DE2305574A1 - Verfahren zur herstellung von phenylhydrazin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phenylhydrazinInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
vormals Meister Lucius & Brüning
vormals Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen:
HOE 73/F 031 Dr.GM/ak
Datum: 2. Februar 1973
Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 21 57 603.9 )
Gegenstand des deutschen Patents . ... ... (Patentanmeldung P 21 57 608.9) ist ein Verfahren zur Herstellung von Phenylhydrazin
aus Diazoaminobenzol durch kathodische Reduktion bei Trennung von Kathoden- und Anodenraum durch ein Diaphragma, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Diazoaminobenzol, gelöst in einem Elektrolyten, an festen Elektrodenmaterialien reduziert.
Dabei wird in einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Graphitscheibe als Kathode verwendet.
Da das thermisch empfindliche und in saurer Lösung instabile Diazoaminobenzol einer sauren Aufarbeitung der Elektrolyse-Lösung
- welche zur Isolierung des Phenylhydrazins die weitaus zweckmäßigste Arbeitsweise ist - nicht standhält, ist es zur
Vermeidung hoher Ausbeuteverluste erforderlich, alles im Katholyten gelöste Diazoaminobenzol vollständig kathodisch zu
reduzieren, d. h. die Lösung muß solange der Elektrolyse unterworfen werden, bis sie kein Diazoaminobenzol mehr enthält.
Bekanntlich tritt aber während dieses Auselektrolysierens der Lösung, also vor allem gegen Ende der Elektrolyse, in zu-
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nehmendem Maße Konzentrationspolarisation auf, so daß das
Kathodenpotential beim Auselektrolysieren unter konstantem Zellstrom Werte erreicht, die bereits im Bereich der Phenylhydrazin-Spaltung
liegen. Diese kathodische Spaltbarkeit des Phenylhydrazins macht sich bei der Elektrosynthese von Phenylhydrazin
aus Diazoaminobenzol besonders störend bemerkbar, und es entsteht das Problem, Diazoaminobenzol-Lösungen bei technisch
ο interessanten Stromdichten von etwa 1000 A/m und darüber (bei
Zellspannungen von ca. 4 V) auszuelektrolysieren, ohne daß dabei gleichzeitig ein Teil des bereits gebildeten Phenylhydrazins
in Anilin und Ammoniak gespalten wird.
In Weiterentwicklung des Elektrosyntheseverfahrens gemäß deutschem
Patent (Patentanmeldung P 21 57 608.9) wurde nun gefunden, daß man Phenylhydrazin durch kathodische Reduktion in
besonders guter Ausbeute dadurch erhalten kann, daß man Diazoaminobenzol-Lösungen
an einer Graphit-Kathode mit einer dreidimensionalen Elektrodenoberfläcne in einer, Durchfluß-Diaphragmazelle
elektrolysiert.
Als Graphit-Kathoden mit einer dreidimensionalen Elektrodenoberfläche
im Sinne der Erfindung werden vorzugsweise Schüttungen von losen Partikeln, Netse, Gewebe oder·strukturierte
Platten verwendet, deren Hohlräume und Vertiefungen die Elektrolyselösung gegebenenfalls im Kreislauf durchströmt.
An Elektroden dieses Typs tritt auch gegen Ende der Reduktion,
d. h. bei geringen Konzentrationen an Diazoaminobenzol, keine merkliche Spaltung des Phenylhydrazins ein, was zu
guten Substanzausbeuten an Phenylhydrazin führt. Da außerdem überraschenderweise bei Verwendung einer erfindungsgemäßen
Graphit-Elektrode mit einer dreidimensionalen Elektrodenoberfläche
zum kathodischen Auselektrolysieren von Diazoaminobenzol-Lösungen bei technisch interessanten Strom-
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dichten erst spät eine merkliche Wasserstoffentwicklung einsetzt, werden neben den erwähnten guten Substanzausbeuten
auch gute Stromausbeuten erzielt.
