DE2409929B2 - Verzerrungsarmer, niederfrequenter Gegentakt-Leistungsverstärker - Google Patents
Verzerrungsarmer, niederfrequenter Gegentakt-LeistungsverstärkerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen verzerrungsarmen, niederfrequenten Gegentakt-Leistungsverstärker gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiger Leistungsverstärker ist aus der DE-OS 22 03 817 bekanntgeworden. Durch diese Schaltungsan-Ordnung
soll unter anderem eine Zunahme der Verzerrung bei schwachen Signalen vermieden werden.
Dieses Ziel wird gemäß der älteren Schrift aber nur im AB-Betrieb erreicht, in dem Verzerrungseigenschaften
erzielt werden sollen, wie sie bisher nur mit Schaltungen im Α-Betrieb erreicht wurden. Dabei ist jedoch nur die
durch schwache Signale verursachte Verzerrung berücksichtigt. Diese Verzerrung soll im folgenden als
Überschneidungsverzerrung bezeichnet werden. Sie entsteht dadurch, daß bei sehr geringen Steuersignalen
eine Nichtlinearität im Ausgangssignal auftritt Sie ist unabhängig von der Frequenz des angelegten Steuersignals.
Darüber hinaus gibt es aber noch eine weitere, bei Verstärkern der eingangs genannten Art störende
Verzerrung, die im folgenden als Einkerbungsverzer- « rung bezeichnet werden soll.
In der Zeitschrift »audio«, Mai 1969, Seiten 26 bis 30 ist der Unterschied der Finkerbungsverzerrung (notch
distortion) zur Überschneidungsverzerrung (primary crossover distortion) herausgearbeitet Die Einker- t>n
bungsverzerrung hat danach ihre Ursache darin, daß Transistoren zugleich die Kondensatoren wirken und
deshalb die an sie gelegten Spannungen nichl sofort mit dem Verschwinden des angelegten Signals verschwinden.
Diese Erscheinung ist frequenzabhängig. Der μ genannte Aufsatz in der Zeitschrift »audio« befaßt sich
nun auch mit der Vermeidung der Einkerbungsverzerrurig.
In Fig.9 dieses Aufsatzes ist auch bereit?· eine
Schaltung gezeigt, die einen verzerrungsarmen, niederfrequenten Gegentakt-Leistungsverstärker für B- und
AB-Betrieb zeigt, der einen Transistor eines ersten Leitfähigkeitstyps, einen zweiten Transistor eines
zweiten Leitfähigkeitstyps, dessen Basis mit dem Kollektor des ersten Transistors verbunden ist, einen
dritten Transistor vom genannten zweiten Leitfähigkeitstyp, einen vierten Transistor vom genannten ersten
Leitfähigkeitstyp, dessen Basis mit dem Kollektor des dritten Transistors verbunden ist, eine erste Diode,
deren Anode an den Emitter des ersten Transistors angeschlossen ist, und eine zweite Diode, deren
Kathode an den Emitter des dritten Transistors angeschlossen ist, enthält Die genannten Transistoren
bilden, wie schon bei der zuerst erwähnten Schaltung nach DE-OS 22 03 817, Paare von zueinander komplementären
Transistoren. Nach den Angaben des Autors ist wohl eine Verringerung, nicht jedoch eine Unterdrückung
der Einkerbungsverzerrung zu erzielen.
Ferner sind komplementäre Transistorpaare aus Application, Information 141 Philips (1942), aus US-PS
33 19 175 sowie aus Funktechnik 1970, Nr. 23, Seite 932, Bild 1, bekannt, wobei in der letzteren Schrift als
Eingangsstufe ein Differentialverstärker gezeigt ist, dessen zweiter Transistor vom Lautsprecher her
gegengekoppelt ist. Die genannten Schriften befassen sich jedoch nicht mit dem Problem der Ausschaltung der
Überschneidungs- oder Einkerbungsverzerrung.
Darlingtonschaltungen von Transistoren sind in Philips Application Note 187 und in der Zeitschrift
»Electronic» Januar 1970 dargestellt. Sie haben ebenso wenig mit dem Problem der Ausschaltung von
Überschneidungs- oder Einkerbungsverzerrungen zu tun.
Die DE-AS 19 15 005 zeigt wiederum komplementäre Paare von Transistoren. Auch befaßt sich diese Schrift
mit dem Problem der Vermeidung der Überschneidungsverzerrung. Dabei ist aber wiederum nur die
Beseitigung der bloßen Überschneidungsverzerrung, nicht dagegen der Einkerbungsverzerrung beabsichtigt
und möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen niederfrequenten Gegentakt-Leistungsverstärker zu
schaffen, der sowohl im AB-, als auch im B-Betrieb nicht allein die Überschneidungsverzerrung sondern auch die
Einkerbungsverzerrung vermeidet.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe in erster Linie durch die in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch die Schaltung einer Ausführungsform eines Niederfrequenz-Leistungsverstärkers, und
F i g. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise des Verstärkers nach F i g. 1.
