DE2354879A1 - Druckmessdose - Google Patents

Description

Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG 70C/070

8050 Zürich

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Dipl.-Ing· H. Lesser

Druckmessdose

Die Erfindung betrifft eine Druckmessdose in lastabhängigen Bremseinrichtungen von Eisenbahnfahrzeugen, welche eine in einem Gehäuse durch, zwei Kolben von unterschiedlichem Durchmesser begrenzte Kammer aufweist zum Uebertragen des Druckes vom einen auf den anderen Kolben, wobei der eine Kolben im andern Kolben geführt ist.

Bei einer bekannten Druckmessdose dieser Art ist die Kammer mit

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einer aus Gummi bestehenden druckübertragenden Maese gefüllt. Dies hat den Nachteil, dass über die Druckmessdose sämtliche Belastungsänderüngen des Fahrzeuges übermittelt werden, nämlich wirkliche, welche durch Veränderung der Zuladung im Stillstand bedingt sind wie auch scheinbare, welche beispielsweise durch Schienenstösse bedingt aind.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmessdose zu schaffen, über welche nur wirkliche Belastungsänderungen und keine dynamischen Stösse während der Fahrt die Bremseinrichtung beeinflussen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Dichtungsprobleme zu vereinfachen«

Die erflndungsgemäase Druckmessdose zeichnet sich dadurch aus,

kp dass die Druckübertragungsmasse aus einer bei Drücken ab 10 ~o plastisch verformbaren, vlscoelastischen, die Spalte zwischen den Kolben und zwischen Kolben und Gehäusewand abdichtenden Masse besteht.

Anhand der ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel der Messdose darstellenden einzigen Figur der anliegenden Zeichnung soll die Erfindung im folgenden näher beschrieben werden.

Gemäss der einzigen Figur stützt sich an einem nicht dargestellten Fahrzeugdrehgestell ein Federteller 10 über zwei Federn 11, 12 ab. Der Federteller 10 weist an seiner oberen Seite eine zentrale kalottenförmige Ausnehmung 15 auf. Ein dosenförmiges Gehäuse 14 besitzt an seinem Boden einen Ansatz 15 mit sphärischer Oberfläche, mit welchem es sich in der ka^lottenförmigen Ausnehmung 15 am Federteller 10 abstützt.

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In dem dosenförmigen Gehäuse ]Λ ist ein als Kolben 16 ausgebildeter Druckkörper axial beweglich geführt. Zwischen dem Boden des Gehäuses I^ und dem Kolben. 16 ist als Druckübertragungs-

kp masse eine bei den auftretenden Drücken von 10 q^2 plastisch verformbare viscoelastische Masse 17 angeordnet■, für welche, im Gegensatz zu Hydrauliköl, bei genügend kleinen Spalten keine Dichtung erforderlich ist. In einer von unten im Kolben 16 angeordneten, zentralen Bohrung l8 ist ein innerer Kolben 19 axial verschiebbar geführt. Der innere Kolben 19 stützt-sich nach unten auf der viscoelastischen Masse 17 und nach oben auf einem Druckteller 20 ab. Der Druckteller 20 ist in einer Ausnehmung 21 im Kolben 16 axial verschiebbar angeordnet. Der Druekteller 20 weist eine zentral angeordnete, •nach vorne gerichtete, mit einer Innenbohrung 25 versehene Ventilstange 22 auf. Eine Gummimembrane 23 liegt auf dem Druekteller 20 und dichtet eine Druckkammer 24 im Kolben 16 nach hinten an der Ventilstange 22 und der Innenwand des Kolbens 16 ab. Die Innenbohrung 25 der Ventilstange 22 setzt sich in dem Druekteller 20 fort und mündet in den Teil der . Ausnehmung 21 im Druckkörper 16,der hinter der Gummimembrane 23 liegt. Eine Bohrung 26 im Kolben 16· verbindet den genannten Teil der Ausnehmung 21 mit der Atmosphäre. Die Druckkammer 2h ist einerseits über ein Ventil 27 und eine Drosselstelle an. einen nicht dargestellten Hilfsluftbehälter angeschlossen, und zum anderen ist sie über eine weitere Drosselstelle 29 mit einem ebenfalls nicht dargestellten Druckübersetzer verbunden. Das Ventil 27 weist einen in einer weiteren Ausnehmung 30 im Kolben 16 angeordneten, unter der Spannung einer Feder

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an einem Ventilsitz 32 anliegenden Ventilteller 33 auf. Die hohle Ventilstange 23 stösst von unten gegen.den Ventilteller 33· Der Kolben 16 weist oben einen Planschformigen Deckel 3^ auf, mit welchem er an dem nicht dargestellten Fahrzeugrahmen anliegt.

Die verwendete viscoelastisch verformbare Uebertragungsmasse 17 besteht zweckmässigerweise au3s

96.5 Gewichtsteilen Silikonharz 2.5 Gewichtsteilen Härter 1 Gewichtsteil Molybdensulfidpulver microfein

Korngrösse 1 - 5 ix

Die Funktion der vorstehend beschriebenen Messdose ergibt sich aus Ihrem Aufbau.

In einer Abschlussstellung liegt der Ventilteller 33 auf dem Ventilsitz 32 auf. Gleichzeitig stösst die hohle Ventilstange 22 von unten gegen den Ventilteller 33·

Wenn im Stillstand das Fahrzeug stärker beladen wird, so werden die Fddern 11, 12 stärker zusammengedrückt, und es erhöht sich die Kraft- die über den Federteller 10 auf das Gehäuse ausgeübt wird. Da sich der Kolben 16 nach oben fest am Fahrzeugrahmen abstützt, überträgt sich die erhöhte statische Kraft auf die viscoelastische Masse 17. Da bei stillstehendem Wagen keine Stö'sse auftreten, verhält sich die Masse 17 plastisch und der Kolben 19 bewegt sich zusammen mit dem Druckteller 20 und der Ventilstange 22 nach oben. Hierdurch wird der Ventilteller 33 von dem Ventilsitz 32 abgehoben, und es strömt Druckluft vom Hilfsluftbehälter aber die Drosselstelle

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28 in die Druckkammer 24 und von dort über die weitere'Drosselstelle 29 zum Druckübersetzer, der seinerseits entsprechend dein empfangenen Steuerdruck den Bremszylinderdruck erhöht. Entspricht der auf den Druckteller 20 wirkende Steuerdruck dem auf den inneren Kolben 19 durch die'viscoelastische Masse 17 übertragenden Druck, so bewegt die Ventilfeder 31 den Ventilteller 33 wieder auf den Ventilsitz 32.

Wird die Beladung des Wagens im Stillstand verringert, so verringert sich auch der statische Druck auf die viscoelastische ; Masse 17 und den inneren Kolben 19. Der auf dem Druckteller wirkende Steuerdruck bewegt die Ventilstange 22 nach unten, sodass vom Druckübersetzer über die Druckkammer 24 und die Bohrung 25» 26 so lange Steuerdruck in die Atmosphäre entweichen kann, bis sich wieder ein Gleichgewicht -zwischen dem auf den Druckteller 20 durch den Steuerdruck und auf den Kolben 19 durch die viscoelastische Masse 17 ausgeübten Druck herstellt. In diesem Moment sperrt die hohle Ventilstange 22 wieder den Luftaustritt, indem sie wieder am Ventilteller 33 zur Anlage gelangt. .

Durch die Drosselstellen 28, 29 erfolgt eine zweekmässige Dämpfung des Luftein- und austrittes.

Treten während der Fahrt Stösse auf, so werden diese als scheinbare Beladungsänderungen auf die viscoelastische Masse 17 übertragen. Im Gegensatz zu ihrem Verhalten bei stillstehendem Fahrzeug dämpft die viscoelastische Masse 17 diese Stösse und verhindert, dass die übrige Bremseinrichtung auf diese scheinbaren Beladungsänderungen anspricht.

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Claims (2)

1. Patentansprüche

   / 1. /Druckmessdose in lastabhiingigen Brerns einrichtungen von Eisenbahnfahrzeugen, welche eine in einem Gehäuse durch zwei Kolben von unterschiedlichem Durchmesser begrenzte Kammer aufweist zum Uebertragen des Druckes vom einen auf den anderen Kolben, wobei der eine Kolben im anderen Kolben geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckübertragungsmasse (17) aus einer bei Drücken ab 10 ^2 plastisch verformbaren, viscoelastischen, die Spalte zwischen den Kolben (16, 19) und zwischen Kolben (16) und Gehäusewand (14) abdichtenden Masse besteht.
2. 2. Druckmessdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die viscoelastisch verformbare Masse (17) folgende Zusammensetzung aufweist:

   96,5 Gewichtsteile Silikonharz 2,5 Gewichtsteile Härter
   1 Gewichtsteil Molybdensulfidpulver

   Korngrosse 1 - 5 u.

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