DE2418247C3 - Geteilte Gießform für Mehrkomponentenkunststoffe, insbesondere Polyurethane - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine geteilte Gießform für 2S Mehrkomponentenkunststoffe, insbesondere Polyurethan, mit in der Teilungsebene gelegenem Angußkanalsystem enthaldend einen zum Formraum führenden Angußkanal sowie einen entlüfteten Blindraum.

Es ist bereits eine Gießform der eingangs genannten *> Art bekannt, bei der der Blindraum unter Änderung der Strömungsrichtung von dem zum Formraum führenden Angußkanal abzweigt. Dieser Blindraum soll zu Beginn des Einspritzens mit Material gefüllt werden, das während der restlichen Einspritzzeit expandiert, um so K die Form am Ende zu verschließen und ein Austreten des eingespritzten Reaktionsgemisches zu verhindern (DE-OS 21 18 307).

Wenn Mehrkomponentenkunststoffe, zu denen die Polyurethane gehören, in einer Mischvorrichtung so « gemischt werden, daß die Komponenten unter Druck in die Mischkammer eingegeben und dort innig miteinander vermischt werden, um nach der Mischung aus der Mischkammer in eine Gießform einzutreten, tritt beim Mischen häufig der Nachteil auf, daß eine Komponente « »vorläuft«. Wenn ein derartiger Vorlauf auftritt, erfolgt die Mischung zu Beginn eines Mischvorganges — der auch als Schuß bezeichnet wird — nicht in dem gewünschten eingestellten Mischungsverhältnis, so daß die Mischung, die normalerweise zu Beginn in die Gießform eintritt, nicht die gewünschte Rezeptur, d. h. nicht das gewünschte Mischungsverhältnis und damit auch nicht die gewünschten Eigenschaften aufweist.

Die hierdurch bedingte Aufgabe, nämlich die Tatsache, daß der Blindraum zur Aufnahme einer eventuell vorlaufenden Komponente oder eines fehlerhaften Komponentengemisches dienen soll und damit den Eintritt des Komponentengemisches im richtigen Mischungsverhältnis in den Formraum sichert, wird dadurch gelöst, daß das Angußkanalsystem aus einem t><> gerade verlaufenden Hauptangußkanal von geringem Strömungswiderstand in Form eines langen, endseitig ilen Hlindraum bildenden Sackloches und ferner ans Angiißkanälcn von höherem Strömungswiderstand besteht, die von dem llauptanguUkanal vor dein "> SiU klochende zum Fonnrauni abzweigen.

In vorteilhafter Weise ist die geleilte Gießform n.iih der I ι ΙιιιιΙιιιιμ derart ausgebildet, dall in ilen ΛημηΚΚ,ι nälen in Strömungsrichtung gesehen nach der Abzweigung von dem Hauptangußkanal Drosselstellen angeordnet sind.

Somit schlägt die Erfindung eine Lösung vor, durch die verhindert wird, daß zu Beginn eines Schusses aus der Mischvorrichtung in die Gießform eine noch nicht richtig gemischte Materialmischung in den eigentlichen Formraum eintreten kann. Die durch Vorlauf oder sonstige Bedingungen fehlerhafte Mischung zu Beginn wird in dem Blindraum aufgefangen, der zu dem Teil des Angußkanalsystems gehört, das nach Beendigung des Gießvorganges von dem geformten Gegenstand abgetrennt wird.

Im bekannten Fall (deutsche Offenlcgungsschrift 2118 307) ist demgegenüber der Blindraum (blinddarmartig) als kleine Höhlung ausgebildet, die unter einem Schrägungswinkel an ein gerades Stück des einzigen Angußkanals, der anschießend durch Schikanen gedrosselt sein kann, angeschlossen. Das Komponentengemisch strömt zu einem kleinen Teil durch den Angußkanal hindurch dem FornirauiH zu und somit an dem im Nebenanschluß liegenden, gegebenenfalls beheizten Blindrauin vorbei; zum überwiegenden Teil läuft das Kpmponentengemisch in diesen Blindraum hinein und füllt ihn, wobei das in dem Blindraum gegebenenfalls beheizte Material zuerst aufschäumt und nach Beendigung des Einspritzvorganges den Angußkanal verschließt. Demgegenüber läuft das Komponentengemisch bei der Erfindung zunächst ausschließlich in den Hauptangußkanal hinein und füllt dabei ohne Abfluß durch die Angußkanäle den Blindraum am Sacklochende zunächst voll auf, und gelangt dann — gegebenenfalls die Drossclstcllen überwindend — in die kleineren Angußkanäle und durch diese hindurch in den Formraum; so bleibt das vorlaufende Komponentengemisch im Blindraum und es gelangen nur gut gemischte Komponenten in die Form.

Während es im bekannten Fall um diese verschlußtechnische Maßnahme geht, zielt die Erfindung auf eine Aussonderung unbrauchbaren Komponentengemisches.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und im folgenden näher erläutert.

In der einsigen Figur ist ein Teil der erfindungsgemäßen Gießform schematisch in der Teilungsebene dargestellt. Der Austritt einer Mischkammer 1 ist auf eine Form 2 aufgesetzt. In dem dargestellten Angußbereich der Form 2 ist ein Hauptangußkanal 3 ausgebildet, der sich nach links und rechts in zwei Angußkanäle 5 und 6 verzweigt. Die abgezweigten Angußkanäle 5 und 6 münden in einen Verteilungskanal 10, der in einen Schlitz übergeht. Aus dem Schlitz 11 tritt das Material in den eigentlichen Formraum ein.

Wie beim Betrachten der Zeichnung deutlich wird, setzt sich der Angußkanal 3 fort und bildet einen Blindraum 4, der bei 9 belüftet ist, damit die in dem Blindraum 4 befindliche Luft den Eintritt des Gemisches nicht behindert.

Am Beginn der abgezweigten AnguUkanäle 5 und 6 können bei 7 und 8 über die dargestellte Querschnittsverengung hinaus zusätzliche längsteilen oder Drosseln vorgesehen sein, um auf jeden Fall sicherzustellen, daß das zuerst eintretende Material in den Blindraum 4 strömt und erst wenn dieser gefüllt ist. eine Strömung in die abgezweigten Anschlußkanäle 5 und 6 erfolgt.

Wenn die Form, d. h. auch der eigentliche Formhohlraiiin gefüllt ist, wird die l'oriii in der Zeicheiieberie geleilt, und tier gesamte Anguß, zu dein auch die Füllung des Dlinili.iiinis 4 geholt, und von dein cigenlliihcn

Gegenstand abgetrennt und weggeworfen.

Der in der Zeichnung dargestellte Lüftungskanal 9 gibt dem Fachmann lediglich den (linweis, daß er in einer geeigneten Weise für eine Entlüftung des Blindkanals sorgen muß. Bei der Zeichnung handelt es sich nur um eine Prin/ip.ski/.ze.

I Iicrzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Geteilüe Gießform für Mehrkomponentenkunststoffe, insbesondere Polyurethane, mit in der Teilungsebeine gelegenem Angußkanalsystem enthaltend einen zum Formraum führenden Angußkanal sowie einen entlüfteten Blindraum, dadurch gekennzeichnet, daß das Angußkanalsystem aus einem gerade verlaufenden Hauptangußkanal (3) von geringem Slrömungswiderstand in Form eines langen, endseitig den Blindraum (4) bildenden Sackloches und ferner aus Angußkanälen (5, 6) von höherem Strömungswiderstand besteht, die von dem Hauptangußkanal (3) vor dem Sacklochende zum Formraum abzweigen.

2. Geteilte Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Angußkanälen in Strömungsrichtung gesehen nach der Abzweigung von .dem Hauptangußkanal (3) Drosselstellen (7, 8) angeordnet sind. M