viele Verbindungen die Erfordernisse der Formel I erfüllen
und einem aromatischen Polycarbonat ausgezeichnete flammhemmende
Eigenschaften verleihen, so ist doch der bevorzugt verwendete Zusatz Dinatriumtetrachlordiphenylätherdisulfonat.
Dasselbe hat die folgende Formel:
NaO3S
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Wenn die polymere Form des unsubstituierten und substituierten aromatischen Sulfonsäureäthers· bei der praktischen Durchführung
"der vorliegenden Erfindung verwendet wird, dann kann dieselbe am
besten durch die folgende Formel veranschaulicht werden:
II.
worin Ar ein Phenylenrest, O Sauerstoff, A ein Alkylrest mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, B ein Phenylrest, Hai ein Halogen, ausgewählt
aus Fluor, Chlor und Brom, M ein Metall, welches ausgewählt ist aus einem Alkalimetall oder einem Erdalkalimetall, η eine
ganze Zahl von 2 bis 300, x, y und s ganze Zahlen von 0 bis 600
und t eine ganze Zahl von 1 bis 600 darstellen.
Obgleich viele Verbindungen die Erfordernisse der Formel II erfüllen
und einem aromatischen Polycarbonat ausgezeichnete flamm- .
hemmende Eigenschaften verleihen, so ist doch der bevorzugt verwendete Zusatz Polynatrium-poly(2,6-dimethylphenylenoxid)-polysulfonat.
Derselbe hat die folgende Formel:
Um die vorliegende Erfindung ausführlicher und klarer zu erläutern,
werden nachfolgend spezielle Beispiele angeführt. Diese Beispiele
sollen indessen nur zur Erläuterung dienen und die Erfindung, wiesie
in der vorliegenden Anmeldung offenbart und beansprucht ist,
in keiner Weise beschränken. In den Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht, sofern es nicht
ausdrücklich anders angegeben ist.
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99 Teile eines aromatischen Polycarbonats, welches durch Reaktion
von 2,2-Bis(it-hydroxyphenyl)propan und Phosgen in Anwesenheit
eines Säureakzeptors und eines Molekulargewichtregulators hergestellt worden war und eine grundmolare Viskositätszahl (intrinsic
viscosity) von 0,57 aufwies, wurde mit 1 Teil fein gemahlenem entwässertem Additiv, wie es in Tabelle I aufgeführt ist, durch
Mischen der Ingredienzien in einem Laboratoriumstrommelmischer gemischt. Die erhaltene Mischung wurde dann einem Extruder zugeführt,
der bei etwa 265°C betrieben wurde, und das Extrudat wurde zu Pellets zerkleinert.
Die Pellets wurden dann im Spritzgussverfahren bei etwa 315°C zu Teststäben von etwa 12,70 χ 1,27 cm (5 in. χ 1/2 in.) und etwa
0,158 bis 0,318 cm (1/16 bis 1/8 in.) Dicke verarbeitet. Die Teststäbe
(5 für jeden in der Tabelle angegeben Zusatz) wurden einem Testverfahren, wie es in Underwriters Laboratories, Inc.-Bulletin
UL-94 beschrieben ist, unterworfen, wobei es sich um den Brenntest
zur Klassifizierung von Materialien handelt. In überein- · Stimmung mit diesem Testverfahren wurden die so untersuchten
Materialien entweder mit SE-O, SE-I oder SE-II bewertet, wobei die Bewertung auf die Ergebnisse der 5 Proben bezogen wurde. Die
Kriterien für jede SE-Bewertung gemäss UL-9it sind kurz.wie folgt:
"SE-O": Durchschnittliches Flammen und/oder Glühen
nach Entfernen der Zündflamme soll 5 Sekunden nicht übersteigen und keine der Proben soll
brennende Partikel abtropfen, die darunter angeordnete absorbierende Baumwolle entzünden.
11SE-I": Durchschnittliches Flammen' und/oder Glühen
nach Entfernen der zündenden Flamme soll 25 Sekunden nicht übersteigen und das Glühen
soll sich in vertikaler Richtung nicht weiter als 0,318 cm (1/8") auf der Probe ausbreiten,
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nachdem das Flammen nachgelassen hat und das Glühen soll darunter angeordnete absorbierende
Baumwolle nicht zur Entzündung bringen.
