DE2321601C3 - Bogen-Offsetdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogen-Offsetdruckmaschine. die über einer Bogenablage eine Kcttenauslage mit zwei über in Bogenlaufrichtung mit Abstand voneinander angeordnete Kettenräder geführten Ketten aufweist, wobei die an der Bogenübernahmestelle der Kettenauslage angeordneten ersten Kettenräder angetrieben sind, und an die eine, insbesondere fahrbare, Zusatzmaschineneinheit ansetzbar ist, die mindestens eine Zusatzeinrichtung, insbesondere ein Eindruckwerk, ein Numerierwerk, eine Längs- und/oder Querperforiervorrichtung und/oder eine Schneidvorrichtung enthält.

Das Ansetzen einer Zusatzmaschineneinheit an eine Offsetdruckmaschine hat gegenüber Druckmaschinen mit eingebauten Zusatzeinrichtungen erhebliche Vorteile. Da Zusatzeinrichtungen nur für einen Teil der Arbeiten einer Druckerei benötigt werden, ist eine Ausrüstung mit mehreren reinen Druckmaschinen und einer die Zusatzeinrichtungen enthaltenden Maschineneinheit, die an die einzelnen Druckmaschinen ansetzbar ist, völlig ausreichend und dabei flexibler und wirtschaftlicher. Auch da, wo nur eine Druckmaschine vorhanden ist, hat die Zusammenfassung der Zusatzeinrichtungen in einer ansetzbaren Maschineneinheit erhebliche Vorteile. Muß beispielsweise, wie es nicht selten vorkommt, eine umfangreichere Arbeit mit Benutzung von Zusatzeinrichtungen für einen eiligen Auftrag, dessen Ausführung keine Zusatzeinrichtungen verlangt, unterbrochen werden, so braucht man die Maschineneinheit nur zu entfernen und später so, wie sie war, wieder anzusetzen, während für eingebaute Zusatzeinrichtungen die gesamten umfangreichen Einrichtarbeiten wieder neu vorgenommen werden müssen. Weiter können die Zusatzeinrichtungen in einer selbständigen Maschineneinheit viel leichter zugänglich angeordnet sein, was die Umrüs'arbeiten erleichtert. Darüber hinaus ist es möglich, konsequent die Einrichtungen für alle Zusatzarbeiten, die vorkommen, in eine solche selbständige Maschineneinheit einzubauen, so daß dann tatsächlich alles in einem Arbeitsgang ausgeführt werden kann und nicht doch immer noch irgendwelche Arbeiten, wie vordem beispielsweise das Einschneiden von Querperforationen, einen weiteren Arbeitsgang an einer anderen Maschine notwendig machen.

Auf der anderen Seite sind aber die auf dem Markt erhältlichen sowie aus der Prospektliteratur bekannten Zusatz.naschineneinheiten der in Rede stehenden Art mit solchen Schwierigkeiten verbunden, daß sie sich trotz ihrer Vorzüge nicht haben einführen können. Da der in einer Druckmaschine unerläßliche genaue Synchronlauf an der Keltenauslage infolge mangelnder Maßhaltigkeit der Ketten verlorengeht, muß beim

Übergang der Bögen auf die angesetzte Maschineneinheit neu einsynchronisiert werden. Die bekannte ansetzbare Maschineneinheit benutzt hierzu den üblichen Anleger mit gesteuerten Greifern, der aber allzu leicht noch ungenügend getrocknete Druckfarbe auf den Bögtn verschmiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogen-Offsetdruckmaschine der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine Zusatzmaschineneinheit ohne Zwischenschaltung eines weiteren Aggregats direkt an diese ansetzbar und dabei ein passergenauer Einlauf der Bögen in die Zusatzmaschineneinheit gewährleistet ist.

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die /usat/maschineneinhcit mit einem Aufnahmezylinder unmittelbar an die Bogenabgabestelle der Kettenauslage ansetzbar ist, und daß die am Ende der Kettenauslage an der als Bogenübergabestelle wirkenden Bogenabgabestelle der Zusatzmaschineneinheit angeordneten zweiten Kettenräder ebenfalls angetrieben und mit den ersten Kettenrädern durch zusätzlich zu den Ketten vorgesehene Mittel synchronisiert sind.