Gemäß F i g. 1 gehört zu der dargestellten Schaltung ein Differentialverstärker 4 mit zwei PNP-Transistoren
Ti und TX deren Emitter miteinander verbunden und
über einen Widerstand 5 an eine Klemme 1 einer Stromquelle angeschlossen sind. Der Kollektor des
Transistors 2 ist direkt mit der anderen Klemme 2 der Stromquelle verbunden, an die auch der Kollektor des
Transistors Ti über einen Widerstand 6 angeschlossen ist. Mit der Basis des Transistors Ti ist ein Kondensator
7 verbunden, dessen andere Klemme eine Eingangsklemme 8 bildet, und außerdem liegt die Basis des
Transistors 71 über einen Widerstand 9 an Masse. Die
Basis des Transistors T2 ist über einen Widerstand 10
mit einer Last RL verbunden, und außerdem einen mit einem Widerstand 12 in Reihe geschalteten Kondensator
11 geerdet
Ferner ist ein als Leistungstreibe- arbeitender NPN-Transistor T3 vorhanden, dessen Basis mit dem
Kollektor des Transistors 7Ί verbunden ist, und dessen Emitter an die Klemme 2 der Stromquelle angeschlossen
ist
Weiterhin ist ein NPN-Transistor Qi vorhanden, dessen Basis mit dem Kollektor des Leistungstreibertransistors
7"3 über einen Vorspannkreis 3 und mit der Klemme 1 der Stromquelle über eine einen konstanten
Strom liefernde Stromquelle 13 verbunden ist. Ferner gehört zu der Schaltung nach Fig.! ein PNP-Transistor
Q 2, dessen Basis am Kollektor des N PN-Transistors Q 1 liegt, der über einen Widerstand R 4 an der Klemme
1 der Stromquelle liegt. Der Emitter des PNP-Transistors
Q 2 ist an die Klemme 1 der Stromquelle angeschlossen, während sein Kollektor m;*. der Last RL
über einen Widerstand R i verbunden ist. Gemäß F i g. i ist eine Diode D1 vorhanden, deren positive und
negative Elektroden an den Emitter des NPN-Transistors
Qi bzw. den Kollektor des PNP-Transistors Q 2
angeschlossen sind.
Ein weiterer PNP-Transistor Q 3 ist mit seiner Basis direkt an den Kollektor des Treibertransistors Γ3
angeschlossen, während ein weiterer Transistor Q 4 vom NPN-Typ mit seiner Basis direkt an den Kollektor
des PNP-Transistors Q 3 angeschlossen ist, welcher außerdem über einen Widerstand R 5 mit der Klemme 2
der Stromquelle verbunden ist. Der Emitter des NPN-Transistors QA ist an die Klemme 2 der
Stromquelle angeschlossen, während sein Kollektor mit der Last RL über einen Widerstand R 2 verbunden ist.
Außerdem ist eine zweite Diode D 2 vorhanden, deren positive und negative Elektroden mit dem Kollektor des
NPN-Transistors QA bzw. dem Emitter des PNP-Transistors Q 3 verbunden sind.
Zwischen den Emittern der Transistoren Q1 und Q 3
liegt ein Widerstand R 3, dessen Aufgabe im folgenden näher erläutert wird.
Nachstehend ist die Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 1 beschrieben. Für den Fall, daß an der
Eingangsklemme 8 kein Signal vorhanden ist, sei angenommen, daß die Spannungen zwischen den
Basiselektroden und den Emittern der Transistoren Q1
und Q 3 mit Vbe\ und Vbe3 gegeben sind, daß der
Spannungsabfaü in der Durchlaßrichtung an den Dioden Dl und D 2 den Wert VD\ bzw. K02 hat, daß die
Spannung an dem Widerstand R 3 mit Vr bezeichnet ist, und daß sich an dem Vorspannkreis 3 eine Spannung Vi
ergibt, wie es in F i g. 2 dargestellt ist. Die Widerstandswerte der Widerstände R 1 und R 2 sind so klein, und
der durch die Transistoren Q 2 und Q 4 fließende Strom ist so schwach, daß man den Spannungsabfall an diesen
Wiederständen vernachlässigen kann. Hieraus ergibt sich ohne weiteres, daß für diese Bedingungen die
nachstehende Gleichung gilt:
+ <x bzw. -ß gegeben sind. Für diesen Fall nimmt die
vorstehende Gleichung die folgende Form an:
V6- Vbe\-
Vd , + VD2
Für den Fall, daß an der Eingangsklemme 8 ein Eingangssignal erscheint, sei bezüglich jeder positiven
Halbperiode des Eingangssignals angenomen, daß gemäß F i g. 2 ein Strom / durch die Last RL fließt.
