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Reibahle Es sind beeits Reibahlen mit an einem schaftartigen Werkzeughalter
durch den Eingriff eines Aussenkegels und eines Innenkegels auswechselbar verbundenen
Schneidenteil bekannt (DIN 219 und DIN 8054). Durch derart ausgebildete Reibahlen
wurde eine Auswechselbarkeit des teuren Schneidenteils gegenüber dem Werkzeughalter
erreicht, der danach auch beim Verschleiß des Schneidenteils weiterhin für einen
anderen neuen Werkzeugteil weiter verwendbar bleibt. Bei diesen bekannten Reibahlen
ist der Werkzeughalter mit einem konischen Schaftansatz an seinem unteren Ende und
der Werkzeugteil mit einer entsprechend konischen Innenbohrung versehen, welche
beide mit größter Genauigkeit hergestellt werden müssen.
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Die vorliegende Erfindung geht von dieser bekannten Ausbildung von
Reibahlen aus und hat sich die Aufgabe gestellt, diese bisher seit nahezu 40 Jahren
übliche Bauart von Reibahlen zu verbessern und zwar sowohl hinsichtlich des Aufwandes
bei der Herstellung wie auch bei der Handhabung zu verbessern.
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Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß es nachteilig
ist,
bei derartigen Reibahlen die konische Innenbohrung am Werkzeugteil und den entsprechenden
Konusschaft am unteren Ende des Werkzeughalters anzuordnen und zwar insbesondere,
weil eine konische Innenbohrung einen weitaus größeren Aufwand erfordert als ein
bnischer Aussenkegel und daher bei der bisherigen Bauart von Reibahlen mit aufsteckbarem
Werkzeugteil bei jedesmaligem Werkzeugwechsel und dem Ausbau des verschlissenen
Werkzeugteiles am letzteren die teure konische Innenbohrung Jeweils verlorenging
bzw. der mit der Herstellung dieser Innenbohrung verbundene Arbeitsaufwand. Auf
der anderen Seite treten bei diesen bekannten Bauarten von Reibahlen auch Umstände
auf, bei denen das Werkzeugteil nicht sicher genug mit dem Werkzeughalter verbunden
ist und daher während der Arbeit sich vom Werkzeughalter löst.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile und Lösung der ihr zugrundeliegenden
Aufgabe geht die Erfindung aus von der bekannten Ausbildung von Reibahlen mit an
einem schaftartigen Werkzeughalter durch den Eingriff eines Aussenkegels und eines
Innenkegels auswechselbar verbundenen Schneidenteil und besteht im wesentlichen
darin, daß der Aussenkegel als Schaftansatz am Schneidenteil und der Innenkegel
in einer axialen Bohrung des Werkzeughalters angeordnet sind. Bei einer erfindungsgemäßen
Ausbildung von Reibahlen verbleibt beim Werkzeugwechsel die aufwendige konische
Innenbohrung am Werkzeughalter und steht daher auch beim Verschleiß des Werkzeugteils
noch für viele andere Werkzeugteile zur Verfügung, so daß der für die Innenbohrung
aufgewendete Bearbeitungsteil nicht bei jedem T{erkzeugwechsel verlorengeht.
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Demgegenüber tritt nach der Erkenntnis der Erfindung der geringfügige
Mehraufwand
an teurem Werkzeugstahl durch die Anordnung eines zusätzlichen konischen Schaftes
am Werkzeugteil zurück.
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Mit besonderem Vorteil kann die Erfindung dadurch noch weiter ausgebildet
und in einer besonders bevorzugten Bauart verwirklicht werden, daß am Werkzeughalter
eine Abdrückvorrichtung für den Werkzeugteil angeordnet ist.
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Im einzelnen kann die Abdrückvorrichtung beispielsweise aus einem
in einer Verlängerung der Bohrung des Werkzeughalters hweglich angeordneten Abdrückstift
bestehen, welcher beispielsweise mit Hilfe einer Mutter in der Bohrung axial bewegbar
ist.
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Diese Ausbildung kann im einzelnen in der Weise gestaltet werden,
daß der Abdrückstift mit einer auf dem Aussenumfang des Schaftes im Gewindeeingriff
stehenden Mutter verbunden ist.
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Vorteilhaft kann hierbei der Abdrückstift mit der Mutter durch einen
in eine Bohrung des Haltestiftes eingreifenden, in einem Längsschlitz des Werkzeughalters
geführten Querstift gekuppelt sein. Dort, wo ein sicherer Anzug und Halt des Werkzeugteiles
mit dem Werkzeughalter infolge hoher Anforderungen erforderlich ist, findet die
Erfindung in der Weise ihre bevorzugte Ausführungsform, daß der Haltestift mit dem
Werkzeugteil durch ein Gewinde verbunden ist.
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Auf der anderen Seite sind auch Verhältnisse denkbar, bei denen sich
eine einfachere und billige Ausführungsform der Abdrückvorrichtung empfiehlt und
ermöglicht'und in diesen Fällen kann die Erfindung in der Weise verwirklicht werden,
daß die Abdrückvorrichtung durch einen, den Schaft des Werkzeugteiles und den Werkzeughalter
in Schlitzen durchdringenden Keil gebildet wird.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus der 7eichnung
ersichtlich, anhand der die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen
erläutert
wird.
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Es zeigt: Figur 1 ein Gesamtwerkzeug nach der Erfindung in Ansicht
und teilweise im ,chni-tt; Figur 2 den Werkzeughalter in einer zu Figur 1 um 900
verdrehten Ansicht und in teilweisem Schnitt; Figur D den 1:ierkzeugteil in Ansicht;
Figur 4 eine Ausführungsform eines Abdrückstiftes in Ansicht; Figur 5 ein vereinfachtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht, während in Figur 6 ein Haltestift
(mit Gewinde) veranschaulicht ist.
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In den Zeichnungen sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen gleiche
Teile bezeichnet.
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Das in Figur 1 veranschaulichte Werkzeug nach der Erfindung besteht
zunächst aus einem Werkzeughalter, der aus einem unteren Rohrteil 1 und einem oberen
Halterteil 2 aus Vollmaterial besteht, wobei die Teile 1 und 2 durch Stumpfschweißen
miteinander verbunden sind. Der Teil 2 bildet die Maschinenseite des Halters und
ist mit dem üblichen Aufnahmekegel (ivtorsekegel) nach DIN 228 versehen.
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Im unteren, die Werkzeugseite bildenden Teil des Halters 1 ist am
unteren Ende eine kegelige Bohrung 4 etwa mit einem Kegel von 1 : 20 vorgesehen,
welche sich zu einem noch snäter 7u erl~uternden Zweck nach oben hin in eine zylindrische
bohrung 5 fortsetzt.
Mit 6 ist der Schneidenteil am unteren Ende
des Werkzeuges bezeichnet, welcher mit einem kegeligen Schaftansatz 7 in die kegelige
Innenbohrung 4 des Halterteiles 1 eingreift.
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Zwischen Schneidenteil 6 und Einsteckkegel 7 ist ein Bund 8 ausgebildet,
der beispielsweise 4 mm hoch ist und in seinem Durchmesser dem jeweiligen Halteteil
1 angepaßt ist. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten ist der Bund 8 abgeflacht und
greift so mit den bei den gegenüberliegenden flachen Seiten in eine entsprechende
Gegennut am unteren Ende des Halter--teils 1 als Mitnehmer für den Schneidenteil
6 ein.
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Je nach den Anforderungen der gewählten Bearbeitung kann der Schneidenteil
6 verschieden ausgebildet sein, beispielsweise als Spreizreibahle, Senker oder Zapfensenker,
als Schälreibahle und/oder Aufstecksenker oder Bohrer.
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In der Innenbohrung 5 des Halterteils 1 ist nach dem AusfUhrungsbeispiel
der Figuren 1 bis 4 ein Abdrückstift 9 angeordnet, dessen unteres Ende am oberen
Ende des Kegelansatzes 7 des Schneidenteiles 6 Anschlag findet. Am oberen Ende des
Halterteils 1 ist ein Feingewinde 10 angebracht und in den unteren Bereich dieses
Feingewindes 10 ein Querschlitz 11. Auf das Gewinde 10 wird eine Mutter 12 mit einem
Inneneinstich 13 und einer Querbohrung 14 aufgeschraubt. Mit 15 ist ein Querstift
bezeichnet, welcher in die Querbohrung 14
l; eingetrieben wii und so eine Kupplung zwischen Mutter 12 und Abdrückstift 9 darstellt.
Durch Verdrehen der Mutter 12 wird also der Abdrückstift 9 in der zylindrischen
Bohrung 5 nach oben oder#nach unten bewegt und kann bei seiner Abwärtsbewegung den
Schneidenteil 6 aus der kegeligen Bohrung 4 herausdrücken.
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Es sind jedoch auch Ausführungsformen der Erfindung möglich,
bei
denen der Längs stift 9 nicht nur zum Herausdrücken des Werkzeugteiles 6 benutzt
wird, sondern auch für das Hineinziehen des Kegelansatzes 7 des Schneidenteiles
6 in die kegelige Innenbohrung 4. Dies kann beispielsweise oder vorzugsweise in
der Art geschehen, daß der Stift 9 an seinem unteren Ende mit einem Gewinde versehen
ist, welches in ein entsprechendes Tnnengewinde am kegeligen Ansatz 7 eingreift.
Eine derartige Ausbildungsform des Stiftes- 9 ist beispielsweise in Figur 6 veranschaulicht,
in welcher das Schaftgewinde des Stiftes 9 mit 16 bezeichnet ist. Hierdurch wird
verhindert, daß sich das Schneidenteil vom Halter ungewollt löst.
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Mit 17 ist ein Bund am oberen Halterteil bezeichnet, welcher Schlüsselangriffsflächen
aufweist. 18 ist der übliche Zwei kann einsatz für den Eingriff in des Naschinenfutter.
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In Figur 5 ist eine vereinfachte Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht,
bei welcher in dem unteren Halterteil 1 und dem Kegelansatz 7 des Schneidenteils
6 ein Querschlitz ausgebildet ist, in welchen ein Austreibkeil zum Ausdrücken des
Werkzeuges eingeführt werden kann.
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Kennzeichnend ist für sämtliche Ausführungsformen der Erfindung, daß
die teure konische Innenbohrung 4 am Halterteil ausgebildet ist und daher erhalten
bleibt, wenn das Schneidenteil 6 wegen Verschleiß weggeworfen wird. Darüber hinaus
können in der konischen Innenbohrung 4 Schneidenteile verschiedener Art und Ausbildung
je nach den Anforderungen der Bearbeitung AuSnahme finden.
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Der Halter ist zweckmässigso ausgelegt, daß die Reibtiefe dem jeweiligen
DIN-erkzeug entspricht (208 - 212). Es können auch Sonderlängen geferttigt werden;
dies ist für den Kunden von Bedeutung.
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Sämtliche in der Zeichnung dargatellten und in der Beschreibung erläuterten
technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.