Das Einsynchronisieren der Bögen für die ansetzbare Maschineneinheit wird somit vorverlegt und bereits am Ende dei Kettenauslage bewirkt; Zwischenstationen und durch diese verursachte Fehler fallen fort.

Die Erfindungsmaßnahme ist vom Stande der Technik wie folgt zu unterscheiden:

Wo in bekannten Konstruktionen, wie nach der DE-PS 8 18 364, die beiden Umlenkräder am Anfang und Ende einer Kette an den gleichen Antrieb angesetzt sind, ist die Kette schlaff und daher selbst kein Bewegungsübertragungsmittel mehr, verlangt also zwingend den Antrieb der zweiten Kettenräder;

außerdem ist die Kette keine über einer Bogenablage angeordnete und die Bögen auf dieser stapelnde Kettenauslage, sondern eine ausschließlich dem Transport von einem Druckwerk zu einem folgenden Druckwerk dienende Förderkette.

Auch der Aspekt der Erfindung, die Zusatzmaschineneinheit unmittelbar an die Druckmaschine und speziell an das Ende der Kettenauslage anzusetzen, findet sich nicht im Stande der Technik. Nach der DE-OS 22 01 217 wird zwar ein funktionen selbstandiges Aggregat an ein Druckwerk angeschlossen, jedoch keine Zusatzeinheit mit weiteren Bearbeitungseinrichtungen, der die Bögen synchronisiert zugeführt werden müssen, sondern die Kettenauslage, die die Bögen nicht so genau synchionisiert zu übernehmen braucht. Im übrigen lehrt die Offenlegungsschrift, im Gegensatz zur Erfindung, die Abtrennung und Verselbständigung eines normalerweise integralen Bestandteils der Druckmaschine.

Schließlich ist im Gegensatz zu den vielfach bekannten Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken, z.B. nach der DE-AS 12 13 483, nach der vorliegenden Erfindung eine Zusatzmaschineneinheit abnehmbar an eine absolut vollständige Druckmaschine über deren in ihrer Funktion erhaltene Kettenauslagc hinweg angesetzt.

Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der genannte Aufnahmezylinder zugleich Druckzylinder in der Zusatzmaschineneinheit.

Die an der Bogenübergabestelle der Kettenauslage angeordneten Kettenräder können in einfacher V'eise mit den ersten Kettenrädern als Mittel zur Synchronisation durch ein Getriebe gekoppelt sein, das aus zwei auf den Wellen der Antnebskettenräder sitzenden Zahnrädern und einem mit diesen kämmenden Zwischenzahnrad besteht. Das Zwischenzahnrad ist zweckmäßigerweise an einem Pendelarm und höhenverstellbar gelagert.

Schließlich iit es vorteilhaft, wenn das auf der Welle der zweiten Kettenräder sitzende Zahnrad zugleich Antriebsrad für die Zusatzmaschineneinheit ist.

Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.

Fig. 1 zeigt im Schema einen senkrechten Längsschnitt durch eine Bogen-Offsetdruckmaschine mit einer angesetzten Maschineneinheit,

F i g. 2 zeigt im Schema eine Draufsicht auf Einzelteile (Kettenauslage) der Druckmaschine in größerem Maßstab.

Eine Bogen-Offsetdruckmaschine 1 weist in herkömmlicher Bauart eine Hubplatte 2 mit einem Bogenstapel 3, einen mittels einer nicht gezeichneten Einrichtung zwischen dem Bogenstapel 3 und einem Anlagetisch 4 hin- und herbeweglichen Sauger 5, ein Farbwerk 6, einen Plattenzylinder 7, einen Gummizylinder 8, einen Druckzylinder 9 sowie einen zugehörigen Antrieb 10 auf. An den Druckzylinder 9 schließt sich eine Kettenauslage 11 an, unter der eine Ablage 12 für die Bögen angeordnet ist.

