DE2347279C3 - Vorrichtung zum Antrieb oder Abbremsen von auf Schienen geführten Fahrzeugen, insbesondere Tunnelofenwagen - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antrieb oder Abbremsen von auf Schienen geführten Fahrzeugen, insbesondere Tunnelofenwagen, mittels eines an der Schienenbahn angeordneten Reibradantriebes, welcher aus einer auf einem Grundgestell schwenkbar gelagerten, von einer oder mehreren Druckfedern beaufschlagten Grundplatte besteht, auf der ein mit einem oder zwei Reibrädern und einem Antriebsmotor versehener Lagerbock befestigt ist.

Reibradantrieb für Schienenfahrzeuge sind für Forderwagen im Bergbau und Tunnelofenwagen in keramischen Werken bekannt. Bei einer vorbekannten Ausführung sind die Reibräder und der Antriebsmotor unmittelbar auf einer schwenkbaren Grundplatte durch Verschrauben befestigt. Die Baueinheit aus Reibrad und Antriebsmotor bedarf jedoch im Hinblick auf den Reibradantrieb oder auch Reparaturen am Motor eines häufigen Wechsels, der in der Regel nur von elektrotechnisch ausgebildetem Fachpersonal ausgeführt werden kann. Das Auswechseln ist zeitraubend und bedingt dadurch eine Störung des Transportablaufes.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bekannten Reibradantrieb dieser Art derart auszubilden, daß ein besonders schnelles Auswechseln des Reibrades bei gleichzeitiger Zentrierung möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Lagerbock mit einer Montageplatte versehen ist, welche auf einer Seite einen hakenförmigen Ansatz der Grundplatte untergreift und auf der gegenüberliegenden Seite mit Ausnehmungen für Spannbolzen versehen ist.

Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß der Reibradsatz eine besondere Montagegruppe bildet, die schnell und einfach auf der schwenkbaren Grundplatte zu befestigen und auch wieder zu lösen ist. Es ist lediglich erforderlich, die Montageplatte auf der einen Seite unter den hakenförmigen Ansatz der Grundplatte zu stecken und auf der anderen Seite die Spannbolzen einzuziehen. In vorteilhafter Weise kann daher das Auswechseln der Baueinheit in kürzester Zeit auch von · Hilfspersonal durchgeführt werden. Die elektrischen Anschlüsse können dabei in bekannter einfacher Art und Weise durch einfache Steckverbindungen herge· stellt werden. Außerdem findet in vorteilhafter Weise eine genaue Zentrierung der Reibräder zur Mittelachse der Vorrichtung statt.

Vorzugsweise ist am Grundgestell ein Sperrhaken vorgesehen, welcher die Grundplatte in einer tiefen Ausrückstellung arretiert. Hierdurch werden die Reibräder aus ihrer Eingriffsstellung gebracht. Dieses Ausrücken kann in bestimmten Betriebszuständen erforderlich sein.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Reibradantrieb, teilweise in einem Längsschnitt,

Fig.2 den Gegenstand der Fig. 1 in der Draufsicht

Fig.3 den Gegenstand der Fig. 1 in einer Stirnansicht.

Der Reibradantrieb besteht aus einem Grundgestell 1 mit einem Lagerbock 2 für ein Schwenklager 3, an dem eine Grundplatte 4 schwenkbar befestigt ist. Diese Grundplatte 4 wird an ihrem anderen Ende von einer Druckfeder 5 beaufschlagt, so daß sie von dem Grundgestell 1 nach oben gedrückt wird.

Auf der Grundplatte 4 ist eine Montageplatte 6 befestigt. Zur Befestigung ist die Grundplatte 4 mit einem hakenförmigen Ansatz 8 versehen, der im Grundriß winkelförmig ausgebildet ist (vgl. F i g. 2). Die Montageplatte 6 greift mit ihrer entsprechend winkelförmig bzw. spitz ausgebildeten Seite 7 unter diesen hakenförmigen Ansatz 8. Auf der gegenüberliegenden Seite der Montageplatte 6 sind Ausnehmungen 9 vorgesehen, die zur Aufnahme von Spannbolzen 10 dienen. Wie Fig. 1 und 2 erkennen lassen, ist der hakenförmige Ansatz 8 beim Ausführungsbeispiel als besonderer Bauteil an die Grundplatte 4 angeschraubt.

Auf der Montageplatte 6 ist der Lagerbock U mit einem Getriebekasten 16, zwei Reibrädern 12 und einem Antriebsmotor 13 angeordnet. Bei Verwendung eines elektrischen Antriebsmotors 13 erfolgt der elektrische Anschluß durch eine Steckverbindung. Bei hydraulischem Antriebsmotor od. dgl. sind ebenfalls lösbare Anschlüsse für die Druckleitung od. dgl. vorgesehen.

Weiterhin ist am Grundgestell 1 ein Sperrhaken 15 angelenkt, welcher in der Ausrückstellung der Grundplatte 4 über deren Rand 14 greift, so daß der gesamte Reibradantrieb außer Eingriff ist und in dieser Lage festgehalten wird.

Für einen Wechsel der Reibräder oder des Antriebsmotors ist es lediglich erforderlich, die elektrische Steckverbindung abzuziehen, die Spannbolzen 10 zu lösen und die ganze Montagegruppe auf der Montageplatte 6 aus dem hakenförmigen Ansatz 8 der Grundplatte 4 herauszuziehen. In umgekehrter Folge findet dann die Montage eines Ersatz-Reibradantriebes statt.

Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind zahlreiche Änderungen durchführbar, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, anstelle einer Antriebsmotor-Getriebeeinheit Getriebekasten und Antriebsmotor getrennt voneinander auf der Montageplatte 6 zu befestigen und diese durch einen Kettenantrieb, Treibriemen od. dgl. zu verbinden. Bei dieser Ausführung bildet der Lagerbock mit der Montageplatte eine Einheit und übernimmt mit

entsprechend stärker dimensionierten Lagern die volle Anpreßkraft der Druckfedern 5. In Verbindung mit einer Kettenübersetzung od. dgl. ist eine elastischere Übertragung der Antriebsleistung des Motors und gleichzeitig eine Schonung der Antriebswellenzapfen am Getriebe und damit eine höhere Standzeit des Reibrades gewährleistet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Antrieb oder Abbremsen von auf Schienen geführicn Fahrzeugen, insbesondere Tunnelofenwagen, mittels eines an der Schienenbahn angeordneten Reibradantriebes, welcher aus einer auf einem Grundgestell schwenkbar gelagerten, von einer oder mehreren Druckfedern beaufschlagten Grundplatte besteht, auf der ein mit einem oder zwei Reibrädern und einem Antriebsmotor versehener Lagerbock befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (U) mit einer Montageplatte (6) versehen ist, welche auf einer Seite (7) einen hakenförmigen Ansatz (8) der Grundplatte (4) untergreift und auf der gegenüberliegenden Seite mit Ausnehmungen (9) für Spannbolzen (10) versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Grundgestell (1) ein Sperrhaken (15) vorgesehen ist, welcher die Grundplatte (4) in einer tiefen Ausrückstellung arretiert.