Für die Herstellung von Graphit-Elektroden mit einer dreidimensionalen
Elektrodenoberfläche im Sinne der Erfindung finden beispielsweise für Schütt-Elektroden Kugeln, Körner,
Brocken, Grieß, Plätzchen, Granulat, Wendeln oder Hohlzylinder von O,5 mm bis 20 mm, vorzugsweise 1,5 mm bis 10 mm mittlerem
Durchmesser Verwendung, die den gesamten Kathodenraum bis zum Diaphragma ausfüllen. Die Partikel einer solchen Schüttung
oder Füllung bestehen entweder ganz aus Graphit oder auch aus einem nichtleitenden Trägermaterial, das mit Graphit beschichtet
ist. Die Schüttung wird mit einer stromführenden Graphit- oder sonstigen stromleitenden, ebenen, glatten oder konturierten
Platte kontaktiert. Als Graphit-Netze oder -Gitter eignen sich die bekannten Netze und losen Gewebe aus Graphit-Fäden oder
aus Mischungen von Graphit-Fäden mit Fäden aus inerten nichtleitenden Materialien oder Gitter aus Graphit-Stäben von SjH
bis 4 mm Fadenstärke bzw. Stabstärke und mit Maschenweiten zwischen 0,2 mm und 10 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 4 mm
Maschenweite bei 10 At bis 3 mm Fadenstärke bzw. Stabstärke.
Als strukturierte Graphit-Platten finden solche Verwendung, die durch entsprechende Bearbeitung, z. B. durch Ausfräsen von
planen Platten, entstehen, oder solche, die bereits bei der Herstellung mit den gewünschten Oberflächenstrukturen anfallen.
Die erfindungsgemäßen strukturierten Graphit-Platten erhalten auf diese Weise unregelmäßige oder aber regelmäßige, z. B.
runde, ovale, rhombische, rechteckige oder quadratische Erhebungen mit beliebigen mittleren Durchmessern, Abständen und
Höhen dieser Erhebungen. Bevorzugt werden mittlere Durchmesser von 0,3 mm bis 20 mm, Abstände zwischen 0,2 mm und 25 mm und
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Höhen zwischen 0,2 mm und 15 mm, insbesondere aber mittlere Durchmesser von 1,5 mm bis 8 mm, Abstände zwischen 1 mm und
6 mm und Höhen von 0,5 mm bis 8 mm. Bevorzugt sind solche strukturierten Platten, deren Strukturen gleiche Höhen haben.
Erfindungsgemäß werden solche Graphit-Elektroden mit einer dreidimensionalen Elektrodenoberfläche als Kathode in einer
Durchflußelektrolysezelle, deren Kathoden- und Anodenraum durch eiri Diaphragma voneinander getrennt sind, verwendet,und die das
Diazoaminobenzol enthaltende Elektrolyselösung wird während der Elektrolyse im Kreislauf durch den Kathodenraum sowie die Hohlräume
und Vertiefungen des Kathodenkörpers gepumpt. Die Strömungsgeschwindigkeit ist in weiten Grenzen variabel, bevorzugt werden
aber Werte zwischen 0,5 m und 4 m pro Sekunde.
Für eine kontinuierliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektrosyntheseverfahrens ist auch ein kaskadenförmiges Hintereinanderschalten
einer nicht begrenzten Anzahl von Durchflußzellen mit erfindungsgemäßen Elektroden möglich.
i
Zur Erzielung einer möglichst niedrigen Zellspannung und zur
Schonung des Diaphragmas vor mechanischen Verletzungen liegt das Diaphragma durch ein feines Netz aus inertem, nicht leitendem
Material, wie z. B. Glasfaser oder organischem Polymermaterial, wie Polyäthylen, Polyacrylamid, Polyacrylnitril oder Polyamiden
(Nylon) getrennt auf den strukturierten Platten, den Netzen oder Gittern bzw. auf den Partikeln der Schütt-Elektroden so auf, daß
ein unmittelbarer Kontakt Graphit - Diaphragma vermieden wird.
