DE3643915A1

DE3643915A1 - Sauger in wendetrommeln von druckmaschinen

Info

Publication number: DE3643915A1
Application number: DE19863643915
Authority: DE
Inventors: Arndt Dipl Ing Jentzsch; Hans Johne; Victor Dr Ing Hefftler; Horst Schulz
Original assignee: Polygraph Leipzig Kombinat Veb
Current assignee: Planeta Druckmaschinenwerk AG
Priority date: 1986-04-21
Filing date: 1986-12-22
Publication date: 1987-10-22
Also published as: DD248321A1

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen Sauger in Wendetrommeln von Druckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck eingesetzt werden können und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung mittels Sauger- und Greifersystem gewendet wird, wobei die Wendetrommel von zwei Druckzylindern eingeschlossen ist.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Ein derartiger Sauger ist durch die DD-PS 1 10 452 bekannt. Gemäß dieser Druckschrift wird der vor dem Tangentenpunkt von Druckzylinder und Bogenführungszylinder auf den Druckzylinder aufsetzende Sauger auf einer Trochoidenbahn geführt, damit der Bogen kurz nach der Phase des Lösens des Bogens vom Zylinder dieser spannungsfrei vom Sauger gehalten werden kann. Vom Sauger wird der Bogen einem Greifersystem zugeführt, welches den Bogen an ein zweites Greifersystem übergibt.

Nachteilig an dieser Lösung ist, daß zum Steuern des Saugers aufwendige Getriebe erforderlich sind. Außerdem ist die Zeit, die zum Ansaugen des Bogens zur Verfügung steht, zu gering, da der Sauger unmittelbar nach dem Aufsetzen auf den Druckzylinder weggesteuert wird. Die kurze Ansaugzeit kann zum Verlust des Bogens führen.

Ein weiterer Nachteil ist, daß die Zeit, in der der Bogen nur vom Sauger gehalten wird, zu groß ist. Das untere Greifersystem kann den Bogen ergreifen, wenn zwischen Bogen und Druckzylinder genügend Platz für die Greiferbewegung ist.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, einen Sauger in Wendetrommeln zu schaffen, der eine exakte Übernahme des Bogens vom Druckzylinder und eine exakte Übergabe an das Greifersystem gewährleistet.

Aufgabe der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Sauger in Wendetrommeln zu schaffen, der nach Aufsetzen auf das Bogenende und nach dem Ansaugen des Bogens diesen sofort unter die Peripherie der Wendetrommel zieht.

Wesen der Erfindung

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Erfindungsansprüche gelöst.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß das Bogenende unmittelbar nach dem Aufsetzen des Saugers auf den Bogen und dessen Ansaugen unter die Peripherie der Wendetrommel zugfrei gebracht werden kann. Dadurch wird Raum geschaffen für das Einsteuern des Greifers und dessen Aufsetzen auf den Bogen, so daß der Bogen zwecks Fortsetzung des Wendevorganges sicher von Greifer und Sauger geführt werden kann.

Eine derartige Saugersteuerung ist einfach im Aufbau und sie erfordert keine aufwendigen Getriebe.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher erläutert werden.

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Phase der Bogenübernahme durch den Sauger

Fig. 2 Bogenübergabe innerhalb der Wendetrommel.

Fig. 1 zeigt die Phase der Bogenübernahme durch den Sauger 1. Dargestellt sind außerdem der der Wendetrommel 2 vorgeordnete Druckzylinder 3 sowie der Greifer 4 und das zweite Greifersystem 5. Der Sauger 1 ist als Springsauger 1 ausgebildet.

Springsauger 1 an sich sind bekannt. Ein derartiger Springsauger 1 ist beispielsweise in der Druckschrift DE-Gbm 70 25 468 beschrieben.

Der Sauger 1 besteht aus einem Grundkörper 6 mit einer Zylinderbohrung 7, in der der Saugerkopf 8 beweglich angeordnet ist. Der Saugerkopf 8 weist einen Saugkanal 9 auf. Gegen den Saugerkopf 8 wirkt eine in der Zylinderbohrung 7 angeordnete Druckfeder 10. Die Zylinderbohrung 7 ist an einem nicht dargestellten Vakuumerzeuger angeschlossen.

Der Sauger 1 ist an einem mehrarmigen Hebel 11 gelagert. Am mehrarmigen Hebel 11 sind außerdem der Greifer 4 sowie der Saugkopfhalter 12 gelenkig angeordnet. Der mehrarmige Hebel 11 ist auf der Schwingwelle 13 gelagert. Der Schwingwelle 13 ist auf bekannte Art und Weise ein Antrieb (nicht dargestellt) zugeordnet.

Dem Greifer 4 sowie dem zweiten Greifersystem 5 sind je eine Kurvenrolle 14 und eine Steuerkurve 15 zugeordnet, wobei die Steuerkurve 15 in der Wendetrommel 2 befestigt ist.

Das zweite Greifersystem 5 ist gleichermaßen auf einer Schwingwelle 13.1 gelagert.

Das zweite Greifersystem 5 besteht aus der Greiferzunge 5.1 und dem Greiferaufschlag 5.2.

Sauger 1 und Greifer 4 sind mit dem zweiten Greifersystem 5 über an den Schwingwellen 13; 13.1 angeordnete Zahnsegmente 17 verbunden.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Lösung ist folgende:
Der vom Druckzylinder 3 der Wendetrommel 2 zugeführte Bogen 16 durchläuft mit der Vorderkante den vom Druckzylinder 3 und Wendetrommel 2 gebildeten Tangentenpunkt, so daß die Hinterkante des Bogens 16 vom Sauger 1 angesaugt und unter die Peripherie der Wendetrommel 2 geführt werden kann.

Danach wird der Greifer 4 auf den auf dem Sauger 1 liegenden Bogen 16 gesteuert, so daß der Bogen 16 zwischen Sauger 1 und Greifer 4 geklemmt, an das zweite Greifersystem 5 (siehe Fig. 2) übergeben und vom zweiten Greifersystem 5 dem nachfolgenden, nicht dargestellten Druckzylinder zugeführt werden kann. Diese Art der Bogenwendung ist bekannt und beispielsweise in der DD-PS 1 10 452 vom Prinzip her dargestellt.

Neu und erfinderischist die Steuerung des Saugers 1. In der Ruhepause des Saugers 1 von der Bogenübernahme, wenn der Sauger 1 nicht pneumatisch beaufschlagt ist, drückt die Druckfeder 10 auf den Saugerkopf 8, so daß dieser in der ausgeschwungenen Stellung (siehe Fig. 1) über die Peripherie der Wendetrommel 2 mit seiner Saugfläche steht. In dieser Stellung setzt der Saugerkopf 8 vor dem Tangentenpunkt von Druckzylinder 3 und Wendetrommel 2 auf den auf dem Druckzylinder 3 liegenden Bogen 16 auf (siehe Fig. 1).

Nunmehr wird der Saugerkopf 8 durch den nicht dargestellten Vakuumerzeuger über die Zylinderbohrung 7 und den Saugkanal 9 pneumatisch beaufschlagt und der Bogen 16 von der Saugfläche des Saugerkopfes 8 angesaugt. Gleichzeitig wird in der Zylinderbohrung 7 ein Unterdruck erzeugt, der bewirkt, daß entgegen der Kraft der Druckfeder 10 der Saugerkopf 8 mit dem Bogen 16 im Grundkörper 6 axial verschoben wird, so daß der Bogen 16 mit der Hinterkante unter die Peripherie der Wendetrommel 2 gezogen wird. Dadurch wird Raum für das Einsteuern des Greifers 4 auf den Bogen 16 und damit zum Klemmen des Bogens 16 zwischen Greifer 4 und Sauger 1.

Der erfindungsgemäße Sauger 1 wird hier eingesetzt in eine Wendetrommel, die einen Greifer 4 und ein zweites Greifersystem 5 mit einer Greiferzunge 5.1 und einem Greiferaufschlag 5.2 aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, den Sauger 1 in einer Wendetrommel 2 einzusetzen, mit der der Bogen 16 mittels Sauger 1 und Greifersystem 5 gewendet werden kann. Die Schwenkbewegung des Greifers 4 und der Greiferzunge 5.1 erfolgt durch Kurvenrolle 14 und Steuerkurve 15.

Im Schöndruck werden Greifer 4 und Sauger 1 auf bekannte Art und Weise arretiert und der Bogen 16 wird nur vom zweiten Greifersystem 5 geführt.

Bezugszeichenaufstellung 1 Sauger
2 Wendetrommel
3 Druckzylinder
4 Greifer
5 zweites Greifersystem
5.1 Greiferzunge
5.2 Greiferaufschlag
6 Grundkörper
7 Zylinderbohrung
8 Saugerkopf
9 Saugkanal
10 Druckfeder
11 mehrarmiger Hebel
12 Saugkopfhalter
13; 13.1 Schwingwelle
14 Kurvenrolle
15 Steuerkurve
16 Bogen
17 Zahnsegment

Claims

1. Sauger in Wendetrommeln von Druckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck eingesetzt werden können und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung mittels Sauger- und Greifersystem gewendet wird, gekennzeichnet dadurch, daß der Sauger (1) als Springsauger ausgebildet ist.

2. Sauger nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß im Grundkörper (6) eine den Saugerkopf (8) aufnehmende Zylinderbohrung (7) angeordnet ist.

3. Sauger nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Saugerkopf (8) beweglich in der Zylinderbohrung (7) angeordnet ist.

4. Sauger nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß in der Zylinderbohrung (7) eine den Saugerkopf (8) in der ausgeschwungenen Stellung mit der Saugfläche über die Peripherie der Wendetrommel (2) drückende Druckfeder (10) angeordnet ist.

5. Sauger nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß mittels Aufbau eines Unterdruckes in der Zylinderbohrung (7) der Saugerkopf (8) mit dem Bogen (16) entgegen der Kraft der Druckfeder (10) unter die Peripherie der Wendetrommel (2) bewegbar angeordnet ist.