"SE-II": Durchschnittliches Flammen und/oder Glühen nach Entfernen der zündenden Flamme soll 25 Sekunden
nicht übersteigen und von den Proben tropfen flammende Teilchen ab, die darunter angeordnete
absorbierende Baumwolle entzünden.
Ausserdem wird ein Prüfstab, der länger als 25 Sekunden nach Entfernen
der entzündenden Flamme brennt, nach UL-9^ nicht klassifiziert,
aber nach dem Standard der vorliegenden Erfindung mit "brennt" bezeichnet. Nach UL-94 ist es weiterhin erforderlich,
dass alle Teststäbe der Bewertyng des entsprechenden SE-Typs entsprechen,
um die bestimmte Bewertung zu erhalten, sonst erhalten die 5 Stäbe die Bewertung der am schlechtesten bewerteten Probe.
Wenn beispielsweise 1 Probe mit SE-II klassifiziert ist und die anderen 4 Stäbe mit SE-O klassifiziert werden, dann wird die Bewertung
für alle 5 Stäbe auf SE-II festgesetzt.
Die Ergebnisse der verschiedenen Zusätze im Rahmen derjvorliegenden
Erfindung sind wie folgt, wobei als Kontrolle ein aromatisches
Polycarbonat verwendet wurde, das wie oben angegeben hergestellt
wurde und das keinen der erfindungsgemässen Zusätze enthält.
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Zusitz (1,0 .G*w.-3t) . Durchschnittliche Zeit Anzahl der Trop·* Bewer- mer-
· - b-ia· -z-ura Erlöschen(Sek.) ■ -fen· pro' -Tes-t-Srt-ab'· · tung ■ kungen
KONTROLLE 31,6 . 4+ brennt
Dinatriuffl-tetpachlordiphenylätherdisulfonat 3,6 0 SE-O
Dinatrium-4-bromdiphenyläther-2,4f~disulfonat 2,3 1,6 SE-II
Calcium-l-methoxynaphthalin-^-sulfonat 8,6 1,8 SE-II
cn Natrium-2,6-dichloranisol-4-3Ulfonat 10,0 2,2 SE-II
ο
Dinatrium-4-dodecyldiphenylätherdisulfonat 3,5 2,5 SE-II
££ Natrium-l^-dichlordibenzo-p-dioxin-sulfonat 4,2 1,0 SE-II °°
ο Dinatrium-tetrachlorhydrochinon-bis-(4-
«o chlorphenyl)äther-3,3'-disülfonat 3,3 0 SE-O
*** Polynatrium-poly(2,6-dimethylphenylen-·
oxid)polysulfonat 6,4 0,8 SE-II
Polynatriua-pbly(2-iiiethyl-6-phenylphenylen-
oxid)-polysulfonat 4,7 1,2 SE-Il
Polynatrium-polychioirpolyphenylenoxid-
polysulfonat 2,8 0 SE-O
Dieses Beispiel wird angegeben, um den Effekt der erfindungsgemässen
flammhemmendem. Zusätze bei der niedrigen Grenze von 0,01
Gew.-/6, bezogen auf das Gewicht der Polymerzusammensetzung, zu veranschaulichen.
Bei der Herstellung der Teststäbe dieses Beispiels wurden 99 a99
Teile des gemäss Beispiel 1 hergestellten Polycarbonate mit
0,01 Gew.-% der in Tabelle II angegebenen Zusätze vermischt. Unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens
wurden Teststäbe ausgeformt. Die Teststäbe wurden den gleichen Testverfahren, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, unterworfen,
wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden:
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TABELLE ΊΙ
Zusatz (0,01 Gew.-/5)
Durchschnittliche Zeit Anzahl von Bebis zum Erlöschen (Sek.) Tropfen Bewertung merp-ro-Test-s-tab-
: kungen
O CD OO N> CO
Dinatriumtetrachlordiphenylätherdisulfonat
Natrium-l,5-dibromdibenzo-p-dioxinsulfonat
10,2.
8,6
8,6
4,4
4,4
SE-II
SE-II
M·
Dieses Beispiel wird angeführt., um den Effekt eines bekannten, im Handel erhältliehen flammhemmenden Zusatzes zu zeigen.
A.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass anstelle der
darin verwendeten Zusätze nur 1 Teil 1,2,5,6,9',10-Hexabromcyelododecan
verwendet wurde. Die nach Auswertung von 5 Teststäben erhaltenen Ergebnisse entsprachen dem Ergebnis, das für das
Kontroll-Beispiel aus Tabelle I erhalten wurde.