In der Kettenauslage 11 sitzen auf einer ersten Welle 13 zwei Kettenräder 14 vnt /.ichem Umfang wie der Druckzylinder 9 und auf einer zweiten Welle 15 zwei kleinere Kettenräder 16. Über die Kettenräder 14 und

16 führen zwei Ketten 17, deren Länge gleich dem doppelten Umfang des Druckzylinders 9 ist. Die Ketten

17 tragen, um eine halbe Kettenlänge versetzt, zwei Greiferstangen 18. An den Seitenwänden der Druckmaschine 1 sind nicht gezeichnete Steuerkurvenstücke für die Greiferstangen 18 derart angeordnet, daß die Greiferstangen 18 an der Berührungsstelle mit dem Druckzylinder 9 fassen und an dem in der Zeichnung rechten Extrempunkt der kleineren Kettenräder 16 loslassen.

Auf der ersten Welle 14 sitzt seitlich ein Zahnrad 19, das in einer nicht gezeichneten Weise mit dem Antrieb 10 verbunden ist und dieselbe Drehzahl wie der Druckzylinder 9 hat Mit dem Zahnrad 19 ist über ein Zwischenzahnrad 20 ein auf der zweiten Welle 15 sitzendes weiteres Zahnrad 21 gekoppelt. Die Achse 22 des Zwischenzahnrades 20 ist an einem bei 23 an der Wand der Druckmaschine angelenkten Pendelarm 24 in einem Langloch 25 befestigt, womit das Zwischenzahnrad 20, dessen Durchmesser etwas größer als der freie Abstand zwischen den Zahnrädern 19 und 21 ist, spielfrei zwischen diese eingesetzt werden kann. Die Teilkreisdurchmesser der Zahnräder 19 und 21 sind gleich denen der Kettenräder 14 bzw. 16.

Eine auf Rollen 26 verfahrbare Maschineneinheit 27 ist an die Druckmaschine 1 angesetzt und mit Hilfe von Laschen 28 und Bolzen 29 genau zentriert an dieser befestigt.

Die Maschineneinheit 27 enthält unter einem Farbwerk 30 einen Eindruck- und Nummerierzylindei 31, darunter einen Druckzylinder 32, seitlich oberhalb desselben einen Perforierzylinder 33 und seitlich unterhalb eine herkömmliche Kettenauslage 34 mit darunter angeordneter Ablage 35.

Der Eindruck- und Nummerierzylinder 31 ist in üblicher Weise mit einem sich mittels eines Armes 36 an einem ortsfesten Widerlager abstützenden Exzenter-Zählwerk 37 ausgebildet.

Der Druckzylinder 32 weist einen harten, aber elastischen, dünnen Kunststoffbezug auf und ist an den Stellen, wo er mit den Messern des Perforierzylinders 33 in Berührung kommt, mit Stahlbändern besetzt. Sein Durchmesser ist der gleiche wie der des Druckzylinders 9.

Für den Antrieb der Maschineneinheit 27 ist auf der Welle des Druckzylinders 32 ein Zahnrad vom Durchmesser des Zahnrads 19 angeordnet, das in das eine der beiden kleineren Zahnräder 21 der Kettenauslage 17 eingreift. Damit sich die Maschineneinheit 27 jeweils in genau phasengleicher Stellung ihrer Zylinder an die Druckmaschine 1 ansetzen läßt, sind in die Wand der Maschineneinheit 27 und die Wand der Druckmaschine 1 Bohrbuchsen mit Bohrungen eingesetzt, mit denen in dem auf der Welle des Druckzylinders 32 sitzenden Zahnrad bzw. in dem Zahnrad 19 entsprechend angeordneten Bohrungen mittels Bolzen fluchtend ausgerichtet werden können.

Die Maschine arbeitet wie folgt:

Die zu bedruckenden Bögen werden durch den Sauger 5 von dem Stapel 3 auf den Anlagetisch 4 befördert, hier längs sowie quer genau ausgerichtet und im Takt der Maschine dem Druckzylinder 9 zugeführt, der sie mit unter seinen Umfang versenkbaren Greifern faßt und an dem Gummizylinder 8 vorbeizieht. Der Gummizylinder 8 gibt dabei die Farbe, die er von dem mit einer Druckplatte belegten und durch die unteren Walzen des Farbwerks 6 an den entsprechenden Stellen mit Farbe beladenen Plattenzylinder 7 in Form des Dr'ickes erhalten hat, an den Bogen ab. An der Berührungsstelle zwischen dem Druckzylinder 9 und der Kettenauslage 11 übernimmt jeweils eine der beiden Greiferstangen 18 den Bogen.

