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Verfahren und Vorrichtung zum Auf tragen von Appreturmitteln und Hochveredlungschemikalien
auf Textilmaterial aus Cellulose (Zusatz zu Patentanmeldung P 23 59 166.4) Gegenstand
der Patentanmeldung P 23 59 166.4 ist ein Verfahren zum Auftragen der Fixierflotten
zur Fixierung von Küpen-, Leukoesterküpen- und Reaktivfarbstoffen nach einem Zwei-Phasen-Fixierverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Hilfsbahn aus hydrophobem Fasermaterial mit
der Fixierflotte imprägniert, abquetscht und die Hilfsbahn mit dem saugfähigen,
bedruckten oder geklotzten Textilmaterial in Kontakt bringt.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß
man auf die gleiche Art und Weise auch Flotten auf ein Textilmaterial aus Cellulose
übertragen kann, die Ausrüstungschemikalien, wie Appreturmittel oder Hochveredlungschemikalien,
beispielsweise Kunstharzvorkondensationsprodukte, enthalten.
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Bei diesem Verfahren wird die hydrophobe IIilfsbalin beispielsweise
mit einer Appreturflotte imprägniert und mit Quetschwalzen auf einen Feuchtigkeitsgehalt
zwischen 60 und 120 % des Eigengewichts der Hilfsbahn abquetscht. Die so imprägnierte
llilfsbahn wird dann mt dem auszurüstenden Cellulosematerial ein zweites Mal abgcquetscht
und gibt dabei den Hauptteil ihrer Ausrüstungsflotte
an das trockene,
saugfähige Textilmaterial ab. Als Textilmaterial für dieses Verfahren kommt sowohl
Weißware als auch vorgefärbte oder bedruckte Stückware und Buntgewebe in Frage,
die ganz oder teilweise aus Cellulosefasern bestehen. Durch entsprechende apparative
Anordnung kann man die auszurüstende Warenbahn sowohl einseitig m.i-t der Appreturflotte
versorgen oder auch, bei sandwichähnlicher Anordnung, die appreturhaltige Lösung
beidseitig aufbringen.
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Die Hilfsbahnen können dabei endlos im Kreis geführt werden, wobei
sie in regelmäßiger Folge 1. mit der Appreturflotte getränkt, 2, zunächst allein
abgequetscht oder abgesaugt werden, 3. mit der auszurüstendeii hydrophilen Textilbahn
in engen Kontakt gebracht und gegebenenfalls erneut abgequetscht werden können,
und 4. mit einer weiteren trockenen Hilfsbahn zusammengebracht und durch gemeinsames
Abquetschen in inrem Wassergehalt weiter herabgesetzt werden können, daß sie ohne
weitere Zwischentrocknung erneut der Verfahrensstufe 1 zugeführt werden können.
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Die Verfahrensstufe 4 kann selbstverständlich auch in herkömmlichter
Weise durch einen üblichen Trocknungsprozeß ersetzt werden.
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Entsprechende Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens si.nd
in den Figuren 1 bis 3 gezeigt. In der Vorrichtung gemäß Figur 1 wird die endlos
umlaufende, hydrophobe Hilfsbahn (1) mit der Appreturflotte (2) getränkt und in
dem Quetschwalzenpaar (3) abgequetscht. Anschließend läuft die Hilfsbahn in ein
zweites Quetschwalzenpaar (4) in das gleichzeitig das auszurüstende, hydrophile
Textilmaterial (5) eintritt, Nach Verlassen des Quetschwalzenpaares (4) wird die
Hilfsbahn (1) von dem Textilmaterial (5) getrennt und wird erneut mit Appretierflotte
getränkt.
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Mit (6) sind Leitwalzen zur Warenführung bzw. Hil*sbahnfü.hrung und
mit (7) eine Tänzerwalze zum Spannen der Hilf sbahn angegeben.
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In der Figur 2 ist die Trocknung der Hilfsbahn mit einer zweiten Hilfsbahn
entsprechend dem oben beschriebenen Verfahrensschritt 4 gezeigt. Hierbei wird die
Hilfsbahn (1) zusammen mit einer zweiten, trockenen Hilfsbahn (8) in dem Quetschwalzenpaar
(9) abgequetscht. Durch dieses gemeinsame Abquetschen und durch den anschließenden
engen Kontakt beider Bahnen beim Lauf über di.e Walzen (11) wird die erste Hilfsbahn
entwässert. Die Ziffern 1 bis 7 haben hier die gleiche Bedeutung wie in Figur 1.