B.
Der vorstehende Teil A wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass
5 Gew.-SS des oben genannten Zusatzes, nämlich 1,2,5,6,9»10-Hexabromcyelododecan
verwendet wurden.. Die erhaltenen Ergebnisse waren die gleichen wie sie vorstehend im Teil A erhalten wurden.
C.
Teil A wurde wiederholt mit dei^Ausnähme, dass 10 Gew.-Ji des vorgenannten
Zusatzes, nämlich 1,2,5*6,9,iO-Hexabromcyclododecan
verwendet wurden. Mit dieser Menge an Zusatz wurden die erhaltenen Teststäbe mit SE-II bewertet. Das Polycarbonat war jedoch in
seinen Eigenschaften stark beeinträchtigt, was durch die starken dunklen Streifen in dem geformten Teststab ersichtlich wurde.
Ein solcher Abbau des Polycarbonats trat bei Verwendung der erfindungsgemässen Zusätze nicht auf.
Beispiel 3 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass Hexabromdiphenyl
darin verwendet wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse entsprachen im wesentlichen den in Beispiel 3 erhaltenen Ergebnissen.
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Beispiel 3 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass der darin verwendete
Zusatz aus einer Kombination von Antimonoxyd und einem Material bestand, welches eine Mischung von polychloriertem Diphenyl
(Aroclor der Monsanto Company) war. Das Verhältnis der Bestandteile des in diesem Beispiel verwendeten Zusatzes basierte
auf 3 Teilen Chlor pro 1 Teil Antimon, Die erhaltenen Ergebnisse mit 1 Gew.-% und 5 Gew.-^-Mengen entsprachen den in Beispiel 3
erhaltenen Ergebnissen.
Mit der höheren Menge, nämlich 10 Gew.-J?, wurde eine flammhemmende
Wirkung festgestellt, aber wiederum begleitet von starken Abbauerscheinungen des Polycarbonats, wie es sich aus der
wesentlichen Reduktion der grundmolaren Viskositatszahl der geformten
Teststäbe ergab. Nach dem Formen betrug die grundmolare Viskositätszahl der Teststäbe mit 1 Gew.-# des oben genannten
Additivs etwa 0,50. Die grundmolare Viskositätszahl der geformten Teststäbe mit 10 Gew.-5? des oben angegebenen flammhemmenden
Additivs betrug 0,253· Dies zeigt, dass eine wesentliche Beeinträchtigung
des Polycarbonats erfolgt war, wenn dieser Typ an bekanntem flammhemmendem Mittel angewendet wurde.
Erfindungsgemäss werden aromatische Polycarbonate durch den Zusatz
ganz bestimmter Additive flammhemmend gemacht, wobei die Additive Metallsalze von substituierten oder unsubstituierten
Sulfonsäuren aromatischer Äther sind. Die Menge der erfindungsgemäss verwendeten Additive kann von 0,01 bis zu einer solchen
Menge variieren, bei deren Erhöhung kein deutlicher Anstieg der flammhemmenden Eigenschaften der Polycarbonate eintritt. Dies ist
im allgemeinen bis zu etwa 10 Gew.-^, bezogen auf das Gewicht
der aromatischen Polycarbonate der Fall, kann jedoch auch höher liegen. Die Merige an Additiv, die zugesetzt wird, kann jedoch
auch eine Funktion des Grades der gewünschten Flammverzögerung • sein.
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Es kanr^nicht genau gesagt werden, wie die erfindungsgemässen
Additive wirken und warum so geringe Mengen das aromatische Polycarbonat wirkungsvoll flammhemmend machen können. Die Analyse
der erfindungsgemässen Zusammensetzungen, nachdem sie einer Hochtemperatur
von etwa 6OÖ°C ausgesetzt waren, zeigte einen ungewöhnlich
hohen Prozentsatz an verbleibender Kohle. Dieses führtezu der Hypothese, dass die erfindungsgemässen Additive als Vernetzungsmittel
wirken können, wenn die aromatischen Polycarbonate hohen Temperatüren ausgesetzt werden. Essoll jedoch ausdrücklich
betont werden, dass dies nur eine Theorie ist und nicht als Tatsache
aufgefasst werden kann.