Ferner sei angenommen, daß der durch die Last fließende Strom / erheblich stärker ist als der
Vorspannstrom, und daß die Spannungsänderungen an den Arbeitspunkten der Transistoren Qi und Q 2 mit
J-(Vbe 3-ß)
Vt,-
= Vh-(«-ß)
(Gewöhnlich gilt VR>(&-ß))
ίο Normalerweise ist der auf die Zunahme des
Kollektorstroms zurückzuführende Spannungsabfall an dem Widerstand R 1 größer als die Änderungen der
Basis-Emitter-Spannung. Daher gelten die nachstehenden Beziehungen:
(<x-ßJ</Ri
VD2 + J R2)
Jn diesem Fall wird die Diode D1 dadurch leitfähig
gemacht, daß durch sie der Emitterstrom des Transistors Qi fließt, während die Diode D 2 dadurch in den
Sperrzustand gebracht wird, daß die an ihr erscheinende Spannung nicht den Pegel der Durchlaßvorspannung
erreicht. Außerdem ist die Änderung der Spannung an
dem Widerstand R 3 gering, und der durch diesen Widerstand fließende Strom wird veranlaßt, als
Emitterstrom durch den Transistor Q 3 zu fließen, so daß sich auch der Emitterstrom nur wenig ändert. Da
somit die Änderung des Ernitterstroms bei dem Transistor Q 3 gering ist, ändert sich auch der
Spannungsabfall an dem Widerstand Ä5 nur wenig, so daß der Transistor Q4 immer noch leitfähig ist. Somit
sind während jeder positiven Halbperiode des Eingangssignals die beiden Transistoren Q 3 und QA
leitfähig, so daß das Signal keiner Einkerbungsverzerrung
unterliegt. Während jeder negativen Halbperiode des Eingangssignals wird die Diode Di in den
Sperrzustand gebracht, so daß die Transistoren Q 1 und Q 2 leitfähig bleiben, da ihnen der Vorspannstrom
zugeführt wird, wie es aus der vorstehenden Beschreibung für jeden Fachmann ohne weiteres ersichtlich ist.
Um die Versorgung der Transistoren C? 2 und Q 4 mit dem Vorspannstrom aufrechtzuerhalten, muß man die
Widerstandswerte der Widerstände RA und R 5 zum
Abzweigen der Kollektorströme der Transistoren Q 1 und Q 3 vorzugsweise so wählen, daß sie in einem
hinreichenden Ausmaß höher sind als die Eingangswiderstände zwischen den Basiselektroden und den
Emittern der Transistoren Q 2 und QA, damit eine Treiberwirkung durch einen konstanten Strom erreicht
wird.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, kann mit den Maßnahmen der Erfindung der durch den
ersten Transistor Q 1 fließende Vorspannstrom ohne Rücksicht darauf, ob ein Eingangssignal vorhanden ist
oder nicht, ständig über den Widerstand A3 zum Emitter des Transistors Q3 fließen; der durch das
Eingangssignal verstärkte Strom wird der Last RL über eine der Dioden D1 und D 2 zugeführt, und die an dem
Widerstand R 3 erscheinende Spannung wird durch die betreffende andere Diode daran gehindert, sich zu
ändern, so daß der erste Transistor Q1 und der dritte
Transistor Q 3 ständig leitfähig sind. Selbst wenn der Arbeitspunkt so eingestellt wird, daß der Verstärker als
B-Verstärker oder auf ähnliche Weise arbeitet, ist es somit möglich, eine auf die Umschaltvorgänge der
Transistoren zurückzuführende Einkerbungsverzerrung
5 6
zu vermeiden. Die gleiche Wirkung läßt sich sogar dann seits vorgesehen werden. Um die Wirkungsweise ;
erzielen, wenn man die Widerstände R1 und R 2 verbessern, ist der Vorspannkreis 3 vorzugsweise ι
fortläßt. Diese Widerstände können auch zwischen den auszubilden, daß er ohne Rücksicht auf Eingangssigna
Emittern des zweiten Transistors Q2 und des vierten eine konstante Spannung liefert.
Transistors Q 4 einerseits und der Stromquelle anderer- ί
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verzerrungsarmer, niederfrequenter Gegentakt-Leistungsverstärlcer
für B- und AB-Betrieb mit einem Transistor eines ersten Leitfähigkeitstyps, einem zweiten Transistor eines zweiten Leitfähigkeitstyps,
dessen Basis mit dem Kollektor des ersten Transistors verbunden ist, einem dritten Transistor
vom genannten zweiten Leitfähigkeitstyp, einem vierten Transistor vom genannten ersten Leitfähigkeitstyp,
dessen Basis mit dem Kollektor des dritten Transistors verbunden ist, einer ohmschen Verbindung
zwischen den Kollektoren des zweiten und vierten Transistors, einem zwischen den Emittern is
des ersten und dritten Transistors liegenden Widerstand, einer ersten Diode, deren Anode an den
Emitter des ersten Transistors angeschlossen ist, und einer zweiten Diode, deren Katode an den Emitter
des dritten Transistors angeschlossen ist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Katode der ersten
Diode (D 1) an den Kollektor des zweiten Transistors (Q2) und an eine Last (Rl) angeschlossen ist,
daß die Anode der zweiten Diode (D2) an den
Kollektor des vierten Transistors (Qi) und ebenfalls
an die Last (Rl) angeschlossen ist und daß zwischen den Basiselektroden des ersten und dritten Transistors
(Qu Qs) ein Vorspannkreis (3) liegt.
2. Niederfrequenz-Leistungsverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorspannkreis
(3) ein Spannungskonstanthaltekreis ist.
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