DE2430656C2 - Preßstempel zum Herstellen eines Külbels - Google Patents
Preßstempel zum Herstellen eines KülbelsInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Preßstempel zum Herstellen eines Külbels mit Erhebungen und/oder
Ausnehmungen mit einer mindestens teilweise winklig zur Stempelachse verlaufenden Fläche.
Es ist bekannt, daß sich bei Hohlglaskörpern bestimmte optische Effekte erzielen lassen, wenn deren
Innenwandung bei glatter Außenwandung reliefartig strukturiert ist. Verfahren zum Herstellen derartiger
Glaskörper sind bekannt; so wird beispielsweise in der deutschen Patentschrift 21 *7 343 ein Verfahren beschrieben,
bei dem in einer Vorform zunächst aus einem Glastropfen mit Hilfe eines außenstruktuierten
Stempels ein hohler Vorkörper mit einer Innenwandstruktur hergestellt und anschließend durch Saug- oder
Druckblasverformung in die endgültige Form gebracht wird. Die Durchführung dieses Verfahrens stößt insofern
auf Schwierigkeiten, als dabei der die Innenwandstruktur ergebende Stempel in den plastischen Glastropfen
eingeführt und nach dem Pressen wieder herausgezogen werden muß. Um das zu ermöglichen, darf
der Stempel nur achsparallele oder schraubenlinienförmig verlaufende und insbesondere stetige Erhebungen
und/oder Ausnehmungen aufweisen.
Bei achsparallelen stetigen Erhebungen und/oder Ausnehmungen kann der sich in Preßrichtung verjüngende
Stempel nach dem Pressen axial aus der Vorform bzw. dem Külbel herausgezogen werden. Dies ist
bei Erhebungen und/oder Ausnehmungen mit winklig zur Stempelachse verlaufenden Flächen nicht möglich,
weil die betreffenden Ausnehmungen und/oder Erhebungen des Vorformkörpers beim axialen Herausziehen
des Stempels durch die in Preßrichtung bzv/. in Richtung der Stempelkuppe hinter ihnen liegenden Begrenzungsflächen
der Erhebungen und/oder Ausnehmungen des Stempels abgeschert werden würde.
Solche winklig zur Stempelachse verlaufenden Begrenzungsflächen der Erhebungen und/oder Ausnehmungen
sind nur dann möglich, wenn sie schraubenlinienförmig verlaufen und der Stempel aus der Vorform
bzw. dem Külbel der Schraubenliniensleigung entsprechend
herausgedreht wird.
In jedem Falle müssen die Erhebungen und/oder Ausnehmungen stetig verlaufen, d. h. sie dürfen keine
Unterbrechungen aufweisen, da solche Unterbrechungen zu einem sägezahnartigen ineinandergreifen der
Glasmasse und des Stempels führen und ein Herausziehen oder Herausdrehen des Stempels verhindern. Damit
sind aber der Innenwandstruktur bestimmte Grenzen gesetzt; so läßt sich nach dem bekannten Verfahren
beispielsweise keine reliefartige Innenwandstruktur herstellen, deren Reliefs quer zur Bewegungsrichtung
des Stempels verlaufen.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß das Herstellen von Hohlglaskörpern
mit schraubenlinienförmig verlaufenden Erhebungen und/oder Vertiefungen einen aufwendigen Vorschub-
und Drehantrieb erfordert, der präzise auf den Schraubenlinienverlauf abgestimmt sein muß. Es liegt auf der
Hand, daß dies einen erheblichen baulichen Aufwand erfordert und demzufolge hohe Kosten bedingt.
Külbel zum Herstellen von Hohlglaskörpern mit beliebiger Innenwandstruktur lassen sich bislang nur mit
Preßstempeln herstellen, die eine Vielzahl von Druckluftkanälen aufweisen. Auf diese Weise kann der Vorformkörper
mittels durch die Kanäle geleiteter Druckluft aufgeweitet und alsdann von dem Stempel abgenommen
werden. Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß die Druckluftkanäle zu einer erheblichen
Verteuerung des Stempels führen, der zudem druckdichte Drucklufteinschlüsse erfordert. Außerdem
muß die Vorform vor dem Aufweiten zunächst entfernt und der noch plastische Vorformkörper beim Aufweiten
mit Hilfe einer weiteren Form abgestützt werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Preßstempel zu schaffen, der frei von den vorerwähnten
Nachteilen ist und das Herstellen von Külbeln gestattet, deren Innenwandstruktur aus Erhebungen
und/oder Ausnehmungen mit mindestens teilweise winklig zur Stempelachse verlaufenden Flächen erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei dem eingangs erwähnten Stempel bei jedem axialen
Längsschnitt der Ausgangswinkel zwischen jeder Hauptflächenlinie jeder Erhebung und/oder Ausnehmung
und dem Durchmesser mindestens 90° beträgt. Dabei basiert die Erfindung auf dem Gedanken, den
Stempel so zu gestalten, daß niemals irgendwelche Stempelflächen in Preßrichtung gesehen, hinter die
Glasmasse des Külbels greifen. Auf diese Weise ist ein mühe- und beschädigungsloses Herausziehen des Stempels
aus dem Külbel möglich. Dabei heben sich die Stempelflächen entweder sofort von der Innenoberfläche
des Külbels ab oder sie gleiten — im Falle achsparalleler Stempelflächen — zunächst an der ihnen gegenüberliegenden
Innenoberfläche des Külbels entlang.
