DE2344138C3 - Verfahren zur Regelung der Temperatur in einem aus mehreren Abschnitten bestehenden Tunnelofen für die Glasindustrie - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Temperatur in einem aus mehreren Abschnitten bestehenden Tunnelofen für die GlasindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Temperatur in einem aus mehreren Abschnitten
bestehenden Tunnelofen für die Glasindustrie, in dem einer Querströmung eine Längsströmung überlagert ist.
wobei Temperaturmeßeinrichtungen in einzelnen Abschnitten vorgesehen sind und die gemessenen Temperaturen
als Regelgrößen zur Steuerung von in den Zuluft- und Abluftkanälen angeordneten Ventilen gleicher
Ofenabschnitte einsetzbar sind.
Es ist bekannt, daß Tunnelkühlöfen für Glaswaren, die aus Glasformmaschinen kommen, aus mehreren
Abschnitten bestehen. Die Glaswaren werden von einem endlosen Band durch den langgestreckten Tunnelofen
transportiert (DE-AS IO 70 793). Es ist auch bekannt (GB-PS 11 18 832), Temperaturmeßeinrichtungen
in einzelnen Abschnitten vorzusehen. Zur Einstellung kontrollierbarer Temperaturbedingungen ist der
Tunnelofen in mehrere Abschnitte unterteilt, in denen eine Querströmung hergestellt ist, die von einer Längsströmung
überlagert ist, die durch mehrere hintereinanderliegende Abschnitte strömt. Bei dem Regelungsvcrfahren
gemäß GBPS 11 18 832 wird zwar auch eine Längsströmung von Abschnitt zu Abschnitt nicht ausgeschlossen.
Sie wird jedoch unterdrückt, da bei Auftreten einer derartigen Längsströmung das gewünschte
Temperaturprofil im Tunnelofen nur schwer kontrollierbar ist.
Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die Aufgabe nun darin, das eingangs definierte
Regelverfahren zu verbessern, so daß eine einfache, betriebssichere und gleichmäßige Arbeitsweise in dem
aus Abschnitten bestehenden Tunnelofen möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Regelverfahrcn, bei dem die Regelung der Längsströmung in einzelnen
oder mehreren Ofenabschnitten nach in anderen Abschnitten gemessenen Temperaturmeßwerten erfolgt.
Gemäß der vorgeschlagenen Lösung ergibt sich ein gleichmäßigeres TemperaUirprofil dadurch, daß nicht
in der »Meßzone« auch gesteuert wird, sondern im Gegenteil dadurch, daß außerhalb der gesteuerten Zone
gemessen wird, so dall von dieser Zone auf die gesteuerte Zone eingewirkt wird, wobei sich ein gleichmäßiges
und kontinuierliches Temperaturprofil über die hintereinander angeordneten Ofenabschnitte aufrechterhalten
laßt.
Dadurch stellt sich in dem Tunnelofen ein Temperaturprofil
ein, in dein die Glaswaren vor dem Abkühlnngspro/eß
mit einer Höchsttemperatur von /.B.
mehr als 450° C geführt werden, um die von dem Formprozeß
herrührenden Spannungen abzubauen. Zur Einstellung einer Längsströmung in dem Behanalungsofen
wird in den einzelnen Abschnitten in Abhängigkeit von Temperaturwerten in davor- oder darunterliegenden
Abschnitten mehr Kühlluft angesaugt als Abluft abgeblasen oder mehr Abluft abgeblasen als Kühlluft angesaugt.
Zusätzlich kann Kühlluft von einem Umwälzlüfler
ίο angesaugt und eine der angesaugten Kühlluft entsprechende
Abluftmenge abgeblasen werden.
Die erfindungsgemäße Einstellung des Gegenluftstromes längs des Tunnelofens ist besonders deshalb
vorteilhaft, da dadurch eine energiesparende Gegen-Stromaufheizung der Glasware möglich ist, der Lufteintritt
am Ofeneingang verringert wird, eine einfachere Einstellung eines anderen Gegenlufistromes beim Einsetzen
anderer Glaswaren mit einer anderen Kühlkurve möglich ist, ein Ausgleich der verschiedenen auf die
Abschnitte einwirkenden äußeren Einflüsse, z. B. beim Öffnen von Hallentüren und dergleichen, möglich ist,
da eine raschere Abkühlung des Glases auf Grund einer besser eingestellten Kühlkurve möglich ist.
Bei Bedarf kann weiterhin von den beheizten Ofenabschnitten durch Einstellung eines mitlaufenden Luftstromes
eine Aufheizung der nicht aufgeheizten Abschnitte erfolgen, so daß dadurch die Anfahr- oder Unterbrechungszeit
verringert wird.
Die erfindungsgemäße Regelung bietet eine Fülle von verschiedenen Möglichkeiten zur Kontrolle und
Einstellung der gewünschten Kühlkurve, da die Temperatur verschiedener Abschnitte einzeln oder zusammengefaßt
zur Regelung der Drücke in verschiedenen anderen Abschnitten einzeln oder zusammengefaßt
verwendet werden kann.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Aufsicht auf einen Tunnelofen,
F i g. 2 die Seitenansicht eines Tunnelofens,
F i g. 1 die Aufsicht auf einen Tunnelofen,
F i g. 2 die Seitenansicht eines Tunnelofens,
F i g. 3 die über die Länge des Tunnelofens beim Abkühlen eines ausgeformten Glaskohlkörpers eingestellte
Temperaturkurve,
Fig.4 den Querschnitt durch einen Abschnitt des
Aufheizteils des Tunnelofens,
Fig. 5 einen Ausschnitt aus einem Abschnitt des
Kühlteils mit Einrichtungen zur geregelten Zu- und Abführung von Luft in den Abschnitt,
Fig. 6 das Schema einer Regelung eines Kühlabschnittes
gemäß F i g. 5 in Abhängigkeit von dem Meßwert eines im Abstand davon davorliegenden Abschnittes
und
F i g. 7 das Regelschema der Regelung eines Abschnittes in Abhängigkeit von der darin herrschenden
Temperatur und der Längsströmung.
Gemäß den Figuren besteht der Tunnelofen, allgemein mit 1 bezeichnet, aus einzelnen Abschnitten 2 und
3, auf welche ein Ausstrittsabschnitt 4 folgt. Durch den Ofen läuft ein Förderband 5 hin und zurück, welches
vor und hinter dem Ofen umgelenkt und angetrieben wird. Das Förderband 5 ist aus hitzebesländigem und
elastischem Material, z. B. Stahldraht, und weist genügend große Öffnungen auf, so daß Luft durch das Band
hindurchzirkulieren kann.
Das Band 5 liegt innerhalb des Ofens auf einer Un-
()■ vilage 6 auf, die ebenfalls Öffnungen für den Durchtritt
von Luft aufweist. Das Band wird innerhalb des Ofens zurückgeführt. Die zu kühlenden Glasgegenstände werden
auf das Band vor dem Eingang des Ofens aufge-
3 4
stellt und nach Austritt aus dein Ofen wieder abgenom- Ventilator 7 angesaugt, mit der warmen, umgewälzten
men. Luft vermischt vj.rd. Luft, die nicht zur Erzeugung der
Gemäß F i g. 1 und 2 weist der Ofen I in Laufrich- Längssirömung benötigt wird, kann aus den Ventilen
tung des Förderbandes 5 vorn Hochtemperatur-Kühl- 15 wieder austreten. Bei Handbetrieb wird das Stellabschnitte
2 und darauffolgend Kühlabschnitte 3 für ge- 5 glied 16 vom Bedienungspersonal direkt eingestellt.
ringere Temperaturen auf. Der Aufbau des Ofens 1 Wie in F i g. 7 gezeigt, tritt die vorstehende Regelung geht auf einfachste Art vor sich, da die einzelnen Ab- innerhalb der Grenzwertlinien 5-1 und 5-2 in Funktion. schnitte im Herstellwerk vollständig fertiggestellt und Je höher die Temperatur innerhalb dieser Grenzwerte zu einem Ofen zusammengesetzt werden können, wo- abweicht, um so mehr werden die Ventile 14 und 15 bei lediglich das Förderband 5 durch die Gesamtheit io geöffnet. Oberhalb Grenzwert 5-1 wird ein geschlosseder Abschnitte hindurchgeführt werden muß. Gemäß nes Kühlelemeni 8ö eingeschaltet, unterhalb 5-2 ein F i g. 4 weist der einzelne Abschnitt 2 oder 3 eine um- Heizelement 8a.
ringere Temperaturen auf. Der Aufbau des Ofens 1 Wie in F i g. 7 gezeigt, tritt die vorstehende Regelung geht auf einfachste Art vor sich, da die einzelnen Ab- innerhalb der Grenzwertlinien 5-1 und 5-2 in Funktion. schnitte im Herstellwerk vollständig fertiggestellt und Je höher die Temperatur innerhalb dieser Grenzwerte zu einem Ofen zusammengesetzt werden können, wo- abweicht, um so mehr werden die Ventile 14 und 15 bei lediglich das Förderband 5 durch die Gesamtheit io geöffnet. Oberhalb Grenzwert 5-1 wird ein geschlosseder Abschnitte hindurchgeführt werden muß. Gemäß nes Kühlelemeni 8ö eingeschaltet, unterhalb 5-2 ein F i g. 4 weist der einzelne Abschnitt 2 oder 3 eine um- Heizelement 8a.
laufende Isolation 9 innerhalb eines stabilen Rahmens Mit einem Regelschema gemäß F i g. 6 kann eine
10 auf, der auf Füßen U steht. Unter der Decke des Längsströmur.g in dem Tunnelofen eingestellt werden,
Abschnittes ist ein Ventilator 7 angebracht, welcher i-j indem bei einem in Bandlaufrichtung orn liegenden
durch eine durch die Isolation 9 hindurchgeführie WeI- Abschnitt bei 17 die Temperatur gemessen wird, über
Ie 12 über einen Elektromotor 13 angetrieben wird. ein Vergleich des 1st- mit dem Sollwert bei 18 ein Re-
Ein- oder beidseitig im Abschnitt sind passende Heiz- gelsignal erzeugt wird, welches wiederum die Stellglie-
elemente 8a oder Kühlelemente Sb angeordnet. Der der 16 beeinflußt und in den hinten liegenden Abscimit-
Ventilator 7 saugt Kühl- bzw. Heizluft durch die Ober- 20 ten eine Einstellung der Ventile 14 und 15 derart be-
seite des Förderbandes 5 und führt sie seitlich in Rieh- wirkt, daß diese entweder mehr oder weniger Luft an-
tung auf die Elemente 8a, b ab, die von dem an den saugen als ausfließt. In den hinten liegenden Abschnit-
Außenwänden absteigenden Luftstrom durchströmt ten entsteht dadurch em mehr oder weniger großer
werden. Der Strom tritt darauf in den Raum zwischen Überdruck bzw. Unterdruck, so dall durch die Ab-
die Unter-und Oberseite des Förderbandes 5 und setzt 25 schnitte hindurch eine Längsströmung herstellbar und
den Kreislauf wie beschrieben fort. regelbar ist. Das Bedienungspersonal kann außerdem
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ge- im Handbetrieb auf Grund von Temperaturanzeigen
maß F i g. 5 kann in jedem Abschnitt die Temperatur die Ventile oder Klappen 14, 15 einstellen.
dadurch eingestellt werden, daß der Ventilator 7 von Es hat sich gezeigt, daß ein Längsslrom durch den
außen Kaltluft ansaugt. Erwärmte Luft, die mit der 3° Ofen sowohl als Gegenstrom zu der Bandbewegungs-
Kaltlufl gemischt ist, kann aus dem Abschnitt austreten. richtung als auch für Sonderfälle ein mitlaufender
Gemäß F i g. 5 sind beidseitig öffnungen in der Ab- Strom einstellbar ist.
schnittsdecke mn Ventilen bzw. Klappen 15 vorhanden. Insbesondere hat sich als zweckmäßig erwiesen, die
welche über ein Stellglied 16 eingestellt werden kön- Temperaturmessung für die Regelung der Längsströnen.
Zum Ansaugen von Kaltluft ist konzentrisch zur 35 mung im letzten Abschnitt der sogenannten »kriti-WeIIc
12 ein Ansaugkanal mit einem weiteren Ventil sehen« Zone vorzunehmen, d.h. dort, wo die Läuteroder
einer weiteren Klappe 14 vorhanden, welche temperatur verlassen wird. Die Regelung selbst erfolgt
ebenfalls üher das Stellglied 16 eingestellt werden kön- gemäß F i g. 6 in Kühlabschnitten. Bei Änderung der
nen. Ladung wird in den keine Heizelemente aufweisenden
Falls die Temperatur in einem Abschnitt zu hoch an- 40 hinteren Ofenteilen durch Schließen und Öffnen der
steigt, d. h. über den mittleren Temperaturwert gemäß Ventile und Klappen und der dadurch beeinflußten
der Temperaturkurve von F i g. 3 oder einer anderen Längsströmung dafür gesorgt, daß die optimale Tem-
gewünschten Temperaturkurve, so öffnet unter dem peraturkurve in diesem Ofenteil weitgehend beibehal-
Einfluß eines Temperatur-Meßgliedes 17 das Stellglied ten wird wie bei wechselnder Beladung.
16 die Ventile 14 und 15, so daß kalte Luft von dem 45
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Regelung der Temperatur in einem aus mehreren Abschnitten bestehenden Tunnelofen für die Glasindustrie, in dem einer Querströmung eine Längsströmung überlagert ist, wobei Temperaturmeßeinrichtungen in einzelnen Abschnitten vorgesehen sind und die gemessenen Temperaturen als Regelgrößen zur Steuerung von in den Zuluft- und Abluftkanälen angeordneten Ventilen gleicher Ofenabschnitte einsetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Längsströmung in einzelnen oder mehreren Ofenabschnitten nach in anderen Abschnitten gemessenen Temperaturmeßwerten erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
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DE2344138C3 true DE2344138C3 (de) | 1980-10-30 |
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ID=14717125
Family Applications (1)
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