Für den Anodenraum genügt eine einfache übliche Konstruktion etwa in Form eines schmalen Spalts zwischen Anode und Diaphragma
mit seitlichen Elektrolyt-Zu- und-Ableitungen.
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Die Diaphragmaabstände von Kathode und Anode sind nicht kritisch
und können beliebig gestaltet werden. Zweckmäßig wählt man sie
aus Wirtschaftlichkeitsgründen aber möglichst klein.
Als Diaphragmen eignen sich alle gegen Alkali, Säuren und organische
Lösungsmittel beständigen Materialien, wie z. B. poröses keramisches Material, Filze, poröse Folien oder permselektive
Membranen, bevorzugt aber Kationenaustauscher-Membranen.
Die Elektrolysetemperatur kann - im Gegensatz etwa zur kathodischen
Reduktion von Diazotaten - in weitem Bereich variiert werden und ist nach oben praktisch nur durch die thermische Zersetzung
des Diazoaminobenzols begrenzt. Bevorzugt wird ein Temperaturbereich
von -20° bis +90°C, insbesondere +15° bis +500C.
Die Elektrolyse kann in beliebigen Elektrolyten, vorteilhaft in protischen, insbesondere wasserhaltigen Elektrolyten, durchgeführt werden. Insbesondere dem Katholyten werden vorteilhaft zusätzlich
organische Colösungsmittel zugesetzt, wodurch die Löslichkeit
des Diazoaminobenzols wesentlich verbessert wird. Als organische Colösungsmittel eignen sich vorzugsweise wasserlösliche
Verbindungen, wie z. B. niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol, i- oder n-Propanol, Butanol, Äther, wie z. B. Tetrahydrofuran,
Dioxan, Glykolmonomethyläther, Glykoldimethylather,
Carbonsäureamide, wie beispielsweise Dimethylformamid, Diäthylacetamid,
Diäthylformamid und/oder Nitrile, wie z.B. Acetonitril,
Propionitril oder Gemische der genannten Lösungsmittel.
Eine ausreichende Leitfähigkeit im Katholyten wird zweckmäßig durch Zusatz eines Hilfselektrolyten in Form von geeigneten
"Leitsalzen"in an sich bekannter Weise hergestellt, Der pH-Wert
des Katholyten muß dabei so gewählt werden, daß das Diazoaminobenzol nicht in Benzoldiazoniumsalz und Anilin zurückgespalten
werden kann. Bevorzugt wird bei einem pH-Wert oberhalb 5, insbesondere bei ca. 6 - 14 gearbeitet. Noch höhere pH-Werte
sind zwar möglich, bringen jedoch keinen Vorteil.
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Als "Leitsalze" sind insbesondere Alkali- und Ammonium-Hydroxyde
sowie organische Basen, v/ie z. B. die verschiedenen Tetraalkylammonium-hydroxyde
geeignet. Der Katholyt kann bis zu etwa
35 Gew.% an Diazoaminobenzol enthalten, vorzugsweise wird
jedoch in einem Bereich von etwa 15 - 25% gearbeitet. Die
2 Diazoaminobenzol-Lösungen lassen sich alt bis zu etwa 3 500 A/m
elektrolysieren, wobei die Zellspanmingen je nach verwendeter
Stromdichte beispielsweise zwischen et¥/a 3SO und 10 V liegen.
ο Bevorzugt wird bei Stromdichte!! vom etea 1500 bis etwa 2500 A/m
und Zellspannungen von etwa 4„0 bis etwa @s0 V elektrolysiert.
Als Anolyt eignen sich leitfähige Ssalalesemgeiij, Säuren oder
Laugen beliebiger Konzentration,, vorzugsweise aber wäßrige ca,
0,1 bis 10 normale Laugen»Das Anodenmaterial ist nicht kritisch.
