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Beschlag oder Beschlagteil und Vorrichtung zu seiner Montage Die
Erfindung bezieht sich auf einen in eine glatte zylindrische Aufnahmebohrung eines
Bauteiles einsetzbaren, außen zylindrischen Beschlag oder Beschlagteil, insbesondere
Drehriegel od.dgl. für die Verbindung von Möbelteilen sowie auf eine Vorrichtung
zur Montage desselben. Zur Verbindung von Bauteilen sind Drehriegel mit kreisrundem
Grundriß bekannt. In diese Drehriegel muß eine am anderen Bauteil befestigte Öse
eingreifen und es ist daher notwendig, daß dieser Drehriegel in einer eindeutig
bestimmten Drehlage montiert wird. Dies bringt Schwierigkeiten bei der Montage mit
sich.
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Die Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, daß der Beschlag
oder Beschlagteil an seinem Umfang in ungleichen Bogenabständen voneinander wenigstens
drei vorspringende oder einspringende Markierungen mit gleichem Grundriß oder wenigstens
zwei vorspringende oder einspringende Markierungen mit ungleichen Grundrissen aufweist
oder wenigstens eine Markierung mit unsymmetrischen Grundriß aufweist. Hiebei ist
unter dem Grundriß die Projektion des Beschlages oder Beschlagteiles in Achsrichtung
des Zylinders zu verstehen. Die vorspringenden oder einspringenden Markierungen
ermöglichen, den Beschlag oder Beschlagteil in einer Montageeinrichtung genau in
seiner Lage orientiert zu führen und damit in einfacher Weise in seiner richtigen
Lage in die Aufnahmebohrung des Bauteil es einzusetzen. Es ist hiebei wesentlich,
daß der Beschlag nur in einer eindeutig bestimmten Lage in die Montagevorrichtung
eingesetzt
werden kann, und zwar nicht nur in einer bestimmten Drehlage,
sondern er darf auch seitenverkehrt mit der Oberseite nach unten nicht in die Montagevorrichtung
einsetzbar sein. Bei gleichem Grundriß der Markierungen ist diese Bedingung nur
dann erfüllt, wenn drei Markierungen in durchwegs verschiedenen Bogenabständen vorgesehen
sind. Bei ungleichen Grundriß der Markierungen ist diese Bedingung bereits erfüllt,
wenn zwei Markierungen in ungleichen Bogenabständen vorgesehen sind und bei unsymmetrischem
Grundriß der Markierungen genügt eine einzige Markierung, um diese Bedingung zu
erfüllen. Da diese Markierungen aus den im folgenden angeführten Gründen möglichst
klein sein sollen und ungleicher oder unsymmetrischer Grundriß eine größere Grundrißfläche
der Markierung eriordert, ist es vorteilhaft, drei Markierungen in durchwegs ungleichen
Abständen vorzusehen.
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Wenn es sich um einspringende Markierungen handelt, so sind diese
gemäß der Erfindung zweckmäßig von durchgehenden axialen Rillen am Umfang des Beschlagteiles
gebildet, in welche entsprechende Vorsprünge der Montagevorrichtung eingreifen.
Es genügt aber, wenn sich diese einspringenden Markierungen nur über einen Teil
der axialen Länge des Beschlages erstrecken, soferne nur der an diese Markierungen
anschließende Teil des Beschlages entsprechend ausgenommen ist, so daß die axiale
Verschiebung des Beschlages oder Beschlagteiles durch die Vorsprünge im hohlzylindrischen
Führungsteil der Montagevorrichtung nicht behindert wird. Es ist aber zweckmäßiger,
vorspringende Markierungen vorzusehen, da durch diese die Wandstärke des Beschlages
oder Beschlagteiles nicht geschwächt wird. Bei solchen vorspringenden Markierungen
genügt es aber jedenfalls, wenn sie sich nur über einen Teil der axialen Länge des
Zylinders erstrecken. Bei solchen vorspringenden Markierungen genügt eine sehr kleine
Bemessung, da sie ja nur die Aufgabe haben, eine Führung in entsprechenden Rillen
des zylindrischen Führungsteiles der Montagevorrichtung zu ermöglichen0 Solche kleine
Vorsprünge können sich ohne
weiteres in das Material des Bauteiles
an den Lochrändern einpressen, wodurch der Sitz des Beschlages oder Beschlagteiles
in der Bohrung des Bauteiles nur verbessert wird.
