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Vorrichtung zum Einspeichern, Lagern und Ausspeichern von Kassetten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einspeichern, Lagern und Ausspeichern
von Kassetten unter Verwendung von Regalen und Regalbedienungsgeräten.
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Bei den Rundfunkanstalten besteht das Problem, eine große: Anzahl
von Kassetten für Rundfunk und Fernsehen zu speichern und für die Ausstrahlung des
Programms bzw. zu Bearbeitungezwecken abzurufen. Ähnliche Probleme der Lagerung
und des Zugriffs zur Dokumentation sind in großen Verlagsanstalten anzutreffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art so auszugestalten, daß ein automatisches Abrufen bestimmter Kassetten
in gewünschter Reihenfolge ermöglicht wird.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Regale Schubfächer
mit koordinatenmäßig angeordneten Speicherplätzen aufweisen und daß das Regalbedienungsgerät
eine Einrichtung zum Ziehen eines Schubfaches in den Bereich des Regalbedienungsgerätß
und zum Zurückschieben in das Regal sowie eine Greif einrichtung aufweist, deren
Greifer oberhalb der apeicherplätzen und einer Zwischenablagestelle koordinatenmäßig
verfahrbar und zum Ergreifen bzw. Abgeben einer ausgewählten Kassette steuerbar
ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und sind anhand der Zeichnung erläutert0 Dabei zeigt: Fig.1 ein Regal mit zugeordnetem
Regalbedienungsgerät, von der Seite gesehen, Fig.2 ein Regalbedienungsgerät bei
der Zusammenarbeit mit einem Regal, Fig.3 ein weiteres Stadium bei der Zusammenarbeit
mit deg Regal, Fig.4 eine größer dargestellte Einzelheit aus Fig.2 und 3, jedoch
in der Drauf sicht, Fig.5 eine Einzelheit aus Fig,4 in der Seitenansicht und etwas
vergrößert, Fig.6 eine weitere, vergrößerte Einzelheit aus Fig.4, von und 7 der
Seite bzw. von vorne gesehen.
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Das in Fig o i dargestellte an sich bekannte Regalbedienungsgerät
1 weist ein Fahrwerk 2, einen darauf befestigten Mast 3 und
eine
entlang des Mastes verfahrbare Hubkabine 4 auf. An der Hubkabine 4 ist ein Tisch
5 angebracht, der die in Fig.4 näher dargestellte Einrichtung 6 trägt. I)as Regalbedienungsgerät
1 ist in einem Regalgang 10 (Fig.2, 3) entlang eines Regals 11 verfahrbar, welches
einzelne Schubfächer 12 enthält,ùnd kann zu einem ganz bestimmten Regalgefach mit
zugeordnetem Schubfach gesteuert werden, so daß der Tisch 5 bzw.
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die darauf angebrachte Einrichtung 6 dem ausgewählten Schubfach 12
genau gegenübersteht. Fig.4 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein einzelnes
Schubfach 12, während die Fig0 2 und 3 schematisierte Seitenansichten wiedergeben.
Jedes Schubfach 12 ist in eine Anzahl von Speicherplätzen 13 koordinatenmäßig unterteilt,
die zur Aufnahme jeweils einer Kassette 14 dienen.
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Die Einrichtung 6 weist eine Fördereinrichtung 20 zum Ziehen eines
Schubfaches 12 in den Bereich des Regalbedienungsgeräts 1 und zum Zurückschieben
in das Regal 11 auf 0 Die Fördereinrichtung 20 enthält einen nicht dargestellten
umsteuerbaren Motor, der über ein Getriebe eine Zahnstange 21 antreibt, an deren
vorderem Ende ein Haken 22 Fig5) angelenkt ist. Der Haken 22 besitzt eine schräge
Kante 22a, die einem Schubfachgriff 12a gegenübersteht. Auf der Zahnstange 21 sitzt
ein Elektromagnet 23, der den Haken 22 nach oben zieht, wenn ein Eoppelmanöver mit
dem Schubfachgriff 12a gewünscht wird0 Die Kopplung kommt dadurch zustande, daß
die Schrägkante 22a geger den Griff 12a anläuft, der Haken dadurch nach unten schwenkt,
und der Griff 12a schließlich in der Aussparung 22b einschnappt. Wenn das Schubfach
12 in seine Lage im Regal zurückgeschoben ist, wird der Magnet 23 entregt und der
Haken 22 kehrt in seine Ruhelage zurück, die um 200 gegenüber der Wirklage abgesenkt
ist.
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Die Einrichtung 6 umfaßt ferner eine Greifeinrichtung 25, die aus
einem brückenartigen Aufbau 26 und einer laufkatzenartigen
Einrichtung
27 besteht. Der brückenartige Aufbau 26 ist entlang von Schienen 28 in einer hier
als x-Richtung definierten Richtung mittels eines Motors 29 und einer Leitspindel
30 verfahrbar, während die laufkatzenartige Einrichtung 27 in der dazu senkrechten
Richtung, die als y-Richtung bezeichnet wird mittels eines Motors 31 und einer Leitspindel
32 verfahren werden kann.