Es kann jedes Material verwendet ?/erdeas das bei anodischer Belastung
nicht korrodiert5 v/ie· z. 3B» Platinmetallep PbO^-beschichtetes
Blei, PfoQ^—ibesciiicIiteter Grapiiitp eiiae edelmetallbeschichtete
Titanelektrode in. Schwefel= oder Ffeospfeorsäure,oder Nickel
oder Ni-beschichteter Graphit oder Hi-beschichteter Stahl in
wäßriger Lauge. Als Anode kommeä amsosistesi jede der üblichen Ausführungsformen,
wie s. B. plane, glatte Platten^ Netze oder
Streckmetalle in Frage oder aber auicb eise der hier beschriebenen
erf induBgsgemäßen Sciiüttxingen oder striikt^rierten Platten,
Die Strömungsgeschwindigkeiten iia ICattaolyteia liegen zv/ischen 0,1
und 7m/secs vorzugsweise 0P5 bis 4 s/see, insbesondere 1 bis
2,5 m/sec. Die Strömungsgeschwindigkeit des Anolyten kann tiefer
liegen, jedoch sollte zwischen Anodea- und Eathodenraum eia Druckunterschied
lierrscfieiij bevorzugt wird-bei eiaem leichten Überdruck
von ca. 0s0l bis Q5,5 atü im AuQ±jt®n gearbeitet, damit
das Diaphragma nicht allzu großer aecfeasiisclier Belastung ausgesetzt
ist«,
Fig= 1 uad Fig» 2 zeigen scheaiatiseii Beispiele für erfindungs-=
gemäiis strukturierte .Graphit-FIattesSj vmfo&± die Ziffern 1
die erhabenen Teile uad 2 die Rillen keiaEzeichtien, durch die
die Katholyt strömt«
40983 2/105S
Der schematische Aufbau der Durchflußelektrolysezelle mit
Graphit-Schüttung ist in Fig. 3 dargestellt. Die Anodenseite mit der Anode 3 und der Anolytdurchflußrxchtung 8 ist
durch das Diaphragma 6 vom Kathodenteil getrennt. Die Kathodenstromzufuhr
erfolgt über die Kontaktplatte 4 auf die Partikel 5 der Graphit-Schüttung. Durch die verbleibenden
freien Zwischenräume fließt der Katholyt 7 mit Strömungsgeschwindigkeiten von 0,1 bis 7 m/sec, vorzugsweise 0,5 bis
4 m/sec, insbesondere 1 bis 2,5 m/sec. Der Abstand zwischen der Kathoden-Kontakt-Platte 4 und dem Diaphragma 6 ist
unkritisch und in weiten Grenzen variabel, bevorzugt wird ein Abstand von 1 bis 50 mm, insbesondere 3 bis 20 mm.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Die angegebenen Substanzausbeuten sind auf die Menge eingesetzter
Ausgangsverbindung bezogen.
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Die Durchfluß-Elektrolysezelle besteht aus zwei mit seitlichen
Ein- und Auslässen versehenen und als flache Kästen ausgebildeten Polyäthylenhälften der Abmessung 300 χ 300 χ 50 mm, zwischen
denen sich eine Kationenaustauscher-Memforan (Typ Nafion XR
von DuPont) befindet. Der Kathodenraum ist ganz mit Graphit-Brocken (mittlerer Durchmesser ca. 4 mm, Typ P 127 von Sigri)
ausgefüllt, die durch eine Platte aus dem gleichen Material von hinten kontaktiert werden. Der Abstand der Kontaktierungsplatte
vom Diaphragma beträgt 6 nun. Der freie Raum in der Graphit-Schüttung
beträgt etwa 40% des gesamten Kathodenraumes. Ein unmittelbarer Kontakt der Graphit-Brocken mit dem Diaphragma
wird durch ein zwischengelegtes feines Polyäthylen-Netz verhindert. Die Anode besteht aus einer Nickelplatte, die durch Polyäthylennetze
auf ca. 1,5 mm vom Diaphragma entfernt gehalten wird. Der Anolyt ist 6n wäßrige NaOH.