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Gemäß der Erfindung können solche Vorsprünge aber auch deformierbar
oder abscherbar sein, in welchem Falle dem Einpressen des Beschlages oder Beschlagteiles
in die zylindrische Bohrung des Bauteiles ein geringerer Widerstand entgegengesetzt
wird. Für die Führung in der Montagevorrichtung genügen aber solche deformierbare
oder abscherbare Vorsprünge.
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Es sind Beschläge bekannt, welche zylindrische Grundform aufweisen
und an ihrem Umfang mit diametral gegeneinander versetzten Anschlägen versehen sind,
welchen Ausnehmungen in der Aufnahmebohrung des betreffenden Bauteiles entsprechen.
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Solche Anschläge sind einerseits nicht zur Führung des Beschlages
in einer Montagevorrichtung geeignet und können nicht in glatte Zylinderbohrungen
eingesetzt werden.
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Eine Vorrichtung zum Einsetzen eines solchen Beschlages oder Beschlagteiles
in die Aufnahmebohrung eines Bauteiles bzw. Möbelteiles ist im wesentlichen gekennzeichnet
durch einen Aufnahmeteil mit einer Bohrung für die Aufnahme des Beschlages oder
Beschlagteiles, welche den Markierungen entsprechende axiale Rillen oder radial
einwärts gerichtete Vorsprünge aufweist, und einen auf den Beschlag oder Beschlagteil
wirkenden Stempel. Durch diesen Aufnahmeteil wird der Beschlag oder Beschlagteil
in die richtige Drehlage gebracht, in welcher er dann in die Aufnahmebohrung des
Bauteiles hineingedrückt wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Anordnung so getroffen, daß der Aufnahmeteil durch einen mit der Kante des
Bauteiles zusammenwirkenden Anschlag und gegebenenfalls einen in eine Querbohrung
zur Aufnahmebohrung eingreifenden Zapfen in konzentrischer Lage zur Aufnahmebohrung
gehalten ist, in welchem Falle dann auch die Vorrichtung bzw. Aufnahmeteil für den
Beschlag oder Beschlagteil ohne besondere Sorgfalt automatisch in die richtige Lage
gelangt. Die Beschläge
oder Beschlagteile können in den Aufnahaeteilen
händisch eingesetzt werden, wobei die Markierungen das Einsetzen nur in der richtigen
Drehlage ermöglichen. Es kann aber gemäß der Erfindung auch ein röhrenförniges Magazin
für die Aufnahme eines Stapels von Beschlägen oder Beschlagteilen, dessen Innendurchmesser
den Durchmesser der Beschläge oder Beschlagteile entspricht und dessen Innenwandung
den Markierungen entsprechende axiale Rillen oder Rippen aufweist, Verwendung finden.
Ein solches Magazin hat auch den Vorteil, daß ein durchlaufendes Arbeiten ermöglicht
wird, wobei der Reihe nach die Beschlagteile in die Aufnahmebohrungen eingepreßt
werden. Hiebei kann der Aufnahmeteil selbst als Magazin ausgebildet sein, was aber
den Nachteil hat, daß der Einpreßdruck über den gesamten Stapel der Beschläge oder
Beschlagteile ausgeübt werden muß.
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Bei Verwendung eines solchen Magazins ist daher gemäß der Erfindung
vorzugsweise die Anordnung so getroffen, daß die Achse des Magazins gegenüber der
Achse der Aufnahmebohrung versetzt ist und der Aufnahmeteil zwischen dem Magazin
und dem Bauteil verschiebbar angeordnet und aus einer Stellung koaxial zum Magazin
in eine Stellung koaxial zur Aufnahme bohrung verschiebbar ist. In diesem Falle
kann der Stempel direkt auf den einzusetzenden Beschlag oder Beschlagteil wirken.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Fig. 1 und 2 zeigen einen bekannten Drehriegel zur Verbindung von
Möbel teilen, wobei Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II - II der Fig. 1 darstellt.
Fig. 3, 4, 5 und 6 zeigen verschiedene Ausbildungen von Markierungen an einem solchen
Beschlagteil gemäß Fig. 1 und 2. Fig. 7 und 8 zeigen eine Vorrichtung zum Einsetzen
des Beschlagteiles in eine Aufnahmebohrung, wobei Fig. 7 einen Schnitt nach Linie
VII - VII der Fig. 8 und Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII - VIII der Fig. 7
darstellt. Fig. 9, 10 und 11 zeigen eine andere Ausführungsform einer Vorrichtung,
wobei Fig. 9
einen Schnitt nach Linie IX - IX der Fig. 10, Fig.
