DE2450405B2 - Vorrichtung zur messung des walzenabstands in einer bogenfoermigen stranggiessmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur messung des walzenabstands in einer bogenfoermigen stranggiessmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Walzenabstandes in einer bogenförmigen Stranggießkokille
nachgeordneten Strangführungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Bei Stranggießmaschinen dieses Typs gibt es, da der in der Kokille gebildete Strang allmählich in mehreren
Stufen von Zieh- und Richtwalzen gerade gerichtet und horizontal herausgenommen wird, zwei Punkte von sehr
wesentlicher Bedeutung, nämlich einerseits Stellung und Disianz der Walzen und der Strangführungsvorrichtung,
insbesondere in der Nähe deren Einlasses, und andererseits die Genaugikeit des Krümmungsradius des
hierdurch gebildeten gekrümmten Durchlasses. Die Mer.ung dieser Walzenstellung ist aufgrund des
gekrümmten Verlaufs der Strangführungsvorrichtung äußerst schwierig. Gemäß einem bisher benutzten
Meßverfahren wird eine spezielle Kaliberlehre in den gekrümmten Durchlaß eingeführt und die Genauigkeit
der Krümmung rein visuell gemessen bzw. überprüft. Die:se rein visuelle Messung weist jedoch Nachteile auf.
wie· beispielsweise eine gewisse Ineffizienz, einen
großen Zeitverlust, eine geringe Meßgenauigkeit und außerdem die Unmöglichkeit, das Arbeitsverhältnis und
die Produktqualixät zu steigern.
Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ist zwar schon gemäß einem älteren Vorschlag der
Anmelderin (deutsche Patentanmeldung P 24 27 895,3) vorgesehen, eine eine eingebaute Detektorvorrichiung
aufweisende Meßvorrichtung an einer Transporteinrichtung vorzusehen, die zum Messen der Walzenstellang
bzw. -verschiebung durch den gekrümmten Durchlaß der Strangführungsvorrichiung hindurchbewegt
wird. Jedoch erfolgt dies weder automatisch noch mit der wünschenswerten Genauigkeit, wobei außerdem
hinzukommt, daß auch der Meßvorgang nach wie vor relativ zeitraubend ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Meßvorrichtung der eingangs genannten Art derart
umzugestalten, daß sich der Meßvorgang automatisch in kurzer Zeit sowie mit hoher Genauigkeit durchführen
,älJt.
Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung ergeben sich aus Anspruch 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen aufgeführt.
Da mittels der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung die Walzenstellung durch Fernmessung bzw. Fernsteuerung
sowie automatisch in einfacher Weise gemessen werden kann, indem der die Meßeinrichtung aufweisende
Laufwagen nach oben oder unten mittels der Antriebseinrichtung bewegt wird, kann die zum Messen
der Walzenstellungen erforderliche Zeit drastisch reduziert werden. Da außerdem die Messung elektrisch
durchgeführt wird, liegt eine hohe Meßgenauigkeit vor, und es können sowohl die Arbeitsgeschwindigkeit als
auch die Qualität der Produkte entscheidend erhöht werden. Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung weist
eine einfache Ausbildung auf und kann mit geringen Kosten hergestellt werden, wobei jedoch die verschieblichen
Teile sowie die Lagerungsteile der Vorrichtung robust ausgebildet sind, so daß ein Verlieren oder
Beschädigen dieser Teile, auch unter schweren Arbeitsbedingungen,