Der Katholyt enthält in einer Mischung aus 150 ml Tetrahydrofuran,
650 ml Methanol und 50 ml 50%iger wäßriger NaOH 151 g
Diazoaminobenzol. Die Elektrolyten werden bei ca. 25 - 30°C mit ca. 1 m/sec+'im Kreislauf durch die Elektrolysezelle gepumpt.
ο
Es werden 59 Ah bei 15 A/dm (Zellspannung ca. 4,0 V) "und
Es werden 59 Ah bei 15 A/dm (Zellspannung ca. 4,0 V) "und
anschließend 31 Ah bei 10 A/dm (Zellspannung ca. 3,6 V) durchgeleitet.
Danach ist die anfangs schwarzrote Lösung rosafarben. Sie wird mit konzentrierter HCl angesäuert und zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wird mit wäßriger 50%iger NaOH alkalisch gestellt, die abgeschiedene organische Phase abgetrennt und die
wäßrige Phase mehrmals mit Äther extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden nach Trocknen üher MgSO. eingedampft
und vom verbleibenden Rückstand (147 g Öl) ein Gaschromatogramm
aufgenommen. Gleichzeitig wird der Gehalt des Öles an Phenylhydrazin
jodometrisch ermittelt.Beide Bestimmungen ergeben einen
+ ) Strömungsgeschwindigkeit
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Gebalt von 50,6 Gew.% Phenylhydrazin, entsprechend 89,6%
Substanz- und 81,7% Stromausbeute. 47,5 Gew.% des Öls waren Anilin, der Rest nicht verdampftes Solvens. Das Öl wird in einer
einfachen Destillationsapparatur mit kurzer Kolonne und bei schwachem Rücklauf in die Hauptbestandteile getrennt. Nach 3 g
Solvens gehen bei 60° bis 65°C/4 Torr 69 g Anilin über und bei 100° bis 101°C/4 Torr 71,4 g Phenylhydrazin.
Unter vergleichbaren Bedingungen, unter Verwendung nur einer glatten Graphitplatte als Kathode gegenüber dem Diaphragma
erhält man nur eine Substanzausbeute an Phenylhydrazin von etwa 60%.
In der in Beispiel 1 beschriebenen Zelle wird der Kathodenraum mit ca. 4 mm großen Brocken aus Elektrographit (Sigri)
gefüllt. Ein unmittelbarer Kontakt der Brocken mit dem Diaphragma wird durch ein zwischengelegtes feines Polyäthylennetz verhindert.
Die Kationenaustauscher-Membran ist vom Typ C 61
AZL 183 (Ionics), die Anode aus mit PbO2 beschichtetem Blei
und der Anolyt 2 η wäßrige H2SO.. Der Katholyt enthält 90 ml
Tetrahydrofuran, 800 ml Methanol, 35 ml 50%ige wäßrige NaOH und 75,6 g Diazoaminobenzol. Die Elektrolyten werden bei ca.
25 -30°C im Kreislauf durch die Elektrolysezelle gepumpt, die Strömungsgeschwindigkeit beträgt ca. 1 m/sec. Es werden bei
ο
14 A/dm (Zellspannung ca. 6 V) 45 Ah durchgeleitet. Nach Aufarbeitung (wie in Beispiel 1 beschrieben) ergeben sich 74,5 g Öl mit 47,7 Gew.% Phenylhydrazin und 50,5 Gew.% Anilin. Der Gehalt an Phenylhydrazin entspricht "5,6% Substanz- und 77,8% Stromausbeute an Phenylhydrazin.
14 A/dm (Zellspannung ca. 6 V) 45 Ah durchgeleitet. Nach Aufarbeitung (wie in Beispiel 1 beschrieben) ergeben sich 74,5 g Öl mit 47,7 Gew.% Phenylhydrazin und 50,5 Gew.% Anilin. Der Gehalt an Phenylhydrazin entspricht "5,6% Substanz- und 77,8% Stromausbeute an Phenylhydrazin.
In der in Beispiel 1 beschriebenen Zelle wird als Kathode eine strukturierte Graphit-Platte (evs-Material von Sigri) mit
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rautenförmigen Erhebungen (ca. 3,5 mm Kantenlänge, ca. 1,5 mm
Rillentiefe, ca. 1,5 mm Rillenbreite, ca. 30° Winkel zwischen
den Rillen und der Strömungsrichtung des Elektrolyten) so eingepaßt,
daß die Oberkante der Erhebungen noch ca. 0,5 mm Abstand zum Diaphragma hat. Dieser Abstand wird durch ein zwischengelegtes Polyäthylennetz eingehalten. Die Kationenaustauscher-Membran
ist vom Typ Nafion XR 475, die Anode Nickel und der
Anolyt 6 η wäßrige NaOH. Die Elektrolyten werden mit 1 m/sec Strömungsgeschwindigkeit bei
die Elektrolysezelle gepumpt.
die Elektrolysezelle gepumpt.
Strömungsgeschwindigkeit bei ca, 25 - 30°C im Kreislauf durch
Durch die Lösung aus 600 ml Tetrahydrofuran, 2000 ml Methanol, 400 ml 30%ige wäßrige NaOH und 462 g Diazoaminobenzol werden
bei 20 A/dm2 111 Ah (Zellspannung ca» 4,6 V), bei 15 A/dm2
128 Ah (ZeI!spannung ca. 4,0 V) und bei 10 A/dm2 60 Ah (Zellspannung
ca. 3,6 V) Strom geleitet. Nach Ende der Elektrolyse wird aus dem Kath.oi.yten das Solvens unter .vermindertem Druck
abdestilliert. Danach bildet der Rückstand zwei Schichten.
Die obere organische Phase wird abgetrennt» Sie enthält in 458 g Öl 49,3 Gew.% Pheny!hydrazin, entsprechend 89% Substanz-
und 81% Stromausbeute. 47,9 Gew.% sind Anilin. Das rohe Basengemisch wird (wie in Beispiel 1 beschrieben) über eine kurze
Kolonne destillativ getrennte Man erhält 215 g Anilin und
203 g Pheny!hydrazinο
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Claims (7)
- PatentansprücheWeitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von Phenylhydrazin durch kathodische Reduktion bei Trennung von Kathoden- und Anodenraum durch ein Diaphragma, wobei man Diazoarainobenzol, gelöst in einem Elektrolyten, an festen Elektrodenmaterialien reduziert, nach Patent (Patentanmeldung P 21 57 608.9), dadurch gekennzeichnet, daß man
Diazoaminobenzol-Lösungen an einer Graphit-Kathode mit
einer dreidimensionalen Elektrodenoberfläche in einer Durchfluß-Diaphragmazelle elektrolysiert. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Graphit-Kathode eine Graphit-Schüttelektrode verwendet wird. - 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel der Schüttelektrode mittlere Durchmesser von 0,5 mm bis 20 mm, vorzugsweise von 1,5 mm bis 10 mm, haben. - 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Graphit-Kathode eine oder mehrere Lagen von Netzen aus Graphit oder aus Mischungen von Graphitfäden mit Fäden aus inerten nichtleitenden Materialien verwendet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Graphit-Kathode eine strukturierte Graphit-Platte verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Diaphragma durch ein Netz aus inertem nicht leitendem Material vom Kathodenkörper getrennt ist. - 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Katholyt im Kreislauf durch die Elektrolysezelle geführt wird.409832/1056
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