10 einen Schnitt nach Linie X - X der Fig. 9 und Fig. 11 einen Schnitt nach Linie
XI - XI der Fig. 10 darstellt.
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Der Drehriegelbeschlag nach Fig. 1 und 2 besteht aus einer kreiszylindrischen
Hülse 1 mit einer Ringnut 2, in welche ein Drehriegel 3 verdrehbar eingesetzt ist.
Die Pulse 1 ist in eine Aufnahmebohrung 4 eines Möbel teiles 7 eingesetzt. 5 stellt
eine Querbohrung zu dieser Aufnahmebohrung 4 dar, in welche eine Öse 6 hereinragt,
welche im zweiten Möbelteil 8 verankert ist. Um dies zu ermöglichen, weist die Hülse
1 eine Ausnehmung 9 auf. Durch Verdrehung des Drehriegels 3 im Uhrzeigersinn wird
die Verbindung hergestellt, wobei 10 einen Schraubenzieherschlitz darstellt.
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11 ist ein Deckel. Die Hülse 1 muß daher so in die Ausnahmebohrung
4 eingesetzt sein, daß die Ausnehmung 9 sich an der Stelle der Querbohrung 5 befindet.
Dies erfordert bei den bekannten Drehriegelbeschlägen eine besondere Sorgfalt und
hat oft Fehlmontagen zur Folge, wobei eine bereits eingesetzte Hülse 1 nur mit großen
Schwierigkeiten entfernt werden kann.
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Fig. 3 bis 6 zeigen nun verschiedene Ausbildungen des Umfanges der
Hülse 1. Bei Ausbildung nach Fig. 3 sind im Umfang drei Vorsprünge 12 vorgesehen,
welche sich zapienförmig über eine sehr geringe axiale Länge der Hülse 1 erstrecken.
Die Bogenabstände a, b und c zwischen diesen Vorsprüngen 12 sind durchwegs verschieden,
so daß die Rülse 1 nur in einer einzigen vorbestimmten Drehlage, in welcher die
Ausnehmung 9 mit der Bohrung 5 fluchtet, in eine Montagevorrichtung eingesetzt werden
kann, welche die diesen Vorsprüngen entsprechenden Ausnehmungen bzw. Rillen aufweist.
Bei der Ausbildung nach Fig. 4 sind die Vorsprünge 13 und 14 verschieden geformt
und in verschiedenen Bogenabständen d und e voneinander angeordnet. Infolge des
verschiedenen Grundrisses der Vorsprünge 13 und 14 ist auch hier das Einsetzen in
die Vorrichtung nur in einer bestimmten Drehlage möglich. Bei der Ausbildung nach
Fig. 5 ist ein
einziger Vorsprung 15 vorgesehen, welcher jedoch
einen unsymmetrischen Grundriß aufweist. Durch die Unsymsetrie ist auch hier das
Einsetzen in die Montagevorrichtung nur in einer einzigen Drehlage möglich. Bei
diesen Ausbildungen nach Fig. 3, 4 und 5 sind die Vorsprünge 12, 13, 14 und 15 deformierbar
oder abscherbar, so daß diese Vorsprünge zwar in der Vorrichtung eine Orientierung
bewirken, jedoch das Einpressen in die Aufnahmebohrung 4 des Möbelteiles nicht behindern.
Beispielsweise können die Hülsen 1 aus Kunststofi bestehen. In allen Fällen erstrecken
sich hier die Vorsprünge 12, 13, 14 und 15 nur über eine sehr kurze axiale Länge,
so daß die Deformierbarkeit oder Abscherbarkeit gegeben ist. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 6 weist die Hülse 1 axiale Rillen 16 auf, welche ebenso wie bei der Anordnung
nach Fig. 3 in ungleichen Bogenabständen a, b und c gegeneinander versetzt sind.
Hier ist eine Abscherung nicht erforderlich, da solche Rillen nicht stören, jedoch
wird dadurch die Hülse 1 geschwächt.
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Fig. 7 und 8 zeigen eine Vorrichtung zur Montage.
