DE2428213B2 - Strangfuhrungsgerust in einer Stranggießanlage - Google Patents
Strangfuhrungsgerust in einer StranggießanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strangführungsgerüst zum Stützen eines teilweise erstarrten Stranges in einer
Stahlstranggießanlage, bestehend aus mehreren in Stranglaufrichtung in Wechselfolge angeordneten Rollenpaaren
unterschiedlichen Durchmessers, deren Rollen an zwei Lagerstellen abgestützt sind.
Die Führungsrollen von Stranggießanlagen sind bei jeder Umdrehung durch den auf die Strangkruste
wirkenden ferrostatischen Druck einer hohen mechanischen Wechselbeanspruchung ausgesetzt, welche bei
Brammenanlagen über 100 Tonnen pro Rolle betragen kann. Eine zusätziche Beanspruchung der Rollen wird
durch die schockartige Temperaturerhöhung der Rollenoberfläche bei jedem Kontakt mit dem heißen
Strang bewirkt. Diese mechanischen und thermischen Beanspruchungen erfordern je nach Festigkeit des
Rollenmaterials einen bestimmten Rollendurchmesser. Da der ferrostatische Druck mit dem Abstand von dem
Schmelzenspiegel in der Kokille zunimmt, sind bekannte Strangführungen in Auslaufrichtung abschnittsweise
mitzunehmenden Rollendurchmessern ausgeführt.
Der jeweilige Rollendurchmesser bedingt einen bestimmten Mindestabstand und damit die Größe der
ungestützten Flächen zwischen den Rollen. Die wechselseitige Abhängigkeit zwischen zulässiger RoI-Ienbeiastung,
der Strangbreite, der Krusiciidicke, des
Rollendurchmessers und des Abstandes aufeinanderfolgender Rollen begrenzt bei großen Gießformaten die
Gießgeschwindigkeit, da schädliche Ausbauchungen und Durchbrüche vermieden werden müssen. Stränge
mit Breiten von z. B. 2,5—3 m können daher mit den
bekannten Einrichtungen nicht rationell gegossen werden.
Es sind bereits Strangführungsgerüste bekannt, bei denen die Strangführungsrollen mehrteilig ausgebildet
und über die Breite des Stranges mehrfach durch Lager unterstützt sind. Auf diese Weise kann der Durchmesser
und damit auch der Abstand aufeinanderfolgender Führungsrollen relativ gering gehalten werden. Diese
aufwendige Konstruktion hat aber den Nachteil, daß die direkt über dem Strang angeordneten Rollenlager durch
Überhitzung und Festfressen gefährdet sind. Dabei sind die Lager für Reparaturen schlecht zugänglich. Weiterhin
müssen bei angetriebenen Rollen die einzelnen Rollenabschnitte durch Kupplungen verbunden werden.
Diese komplizierten Strangführungen erfüllen daher nicht die Foderung nach einer einfachen, robusten und
betriebssicheren Konstruktion.
Es ist auch schon eine Treib- und Richtvorrichtung für Stranggießanlagen bekannt, bei der die durch die
Richtrkräfte besonders beiasteten Rollen entsprechend
ihrer stärkeren Belastung stärker bemessen sind als die Normalrollen. Zur Wahrung eines einheitlichen Lagerabstandes
sind die an die verstärkten Rollen unmittelbar angrenzenden Rollen dünner ausgebildet als die
Normalrollen. Bei dieser Bauart sind entweder die dünnen Rollen unterdimensioniert, oder die gleich stark
belasteten Normalrollen überdimensioniert. Eine generelle Verkleinerung der ungestützten Flächen und damit
eine Steigerung der Gießgeschwindigkeit wird mit dieser Lösung nicht erreicht.