Wie vorstehend schon ausgeführt, bestehen die erfindungsgemässen Additive aus Alkali- oder Erdalkalimetallsalzen von substituierten
oder unsubstituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther. Obwohl eine grössere Anzahl solcher Salze in.den Tabellen der Beispiele
der vorliegenden.Erfindung angegeben sind, stellen diese doch nur repräsentative Beispiele der erfindungsgemässen Zusätze
dar. Die. Natrium-, Calcium-, Magnesium-, Kalium-, Strontium-, Lithium-, Barium-, Rubidium- und Cäsium-Salze anderer Sulfonsäuren
können ebenfalls anstelle der in den Beispielen aufgeführten Salze"verwendet werden, wobei die gleiche wirksame Flammhemmung
erzielt wird. Solche anderen Salze aromatischer Sulfonsäureäther sind beispielsweise:
Calcium-*f ,4' -dibromdipheny lather-2-sulfonat
Kaliuni-2,5-dimethoxy-3s6-di chlorbenzolsulf onat
Natrium-2,5-bis(pentachlorphenoxy)benzolsulfonat ' ·
Tetranatrium-4 s 4'-dichlordiphenylather-2,2',6,6'-tetrasulfonat
Polynatrium-poly(l,3-phenylenoxid)-polysulfonat
Polynatrium-poly(l$4-phenylenoxid)-polysulfonat
Polykalium-poly(2s6-dipheny!phenylenexid)-polysulfonat
Polycalciura-poly (2J>6-dichlorphenylenoxid)-polysulfonat
Polylithium-poly(2-fluor-6-butylphenylenoxid)-polysulfonat
Polynatrium-poly<2-brom-6-phenylphenyIehoxid)-polysulfonato
.. 5Q8828/0954 ' ·
Die erfindungsgemässen Additive können gemäss bekannten Verfahren
hergestellt werden. So umfasst beispielsweise ein solches bekanntes Verfahren das in-Kontakt-bringen eines aromatischen
Äthers wie beispielsweise Diphenylather mit einem der elektronenentziehenden
Komponenten durch Chlorieren, Bromieren oder Nitrieren. Anschliessend erfolgt eine Sulfonierung entweder durch Schwefelsäure,
Chlorsulfonsäure, rauchende Sulfonsäure oder Schwefeltrioxid. Diese Reaktionen können bei Raumtemperatur oder bei
erhöhten Temperaturen wie etwa 5O°C durchgeführt werden. In alternativer
Weise kann die Reihenfolge der Reaktionen umgekehrt werden. Das Salz wird dann hergestellt durch Zugabe des geeigneten
alkalischen Reagenzes in ausreichender Menge, um das Neutralsalz zu bilden. Das Salz wird dann durch Ausfällen oder durch Abdestillieren
des Läaungsmittels gewonnen.
Wenn als elektronenentziehender Substituent ein Trihalogenmethyl, beispielsweise Trifluormethyl, verwendet wird, ist es am besten,
von dem Trifluormethy!-aromatischen Äther auszugehen und dann
wie vorstehend erwähnt zu sulfonieren und daraus das Salz herzustellen.
Im Falle des Cyanosubstituenten ist es am besten, die Sulfonsäure durch Oxydation des entsprechenden Thiophenols mittels
Wasserstoffperoxyd oder organischen Persäuren zu bilden. Das Salz wird dann wie vorstehend erwähnt hergestellt und entsprechend
gewonnen. Diese Technik erweist sich auch bei der Herstellung von Sulfonsäuren mit Trxchlormethylsubstituenten als
am vorteilhaftesten.
Brfindungagemäss können beliebige aromatische Polycarbonate Ver-Wendung
finden» Ss ist 'jedoch besonders vorteilhaft, aromatische
Polycarbonate su verw«ndens die durch Reaktion eines zweiwertigen
Phenols wie Bisphenol-Ä (2325-Bis(^-hydroxyphenyl)-propan mit
einem CsrbonatvorlSwfer hergestellt wurden,, Typische Beispiele
solcher snaiwerfeifpr0 Phenole? dis erfindungs'geraäss verwendet
/' y e<
e
hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis (4-hydroxy-3-methylphenyl)propan,
4 ,4-Bis(4-hydroxyphenyl)heptan, 2,2-(3,5,3' }5'-Tetrachlor-4 ,4 '-dihydroxydiphenyl)propan,
2,2- (3,5,3* ,5'-Tetrabrom-4 ,4'-dihydroxy
diphenyl)propan, (3,3'-Dichlor-4,4'-dihydroxydiphenyl)-methan.