Unter Außenwinkel ist der der Mantelfläche des Stempels zugekehrte Winkel zu versehen. Steht die
Hauptflächenlinie senkrecht auf dem Durchmesser bzw. beträgt der Außenwinkel 90°, dann gleitet die
Hauptfläche beim Herausziehen des Stempels über die ihr gegenüberliegende Innenoberfläche des Vorkörpers,
während sich die Hauptfläche bei größerem Außenwinkel oder bei gekrümmtem Verlauf sogleich
von der ihr gegenüberliegenden Innenoberfläche des Vorkörpers abhebt.
Die Hauptfläche begrenzt zusammen mit der Nebenfläche die Ausnehmung oder Erhebung, dabei kann die
Nebenflächenlinie mit dem Stempeldurchmesser zusammenfallen oder mit diesem einen Außenwinkel von
maximal 90° einschließen. Verläuft die Hauptflächenlinie gekrümmt, dann muß der Außenwinkel zwischen
der durch den Schnittpunkt mit der Mantelfläche ge-
henden Tangente und dem Durchmesser mindestens 90° betragen. Bei gekrümmter Nebenflächenlinie kann
entsprechend der Außenwinkel zwischen der durch den Schnittpunkt mit der Mantelfläche gehenden Tangente
maximal 90° betragen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig.) eine Vorform mit Külbel und iierkömmlichem
Stempel mit einer schraubenlinienförmig verlaufenden Rille bei Preßende,
F i g. 2 eine Vorform mit Külbel und einem erfindungsgemäßen
Preßstempel mit einer ebenfalls schraubenlinienförmig verlaufenden Rille bei Preßende und
F i g. 3 eine Vorform mit Külbel und einem erfindungsgemäßen Preßstempel mit einem schraubenlinienförmig
verlaufenden Relief bei Preßende.
Die Vorform 4 in F i g. 1 weist eine glatte lnnenoberfläche 5 auf und wird vor dem Pressen mit einer zunächst
tropfenförmigen Glasmasse gefüllt, die mit Hilfe eines Preßstempels 6 in die Form eines Vorkörpers 7
gebracht wird. Der in F i g. 1 dargestellte herkömmliche Stempel 6 verjüngt sich in Preßriclitung bzw. in
Richtung der Stempelkuppe 8 und besitzt in seiner Mantelfläche 9 eine schraubenlinienförmig verlaufende
Ausnehmung bzw. Rille 10, die von einer Hauptfläche und einer Nebenfläche begrenzt wird, von denen in
dem dargestellten axialen Längsschnitt nur die Hauptflächenlinie It und die mit dem Durchmesser 12 zusammenfallende
Nebenflächenlinie zu sehen ist. Der der Mantelfläche 9 zugekehrte Außenwinkel γ zwischen
der Hauptflächenlinie 11 und dem Stempeldurchmesser 12 liegt deutlich unter 90°. Demzufolge liegt die Hauptflache
in Preßrichtung bzw. in Richtung der Stempelkuppe 8 gesehen, hinter dem schraubenlinienförmig
verlaufenden Relief auf der Innenoberfläche des Vorkörpers
7. Der Stempel muß daher aus dem Vorkörper 7 herausgedreht werden, da andernfalls die Hauptfläche
das vor ihr liegende Relief des Vorkörpers 7 abscheren würde.
Der in Fig.2 dargestellte erfindungsgemäße Stempel
14 dient ebenfalls zum Herstellen eines Vorkörpers 7 mit einem schraubenlinienförmig verlaufenden Relief
auf der Innenoberfläche. Im Unterschied zu dem herkömmlichen Stempel gemäß F i g. 1 besitzt der erfindungsgemäße
Stempel 14 jedoch eine schraubenlinienförmig verlaufende Ausnehmung bzw. Rille 15, deren
Hauptflächenlinie 16 senkrecht auf dem Durchmesser 17 steht. Demzufolge beträgt der der Mantelfläche 9
zugekehrte Außenwinkel β zwischen der Hauptflächenlinie 16 und dem Durchmesser 17 90°. Steht die Haiiptflächenlinie
16 nicht senkrecht auf dem Durchmesser 17, dann muß der Außenwinkel mindestens 90° betragen.
Das hat zur Folge, daß der Stempel 14 axial aus der Vorform 4 bzw. dem Vorkörper 7 herausgezogen
werden kann, wobei die Hauptfläche über die ihr gegenüberliegende Relieffläche des Vorkörpers 7 gleitet,
während die mit dem Durchmesser 17 zusammenfallende Nebenfläche sich sogleich von der ihr gegenüberliegenden
Relieffläche des Vorkörpers 7 abhebt.
Der in F i g. 3 dargestellte erfindungsgemäße Stempel 19 besitzt auf seiner Mantelfläche 9 eine schraubenlinienförmig
verlaufende Rippe 20 und dient zum Herstellen eines Vorkörpers 7 mit einer in entsprechender
Weise schraubenlinienförmig verlaufenden Ausnehmung bzw. Rille. In diesem Falle beträgt der Außenwinkel
γ zwischen dem Durchmesser 21 und der Hauptflächenlinie 22 mindestens 90°. Somit kann auch in diesem
Falle der Stempel 19 nach dem Pressen axial aus der Vorform 4 herausgezogen werden, wobei sich die mit
dem Durchmesser 21 zusammenfallende Nebenfläche sofort von der ihr gegenüberliegenden Fläche der Rille
des Vorkörpers 7 abhebt, während die Hauptfläche auf der ihr gegenüberliegenden Fläche der Rille des Vorkörpers
entlanggleitet.
Fällt Jie Nebenflächenlinie nicht mit dem Durchmesser
zusammen, d. h. bildet sie mit dem Durchmesser einen Außenwinkel, dann kann dieser Winkel maximal
90c betragen.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Preßstempel hergestelltes Külbel braucht nur noch in einer sich drehenden
oder ruhenden Fertigform fertiggeblasen zu werden, was in üblicher Weise geschieht. Selbstverständlich
kann der fertige Hohlglaskörper auch eine optische Außenwandstruktur besitzen, die in üblicher Weise erzeugt
wird.
Die Ausführungsbeispiele zeigen, daß ein axiales Herausziehen des Stempels immer dann möglich ist,
wenn, auf den axialen Längsschnitt bezogen, die Nebenflächenlinie radial und die Gegcnflächenlinic in
einem Winkel von mindestens 90° in bezug auf den Durchmesser verlaufen oder mit dem Durchmesser
einen Winkel bis maximal 90° einschließen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß niemals Teile des Külbels
in der Bewegungsbahn des Stempels beim axialen Herausziehen liegen. Andererseits läßt sich mit dem erfindungsgemäßen
Stempel jedes beliebige Motiv auf die Innenwandung eines Vorkörpers aufbringen, wobei
lediglich sichergestellt werden muß, daß der erwähnte Flankenwinkel mindestens 90" beträgt. Dies ist jedoch
ohne Schwierigkeiten möglich, so daß sich insgesamt ein Preßstempel ergibt, der mit denselben Kosten hergestellt
werden kann wie herkömmliche Preßstempel, dabei aber den Vorteil mit sich bringt, daß die Motivgestaltung
völlig frei ist und darüber hinaus kein komplizierter Drehantrieb für den Stempel erforderlich ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Preßstempel zum Herstellen eines Külbels mit Erhebungen und/oder Ausnehmungen mit einer
mindestens teilweise winklig zur Stempelachse verlaufenden Fläche, dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem axialen Längsschnitt der Ausgangswinkel {β; γ) zwischen jeder Haup'flächenlinie
(16; 22) jeder Erhebung und/oder Ausnehmung und dem Durchmesser (17; 21) mindestens 90° beträgt.
2. Preßstempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptflächenlinie (16; 22)
senkrecht auf dem Durchmesspr (17; 21) steht.
3. Preßstempel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenfläche mit dem
Durchmesser (21; 17) zusammenfällt oder mit ihm einen Innenwinkel bis 90° einschließt.
4. Preßstempel nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptflächenlinie (16; 23)
und/oder die Nebenflächenlinie gekrümmt ist.
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