DE2363981C3

DE2363981C3 - Aus mit einem trockenen, festen, bei Temperaturzufuhr wieder erweichenden und danach aushärtenden Bindemittelüberzug versehenen Teilleitern gebildeter Drilleiter

Info

Publication number: DE2363981C3
Application number: DE19732363981
Authority: DE
Inventors: Wolfgang 7251 Gebersheim Bendel
Original assignee: Transformatoren Union AG
Current assignee: Transformatoren Union AG
Priority date: 1973-12-21
Filing date: 1973-12-21
Publication date: 1979-03-01
Also published as: DE2363981A1; DE2363981B2

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf Drilleiter, die aus mit einem trockenen, festen, bei Temperaturzufuhr wieder erweichenden und danach aushärtenden Bindemittelüberzug versehenen Tcilleitern gebildet sind und auf aus solchen Drilleitern gefertigte Wicklungen für Transformatoren, Drosselspulen u. dgl.

Durch die Verwendung derartiger, unter dem Begriff Backlackleiter bekannter Drilleiter soll u. a. auch die Kurzschlußfestigkeit der entsprechenden, aus ihnen gefertigten Wicklungen erhöht werden. Um diesbezüglich besonders günstige Verhältnisse zu erzielen, ist schon vorgeschlagen worden, bei Drilleitcrlagenwicklungen die Drilleiterlagen bereits vor dem Aushärten des zwischen den einzelnen Teilleitern befindlichen Bindemittels mechanisch vorzupressen. Dadurch läßt sich eine solche mechanische Festigkeit der Wicklung in ihrer Gesamtheit erzielen, daß sich eine Kurzschlußfestigkeit der Wicklung ergibt, welche insbesondere in axialer Richtung erheblich über der Kurzschlußfestigkeit von mit herkömmlichen Drilleitern gefertigten Wicklungen liegt. Andererseits ist es bereits bekannt, zwecks Steigerung der Festigkeit von aus Drilleitern aufgebauten Wicklungen die miteinander verdrillten Teilleiter mittels einer sie gemeinsam umgebenden Folie aus schrumpffähigem Material zu bandagieren (OS 21 08 343).

Durch die DE-AS 11 13 017 ist schon ein Verfahren zur Herstellung einer Leiterisolation für Einzelleiter aus mit aushärtbarem Kunstharz imprägnierten Isolierbändem bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird über die mit Isolierbändern umwickelten Leiter ein Schrumpfschlauch gezogen, der nach oder vor der Imprägnierung der Leiter in einer Wicklung auf diese aufgeschrumpft ist, worauf das Harz gehärtet wird. Anschließend wird der Schrumpfschlauch wieder von der Wicklung entfernt.

In der DE-OS 16 65 864 ist ein elektrischer Leiter beschrieben, bei dem zwischen einer inneren Isolierschicht aus Lack und einer äußeren Bedeckung aus aushärtbarem Kunststoff eine klebfreie Kunststoffolie vorgesehen ist. Diese Kunststoffolie ist hohlraumfrei auf die Lackschicht aufgeschrumpft und erlaubt aufgrund ihrer Klebfreiheit Relativbewegungen der Isolierschichten gegeneinander.

Die beiden letztgenannten Anordnungen sind zwar zweckmäßige Isolierungen für Einzelleiter, können jedoch bei Drilleitern nichts zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit beitragen, weil der Schrumpfschlauch entweder nachträglich wieder entfernt wird oder lediglich als Gleitschicht zwischen weiteren Isoliermittelschichten dient.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Drilleiter, bei denen die Teilleiter einen aushärtbaren Bindemittelüberzug aufweisen, hinsichtlich ihrer mechanischen Festigkeit und damit auch in bezug auf die Kurzschlußfestigkeit der daraus gefertigten Wicklungen noch weiter zu vervollkommnen.

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß der Drilleiter erfindungsgemäß mit einer an sich bekannten Bandage aus einen-, Schrumpfband versehen ist, dessen Schrumpfprozeß bereits bei einer unterhalb der Härtungstemperatur des Bindemittels liegenden Temperatur einsetzt. Durch eine solche Bandage werden insbesondere auf die einzelnen Teilleiter des Drilleiters und damit auch auf diesen selbst Anpreßkräfte ausgeübt, die gewissermaßen als eingeprägte Kräfte wirksam sind und zusätzlich und unabhängig von äußeren auf die Wicklung ausgeübten Anpreßkräfte in Erscheinung treten. Da diese »Schrumpfkräfte« bereits beim Einsetzen des Schrumpfprozesses und daher nach der Erfindung vor Erreichen der Aushärtungstemperatur des Bindemittels wirksam werden, ist eine optimale mechanische Verfestigung der Drilleiter und damit auch der gesamten Wicklung gewährleistet, weil die Teilleiter aufgrund der dem Aushärten vorhergehenden Erweichung des Bindemittels, beispielsweise eines Epoxydharzes, mindestens kurzzeitig noch relativ zueinander beweglich sind und somit den wirksamen Kräften optimal nachgehen können. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, ein Schrumpfband solcher Materialbeschaffenheit zu wählen, das einerseits in der Lage ist, etwa zwischen den einzelnen Teilleitern austretendes Bindemittel aufzunehmen, und das andererseits durchlässig ist für das die Wicklung und damit die Drilleiter umgebende Kühlmedium. Selbstverständlich können auch mehrere Bandagen aus einem geeigneten Schrumpfband um den Drilleiter herumgelegt sein, ferner kann über die Schrumpfbandagen zusätzlich noch eine Isolation aus Zellulose oder auf Kunststoffbasis gewickelt sein.

Da der Schrumpfprozeß des Bandes zu Beginn und gegebenenfalls auch noch während der Aushärtung des Bindemittels abläuft und die hierbei infrage kommenden Temperaturen etwa denjenigen entsprechen, wie sie bei der Wicklungspressung auftreten, kann der gesamte Verfestigungsprozeß während der Trocknungs- und Preßphase der bereits fest mit dem Kern verbundenen Wicklungen des Transformators ablaufen, und zwar beim Vor- oder Nachpreßvorgang.

Ein nach der Erfindung ausgebildeter Drilleiter wird

im nachstehenden anhand der schematisch dargestellten Zeichnung noch näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 ein Teilstück eines Drilleiters in perspektivischer Darstellung, F i g. 2 eine Stirnansicht des Drilleite ■', gemäß F i g. 1.

Wie aus den Figuren ersichtlich ist, enthält der aus zwei Teilleiterstapeln 1, 2 mit den gegeneinander verdrillten Teüleitern 3 bestehende Drilleiter 4 zusätzlich zu dem zwischen den einzelnenTeilleitern vorgesehenen Bindemittel 5 eine Bandage 6 aus einem bei einer bestimmten Temperatur schrumpfenden und vorzugsweise kühlmitteldurchlässigen Band geeigneten Materials, die einlagig oder auch mehrlagig um das Drilleitergebilde herumgewickelt sein kann. Über der Schrumpfbandbandage kann ferner eine zusätzliche isolation 7 vorgesehen sein, beispielsweise in Form von Zellulosestreifen und/oder Streifen auf Kunststoffbasis. Zu diesem Zweck kann auch sogenanntes thermostabilisiertes Papier verwendet werden.

Eine auf diese Weise erzielbare mechanische Verfestigung des Drilleiters gewährleistet eine außerordentlich hohe Kurzschlußfestigkeit der aus solchen Drilleitern gefertigten Wicklungen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Aus mit einem trockenen, festen, bei Temperaturzufuhr wieder erweichenden und danach aushärtenden Bindemittelüberzug versehenen Teilleitern gebildeter Drilleiter, dadurch gekennzeichnet, daß der Drilleiter zusätzlich mit wenigstens einer an sich bekannten Bandage aus einem Schrumpfband versehen ist, dessen Schrumpfprozeß bereits bei einer unterhalb der Aushärtetemperatur des Bindemittels liegenden Temperatur einsetzt.

2. Drilleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Umwicklung des Drilleiters verwendete Schrumpfband kühlmitteldurchlässig ist.

3. Drilleiter nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Schrumpfbandbandage wenigstens eine zusätzliche Schicht aus isolierendem Material aufgebracnt ist.

4. Drilleiter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende Schicht aus Zellulose und/oder Kunststoff od. dgl. besteht

5. Verwendung eines Leiters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung einer Wicklung, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfprozeß des Bandes vor und während der Aushärtung des Bindemittels stattfindet.

6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfprozeß beim Vorpressen der Wicklung abläuft.

7. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfprozeß beim Hauptpreßvorgang stattfindet.