sehr selten ist. Es sind daher insgesamt außerordentlich gute Anwendungsmöglichkeiten für die
Erfindung gegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
F i g. 1 die Vorrichtung gemäß der Erfindung im Betrieb in teilweise geschnittener Seitenansicht und
F i g. 2 in Vorderansicht,
F i g. 3 einen Querschnitt gemäß Linie 1II-II1 in F i g. 2,
Fig.4 einen teilweise vergrößerten Querschnitt gemäß Linie IV-IV in F i g. 3 und
F i g. 5 ein schematisches Blockdiagramm einer
Anordnung zum Steuern der Stellung jeder Walze der ütrangführungsvorrichtung unter Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind zwei lange Platten 4,4, die den gleichen Krümmui ^sradius wie eine
bogenförmige Stranggießkokille 1 und eine Strangführungsvorrichtung 3 aufweisen, fest miteinander mittels
mehrerer Distanzstangen 5 verbunden, die untereinander gleiche Länge aufweisen; hierdurch wird insgesamt
eine lange Führung 100 gebildet Innerhalb dieser ist mittig und in Längsrichtung eine mit einem Außengewinde
versehene Antriebswelle 6 vorgesehen, die an ihrem einen Ende über eine Einstellplatte 8 mit einem
innerhalb eines Endes der Führung 100 vorgesehenen Antriebsmotor 7 verbunden und am anderen Ende
drehbar mittels einer weiteren Stellplatte 9 gelagert ist. An der Führung 100 ist ein Laufwagen 10 angeordnet,
der eine Meßvorrichtung trägt und entlang Jer Führung 100 mittels acht Rollen 11 (siehe Fig. 3) bewegbar ist,
die am oberen und unteren Teil des Laufwagens 10 verschwenkbar gelagert sind. Die Antriebswelle 6 ist in
ein Achslager (Mutter) 14 eingeschraubt, das mit einer oberseitigen Platte 12 des Laufwagens 10 verbunden ist,
um dadurch den Laufwagen 10 mittels des Motors 7 antreiben zu können. Um ein Schütteln des Laufwagens
10 während dessen Bewegung zu verhindern und die Bewegung des Laufwagens 10 zu stabilisieren, sind längs
der Antriebswelle 6 zwei Führungswellen 13 vorgesehen, wobei mit Flanschen versehene Rollen 15 drehbar
an der rechten und linken Seite des Achslagers 14 angeordnet sind, so daß sie sich längs der Führungswellen
13 drehen können, wie aus F i g. 3 ersichtlich.
Wie aus Fig.4 ersichtlich, weist das Achslager 14
einen Mutterkörper 141 sowie Halteplatten 143,144 auf. Der Mutterkörper 141 ist mittig mit einem Innengewinde
142 versehen, das in Kämmeingriff mit dem Außengewinde der Antriebswelle 6 steht. Der Mutterkörper
141 ist zwischen den Halteplatten 143, 144 angeordnet und steht lediglich in Stirn-zu-Stirn-Kontakt
mit diesen, so daß er gegenüber den Hakeplatten 143, 144 verschiebbar ist. Die Antriebswelle 6 ist lose durch
Schlitze 146 geführt, die mittig in den Halteplatten 143, 144 vorgesehen sind. Die Halteplatten 143,144 sind, da
sie an ihren Oberseiten mit Innengewinden 145 versehen sind, mittels Bolzen 147 an der oberen Platte
12 des Laufwagens 10 befestigt. An den Seiten des Mutterkörpers 141 sind jeweils die mit den Flanschen
versehenen Rollen 15 befestigt.
Da eine Drehung des Mutterkörpers 141 durch den Eingriff zwischen den Rollen 15 und den Führungswellen
13 verhindert wird, bewegt sich das Achslager 14 als Gesamtheit längs der Antriebswelle 6, wenn letztere in
Drehung versetzt wird. Zu diesem Zeitpunkt können sich die Halteplatten 143,144 relativ zum Mutterkörper
141 senkrecht zur Zeichnungsebene der F i g. 4 bewegen.
An den Seiten des Laufwagens 10 ist ein Detektor, der beispielsweise zwei Differentialtransformatoren 161,
162 aufweist, angeordnet, um gleichzeitig die Stellungen eines Satzes aus in der Strangführungsvorrichtung 3
nach vorwärts und rückwärts im Abstand voneinander vorgesehenen Walzen zu messen, so daß elektrische
Signale, die durch die Transformatoren 161,162 erzeugt werden, ausgegeben und über Zuführungsdrähte 171,
172 aufgezeichnet werden oder zur Einstellung der Walzenstellung mittels Fernbetätigung Verwendung
finden. Zur Fernbetätigung des Laufwagens 10 sind sowohl das Oberteil als auch das Unterteil der Führung
100 jeweils mit einem Endschalter 51 zur oberen Begrenzung bzw. mit einem Endschalter 52 zur unteren
Begrenzung versehen. Der Laufwagen 10 ist weiterhin mit Vorsprüngen 181, 182 versehen, so daß sich die
Bewegungsrichtung des Laufwagens 10 automatisch umkehrt, wenn einer der Endschalter 51 bzw. S2 einen
der Vorsprünge 181 bzw. 182 berührt Ein Luftdruckzylinder 19 ist an einem nicht dargestellten Support, der
sich quer zu den oberen Enden der langen Platten 4 erstreckt, befestigt. In gleicher Weise ist ein weiterer
Luftdruckzylinder 20 an einem nicht dargestellten Support befestigt, der sich quer zu den unteren Enden
der langen Platten 4 erstreckt An den Enden der Kolbenstangen der Luftdruckzylinder 19,20 sind jeweils
drthbar bzw. gelenkig Halteplatten 22, 23 befestigt, die über die Luftdruckzylinder 19, 20 betätigt werden und
zur Festlegung der Führung 100 in dem gekrümmten Durchlaß der Stranggießkokille 1 und der Strangführungsvorrichtung3
dienen.
Da bei einer Stranggießmaschine Qualität und Größe der erzeugten Stahlbrammen in großem Ausmaß durch
den Abstand zwischen den Walzen der Strangführungsvorrichtung insbesondere in der Nähe deren Einlasses
und durch die Genauigkeit des Krümmungsradius des Durchlasses beeinflußt werden, zeigt Fig. 1 die
Strangführungsvorrichtung 3 insbesondere lediglich in der Nähe deren Einlasses. Diese Strangführungsvorrichtung
3 weist radial innere Walzen 31A, 32A, 33Λ, 34A
35/4 .... sowie radial äußere Walzen 31B, 32J3,33ß. 34B,
35ß — auf, die jeweils paarweise angeordnet und in vorbestimmtem Abstand voneinander vorgesehen sind.
Bei der beschriebenen Ausführungsform sind die inneren und äußeren Walzen von der ersten Stufe am
Einlaß bis beispielsweise zur dritten Stufe, d. h. die Walzen 31A bis 33Λ und 31B bis 33B, derart angeordnet,
daß sie jeweils mittels nicht dargestellter Einrichtungen radial beweglich sind. Andererseits sind die inneren und
äußeren Walzen 34A 35.4 und 34ß, 35 ß der vierten und
fünften Stufe in ihren Mittelpunkten befestigt, so daß sie um ihre Mittelpunkte bzw. Längsachsen drehbar, jedoch
nicht radial beweglich sind.
Die beschriebene Vorrichtung, die selbstverständlich auch bei einer mehr als fünf Stufen von Walzen
aufweisenden Strangführungsvorrichtung zur Anwendung gelangen kann, funktioniert folgendermaßen:
Zuerst wird die lange Führung 100, die oberseitig mittels eines Seiles 30 od. dgl. an einer Hebevorrichtung
21 aufgehängt ist, in den gekrümmten Durchlaß der Stranggießkokille 1 und der Strangführungsvorrichtung
3 der Stranggießmaschine eingeführt, wobei der Laufwagen 10 in seine vorgeschriebene Stellung an der
langen Platte 4 bewegt wird. Wenn die Führung 100 bis zur vorgeschriebenen Tiefe abgesenkt ist, wird die
Halteplatte 22 durch den am oberen Ende der Führung 100 vorgesehenen Luftdruckzylinder 19 gegen die
Kühlform 2 gepreßt und auch die andere Halteplatte 23 mittels des am unteren Ende der Führung 100
vorgesehenen Luftdruckzylinders 20 gegen die ortsfesten inneren Walzen 34Λ 35A der vierten und fünften
Stufe gedrückt, wodurch die Führung 100 festgelegt ist.