Mit der Erfindung sollen die Nachteile der bekannten Bauarten vermieden werden, insbesondere ist Ziel der
Erfindung ein einfaches, robustes Strangführungsgerüst für breite Brammen, bei welchem unter vertretbarer
Rollenbelastung die ungestützten Flächen zwischen den Rollen klein sind, um unter Vermeidung von Ausbauchungen
breite Brammen mit hoher Geschwindigkeit gießen zu können.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß bei Ausnutzung des Selbststützungseffekts an den Brammenkanten, die Stützabstände in dieien Bereichen vergrößert werden können. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Wechselfolge außerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte stärkere Rollen (6 bzw. 7) und eine oder mehrere innerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte schwächere Rolle (n)(4 bzw.5) angeordnet sind.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß bei Ausnutzung des Selbststützungseffekts an den Brammenkanten, die Stützabstände in dieien Bereichen vergrößert werden können. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Wechselfolge außerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte stärkere Rollen (6 bzw. 7) und eine oder mehrere innerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte schwächere Rolle (n)(4 bzw.5) angeordnet sind.
Die Verkleinerung des Lagerabstandes jeder zweiten Rolle ermöglicht die Verwendung dünnerer Rollen,
ohne daß es zu einer Überbeanspruchung derselben kommt. Über eine Verkleinerung des Rollenabstandes
und damit der ungestützten Flächen im mittleren Bereich der Bramme wird so der Weg frei zu der
angestrebten Steigerung der Gießgeschwindigkeit bei breiten Brammen. Aber auch beim Gießen schmalerer
Brammen auf der Anlage kann die Gießgeschwindigkeit erhöht werden, so daß eine optimale Ausnutzung der
Stahlwerkskapazität über weite Programmbereiche erzielbar ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können bei gruppenweiser Lagerung der stärkeren und
schwächeren Rollen die Rollengruppen an ortsfesten «««:.<*—nr-οη jOChSm gS«ügvr-
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der schwächeren Rollen an den Jochtraversen angeordnet sind. Diese Bauart eignet sich besonders für den
oberen Teil der Strangführung.
Die Lager der stärkeren Rollen und Traversen zur Aufnahme der Lager je einer schwächeren Rolle
können aber auch einzeln zwischen Ständerwangen geführt sein. Diese Ausführung erscheint besonders
vorteilhaft für den Treib- und Richtbereich der Strangführung.
Die stärkeren Rollen können mit Antrieb versehen sein.
Zum Schutz gegen Überhitzung sind die an den Traversen angeordneten Lager der schwächeren Rollen
vorteilhaft mit Kühleinrichtungen versehen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Ballenlänge der schwächeren Rollen gleich oder
größer als die um eine doppelte Rollenteilung verminderte maximale Brammenbreite.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 schematisch die Strangführung einer Bogenstranggießanlage,
F i g. 2 ein Strangführungssegment für vier Stützrollenpaare,
Fig.3 zwei Teilansichten des Strangführungssegments
nach F i g. 2,
Fig.4 einen Strangführungsabschnitt mn einzeln
gelagerten Rollen und
F i g. 5 zwei Teilansichten des in F i g. 4 dargestellten Strangführungsabschnitts.
In der in Fig. 1 dargestellten Stranggießanlage für Brammen ist einer Kokille 1 ein Führungsgitter 2 und an
dieses anschließend eine Rollenführung nachgeordnet, in der ein Gießstrang 3 bis in die Horizontale geführt
wird. In der Rollenführung sind schwächere Rollen 4, 5 und stärkere Rollen 6, 7 abwechselnd aufeinanderfolgend
angeordnet.
Im oberen Bereich der Rollenführung sind jeweils vier innere und vier äußere Rollen 4, 6 in einander
zugeordneten Jochen 8, 9 gelagert. Jedes Joch besteht aus seitlichen Lagerschilden 10, 11, weiche durch
Traversen 12, 13 verbunden sind. In den Lagerschilden 10, 11 sind die stärkeren Rollen 6 gelagert. Die
schwächeren Rollen 4 sind in geringerem Abstand als die maximale Brammenbreite b an den Traversen 12,13
gelagert Die Joche 8 sind an einem nicht dargestellten Rahmen verankert An den Lagerschilden 10 sind außen
Halter 14 für Säulen 15 angeordnet. Die Joche 9 sind mit
äußeren Hülsen 16 auf den Säulen 15 geführt Auf jeder Führungshülse 16 ist ein Hydraulikzylinder 17 angeordnet,
dessen Kolbenstange im Inneren der Säule 15 befestigt ist Zwischen den Haltern 14 und den
Führungshülsen 16 sind Distanzstücke 18 zur Anpassung des Rollenabstandes an das Gießformat vorgesehen
(F ig. 2 und 3).