Wird ohne irgendwelche Zusatzarbeiten gedruckt, so

werden die Bögen nach dem Loslassen der Greiferstangen 18 am Endpunkt der Kettenauslage 11 durch eine nicht gezeichnete Einrichtung zurückgeführt und auf der Ablage 12 gestapelt.

Sind Zusatzarbeiten notwendig, so wird die Maschineneinheit 27 entsprechend gerüstet und an die Druckmaschine 1 angesetzt. Der Druckzylinder 32, der nun die Kettenauslage 11 an deren Endpunkt berührt, übernimmt dann hier mit üblichen Greifern den Bogen und bewegt ihn an dem Eindruck- und Nummerierzylinder 31 und dem Perforierzylinder 33 vorbei, wo, je nachdem, andersfarbige Eindrucke und/oder fortlaufende Nummern gedruckt bzw. Längs- und/oder Querperforationen eingeschnitten werden. Schließlich übernimmt die Kettenauslage 34 die Bögen und stapelt sie auf der Ablage 35.

Die Zähne der durch den Antrieb über das Zahnrad 21 genau synchron mit den Zylindern der Maschineneinheit 27 laufenden Kettenräder 16 richten die Greiferstangen 18 vor der Übergabe an den Druckzylinder 32 so aus, daß die Bögen passergenau angeliefert werden.

Die Zylinder der Maschineneinheit 27, an denen immer wieder Umrüstarbeiten ausgeführt werden müssen, sind, wenn die Maschineneinheit 27 von der Druckmaschine 1 weggefahren ist, im Vergleich zu den bisherigen Konstruktionen außerordentlich leicht zugänglich.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Bogen-Offsetdruckmaschine, die über einer Bogenablage eine Kettenauslage mit zwei über in Bogenlaufrichtung mit Abstand voneinander angeordnete Kettenräder geführten Ketten aufweist, wobei die an der Bogenübernahmestelle der Kettenauslage angeordneten ersten Kettenräder angetrieben sind, und an die eine, insbesondere fahrbare, Zusatzmaschineneinheit ansetzbar ist, die mindestens eine Zusatzeinrichtung, insbesondere ein Eindruckwerk, ein Numerierwerk, eine Längs- und/oder Querperforiervorrichtung und/oder eine Schneidvorrichtung, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzmaschineneinheit (27) mit einem Aufnahmezylinder (32) unmittelbar an die Bogenabgabestelle der Kettenauslage (l 1) arsetzbar ist, und daß die am Ende der Kettenauslage (11) an der als Bogenübergabestelle wirkenden Bogenabgabestelle zur Zusatzmaschineneinheit (27) angeordneten zweiten Kettenräder (16) ebenfalls angetrieben und mit den ersten Kettenrädern (14) durch zusätzlich zu den Ketten (17) vorgesehene Mittel (19—21) synchronisiert sind.

2. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmezylinder (32) Druckzylinder in der Zusatzmaschineneinheit (27) ist.

3. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Bogenübcrgabestelle der Kettenauslage (11) angeordneten zweiten Kettenräder (16) mit den ersten Kettenrädern (14) als Mittel (19—21) zur Synchronisation durch ein Getriebe gekoppelt sind, das aus /wci auf den Wellen (13; 15) der Kettenräder (14; 6) sitzenden Zahnrädern (19 bzw. 21) und einem mit diesen kämmenden Zwischenzahnrad (20) besteht.

4. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenzahnrad (20) an einem Pendelann (24) und nöhenverste'lbar gelagert ist.

5. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 3 oder 4. dadurch gekennzeichnet, daß das auf der Welle (15) der zweiten Kettenräder (16) sitzende Zahnrad (21) zugleich Antriebsrad für die Zusatzmaschineneinheit (27) ist.