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Im einfachsten Falle genügt zur anspruchsgemäßen Übertragung von Appreturflotten
auch ein Drei-Walzen--Foulard (10) entsprechend Figur 3.
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Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher
charakterisieren, ohne es jedoch in irgendeiner Weise darauf zu beschränken.
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Beispiel' 1 Ein Hemdenpopeline aus einer Polyesterfaser/Baumwoll-Mischung
67 : 33 erhält nach dem Entschlichten, Mercerisieren und Bleichen in der Pegel als
Endausrüstung eine Naehappretur mit einem glanzfördernden Weichmacher, dem beim
Foulardieren gegebenenfalls noch ein waschbeständiges Füll- und Hilfsmittel zugesetzt
werden kann.
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Diese Nachappretur läßt sich sehr einfach auf der maschinellen.
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Vorrichtung gemäß Figur 3 durchführen, wobei die Appreturflotte etwa
die folgenden Zusätze an Weichmacher und gegebenenfalls Füllmittel erhalten kann:
z.B. 20 - 30 g/l einer 50 siegen wässrigen Paraffinemulsion, der durch Zusatz des
entsprechenden Monoesters der Phthalsäure der Formel
Anionaktivität verliehen wurde, sowie gegebenenfalls noch 10 - 20 g/l einer feindispersen,
30 %igen wässrigen Polyvinylacetatdispersion als waschfestes Steifungsmittel.
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Nach dem gemeinsamen Abquetschen mit der imprägnierten Hilfsbahn wird
der Hemdenpopeline auf dem Spannrahmen oder einer Zylindertrockenmaschine bei 90
bis 100°C getrocknet, abschließend gegebenenfalls kalandert, so daß die vollkommen
gleichmäßig ausgerüstete Ware einen äußerst ansprechenden Griff und Glanzeffekt
erhält.
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Beispiel 2 Zur knitterfesten wash-and-wear-Ausrfistung eines bedruckten
Blusenstoffes aus feinem Baumwollbatist bereitet man eine Appreturflotte, die im
Liter folgende Hilfsmittel enthält:
200 g einer 50 zeigen wässrigen
Diinetliylolglyoxalharnstoff Lösung und 25 g Magnesiumchlorid (MgCl2.6 H20).
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Diese Lösung läßt sich mit Hilfe der in Figur 2 beschriebenen Vorri,chtung
sehr sparsam und gleichmäßig auf den auszurüstenden Baumwollbatist übertragen, wobei
als Hilfsbahn ein glattes Gewebe aus Polyester-endlos-Fasern fungiert.
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Abschließend wird die Ware bei 80 4is 1000 c getrocknet und bei.
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150°C während 3 bis 4 Minuten nachkondensiert. Nach dem Auskühlen
und der üblichen Konditionierzeit weist der verkaufsfertige Baumwollbatist ausgezeichnete
Knitterfesteffekte und wash-andwear-Noten auf.
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Beispiel 3 Für die öl- und schmutzabweisende Oleophobausrüstung buntgewebter
Baumwollstückware für Tischdecken wird zunächst eine Appreturflotte wie folgt angesetzt:
120 g/l Dihydroxydimethylol-äthylenharnstoff in 50 %iger Lösung, 25 g/l einer 40
%igen anionaktiven Dispersion eines Perfluorpolyacrylates (wie in DT-AS 2.115.139
beschrieben), 30 g/l eines feindispersen, 50 %igen wässrigen Polyvinyl alkohol/Polyvinylacetat-Copolymerisates
und 15 g/l Zinknitrat als Katalysator Diese Klotzflotte für das einbadige Oleophobieren
läßt sich sehr einfach und gleichmäßig unter Verwendung der in Figur 1 näher beschriebenen
Vorrichtung auf das Buntgewebe übertragen, wobei.
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es hier wegen des größeren Aufnahmevermögens des voluminöseren Buntgewebes
zwechmäßig ist, als Hilfsbahn vorzugsweise gewirktes
Material aus
Polyamid- oder Polyesterfasern zu verwenden.
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Danach wird da.s Gewebe bei 110 bis 1300C auf 6 bis 8 % Restfeuchte
getrocknet und gegebenenfalls nach einem Zwischenkalandern bei 145 bis 150°C während
1S bis 5 Minuten kondensiert.
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Die sol.cherart fertiggestellten Tischdecken besitzen neben einem
angenehm fülligen Warengriff ausgezeichnete öl-, wasser- und schmutzabweisende Eigenschaften.