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebene Segmentausführung beschränkt. So ist z. B. auch eine
Konstruktion denkbar, bei der jeweils zwei äußere schwächere Rollen mit einer mittleren Rolle zusammengefaßt
sind. Hierbei sind jeweils zwei schwächere Rollen aufeinanderfolgend angeordnet
In Fig.4 und 5 ist der Aufbau der Rollenführung im
unteren Treib- und Richtbereich dargestellt. Hierbei sind auf einem Rahmen 20 U-förmige Ständer 21 durch
Bolzen 22 verankert Zwischen den mit Führungsflächen versehenen Seitenwangen von jeweils zwei Ständern 21
sind Lager 23, 24 von stärkeren Treib- bzw. Richtrollen 7 geführt. Dabei sind die Lager 23 der unteren stärkeren
Rollen 7 durch hydraulische Puffer 25 abgefedert, welche auf Bolzen 26 gelagert sind. Die Lager 24 der
oberen stärkeren Rollen 7 sind mit der Kolbenstange 27 von Hydraulikzylindern 28 verbunden, welche an den
Ständern 21 mit Zapfen 29 angelenkt sind. Zum Antrieb sind die stärkeren Rollen 7 mit Kupplungstreffern 19
versehen.
Zwischen den bearbeiteten Innenwandungen 30 der U-förmigen Ständer 21 sind Traversen 31,32 geführt, an
denen die schwächeren Rollen 5 mit ihren gekühlten Lagern 33 angeordnet sind. Der Abstand der Lager 33
jeder Rolle 5 ist auch hier bei geringer als die maximale Brammenbreile b. Die unteren Traversen 31 sind durch
hydraulische Puffer 34 abgefedert. Die oberen Traversen 32 sind mit den Kolbenstangen 35 von auf den
Ständern 21 angelenkten Hydraulikzylindern 36 verbunden. Der Abstand der Traversen 31, 32 voneinander
wird durch dem Gießformat anpaßbare Distanzstücke 37 begrenzt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Strangführungsgerüst zum Stützen eines teilweise erstarrten Stranges in einer StahlstranggieS-anlage,
bestehend aus mehreren in Stranglaufrichtung in Wechselfolge angeordneten Rollenpaaren
unterschiedlichen Durchmessers, deren Rollen an zwei Lagerstellen abgestützt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß in Wechselfolge außerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte
stärkere Rollen (6 bzw. 7) und eine oder mehrere innerhalb der maximalen Brammenbreite gelagerte
schwächere Rolle(n) (4 bzw. 5) angeordnet sind.
2. Strangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei gruppenweicer Lagerung
der stärkeren und schwächeren Rollen (6, 4) die
Rollengruppen an ortsfesten bzw. anstellbaren Jochen (8, 9) gelagert sind, wobei die Lager der
schwächeren Rollen (4) an den Jochtraversen (12,13) angeordnet sind.
3. Strangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (23,24) der stärkeren
Rollen (7) und Traversen (31, 32) zur Aufnahme der Lager (33) je einer schwächeren Rolle (5) einzeln
zwischen Ständerwangen (21) geführt sind.
4. Strangführungsgerüst nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkeren
Rollen (6 bzw. 7) mit Antrieb versehen sind.
5. Strangführungsgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager (33) der schwächeren Rollen (4,5) mit Kühleinrichtungen versehen sind.
6. Strangführungsgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ballenlänge der schwächeren Rollen (4, 5) gleich oder größer ist als die um eine doppelte
Rolienteiiung verminderte maximale Brammenbrei-
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