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Vorrichtung zum Wölben oder Rollen von Blechen Die Erfindung bezieht
sich auf eine verbesserte Vorrichtung zum Wölben oder Rollen von Blechen.
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Es sind derartige Vorrichtungen bekannt, die einerseits eine starre
den Kern bildende Rolle, um die das zu verarbeiten de Blech gerollt wird, und andererseits
eine formgebende Rolle aufweisen, die mit einem Überzug aus einem elastischen deformierbaren
Material, beispielsweise natürlichem oder synthetischem Kautschuk, Urethan o. dgl.
versehen ist. Hierbei ist es selbstverständlich erforderlich, daß die Kern-Rolle
an ihren beiden Sonden fest gelagert sein muß, um ein Verbiegen der Rolle zu verhindern,
das zu einer entsprechenden Deformierung des um die Kernrolle gerollten Bleches
führen würde,
Die Entnahme des gerollten Bleches aus der Vorrichtung
macht die Demontage einer der beiden Traglager der Kernrolle erforderlich, die eine
erhebliche Zeit erfordert und somit die Produktionsgeschwindigkeit vermindert. Übringens,
gleichgültig welche Sorgfalt man auf die Halterunb der Kernrolle und der formgebenden
Rolle verwendet, ist es in der Praxis unmöglich, gerollte Bleche zu erzielen, die
keinerlei mittlere Ausbiegung oder Deformation aufweisen, insbesondere wenn es sich
um lange Bleche handelt, die um einen kleinen Durchmesser gerollt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese der bekannten Vorichtung
anhaftenden Nachteile zu beseitigen, und diese Vorrichtung so auszubilden, daß gleichmäßig
gerollte Bleche ohne jegliche Verformung erhalten werden, und daß die Entnahme des
gerollten Bleches aus der Vorrichtung ohne Demontage möglich ist, Diese Aufgabe
wird ertindungsgemäb dadurch gelöst, daß sie besteht aus einer starren als Kern
dienenden Rolle und wenigstens zwei der Formgebung dienenden, mit einem elastischen,
verformbaren überzug versehenen Rollen, die die Kernrolle zwischen sich einschließen
und jede Durchbiegung der Kenrolle verhindern.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die Kernrolle an einem Ende
freitragend angeordnet ist um ein axiale Abgehen des gerollten Bleches zu ermöglichen.
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Eine abgewandelte Ä:uisführungsform der Erfindung kennzeichnet sich
dadurch, daß drei formgebende Rollen vorgesehen sind, die unter gegenseitige Versetzung
von 1200 die Kernrolle einschließen.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß ein Gestell vorgesehen ist,
das zwei senkrechte Wangen besitzt, von denen jede eine Ausnehmung in Form eines
umgekehrten Y aufweist, daß die obere formgebende Rolle in Schlitten gelagert ist,
die in den senkrechten Schenkeln der beiden Ausnehmungen gleitend aufgenommen sind,
und daß an den Schlitten angreifende, der senkrechten Verstellung- der oberen formgebenden
Rolle dienende Kolben-Zylinderanordnungen vorgesehen sind.
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Weiter kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß die beiden unteren
formgebenden Rollen in Gleitsteinen gelagert sind, die in den schräg gerichteten
beiden anderen Schenkeln der Ausnehmungen einstellbar aufgenommen sind.
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Weiter ist von Bedeutung, daß das eine sunde der Kernrolle in einem
Gleitstein gelagert ist, der durch eine elastische Kraft, beispielsweise liner Federkraft
o. dgl., in Richtung auf die obere formgebende Rolle beaufschlagt ist.
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Schließlich ist noch von Bedeutung, daß die Kolben-Zylinderanordnungen
höhenverstellbar an dem Gestell aufgenommen sind.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß sie eine Kernrolle und wenigstens zwei mit einem elastischen Überzug
versehene formgebende Rollen enthält die in diamteraler Anordnung die Kernrolle
zwischen sich einschließen und jegliche unerwünschte Ausbiegung der Kernrolle unmöglich
machen.
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Versuche haben gezeigt, daß bei dieser Sandwich-Anordnung der Kenrolle
einwandfrei gerollte Bleche erhalten werden, die keinerlei Deformation aufweisen,
gleichgültig wie groß der Durchmesser der Rollung und die Stärke des zu rollenden
Bleches ist. Die Kernrolle ist erfindungsgemäß freitragend angeordnet und nur an
einer ihrer Enden gelagert, so daß das entgegengesetzte Ende frei ist und das gerollte
Blech über dieses freie Ende in axialer Richtung abgezogen werden kann,
ohne
daß irgendeine Montage der Vorrichtung erforderlich ist.