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Ein Aufnahmeteil 17 weist eine Bohrung 18 auf, welche an ihrer Innenwandung
Rillen 19 aufweist, in welche die Markierungen eingreifen. Diese Rillen 19 entsprechen
den Vorsprüngen 12 bei der Ausführungsform nach Fig. 3. Dieser Aufnahseteil weist
einen Anschlag 20 auf, in welchen ein Bolzen 21 eingesetzt ist. Der Anschlag 20
wirkt mit der Kante 22 des Bauteiles nach Fig. 1 und 2 zusammen. Der Bolzen 21 greift
in die Querbohrung 5 ein, so daß der Aufnahmeteil 17 genau zentrisch gegenüber der
Aufnahmebohrung 4 liegt. In diesen Aufnahmeteil wird eine Hülse nach Fig. 3 eingesetzt,
wobei dieser durch die Nuten 19 in seiner Drehlage genau zur Querbohrung 5 orientiert
ist. Am Aufnahmeteil 17 ist eine Brücke 23 befestigt, in welcher ein Stempel 24
geführt ist, mittels welchem die Hülse 1 bzw. der Beschlagteil in die Aufnahmebohrung
4 eingepreßt werden kann. 25 ist eine Rückholfeder, welche gegen einen Querbolzen
26 abgestützt ist, der seinerseits in einen Schlitz 27 des Stempels 24 eingreift.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 9, 10 und 11 ist ein röhrenförmiges
Magazin 28 vorgesehen, welches wieder die gleichen Rillen 19 für die Aufnahme der
Vorsprünge 12 einer~Hülse nach Fig. 3 aufweist. In diesem Magazin sind Beschlagteile
bzw. Hülsen 1 übereinandergestapelt angeordnet. Unterhalb des Magazins 28 ist ein
Aufnahmeteil 29 ähnlich dem Aufnahmeteil 17 angeordnet, welcher wiederum die gleichen
Rillen 19 aufweist. In diesen Aufnahmeteil 29 fallen die Beschlagteile bzw. Hülsen
1 hinein, während dieser Aufnahmeteil 29 koaxial zum Magazin 28 steht. Der Aufnahmeteil
ist auf einer Platte 30 verschiebbar geführt und wird, sobald er einen Beschlagteil
bzw.
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Hülse 1 aufgenommen hat, in eine Stellung koaxial zur Aufnahmebohrung
4 verschoben. In diesem Falle weist die Platte 30 den Anschlag 20 und den Bolzen
21 auf, welch letzterer in die Querbohrung 5 ragt. Sobald der Aufnahmeteil 29 in
eine Stellung koaxial zur Aufnahmebohrung 4 gebracht ist, wird der Stempel 31 abwärts
gedrückt und preßt den Beschlagteil der Hülse 1 in die Aufnahmebohrung 4 ein. Hierauf
wird der Stempel 31 wieder angehoben. Der Aufnahmeteil 29 geht zurück in die in
Fig. 9 dargestellte Lage und kann den nächsten Beschlagteil bzw. die nächste Hülse
1 aufnehmen.
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Die Vorrichtung nach Fig. 9 bis 11 kann hydraulisch oder pneumatisch
betätigt werden. Ein Kolben 32 zieht die Kolbenstange 33 und diese wieder mittels
eines Querbalkens 34 den Aufnahmeteil 29 nach links bis der Anschlag 35 zu einem
Schalter 36 gelangt. Dadurch wird die AbwErtsbewegung des Stempels 31 bewirkt. In
der tiefsten Stellung des Stempels 31 läuft eine Rolle 37 auf eine Schrägfläche
38 auf. Die Rolle 37 ist an einem Schwenkhebel 39 gelagert, der wieder einen Schalter
40 betätigt und den Rückhub des Stempels 31 einleitet. Ein Flansch 41 des Stempels
31 wirkt mit einer Rolle 42 zusammen. Die Rolle 42 ist an einem Schwenkhebel 43
gelagert, welcher nach unten frei abknicken kann, so daß die Rolle 42 beim Niedergang
des Stempels 31
dem Flansch 41 ausweicht. Die Aufwärts schwenkung
des Schwenkhebels 43 ist jedoch blockiert, so daß beim Hochgang des Stempels 31
die Rolle 42 durch den Flansch 41 zurückgedrückt wird, den Schwenkhebel 44 nach
rechts schwenkt und damit einen Schalter 45 betätigt, der wieder den RUckgang des
Aufnahmeteiles 29 in die in Fig. 9 dargestellte Ausgangslage bewirkt.
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Patentansprüche: