DE2330604A1 - Verfahren zum entfernen von schwermetallen aus loesungen - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schwermetallen aus loesungenInfo
- Publication number
- DE2330604A1 DE2330604A1 DE2330604A DE2330604A DE2330604A1 DE 2330604 A1 DE2330604 A1 DE 2330604A1 DE 2330604 A DE2330604 A DE 2330604A DE 2330604 A DE2330604 A DE 2330604A DE 2330604 A1 DE2330604 A1 DE 2330604A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- keratin
- nylon
- natural
- reduced
- wool
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/64—Heavy metals or compounds thereof, e.g. mercury
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J20/00—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
- B01J20/22—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising organic material
- B01J20/24—Naturally occurring macromolecular compounds, e.g. humic acids or their derivatives
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/285—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using synthetic organic sorbents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/286—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using natural organic sorbents or derivatives thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5272—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using specific organic precipitants
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
- Water Treatment By Sorption (AREA)
- Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)
Description
Kennzeichen 26OO
Dr. F. Zumstein ten. - Dr. E. Assmann
DültKoenlgeberger - DipL Phys. R. Holzbauer
• Miitchen 2, BräuhauMtraße 4/III
STAMICARBON B. V., HEERLEN (Niederlande)
Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen aus Losungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen
aus Lösungen oder gasförmigen Gemischen, indem man diese mit einem geeigneten schwefelhaltigen Reagens in Kontakt bringt, wonach das so beladene
Reagens abgeschieden wird. Der Ausdruck 'Lösungen oder gasförmige Gemische'
erfasst hier zugleich Suspensionen, Emulsionen und andere Dispersionen.
Eine wirksame Entfernung van Schwermetallen aus Lösungen ist manchmal
problematisch.· Der Einsatz starksaurer oder starkbasischer Ionenaustauscher ist oftmals nicht effektiv, weil diese nicht nur eine Affinitat für
die abzuscheidenden ionischen Schwermetallverbindungen, sondern auch für einige andere, in der Lösung vorkommende ionische Verbindungen zeigen. Auch
die Adsorption der Schwermetalle an Aktivkohle oder Siliciumdioxyd hat nicht
den gewünschten Erfolg. Das aus der deutschen Patentanmeldung 2.128.892
bekannte Harz, gewonnen durch Kondensation eines Aldehyds mit Thioharnstof,
Thiosemicarbazid oder Thiocarbazid, ist im Gebrauch sehr kostspielig. Aus
der deutschen Patentanmeldung 2.027.276 ist bekannt, dass Mischpolymerisate von Zellulose oder synthetischen Polymerisaten und PolyacrylsSurethioamid
zum Entfernen von Quecksilberionen und Ionen von Edelmetallen aus einer wasserigen Lösung eingesetzt werden können. Andere wichtige Metalle, wie
Kupfer, Nickel und Kobalt werden aber von diesem Mischpolymerisat nicht gebunden, was eine Einschränkung des Anwendungsgebiets bedeutet.
309882/Ί088
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen aus wasserigen Lösungen oder gasförmigen Gemischen,
bei dem obige Nachteile vermieden werden. Erfindungsgemäss werden diese
Metalle dadurch entfernt, dass man sie an ein schwefelhaltiges Reagens in Form eines natürlichen oder synthetischen Polyamids bindet, das einer bestimmten
Behandlung unterzogen worden ist. Die Erfindung betrifft deshalb ein Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen aus Lösungen oder gasförmigen Gemischen,
indem man sie mit einem geeigneten schwefelhaltigen Reagens in Kontakt bringt, wonach das so beladene Reagens abgeführt wird und ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Metalle an ein, einer Behandlung unterzogenes natürliches oder synthetisches Polyamid von nachfolgender Form gebunden werden:
a) reduziertes Keratin;
b) bunte Salze von Keratin;
c) natürliche oder synthetische Polyamide, deren Amidgruppen wenigstens zum
Teile durch Thioamidgruppen ersetzt worden sind.
Das beim erfindungsgemSssen Verfahren zu verwendende reduzierte
Keratin kann in der Weise gewonnen werden, dass auf bekannte Weise (siehe z.B. Aust. J. biol. Sei., 21 (1968), 805) Wolle mit einem zweckmilssigen Mittel,
z.B. mit einem tertiärem Phosphin, wie Tri-n-butylphosphin, oder einem Thiol,
wie Thioglycolsäure, 2-Mercaptoäthanol oder Toluol-ü)-thiol reduziert wird.
Billige Wollarten, z.B. Bauchwolle, sind gut brauchbar. Auch zurückgewonnene alte Wolle ist geeignet. Es handelt sich um billige Stoffe, welche nach
Reduktion ein grosses Adsorptionsvermögen für Schwermetalle haben. Das
Adsorptionsmittel kann aber nicht nur aus Wolle, sondern auch aus einem anderen, ganz oder teilweise aus Keratin bestehenden Material, wie Haar,
Horn, u.a. von Rindern, Haut oder Vogelfedern hergestellt werden. Besonders Hühnerfeder, die in grossen Mengen anfallen und für die es zu-wenig Anwendungsmöglichkeiten
gibt, sind aus wirtschaftlichen Gründen für diesen Zweck sehr attraktiv. Unter reduziertem Keratin sind auch reduziertes, modifiziertes
Keratin und ahnliche Stoffe, wie reduziertes Carboxylmethylkeratin, zu
verstehen.
Es ist möglich, die Reduktion in der Weise durchzuführen, dass die Faserstruktur der Wolle aufrechterhalten wird. Dies ist vorteilhaft bei
der Anwendung des erfindungsgemassen Verfahrens, weil in diesem Fall eine
gut durchlassige Keratinschicht entsteht, durch die die zu behandelnde Lösung rasch hindurchgehen kann. Tri-n-butylphosphin und Toluol-ü)-thiol sind ausge-
309882/1088
zeichnete Reduktionsmittel, wenn man die Wollstruktur beibehalten will.
Die zu behandelnde Losung kann auch mit dem reduzierten Keratin aufgerührt
werden. Es ist möglich, dass der keratinhaltige Stoff vor der Reduktion zuerst entfettet werden muss.
Bs ist gleichfalls möglich, das Keratin in sog. Bunte Salze umzusetzen.
Dazu wird das Keratin in wasserigem Medium mit Hilfe von Sulfitionen
aufgespalten und in Bunte.Salze verwandelt. Dabei wird zur vollständigen
Durchführung der Reaktion ein Oxydationsmittel verwendet.
Diese Reaktion is zwar ein an sich bekanntes Verfahren (siehe Clarke, H.T., J. Biol. Chem. 97,235 (1932), auf Basis von Keratin aber
bisher noch nicht zum Binden von Schwermetallen aus Lösungen oder gasförmigen
Gemischen benutzt worden. Sie beruht auf folgender Gleichung:
R-S-S-R + SO =£:R-S-SO + R-S (1)
Eine vollständige Umsetzung des Disulfide in entsprechende Bunte Salze ist
möglich, wenn das als Zwischenprodukt anfallende Thiolat stets wieder oxydativ in Disulfid verwandelt wird und zwar gemäss der Gleichung:
2 R-S~ —— 2Θ+ R-S-S-R (2)
Das nunmehr gebildete Disulfid kann wieder mit Sulfitionen reagieren.
Als Oxydationsmittel kann Sauerstoff, z.B. Luftsauerstoff, dienen,
es können aber auch andere zweckmässige Oxydationsmittel, welche keine schwermetalle enthalten, wie Tetrathionat, z.B. Natriumtetrathionat, eingesetzt
werden. Als Sulfit kann jedes Sulfit von Alkali- oder Erdalkalimetallen
dienen. Ein zusätzliches, aber wesentliches Vorteil der Bunte Salze von Keratin im Vergleich zu dem reduzierten Keratin ist, dass die Bunte Salze
schneller reagieren.
Die Reaktion mit Sulfitionen kann mit jeder Keratinart erfolgen, z.B. mit billigen Wollarten, wie Bauchwolle. Auch zurückgewonnene alte
Wolle ist brauchbar. Es handelt sich um billige Stoffe, welche nach Behandlung das gewünschte Adsorptionsvermögen für Schwermetalle zeigen. Diese
Behandlung kann derart stattfinden, dass sich die Faserstruktur der Wolle behauptet. Dies ist vorteilhaft bei der Anwendung des erfindungsgemässen
Verfahrens, weil dann eine sehr durchlässige Keratinschicht entsteht, durch die sich die zu behandelnde Lösung rasch hindurchleiten lässt. Die zu
behandelnde Lösung kann auch mit dem Keratin in feinverteilter Form auf-
30 9882/1088
gerührt werden. Es kann sein, dass das natürliche keratinhaltige Material
vor Behandlung zuerst entfettet werden muss. Das Adsorptionsmittel kann ausser aus Wolle auch aus anderem, ganz oder teilweise aus Keratin bestehendem
Material, wie Haar, Horn, z.B. von Rindern, Haut oder Vogelfedern, hergestellt werden. Besonders Hühnerfeder, vorzugsweise in feinzermahlter Form,
welche in grossen Mengen verfügbar sind, sind aus wirtschafliehen Gründen
sehr empfehlenswert.
Die Bindung von Silberionen durch Wolle wird in einer Veröffentlichung
von Simpson, W.S. und Mason, P.CR. in Textile Res. Journ. , 1969,
Seiten 434-441, erwähnt. Auf Seite 440 wird die Reduktion von Wolle mit anschliessender Acetylierung behandelt. Die Adsorption der geprüften Metallionen
hat hier aber nicht das gewünschte Resultat. In den deutschen Patentschriften 578.828, 588.710 und 662.647 werden Verbindungen von Keratinderivaten
und Schwermetallen genannt. Genannte Verbindungen werden für pharmazeutische Zwecke hergestellt und aus einer Lösung niedergeschlagen.
Die Verfahren sind für die grosstechnische Ausscheidung von Schwermetallen aus Lösungen oder gasförmigen Gemischen nicht geeignet.
Geeignete schwefelhaltige Reagentien zum Binden von Schwermetallen
sind auch Polyamide, deren Amidgruppen wenigstens teilweise durch Thioamidgruppen
ersetzt worden sind.
Die thioamidgruppenhaltigen Polyamide bilden sich durch Reaktion
natürlicher oder synthetischer Polyamide mit Phosphorpentasulfid. Nachfolgende
synthetische Polyamide sind als Ausgangsstoffe sehr geeignet: Polybutyrolactam
(Nylon 4), Polycaprolactam (Nylon 6), Polyönantholactam (Nylon 7),
Polyundecalactam (Nylon 11), Polylaurinolactam (Nylon 12), Polyhexamethylendiaminadipat
(Nylon 66) und Mischpolymerisate auf Basis der Monomeren dieser Polyamide. Natürliche Ausgangspolyamide sind eiweissartige Stoffe. Sehr
geeignet sind die keratinhaltigen Stoffe: Federn, Horn, Oberhaut, Haar
und Wolle.
Die Polyamide, deren Amidgruppen zum Teile durch Thioamidgruppen ersetzt worden sind, sind neue Stoffe. Auf Basis von Polycaprolactam wird
eine Verbindung von nachfolgender Struktur erhalten:
-N-(CH0) -C
I25I
H S
2'5
H 0
Hierin sind m und η beliebige Zahlen.
3 09882/1088
2330B04
Wird von anderen Polyamiden als Polycaprolactam ausgegangen, so
worden Produkte erhalten, bei denen auf analoge Weise ein Teil der Amid- ·
gruppen durch Thioamidgruppen ersetzt sind. Es ist für das erfindungsgemässe
Verfahren nicht beschwerlich, wenn sämtliche Amidgruppen der Polyamide durch Thioamidgruppen ersetzt worden sind.
Zur Herstellung des Reagens kann man das mehr oder weniger feinverteilte
Polyamid nach Lösung in jedem zweckmässigen, nicht-wässerigen Lösungsmittel für das Phosphorpentasulfid, z.B. Xylol oder Schwefelkohlenstoff,
bei gesteigerter Temperatur mit diesem Lösungsmittel reagieren lassen. Die Reaktionstemperatur ist von dem Siedepunkt des Lösungsmittels abhängig,
es sei denn, dass unter erhöhtem Druck gearbeitet wird. Die Reaktionszeit
wird in Abhängigkeit' von der aufzunehmenden Schwefelmenge und der Art des
Polyamids eingestellt. Ein billiges Ausgangsmaterial zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens wird dadurch erhalten, dass man die Abfälle
polyamidverarbeitender Industrien oder feinverteilte Vogelfedern mit dem Phosphorpentasulfid reagieren lässt.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich besonders zum Binden
von Schwermetallen an das schwefelhaltige Reagens. So können Schwermetalle
wie Antimon, Arsen, Cadmium, Chrom, Germanium, Gallium, Gold, Kobalt,
Kupfer, Quecksilber, Blei, Mangan, Molybdän, Nickel, Palladium, Platin, Radium, Rhenium, Rhodium, Rubidium, Thallium, Thorium, Zinn, Vanadium,
Wolfram, Eisen, Silber, Zink, Metalle aus der Gruppe der seltenen Erden und Actinide, insbesondere Cerium, Europium und Uran sehr wirksam aus der
Lösung ausgeschieden werden. Der optimale pH-Wert wird bedingt durch das zu bindende Metall; im allgemeinen kann ohne Bedenken von einer sauren
Lösung ausgegangen werden.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren sind in Lösungen Schwermetall-Endkonzentrationen
unter 0,01 Gew.Teile je Million erreichbar. Dies bedeutet, dass Schwerraetalle enthaltendes und somit nicht ohne weiteres in Oberflächenwässer
abzuführendes Abwasser, z.B. von galvanischen Betrieben, Fotoentwicklungsbetrieben
oder Elektrolyseanlagen in solches Wasser verwandelt werden kann, das sich ohne Bedenken unweithygienischer Art ablassen lässt. Auch
das für die Trinkwasserversorgung vorgesehene Oberflächenwasser kann gemäss
dem vorliegenden Verfahren behandelt werden.
Es können auch Däwpfe von Schwermetallen, z.B. Quecksilberdampf,
aus gasförmigen Genischen an das schwefelhaltige Reagens gebunden werden.
30988 2/1088
Es empfiehlt sich, diese Verbindungen in diesem Fall leicht anzufeuchten.
Aus dem mit Schwermetall beladenen Reagens lasst sich das Metall durch Eluierung zurückgewinnen, obwohl in Anbetracht des geringen Werts
des Materials eine Zerstörung, z.B. durch Verbrennung nach vorangehender Trocknung, durchaus verantwortet ist. Aus dem Rückstand kann das Metall
anschliessend auf bekannte Weise zurückgewonnen werden. Im Falle einer Bindung von z.B. Quecksilber kann das Metall auch aus den Verbrennungsgasen
zurückgewonnen werden.
Die Erfindung wird anhand nachfolgender Ausführungsbeispiele erläutert,
ohne dass diese eine Einschränkung des erfinderischen Bereichs
darstellen.
50 g Wolle werden bei 20 C drei Tage lang mit 12,5 g Tri-n-butylphosphin
und 5 Liter 20 gew.%-igem n-Propanol in Wasser geschüttelt. Die so
erhaltene reduzierte Wolle wird mit verdünnter Essigsäure (10 Gew.%)
ο
gewaschen und bei 45 C getrocknet.
gewaschen und bei 45 C getrocknet.
Ein Teil dieser getrockneten und reduzierten Wolle wird in einen Glaskolben von 1,5 cm Querschnitt eingebracht. Die Schichthöhe betragt
10 cm. Durch diese Schicht wird 1 Liter einer Lösung geführt, welche 3 Gewichtsteile je Million Quecksilber(II)-nitrat in Wasser enthält. Im Abfluss ist
danach kein Quecksilber mehr nachweisbar (Anzeigegrenze 0,01 Teil je Million Teile).
Auf analoge Weise lassen sich aus verdünnten, wässerigen Lösungen u.a. von Kupfer(II)sulfat, Blei(II)nitrat, Silber(I )nitrat und GoId(III)-chlorid
die entsprechenden Metalle entfernen. Für den gewünschten Anwendungszweck ist eine Trocknung des reduzierten Keratins nicht von wesentlicher
Bedeutung.
10 g Wolle werden in eine wässerige Lösung von 350 ml 0,05 M Natriumacetat und 250 ml Dioxan eingebracht. Es werden anschliessend 21,3 g
Natriumsulfit in 100 ml Wasser (pH auf 7,5 eingestellt) und 4 g Natriumtetrathionat
in 100 ml Wasser (pH gleichfalls auf 7,5 eingestellt) beigegeben. Darauf wird die Masse 12 Stunden gerührt. Die auf diese Weise behandelte
309882/1088
Wolle wird jetzt von der Flüssigkeit getrennt, mit Wasser und dann mit
Äthanol gewaschen.
Ein Teil der so erhaltenen trocknen Wolle wird in einen Glaskolben
von 1,5 Querschnitt eingebracht. Höhe der Wollschicht 10 cm. Durch diese Schicht wird 1 Liter einer Lösung geführt, welche 3 Gewichtsteile
je Million Quecksilber(II)nitrat in Wasser enthält. Im Abfluss kann kein
Quecksilber mehr nachgewiesen werden (Anzeigegrenze 0,01 Teil je Million). Auf analoge Weise lassen sich aus verdünnten, wasserigen Lösungen, u.a.
Cobalt(II)sulfat, Gold(III)chlorid, Kupfer(II)sulfat, Blei(II)nitrat,
Nickel(II)sulfat und Silber(I)nitrat die entsprechenden Metalle entfernen.
Bei Anwendung von zermahlenen Hühnerfedern werden dieselben
Resultate erhalten.
In einen Glaskolben von.1,5 cm Querschnitt wird eine 10 cm hohe
Schicht aus feinverteiltem Material eingebracht. Dieses Material wird dadurch erhalten, dass Polycaprolactamfasern von 50 Denier so lange mit
ο einer Lösung von Phosphorpentasulfid in Xylol bei 100 C behandelt werden,
bis das Polymerisat einen Schwefelgehalt von 11,9 % zeigt. Durch die Schicht
werden 5 Liter einer Lösung geführt, welche 5 Gewichtsteile je Million Blei-(Il)nitrat
in Wasser enthält. Im Abfluss war kein Blei mehr nachweisbar (Anzeigegrenze 0,01 Gewichtsteil je Million). Auf analoge Weise werden aus
wässerigen Lösungen von Kupfer(II)sulfat, Quecksilber(II)nitrat, Silber(I)-nitrat,
Gold(III)chlorid und Nickel(II)sulfat und Cobalt(II)chlorid die
betreffenden Metalle entfernt.
Mit zermahlenen Hühnerfedern, welche auf dieselbe Weise wie die Polycaprolactamfasern mit Phosphorpentasulfid behandelt waren, werden entsprechende
Resultate erhalten.
309882/1088
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen aus Lösungen oder gasförmigen
Gemischen, indem man diese Lösungen oder gasförmigen Gemische mit einem geeigneten schwefelhaltigen Reagens in Kontakt bringt, wonach das beladene
Reagens abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Metalle an ein, einer Behandlung unterzogenes natürliches oder synthetisches Polyamid
von nachfolgender Form gebunden werden:
a) reduziertes Keratin;
b) Bunte Salze von Keratin;
c) natürliche oder synthetische Polyamide, deren Amidgruppen wenigstens
zum Teile durch Thio-amidgruppen ersetzt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorptionsmittel
reduzierte Wolle verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorptionsmittel
reduzierte Vogelfedern verwendet, werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass
reduziertes Keratin benutzt wird, das ganz oder teilweise die Struktur des nicht-reduzierten Keratins beibehalten hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass
natürliches Keratin enthaltendes Material verwendet wird, das vor der Reduktion entfettet worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung
von Keratin in Bunte Salze in wässerigem Medium mit Hilfe von Sulfitionen erfolgt, wobei zur vollständigen Durchführung der Reaktion ein
Oxydationsmittel benutzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Alkalioder
Erdalkalisulfit und ein Tetrathionat als Oxydationsmittel benutzt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als keratinhaltiges
Material zermahlene Vogelfedern eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die natürlichen
oder synthetischen Polyamide, deren Amidgruppen wenigstens teilweise
durch Thioamidgruppen ersetzt worden sind, durch Reaktion natürlicher oder synthetischer Polyamide mit Phosphorpentasulfid gebildet werden.
309882/1088
10. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyamid,
dessen Amidgruppen wenigstens teilweise durch TTiioamidgruppen ersetzt
worden sind, verwendet werden: Polybutyrolactam (Nylon 4), Polyeaprolactara
(Nylon 6), PolyOnantholactam (Nylon 7), Polyundecalactam (Nylon H),"
Polylaurinolactam (Nylon 12), Polyhexamethylendiamin-adipat (Nylon 66),
Mischpolymerisate auf Basis der Monomeren dieser Polyamide, Vogelfedern, Horn, Oberhaut, Haar oder Wolle.
309882/1088 ORIGINAL INSPECTS)
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NLAANVRAGE7208321,A NL173630C (nl) | 1972-06-17 | 1972-06-17 | Werkwijze voor het verwijderen van zware metalen uit oplossingen. |
NL7306014A NL167856C (nl) | 1973-05-01 | 1973-05-01 | Werkwijze voor het verwijderen van zware metalen uit oplossingen. |
NLAANVRAGE7306862,A NL168138C (nl) | 1973-05-17 | 1973-05-17 | Werkwijze voor het verwijderen van zware metalen uit oplossingen. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2330604A1 true DE2330604A1 (de) | 1974-01-10 |
DE2330604C2 DE2330604C2 (de) | 1985-06-05 |
Family
ID=27351775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2330604A Expired DE2330604C2 (de) | 1972-06-17 | 1973-06-15 | Verfahren zum Entfernen von Schwermetallen aus Lösungen oder gasförmigen Gemischen |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3931002A (de) |
JP (1) | JPS5411762B2 (de) |
BE (1) | BE800957A (de) |
CA (1) | CA983240A (de) |
CH (1) | CH589567A5 (de) |
DE (1) | DE2330604C2 (de) |
FR (1) | FR2189094B1 (de) |
GB (1) | GB1401891A (de) |
IT (1) | IT989671B (de) |
Families Citing this family (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS603104B2 (ja) * | 1977-03-07 | 1985-01-25 | 積水化学工業株式会社 | 改良されたケラチン含有物質の製造方法 |
FR2425878A1 (fr) * | 1978-05-19 | 1979-12-14 | Anvar | Procede et dispositif d'epuration d'un effluent |
US4289531A (en) * | 1980-02-12 | 1981-09-15 | Engelhard Minerals & Chemicals Corporation | Process for recovering precious metals |
US4257807A (en) * | 1980-02-12 | 1981-03-24 | Engelhard Minerals & Chemicals Corporation | Precious metals recovery process |
DE10007039A1 (de) * | 2000-02-16 | 2001-08-23 | Franz Dietrich Oeste | Wirkstoffhaltige Produkte aus Pflanzen-, Flechten- und Tierorganen |
US20040124151A1 (en) * | 2000-12-12 | 2004-07-01 | Maxim, Llc, A Limited Liability Corporation | Fibrous protein adsorption of heavy metals |
US6685838B2 (en) * | 2000-12-12 | 2004-02-03 | Maxim Llc | Keratin protein adsorption of heavy metals |
US20050153118A1 (en) * | 2003-09-10 | 2005-07-14 | Carlo Licata | Production of pulp and materials utilizing pulp from fibrous proteins |
EP3266502A1 (de) * | 2016-07-05 | 2018-01-10 | Unilever N.V. | Behandlung von keratinfasern |
RU2633913C1 (ru) * | 2016-07-19 | 2017-10-19 | Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего образования "Ивановский государственный химико-технологический университет" (ИГХТУ) | Способ извлечения ионов тяжелых металлов из водных растворов |
CN114887592A (zh) * | 2022-04-22 | 2022-08-12 | 江苏第二师范学院 | 一种缩氨基硫脲二氧化硅微球材料的制备和应用 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2027276A1 (de) * | 1970-06-22 | 1971-12-30 | Moskowskij textilnij Institut, Moskau | Pfropfkopolymere von Zellulose oder synthetischen Polymeren und Polyakrylthioamid, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE662647C (de) * | 1935-02-19 | 1938-07-19 | Wuelfing J A Fa | Verfahren zur Herstellung von besonders schwermetallreichen Verbindungen aus Keratinabbauprodukten |
US3255172A (en) * | 1962-01-29 | 1966-06-07 | Swift & Co | Water softener from keratinaceous materials modified with alkali hydroxides and water |
US3725261A (en) * | 1971-11-05 | 1973-04-03 | Agriculture | Removal of mercury from liquids using keratin derivatives |
-
1973
- 1973-06-14 GB GB2838373A patent/GB1401891A/en not_active Expired
- 1973-06-14 CH CH864673A patent/CH589567A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-06-15 BE BE132300A patent/BE800957A/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-06-15 IT IT50827/73A patent/IT989671B/it active
- 1973-06-15 FR FR7321913A patent/FR2189094B1/fr not_active Expired
- 1973-06-15 DE DE2330604A patent/DE2330604C2/de not_active Expired
