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Verfahren zur Herstellung und zum Einbau von isolierten Spulen elektrischer
Maschinen Die bei dem Bau von elektrischen Motoren, und Generatoren verwendeten
Spulen haben. einen im Bereiche der Nuten liegenden Teil und außerhalb der Nuten
liegende Teile. Zum Zwecke der Herstellung von Maschinen dieser Art mit bestmöglichem
Wirkungsgrad, ist es wünschenswert, eine äußerst dünne Isolation. an den im Nutenbereich
liegenden Teilen zu haben, so daß ein Maximum an Leiterquerschnitt in einem gegebenen
Nutenquerschnitt des Stators oder Rotors untergebracht werden kann. Da im allgemeinen
außerhalb der magnetischen Kernteile derartiger Maschinen ein. angemessener Raum
zur Verfügung steht, brauchen die außerhalb der Nuten, liegenden sogenannten Stirnverbindungen
der Wicklungen nicht mit dünner Isolation ausgerüstet zu sein; es ist hier vielmehr
der Forderung Rechnung zu tragen, daß die Isolation. an diesen Teilen fähig ist,
sowohl gegenüber der angelegten elektrischen Spannung wie auch, den physikalischen
Beanspruchungen hinreichend Widerstand. zu leisten sowie den Abnutzungen., denen.
diese Teile der Spulen in höherem Maße ausgesetzt sind als die im Bereiche der Nuten
liegenden und: durch den magnetischen Kern geschützten Teile.
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Die Erfindung betrifft in erster Linie die Herstellung von: Vollspulen
für elektrische Maschinen. Bei derartigen Spulen sind zwei in Nuten einzulegende
Teile in radialem Winkel zueinander angeordnet und an den Enden. durch Gabelteile
verbunden derart, daß die für das Einlegen in die Nuten. bestimmten Teile in. radiale
Schlitze des magnetischen Kernes des Rotors oder Stators der Maschine passen. Beim
Einpassen, in diese Nuten oder Schlitze müssen die Spulen im wesentlichen an den
Enden. oder Gabelteilen gebogen. oder gekrümmt werden. Wenn die dort angebrachte
Isola.-tion aus mit Glimmer imprägniertem, voll gehärtetem Kunstharz besteht, dann
führt das Biegen oder Krümmen zu Brüchen dieser Isolation und zu ernsthaften Schäden.
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Bisher hat man diese Schäden: dadurch zu vermeiden versucht, daß man.
die Imprägnierung und die Härtebehandlung an der vollständig isolierten Spule zunächst
an den gestreckten Spulenseiten vornahm, nicht aber an den. Spulenköpfen. Dieses
Verfahren ist deshalb unzweckmäßig, weil es schwierig ist, die Imprägnierung und,
Härtung an den gestreckten Spulenseiten durchzuführen, ohne daß dabei die Spulenköpfe
in Mitleidenschaft gezogen werden. Wendet man nämlich einen Druck auf den Nutenteil
an, dann wird die Harzverbindung in die Köpfe der Spulen getrieben. Außerdem bewirkt
das Erhitzen der utenteile in erheblichem Umfang ein Aushärten der N N
Harzverbindung
an den. Kopfteilen, und zwar wegen der Wärmeleitfähigkeit der Kupferleiter.
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Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, die ganze Spule oder
Wicklung mit einem Gewebestreifen zu umwickeln, hierauf mit Wachs zu imprägnieren
und schließlich mit einer zweiten Hülle zu versehen, wobei nur auf die Nutenabschnitte
der Spulen Kunstharz aufgebracht wird. Es wird also in einem Vorgang die vollständige
Isolation aufgebracht; lediglich die Imprägnierung mit Kunstharzverbindungen wird
an den Spulenenden unterlassen. Dabei bereitet es beträchtliche Schwierigkeiten,
nur den Nutenteil der isolierten Spule in einer flüssigen Kunstharzverbindung zu
imprägnieren, oder zu behandeln. Die einzige Möglichkeit, die Kunstharzverbindung
aufzutragen, ist das Aufbürsten.
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Hauptzweck der Erfindung ist es, diese Mängel zu beheben, d. h. das
Biegen und Krümmen der Spule beim Einlegen in die Nuten zu eimöglichen, ohne da,ß
Brüche an der Isolation eintreten.
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Erfindungsgemäß werden von aus zwei Nutenschenkeln und einer Stirnverbindung
bestehenden isolierten Spulen für elektrische Maschinen zunächst nur die Nutenschenkel
mit einer Vielzahl von Lagen aus Isolierstoff unter Verjüngung der Enden dieser
Lagen gegen die, Enden der gestreckten Spulenteile zu umwickelt, wobei diese Wicklung
aus einem Träger, einer
auf diesem Träger angeordneten. Schicht
von Glimmerflocken, und einem den Träger und die Glimmerflockenschicht vereinigenden
flüssigen Kunstharzbinder mit einer Viskosität von 25 bis 10 000 Poises bei 25°
C besteht, hierauf die so bewickelte Spule zum Zweck der Füllung der Zwischenräume
und Abstände in der Isolierung unter Vakuum mit einer flüssigen, vollständig reagierenden,
mindestens zwei >C = C<-Gruppen enthaltenden, monomeren Kunstharzverbindung,
welche mit dem flüssigen Kunstharzbinder mischbar und verträglich ist, imprägniert,
die so imprägnierte Spule dann mit einem für die flüssige, reagierende Verbindung
undurchlässigen Band bewickelt, worauf die Nutenschenkel in die vorbestimmte Größe
und Form gebracht und zur Aushärtung der Kunstharzverbindung einer Hitze- und Druckbehandlung
unterworfen werden; schließlich werden die Stirnverbindungen der Spule unter Überlappung
der sich verjüngenden Enden der Isolierung der Nutenschenkel und in gleichförmiger
Verlängerung der letzterwähnten Isolierung mit Isoliermaterial umwickelt und die
Spule abermals mit einer flüssigen, vollständig reagierenden. Verbindung imprägniert
und, mit einem undurchlässigen. Band umwickelt, worauf man die Spule in: die Maschine
einsetzt, wobei die Spulenenden hinreichend flexibel sind, um das Einführen der
Nutenschenkel in die Nuten ohne Beschädigung zu ermöglichen, und endlich wird die
in die Maschine eingesetzte Spule zur Aushärtung der vollständig reagierenden Kunstharzverbindung
an ihren Enden erhitzt.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es stellt
dar: Fig. 1 den Teil einer erfindungsgemäßen. Vollspule im Schrägriß, Fig. 2 eine
Teilansicht, darstellend eine abgewandelte Anordnung zum Wickeln einer Vollspule
gemäß der Erfindung, Fig. 3 den Teil einer Spule, hergestellt mittels der in Fig.
2 dargestellten Anordnung in, vergrößertem Schrägriß, Fig. 4 den. Grundriß einer
U-förmigen Vollspule mit zwei zur Einlage in die Nuten bestimmten Teilen und Stirnverbindungen,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V zu Fig. 3, vergrößert, Fig. 6 einen Schnitt
nach Linie VI-VI zu Fig. 3, vergrößert, Fig. 7 den Grundriß einer anderen Ausführung
einer Vollspule.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Vollspulen: für
elektrische Maschinen, bei welchen die Isolation Glimmer und vollständig reagierende
Kunstharzverbindüngen enthält, umfaßt folgende Schritte: 1. Ein oder mehrere elektrische
Leiterelemente werden in die gewünschte Form der Vollspule gebracht.
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2. Eine Glimmer enthaltende Isolationsschicht, deren Herstellung später
beschrieben wird, wird auf die zur Einlegung in die Nuten bestimmtem Spulenteile
gewickelt.
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3. Die so gewickelte Schicht wird mit einer flüssigen, vollständig
reagierenden Kunstharzverbindung imprägniert.
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4. Die Spule wird dann mit einer undurchlässigen Haut oder einem undurchlässigen
Band bedeckt, welches dazu dient, die imprägnierte, flüssige, vollständig reagierende
Verbindung im Inneren der Glimmerisolatiön zu halten. 5. Es werden. lediglich die
zur Einlegung in die Nuten bestimmten Teile der Spule durch Hitze- und Druckeinwirkung
gehärtet.
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6. Die Stirnverbindungen werden nunmehr mit einer Glimmerisolationsschicht
versehen und diese mit einer flüssigen, Kunstharzverbindung imprägniert und nie
einer undurchlässigen Schicht überzogen.
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7. Die Spule wird nunmehr in die elektrische Maschine eingepaßt.
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Schließlich wird die Maschine mit der eingesetzten Vollspule erhitzt,
um die Härtung der in den Stirnverbindungen vorhandenen Kunstharzverbindung zu.
bewirken.
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In jedem Fall besitzt die Spule vor dem Einbringen in die elektrische
Maschine Stirnverbindungen, in welchen die Kunstharzverbindung im ungehärteten,
flüssigen Zustand ist, so daß die Stirnverbindungen gebogen., gekrümmt oder sonstwie
verdreht werden können, zum Zwecke der Einpassung der in die Nuten einzulegenden
Spulenteile in diese Nuten. Die Verschränkung oder sonstige notwendige Maßnahmen,
um die Umwicklungen miteinander zu verbinden, lassen sich ohne Mühe ausführen. Die
Stirnverbindungen ertragen derartige Maßnahmen, ohne beschädigt zu werden, weil,
wie erwähnt, die Kunstharzverbindungen an diesen Stellen flüssig sind. Wenn der
Stator oder Rotor der Maschine durch Vereinigung aller Spulen aufgebaut ist, kann
er erhitzt werden zum Zwecke der Vervollständigung der Polymerisation aller flüssigen
Bestandteile der Kunstharzverbindung.
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Das Glimmerband, das zum Bewickeln der Spulen gemäß vorliegender Erfindung
dient, ist hergestellt aus einem Träger, auf welchem eine Schicht von Glimmerflocken
verteilt ist. Der Träger und die Glimmerflocken sind mit einem flüssigen Kunstharz-.
binder behandelt, der eine Viskosität von zwischen 25 und 10 000 Poises bei 25°
C besitzt. Die Glimmerflocken werden dann zweckmäßig mit einer zweiten Trägerschicht
bedeckt, um sie zu schützen und einen gleichförmigeren Isolierbelag zu erhalten.
Die Glimmerisolation hat vorzugsweise die Form eines Bandes in der Größenordnung
von 25 mm Breite; es kommen jedoch auch Bänder oder Bahnen beliebiger anderer Breite
in Betracht.
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Das Trägerband kann aus Papier, Baumwollgewebe; Asbestpapier, Glasgewebe,
z. B. Glasmatten, oder aus Bahnen oder Streifen aus synthetischen Harzen, wie Nylon,
Polyäthylen oder linearen Polymethylenterephthalat-Harzen bestehen. Das Trägermaterial
einer Stärke von ungefähr 0,025 mm, auf welches eine Glimmerflockenschicht von 0,075
bis 0,25 mm Stärke aufgebracht ist, wurde als zweckmäßig erprobt. Die flüssigen
Binder für die Glimmerflocken sind vorzugsweise lineare Polyester, die bei der oben
angegebenen Viskosität flüssig sind; derartige Polyester sind löslich mit ungesättigten
Polyester-Kunstharzverbindungen und verträglich mit diesen Verbindungen, die zum
nachfolgenden Imprägnieren der isolierten Spulen dienen. Beispielsweise werden flüssige
Binder, wie Polyalphamethylstyrene eines Molekulargewichtes von 3,000, verwendet,
um einen für die Erfindungszwecke brauchbaren Glimmerstreifen zu erhalten. Der flüssige
Kunstharzhinder für das Glimmerband soll von 3 bis 25 Gewichtsprozent des fertigen.
Bandes betragen, vorzugsweise von 3 bis ß Gewichtsprozent für optimale Festigkeit.
Es wurde gefunden, daß auf diese Weise hergestellte Bänder äußerst flexibel sind
und erhebliche Festigkeit aufweisen., so daß sie fest und dicht um die Leiterelemente
gewickelt werden können. Obwohl der Kunstharzbinder bei Verwendung in den oben angegebenen
Mengen
flüssig ist, erscheinen die Bänder nicht naß, noch konnte ein nennenswertes Ausschwitzen
oder Bluten des flüssigen Binders aus den Bändern beobachtet werden.
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Die Vollspule der erfindungsgemäßen Ausführung kann aus einem einzigen
Draht oder Streifen aus Kupfer, Aluminium oder anderem Leitermaterial besteben oder
aber aus einer Vielzahl von Windungen oder Schichten solchen. Leitermaterials zusammengesetzt
sein. Es kann. zweckmäßig sein, bei Mehrfach.-windungsspulen zwischen den Windungen
in an. sich bekannter Weise eine Isolation. vorzusehen. Diese: kann bestehen aus
einer Umwicklung aus mit Kunstharz imprägniertem Glasfiber. In jedem Fall wird das
Leiterelement in. die gewünschte Spulenform gebracht, derart, daß es mindestens
zwei zum Einlegen in die Nuten bestimmte Schenkel aufweist, an welche sich Stirnverbindungen
anschließen. Im Falle einer geschlossenen Vollspule umfassen die Stirnverbindungen
unisolierte Anschlüsse. Im Falle der U-förmigen, offenen Vollspule verbindet eine
Stirnverbindung die beiden erwähnten Schenkel, während die andere Stirnverbindung
je aus einer gesonderten Tangente besteht; jede derselben endet in einen: umisolierten
Anschlußteil für die, Verbindung zur anderen. Spule oder zu Kommutatorsegmenten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man zunächst nur
die zum Einlegen in. die Nuten bestimmten Teile oder Schenkel der Vollspule mit
Lagen des Glimmerbandes bewickelt. Die Umwickelung geschieht zweckmäßig so" daß
ihre Stärke gegen die Enden der beiden. erwähnten. Nutenteile abnimmt.
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Dieses Verfahren ist an. Hand der Fig. 1, 2 und 3 erläutert. In Fig.
1 ist der zum Einlegen in die Nuten bestimmte Teil oder Schenkel des Leiters mit
10 bezeichnet und. als einziger Streifen aus Kupfer od. dgl. dargestellt. Wie schon.
erwähnt, kann der Leiter jedoch aus einer Vielzahl von Windungen zusammengesetzt
sein. Dieser Leiter wird zuerst mit einer sich überlappenden Schicht aus einem Band
12 bewickelt. Das Band 12 besteht aus Glimmerflocken 14 auf einem Träger 16; Flocken.
und Träger sind vereinigt durch einen flüssigen Kunstharzbinder. Es können, eine
oder mehrere zusätzliche Lagen 18 eines derartigen. Binders aufgebracht werden.
Die Schichten. des Bandes verjüngen sich gegen die Enden der Nutenteile der Spule,
wie in Fig. 3 gezeigt.
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In Fig. 2 ist ein Teil einer zu isolierenden Vollspule wiedergegeben;
zu sehen sind der zum Einlegen in eine Nut der elektrischen Maschine dienende Schenkel
20 und die an diesen anschließenden, Enden 22 und 23. Ein Glimmerwickelband 24,
hergestellt aus einem Träger, Glimmerflocken und einem flüssigen Kunstharzbinder,
ähnlich dem Band 12; besteht aus einem Teil von, einer Breite von den Seiten. 2.6
zu 27, entsprechend der vollen Länge des Nutenschenkels 20, und' einem anschließenden,
sich verjüngenden Teil mit den. Seitenkanten 28 zu 29.
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Nachdem das Glimmerband auf den Nutenschenkel 20 voll aufgewickelt
ist, ergeben sich mehrere Anfangslagen oder -schichten 30 auf der ganzen Länge des
Nutenschenkels 20 und anschließend kürzere Lagen. oder Schichten. Mit anderen Worten,
die Stärke der Isolation nimmt gegen die Enden zu ab, wie aus Fig. 3 im vergrößerten
Maßstab erkennbar. Wie aus dieser Figur ersichtlich, erstrecken sich die Anfangsschichten
oder -lagen 30 bis zur Kante 26, und die Verjüngung des Teiles 24 an der Seite 28
hat ein verjüngtes Ende 32 zur Folge, das in der Schlußlage 34 sein Ende findet.
Der verjüngte Teil 32 hat eine Länge von mindestens ungefähr 12,7 bis 50 mm, je
nach der Größe der Spule und der Länge des Nutenschenkels 20. Beide Nutenschenkel
der Vollspule werden in gleicher Weise bewickelt.
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Die nur im Bereiche der Nutenschenkel mit Glimmerisolation bewickelte
Spule wird dann im Vakuum mit einer flüssigen, vollständig reagierenden Kunstharzverbindung
imprägniert. Man läßt die Spulen nach Herausnahme aus dem Vakuum-Imprägniergerät
kurz abtropfen und bewickelt die imprägnierten Nutenschenkel mit einer undurchlässigen
Bahn zum Zweck der Verhinderung des Austritts der erwähnten flüssigen Kunstharzverbindung.
Als undurchlässiges Material dienen Filme oder Blätter in einer Stärke. von. 0,02'5
mm und mehr aus Polyvinyl-Alkohol, Polytetrafluoräthylen oder Polymethylenterephthalat-Estern.
Die bewickelten., imprägnierten Nutenschenkel werden heiß gepreßt, um die Glimmerisolation
auf die gewünschte Größe und Form zu bringen und die vollständig reagierende Verbindung
zu härten. Die Heißpressung wird vorzugsweise ausgeführt in einer erhitzten Form,
oder es werden die Nutenschenkel in eine den Umfang begrenzende Form eingespannt
und so in einen Ofen oder Autoklav eingebracht, bis die Erhärtung vollzogen ist.
Die erhärteten Spulen werden hierauf der Form entnommen und der undurchlässige Überzug
abgeschält. Die Spule besitzt dann lediglich im Bereiche der Nutenschenkel eine
entsprechend geformte, voll erhärtete: Glimmerisolation.
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Bis zu dem verjüngten Ende 32 können ein Glasfiberband oder ein. anderes,
gegen Abnutzung widerstandsfähiges Band über die gehärteten. Nutenschenkel gelegt
werden, um zu gewährleisten, daß die Spulen in die Nuten: der elektrischen Maschinen
ohne Beschädigung der Glimmerisolation eingesetzt werden können. Hierauf werden
die Stirnverbindungen der Spule mit Lagen eines Glimmerstreifens, ähnlich dem vorher
im Bereiche der Nutenschenkel aufgebrachten, bewickelt. Diese Glimmerisolation beginnt
an den Seitenkanten 28 der Glimmerschichten des sich, verjüngenden Teiles 32, um
so einen verhältnismäßig sanften, Übergang zu gewährleisten. Nach vollständiger
Bewicklung der Stirnverbindungen werden diese mit vollständig reagierender, flüssiger
Kunstharzverbindung imprägniert; nach Abtropfung werden die Stirnverbindungen mit
einer undurchlässigen Schicht bewickelt, um Verluste an Imprägnierungsmittel zu.
verhindern.. Die Kunstharzverbindung wird jedoch nicht verfestigt oder gehärtet,
bevor nicht die Spulen in der elektrischen Maschine an ihren endgültigen Platz gebracht
sind. Das Glimmerband an den. Stirnverbindungen kann daher vor der Erhärtung gebogen
und gekrümmt werden, ohne daß Brüche an der Isolation entstehen.
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Da, die Nutenschenkel der Vollspulen, geformt und gehärtet wurden,
die Stirnverbindungen aber noch nicht geformt und gehärtet sind, sind letztere dicker
und größer als die Nutenschenkel. Dies ist in Fig. 4 an einer U-förmigen, offenen
Vollspule und' in Fig. 7 an einer geschlossenen Vollspule gezeigt.
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Vollständig reagierende Kunstharzverbindungen, die sich für das erfindungsgemäße
Verfahren eignen, enthalten irgendeine flüssige, vollständig polymerisierbare Verbindung,
die mit dem Kunstharzbinder des Glimmerbandes mischbar und' mit diesem Binder verträglich
ist und durch, Erhitzung auf eine vorbestimmte Temperatur, üblicherweise unter Beigabe
eines Katalysators, zu einem hitzebeständigen, relativ harten, Kunstharzkörper polymerisiert.
Die flüssige
Kunstharzverbindung kann eine einzige polymerisierbare
Komponente enthalten, wie beispielsweise Diallylphthalat, Diallylsuccinat, Diallylmaleat,
Diallyladipat, Methalylacrylat, Diallyläther, Allylacrylat und Allylcrotonat. Zu
bemerken ist, daß derartige Verbindungen mindestens zwei ungesättigte >C = C<-Gruppen
enthalten, die bei Zugabe eines Vinyls polymerisieren. Gute Resultate haben sich
ergeben bei Verwendung von Monomeren, die zwei oder mehr dieser ungesättigten Gruppen
enthalten, wenn man, sie bei Verwendung eines Polymerisations-Katalysators unter
Hitze behandelt. Natürlich können auch Mischungen zweier oder mehrerer polymerisierbarer
Monomerer Verwendung finden, die unter Wärme verfestigen, beispielsweise eine Mischung
aus 95 % Monostyren, und 5 % Divinylbenzol.
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Es sind. zahlreiche andere, vollständig reagierende, aus mehreren
Komponenten zusammengesetzte, polymerisierbare Verbindungen bekannt. Solche Verbindungen
umfassen in manchen Fällen eine ungesättigte Kunstharzkomponente, im besonderen
ein ungesättigtes polymerisierbares, flüssiges Monomer.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich, besteht die offene, U-förmige Vollspule
40 aus divergierenden Stirnverbindungen 42 und 44, die in blanke Anschlußenden 46
und 48 übergehen. Die Stirnverbindungen 42 bzw. 44 erstrecken sich, von den zur
Einlegung in die Nuten bestimmten Schenkeln 50 bzw. 52 aus; diese Schenkel sind
auf die vorgeschriebene Stärke und Form heiß gepreßt; die Kunstharzverbindung, mit
der sie imprägniert sind, ist vollständig gehärtet. Die Spule besitzt auf der anderen
Seite Stirnverbindungen 54 und 56, die in. üblicher Weise durch eine Schleife 58
verbunden sind.
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Wie ersichtlich, sind die Nutenteile 50, 52 dünner als die Stirnverbindungen.
Besonders deutlich ergibt sich dies aus dem Schnitt der Fig. 5 nach Linie V-V der
Fig. 4 und dem Schnitt der Fig. 6 nach Linie VI-VI der Fig. 4. Wie Fig. 5 zeigt,
ist der Leiter 10 dicht umschlossen von der Isolation 60; die aus der mit vollständig
gehärteter Kunstharzverbindung imprägnierten Glimmerbandage besteht. Die Wandstärke
der Isolation 60 ist gleichförmig.
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Im Gegensatz hierzu ist gemäß Fig. 6 das Leiterelement 10 mit einer
Glimmerbandage 62 isoliert, die mit einer ungehärteten, flüssigen Kunstharzverbindung
gesättigt ist. Über der Bandage 62 befindet sich eine undurchlässige Haut 64 lediglich
im Bereiche der Stirnverbindungen. Die Isolation gemäß Fig. 6 zeigt eine gewölbte
Form. Es sind indessen an den. Stirnverbindungen der Spule die Raumverhältnisse
und der Abstandsfaktor nicht so kritisch:, wie im Bereiche der Notenschenkel, die
in: genauem Paßsitz in den magnetischen Kern der Maschine eingesetzt werden müssen.
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Die Fig. 7 zeigt, wie schon oben angedeutet, eine geschlossene Spule
70, die erfindungsgemäß hergestellt ist. Diese Spule weist eine Stirnverbindung
auf, die aus einem Schenkel 72, einer Schleife 74 und einem zweiten Schenkel 76
mit blanken, vorstehenden Teilen 78 besteht. Die Nutenschenkel 80 und 82 dieser
Spule, die zum Zwecke der Härtung des Kunstharzes. und der Formgebung auf die bestimmte
Form und: Größe heiß gepreßt sind, sind mit den Schenkeln 72 und 76 beziehungsweise
verbunden. Andererseits stehen sie in Verbindung mit Schenkeln 84 und 86, die durch
eine Schleife 88 zusammengeschlossen sind. Wie ersichtlich, ist die. Isolation der
Teile 72, 74, 76, 84, 86 und 88 stärker und nicht so kompakt, wie die Isolation
im Bereiche der Nutenschenkel 80 und 82.
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In, beiden Auführungsbeispielen der Fig. 4 und 7 umfassen die Stirnverbindungen
ein Glimmerband mit einem flüssigen, polymerisierbaren. Kunstharz als Imprägnierungsmittel,
während die Nutenschenkel` schon vorher gehärtet und geformt sind. Nachdem die Spulen
an ihren endgültigen Platz gebracht sind und keine Verdrehung oder Verbiegung mehr
zu erfahren brauchen, werden die Kunstharzverbindungen an den Stirnverbindungen
durch Erhitzung gehärtet. Dies kann dadurch geschehen, daß man die ganze Maschine
in einen Ofen bringt, oder dadurch, daß man die Windungen durch elektrischen Strom
so weit erhitzt; daß die Kunstharzverbindungen polymerisieren. Auch können zur Erzeugung
der erforderlichen Temperatur Infrarot-Lampen, Verwendung finden, entweder allein
oder in Verbindung mit anderen Heizquellen.