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Die laufkatzenartige Einrichtung 27 ist in Fig. 6, 7 näher dargestellt
und läuft über eine Schien26a des brückenartigen Aufbaus 26. An der Katze 27 ist
mittels einer Halterung 33 ein Linearmotor 34 befestigt, der mit einer Zugstange
35 zusammenarbeitet. Am unteren Ende der Zugstange 35 sitzt ein Elektromagnet 36,
der mit einer Zange 37 zum Greifen bzw. Loslassen einer Kassette 14 zusammenarbeitet.
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Die Einrichtung 6 umfaßt noch einen Pufferspeicher 40, der eine Reihe
von Ablageplätzen 41 besitzt Die richtige Ablage in den Ablagekästchen 41 kann durch
Speicherung der bereits belegten Kästchen erfolgen, zusätzlich oder alternativ kann
eine Abtastung der Kästchen mittels eines Infrarot-Foto-Wandlers (Galliumarsenidfotozelle)
erfolgen, dessen Ausgangssignal die Unterscheidung zwischen "belegt" bzw."nicht
belegt" ermöglicht. Die Ablageplätze 41 können als Kästchen ausgebildet sein, deren
Boden als Klappe ausgebildet ist, so daß der Inhalt des Pufferspeichers 40 von einem
nicht dargestellten Förderband übernommen werden kann, welches die Kassetten in
der gewünschten Reihenfolge zu dem Verbraucher bringt. Auch die Ubergabe von Hand
ist möglich.
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Jeder Speicherplatz 13 weist eine kodierte Platznummerierung auf,
welche angibt, in welchem Regal, in welchem Schubfach und an welcher Stelle innerhalb
des Schubfaches der Speicherplatz angeordnet ist. Dies bedeutet eine Kodierung nach
X, Y (Regal),
x, y (Tisch). Die Kodierungsart kann rein binär oder
gemischt binär sein, z.B. kann jede Koordinate im Zehnersystem ausgedrückt sein,
und jede Ziffer wieder binär verschlüsselt sein0 Die Einrichtung 6 ist mittels des
Regalbedienungsgerätes 1 koordinatenmäßig verfahrbar und kann selbst aufgrund der
entsprechenden Kodierungsstellen der Platznummerierung eine Speicherstelle ansteuern.
Die Steuerung eines Regalbedienungsgebrätes 1 aufgrund von Kodeziffern X Y ist bekannt
und braucht nicht näher erläutert werden. Nachdem die entsprechende Schublade 12
auf den Tisch 5 des RegalbedienungsgerätesX1 mittels der Fördereinrichtung 20 geschoben
worden ist, können die diesbezüglichen Kodierungsstellen x y der Platznummerierung
eines Speicherplatzes 13 wirksam gemacht werden, und zwar soll der brückenartige
Aufbau 26 entsprechend dieser Kodierung verschoben und die laufkatzenartige Einrichtung
27 verfahren werden, bis der gewünschte Speicherplatz angesteuert ist. Digital-Analog-Umsetzer
zur Umwandlung der entsprechenden Kodierungsstellen in eine entsprechende Wegstrecke
sind bekannt und brauchen deshalb nicht näher erläutert zu werden. Beispielsweise
können Potentiometer aufgrund der Kodierung voreingestellt werden und zwar wird
der von den Einrichtungen 26, 27 zurückzulegende Weg unter Berücksichtigung des
Bremsweges über Potentiometer nachgebildet, und die genaue Fachanfahrt erfolgt über
einen Spannungsvergleich des Soll- mit dem Istwert0 Sobald dies erfolgt ist, kann
der Greifer 37 der Greifeinrichtung 25 mittels des Linearmotors 34 abgesenkt und
mit dem Elektromagnet 36 in Tätigkeit gesetzt werden, welcher die gewünschte Kassette
14 greift, durch erneute Erregung des Linearmotors 34 anhebt und festhält. Die Greifeinrichtung
25 wird daraufhin zu dem Pufferspeicher 40 gefahren und zwar wird der Weg wiederum
durch Potentiometer nachgebildet und es erfolgt ein Vergleich des Istwertes mit
dem Sollwerts Es kann
auch beginnend be; einem Ende des Pufferspeichers
40, abgetastet werden, bis der erste freie Ablageplatz 41 angetroffen wird0 Dort
wird die entnommene Kassette 14 abgegeben.
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Auf diese Weise können Kassetten 14 in bestimmter Reihenfolge in dem
Pufferspeicher zwischengespeichert werden, bevor sie in der gewünschten Ordnung
an den Verbraucher weitergeleitet werden. Es versteht sich, daß auch die Förderung
von Kassetten in der umgekehrten Reihenfolge möglich ist, d.h. Zwischenspeichern
in die Pufferspeicher 40 in einer vorbestimmten Reihenfolge und Abgabe an vorbestimmte
Speicherplätze. Sowohl das Ein- als auch das Ausspeichern kann voll automatisch
erfolgen, wobei zweckmäßig ein Tagesprogramm auf Lochstreifen festgehalten wird,
um das Regalbedienungsgerät und die Greifeinrichtung zu steuern. Wenn das Steuersystem
als Dekaden-Rastersteuerung ausgebildet ist, ist es für die Bedienungsperson leicht
durchschaubar, was bei Unterbrechungen durch Zwischenentnahmen vorteilhaf,isto Wenn
das Tagesprogramm daraufhin wieder aufgenommen wird, braucht kein Orientierungspunkt
am Anfang des Regals aufgesucht werden.