Es wird sodann zur Durchführung einer Nullpunkteinstellung ein nicht dargestelltes Hauptmaß bzw. eine
Meisterlehre an die Differentialtransformatoren 161, 162 angelegt, die jeweils in bezug auf den Krümmungsradius
nach innen bzw. nach außen gekehrt sind. Danach werden dadurch, daß der Laufwagen 10 mittels
des Antriebsmotors 7 nach oben oder nach unten bewegt wird, die Stellungen der inneren und äußeren
Walzen der ersten Stufe gleichzeitig mittels der beiden Differentialtransfonnatoren 161, 162 gemessen. Nach
der Durchführung der Messung dieses Teils wird die Führung 100 über die Breite der Vorrichtung um einen
geeigneten Abstand horizontal weiterbewegt, d. h. senkrecht zur Zeichenebene gemäß Fig. 1, wobei dieser
Vorgang wiederholt wird, um die Abweichungen der inneren und äußeren Walzen zu messen. Normalerweise
wird dieser Meßvorgang zwei- oder dreimal längs der Breitenrichtung des gekrümmten Durchlasses wiederholt.
Die Messungen werden nacheinander sodann bei den inneren und äußeren Walzen der zweiten Stufe,
dritten Stufe usw. durchgeführt.
Anhand von F i g. 5 sei nunmehr die Verwendung der Meßergebnisse erläutert. Hierbei wird ein Signal durch
einen Detektor 5t (beispielsweise durch die Differentialtransformatoren)
gemessen, mittels eines Verstärkers 52 verstärkt und in einem Vergleichsgerät 53 mit
einem eingestellten Bezugswert eines Sollwertgebers 54 verglichen; das sich hiervon ergebende Differenzsignal
wird zu einer Servoeinheit 55 und einem Aufzeichnungsgerät 56 geleitet. Auf der Basis des Differenzsignals
korrigiert die Servoeinheit 55 automatisch jede
ίο Walzenstellung der Strangführungsvorrichtung 3. Stan
dessen kann auch eine Bedienungsperson aufderBasi«
der im Aufzeichnungsgerät 56 aufgezeichneten Dater jede Walzenstellung manuell korrigieren.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Messung des Walzenabstandes in einer einer bogenförmigen Stranggießkokille
«achgeordneten Strangführungsvorrichtung mit einer Transporteinrichtung, an der eine Meßvorrichlung
mit eingebauter Detektorvorrichtung zum Messen der Walzenverschiebung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung aus einer den gleichen Krümmungsradius
wie die Stranggießkokille (1) und die Strangführungsvorrichtung (3) aufweisenden langen
Führung (100) besteht, die durch Festlegung^einrichtungen
(19, 22; 20, 23) an jeder Stelle der Kokillen- und Strangführungsvorrichtung (1, 2, 3) feststellbar
kt und auf der ein Laufwagen (10) längsverschieblich
angeordnet ist, der mit einem Detektor (51; 161,162)
ium Messen des jeweiligen Walzenabstandes «ersehen ist, wobei der Detektor mittels einer
Antriebseinrichtung (6, 7) längs der Führung (100) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufwagen (10) mit einem
in Richtung des Krümmungsradius in bezug auf den Laufwagen (10) beweglichen Achslager (14) versehen
ist und die Antriebseinrichtung eine längs zur Führung (100) angeordnete, in Eingriff mit dem
Achslager 14 stehende Antriebswelle (6) sowie einen Motor (7) zu deren Antrieb aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Achslager (14) einen Satz
von am Laufwagen (10) befestigten Halteplatten (143,144) und einen Mutterkörper (141) aufweist, der
verschieblich zwischen die beiden Halteplatten (143, 144) eingesetzt ist und in Eingriff mit der
Antriebswelle (6) steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mutterkörper (14) mit
Flanschrollen (15) versehen ist, die mit an beiden Seiten der Antriebswelle (6) längs zu dieser
angeordneten Führungswellen (13) in Eingriff stehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor einen
Satz von am Laufwagen (10) befestigten Differentialtransformatoren
(161, 162) aufweist, von denen der eine Differentialtransformator (161) mit seinem
Meßende der Innenseite des Krümmungskreises zugekehrt ist, während der andere Differentialtransformator
(162) mit seinem Meßende der Außenseite des Krümmungskreises zugekehrt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Festlegungseinrichtung
einen an dem betreffenden Ende der Führung (100) angeordneten Luftdruckzylinder (19 bzw. 20) sowie
eine Halteplatte (22 bzw. 23) aufweist, die drehbar bzw. gelenkig am Ende der Kolbenstange des
Luftdruckzylinders angeordnet ist.
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