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Aufgrund der freitragenden Anordnung der Kernrolle ist es möglich,
Blechrollen beliebiger Länge zu erhalten durch ein spiralförmiges Aufrollen eines
Metall bandes0 Die beiliegenden Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung, und es bedeutet: Fig. 1 und 2 Darstellung der Vorrichtung in Ansicht
und Querschnitt, Fig.3 Darstellung einer abgewandelten #usführungsform, Fig. 4 perspektivische
Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 3, Fig. 5 Darstellung einer möglichen Stellung
der Vorrichtung gemäß Fig. 3, Fig. 6 Querschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform
der Kernrolle mit einem auf ihr aufgerollten Blech,
Fig. 7 Darstellung
des gerollten Bleches gemäß Fig. 6 nach Abziehen von der Kernrolle.
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In den Figuren 1 und 2 ist eine starre Kernrolle 1 gezeigt, deren
Durchmesser dem Durchmesser des zu rollenden Bleches entspricht. Beiderseits der
Kernrolle 1 sind zwei formgebende Rollen 2 angeordnet in diametraler Gegenüberlage
zur Kernrolle 1; in ansich bekannter Weise bestehen beide formgebenden Rollen 2
aus einer aus Metall bestehenden Seele, auf der ein überzug aus elastischem und
deformierbarem Material angeordnet ist. Wie itigo 1 zeigt, ist die Kernrolle 1 freitragend
an einer ihrer Enden in einer seitlichen Wange 3 gelagert, die ebenfalls die beiden
Enden der formgebenden Rollen 2 aufnimmt. Die entgegengesetzten Enden r formgebenden
Rollen 2 sind in Wangen 4, 4' gelagert. Die drei stollen 1 und 2 sind senkrecht
zu ihrer Achse gleitend angeordnet, damit sie sich vertikal gegenüber elastischen
Haltevorrichtungen verstellen können.
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Die Kernrolle 1 kann sich aufgrund ihrer freitragenden Lagerung selbst
zwischen den beiden formgebenden Rollen 2 einstellen, die sie in einwandfreier Weise
zwischen sich abstützen und dadurch jeder unerwünschten Verbiegung der Kernrolle
entgegenwirken, Das zu rollende Blech 5 wird gemäß
Fig. 2 zwischen
die Kernrolle 1 und eine der beiden formgebenden Rollen 2 eingeführt und rollt sich
hierbei um die Kernrolle 1 auf, ohne daß irgendeine Deformation entstehen kann.
Der Drehantrieb einer undXoder der beiden formgebenden Rollen 2 kann auf an sich
beliebige übliche Weise erfolgen, beispielsweise von Hand, durch einen ein Untersetzungsgetriebe
aufweisenden Motor und dergleichen, Wenn das Blech um die Kernrolle herum aufgerollt
ist, ist seine Entnahme auf sehr einfache Weise ohne Demontage der Vorrichtung möglich;
es genügt, die Blechrolle längs der Kernrolle 1 über ihr freies Ende aus zuziehen0
Selbstverständlich erhält man eine noch regelmäßigere Wölbung oder Kollung, wenn
man eine Vorrichtung gemäß Fig. 3 verwendet, die drei formgebende Rollen 2 aufweist,
die unter Versetzung von je 1200 um die Kernrolle 1 herum angeordnet sind, Die Fig.
4 zeigt eine derartige, mit drei formgebenden Rollen ausgestattete Vorrichtung.
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Die Vorrichtung besitzt ein Gestell, das aus zwei senkrechten Wangen
10 besteht, die durch untere Stege 11, durch eine obere Platte 12 und durch mittlere
Stangen 13 miteinander verbunden sind. Jede Wange 10 ist in ihrem oberen Bereich
ausgenommen
zur Bildung einer Öffnung lOa, die die Form eines umgekehrten Y besitzt. In dem
vertikalen Schenkel jeder diese{ Öffnungen ist ein Schlitten 14 gleitend aufgenommen;
die beiden Schlitten 14 tragen die obere Verformungsrolle 15.
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Die Schlitten 14 sind in senkrechter Richtung steuerbar durch als
Schauben ausgebildete Kolben-Zylinderanordnungen, wobei der Zylinder 16 durch Schrauben
höhenverstellbar auf der Platte 12 des Gestells aufgenommen ist, während der Kolben
17 an der ihm zugeordneten Schlitten angreift.
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In jedem der schrägen entgegengesetzt gerichteten Schenkeln der Öffnungen
10a ist ein Stein 18 angeordnet, der mittels einer S'chraubvorrichtung 19 verstellbar
ist, Die beiden Steine 18 nehmen die beiden anderen formgebenden Rollen 20 auf.
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Zwischen den drei formgebenden Rollen 15 und 202 die mit einet elastischen
deformierbaren Überzug versehen sind, ist die Kernrolle 21 zentriert; ihr eines
äußeres Ende ist frei, während das entgegengesetzte Ende freitragend in einem Stein
2 gelagert ist. Dieser Stein ist gleitend zwischen zwei senkrechten Führungsschienen
23 angeordnet, die fest mit der entsprechenden Wangee 10 verbunden sind, Eine untere
Feder 24 beaufschlagt elastisch den Stein 22 nach oben, also in Richtung auf die
obere formgebende Rolle 15.
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Um die Zeichnung nicht unnötigerweise zu belasten, ist der Drehantrieb
der formgebenden Rollen nicht gezeigt. Dieser Antrieb kann aus einem hydraulIschen
Motor bestehen, wobei auf jedem Ende der formgebenden Rollen ein solcher Motor angeordnet
sein kann, um die Rollen mit geeigneter Geschwindigkeit anzutreiben.
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Die Arbeitsweise und die Benut#ung der Vorrichtung versteht sich an
sich von selbst. Zunächst wird die Kernrolle 21, die mit ihrem Durchmesser dem Durchmesser
der zu erzielenden Blechrolle entspricht, n den Stein 22 eingesetstw worauf die
Stellung der beiden unteren formgebenden Rollen 2 mit hilfe der Schraubmechanismen
19 so eingeregelt wird, daß die elastischen Überzüge der formgebenden Rollen sich
gegen die Kernrolle 21 abstützen0 Die formgebenden Rollen werden in Drehung versetzt,
und das zu verformende Blech wird zwisch n die Rolle 21 und einer der beiden Rollen
20 eingeführt, wobei die Kolben-Zylinderanordnungen 16, 17 in Ausstoßrichtung beaufschlagt
werden. Die Kernrolle 21 wird auf diese Weise automatisch zwischen den drei formgebenden
Rollen zentriert, so daß das Blech sich um die Kernrolle 21 rollt, Die auf diese
Weise erhaltene Blechrolle wird quer zur Öffnung 110a über da freie Ende der Kernrolle
21 abgezogen, nachdem die Koten-
Zylinderanordnungen in Einzugsrichtung
beaufschlagt sind.
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Wie bereits vorher ausgefiErt wurde, lassen sich auf diese Weise Blechrollen
herstellt, die keinerlei Deformation besitzen0 Da bei der Vorrichtung keinerlei
Biegebeanspruchung der Rollen mehr auftreten, kann sie Bleche sehr großer Stärke
mit einem geringen Rollduchmesser verformen. rirenn wirklich eventuelle Durchbiegungen
der formgebenden Rollen 15 und 20 zu kompensieren sind, kann man den elastischen
Überzug in einem entsprechend gewölbten Profil ausführen, Wie schematisch in Fig.
5 gezeigt ist, können die drei der Formgebung dienenden Rollen radial durch eine
allgemein bekannte Öffnungsbewegung gesteuert werden, um das Abziehen des gerollten
Bleches von der Kernrolle zu erleichtern0 Die erhaltene Blechrolle besitzt einen
Durchmesser, der identisch ist mit dem Durchmesser des Umfanges der Kernrolle, und
es versteht sich von selbst, daß, wenn das Blech eine gewisse Eigenelastizität besitzt,
die beiden Ränder der Rollung sich gegeneinander spreizen, wenn die formgebenden
Rollen in die Offenstellung gemäß Fig. 5 überführt werden dies kann unerwünscht
sein, wenn die beiden Ränder zusammengefügt werden sollen, Um dies zu vermeiden,
kann man sich einer Kernrolle 25 gemäß Fig. 6 bedienen. Diese Rolle besitzt
auf
ihrem Umfang eine längs gerichtete Stufe 25a, deren radiale Höhe gleich der Stärke
dos zu rollenden Bleches 26 ist. Wie die Fig. 6 zeigt, besitzt diese Blechrolle
in Umfangsrichtung eine Länge, die etwas größer ist als der Umfang der gewünschten
Blechrolle, die mit der Vorrichtung gemäß Fig. 4 hergestellt wurde, da die beiden
Längsränder der Blechrolle 26 sich bei 26' überlappen0 Wenn die drei formgebenden
Rollen in die Offenstellung gemäß Fig. 5 überführt sind, öffnet sich die Blechrolle
26 aufgrund ihrer eigenen Restelastizität, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Hierbei liegen
die beiden Ränder 26a und 26b praktisch auf der gleichen radialen Linie, so daß
zu ihrer Schweißverbindung nur eine sehr geringe Deformation erforderlich ist. Eine
solche Deformation ist in jedem Falle geringer als eine Deformation, die erforderlich
wäre, wenn die beiden Ränder in Umfangsrichtung aufeinander zu bewegt werden müßten.
Die Blechrolle 26 gemäß Fig. 4 besitzt nach erfolgter Verschweißung ihrer Längs
ränder 26a und 26b einen praktisch kreisförmigen Querschnitt.