Andere zweiwertige Phenole vom Bisphenol-Typ stehen ebenfalls zur Verfügung und sind beispielsweise in den US-Patenten
2 999 835, 3 028 365 und 3 334 154 offenbart.
Die Reaktion mit dem Carbonatvorlaufer kann weiterhin in Anwesenheit
eines Molekulargewichtregulators, eines Säureakzeptors und eines Katalysators durchgeführt werden. Der bevorzugte Carbonatvorläufer,
der allgemein bei der Herstellung von Carbonatpolymeren Anwendung findet, ist Carbonylchlorid. Es können jedoch
auch andere Carbonatvorläufer Anwendung finden, wobei dieselben
andere Carbonylhalogenide, Carb'onatester oder Halogenformiate
umfassen.
Die Säureakzeptoren, die Molekulargewichtregulatoren und die Katalysatoren, die in Verfahren zur Herstellung der Polycarbonate
Anwendung finden, -sind allgemein bekannt und es können beliebige dieser üblicherweise für die Herstellung von Polycarbonaten verwendeten
Stoffe Anwendung finden.
Wie vorstehend bereits erwähnt, können bei der vorliegenden Erfindung
auch Mischungen Anwendung finden, die aus Mischungen der. verschiedenen Metallsalze von substituierten und unsubstituierten
Sulfonsäuren monomerer und polymerer aromatischer Äther bestehen. Diese Mischungen ergeben gewisse Vorteile hinsichtlich der SE-O-Bewertung
der 5 Teststäbe und sie verursachen im wesentlichen kein Tropfen der Teststäbe.
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Claims (1)
- Patentansprüchedadurch gekennzeichnet , dass sie .in Mischung ein aromatisches Polycarbonat und eine geringe Menge eines Zusatzstoffes enthält, der ausgewählt ist aus den Metallsalzen von substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren monomerer und polymerer aromatischer Äther und Mischungen derselben, wobei die Metallsalze solche sind, die aus Alkalimetallen und Erdalkalimetallen sowie Mischungen dieser Metalle bestehen und wobei der Sübstituent an dem Metallsalz der substituierten Sulfonsäuren der aromatischen Äther ausgewählt ist aus elektronenentziehenden Resten und Mischungen solcher elektronenentziehenden Reste..2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Metallsalz der substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther die folgende Formel aufweist:worin R1 und R'' unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Arylresten mit 1 bis 2 aromatischen Ringen und einem aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen mit der Maßgabe jedoch, dass R' und R'' wenigstens einen aromatischen Rest enthalten und worin M ein Metall ist, ausgewählt aus der Gruppe aus Alkalimetallen und Erdalkalimetallen und X ein elektronenentziehender Rest ist.3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass die elektronenentziehenden Reste ausgewählt sind aus der Gruppe aus Halogen-, Nitro-,• Trihalogenmethyl- und Cyano-Resten sowie Mischungen derselben.509828/09 5 44. Zusammensetzung nach Anspruch 2, d a du r c h g e ,kennzeichnet , dass X Chlor ist.5. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch g e kennzeichnet , dass-R' ein aliphatischer Rest mit 1 Kohlenstoffatom und R" ein Naphthylrest ist.6. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch -gekennzeichnet , dass M Natrium ist.7. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch g e kennzeichnet , dass das Metallsalz Dinatriumtetrachlordiphenylätherdisulfonat ist.8. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass das Metallsalz die folgende Formel aufweist:ClSO3Na9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Metallsalz der unsubstituierten oder substituierten Sulfonsäure der polymeren aromatischen Äther die folgende Formel aufweist:worin Ar ein Phenylenrests 0 Sauerstoff9 A ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, B ein Phenylrest, Hai ein Halogen, ausgewählt aus Fluor, Chlor und Brom, M ein Metall, ausgewählt aus einem Alkalimetall oder einem Erdalkalimetall, η eine ganze Zahl von 2 bis 300, x, y und s ganze Zahlen von 0 bis 600 und t eine ganze Zahl von 1 bis 600 ist.509828/0954-ίδιο. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , dass Hal Chlor ist.11. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , dass A Methyl ist.12. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch .gekennzeichnet , dass M Natrium ist.13. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadur ch g e kennzeichnet , dass das Metallsalz Polynatriumpoly(2,6-dimethylphenylenoxid)-polysulfonat ist.508828/0954
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