- 1973-06-15 CA CA174,111A patent/CA983240A/en not_active Expired
- 1973-06-18 JP JP6861473A patent/JPS5411762B2/ja not_active Expired
- 1973-06-18 US US05/370,592 patent/US3931002A/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2027276A1 (de) * | 1970-06-22 | 1971-12-30 | Moskowskij textilnij Institut, Moskau | Pfropfkopolymere von Zellulose oder synthetischen Polymeren und Polyakrylthioamid, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Römpp: Chemielexikon, 6.Aufl.,1966 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1401891A (en) | 1975-08-06 |
CA983240A (en) | 1976-02-10 |
IT989671B (it) | 1975-06-10 |
US3931002A (en) | 1976-01-06 |
FR2189094B1 (de) | 1976-11-12 |
JPS4952104A (de) | 1974-05-21 |
BE800957A (fr) | 1973-12-17 |
DE2330604C2 (de) | 1985-06-05 |
FR2189094A1 (de) | 1974-01-25 |
JPS5411762B2 (de) | 1979-05-17 |
CH589567A5 (de) | 1977-07-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3026430A1 (de) | Mittel zur behandlung geloester schwermetalle und verfahren zu ihrer behandlung mit diesen mitteln | |
DE2330604A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwermetallen aus loesungen | |
DE3928201A1 (de) | Entfernung von metallionen aus waessrigen loesungen | |
DE68920689T2 (de) | Verfahren zum unlöslichmachen schwerer metalle in flugasche aus einem müllverbrenner. | |
DE4117970A1 (de) | Verfahren zur entfernung von metallatomen und explosivstoffen aus waessriger loesung und verwendung von suspendierten pflanzenzellen | |
DE69908323T2 (de) | Extraktion von wetmetall durch saüre/cyanid laugung | |
DE2643414A1 (de) | Filter und zubereitung zur umwandlung und zum nachweis von kohlenmonoxid in gasstroemen und verfahren zu deren herstellung | |
DE69106204T2 (de) | Verhandlungsverfahren für alkalische Abfallflüssigkeit. | |
DE2505255A1 (de) | Verfahren zur abtrennung von metallionen | |
DE522642T1 (de) | Methode zur herstellung eines sorbentmittel fuer metallelement und methode zur adsorption und trennung des metallelementes. | |
DE2354842A1 (de) | Verfahren zur entfernung organischer verunreinigungen aus fluessigkeits- und gasstroemen | |
DE2722561A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von ausgewaehlten metallen aus abwasser | |
DE186764C (de) | ||
DE2308629A1 (de) | Verfahren zur reinigung von abwasser | |
DE60207608T2 (de) | Verfahren zur behandlung von rohkondensaten aus der schlammtrocknung und vorrichtung dafür | |
DE10002927A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von strömenden Wässern | |
AT143455B (de) | Verfahren zur Reinigung von Siel- und ähnlichen Abwässern. | |
DE526628C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zink in Form eines koernigen, im wesentlichen aus Zinkcarbonat bestehenden Niederschlages | |
DE1483153B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Mangan aus Manganerzen auf mikrobiologischem Wege | |
DE114280C (de) | ||
DE1943412C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung des hochmolekularen Anteils aus Polyvinylpyrrolidon mit relativ breiter Molekulargewichtsverteilung | |
DE2434632C3 (de) | Nitrohuminsäure enthaltende Adsorptionsmittel, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung zum Entfernen von Schwermetall-Ionen und Ölen aus Wasser | |
DE552009C (de) | Verfahren zur Gewinnung eines den Blutkreislauf und die Herztaetigkeit beeinflussenden Stoffes aus Pankreas | |
AT87806B (de) | Verfahren zur Reinigung und zur Anreicherung der wirksamen Substanz von Heilseren und ähnlich zusammengesetzten Gemischen. | |
DE602899C (de) | Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B01J 19/04 |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: ZUMSTEIN SEN., F., DR. ASSMANN, E., DIPL.-CHEM. DR |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |