DE2304195B2 - Vorrichtung zum tragen von koerperbehinderten personen - Google Patents
Vorrichtung zum tragen von koerperbehinderten personenInfo
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Description
Es ist eine Vorrichtung (DT-OS 14 91 264, insbesondere F i g. 6) zum Tragen und Anheben bzw. Absenken
von körperbehinderten Personen bekannt, bei der ein von einer Säule abstehender Tragarm aus zwei
Abschnitten besteht. Der eine Tragarmabschnitt ist an der Säule befestigt und verläuft in einer die Säulenachse
enthaltenden Ebene gekrümmt. Der zweite Tragarmabschnitt ist ebenfalls gekrümmt ausgebildet und an dem
der Säule abgewandten Ende des ersten Tragarmabschnittes drehbar befestigt, und zwar um eine zur
Säulenachse parallele Linie.
Wenn mit dieser Vorrichtung eine körperbehinderte Person beispielsweise in ein Bad abgesenkt wird, so hat
die Verdrehbarkeit des zweiten Tragarmabschnittes den Vorteil, daß der Patient der Länge nach in das Bad
abgesenkt werden kann. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß sich die Tragarmabschnitte oberhalb des Patienten
befinden und dadurch den Zugang zu dem Patienten, beispielsweise für einen Pfleger, beeinträchtigen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Tragen und
Anheben bzw. Absenken von Körperbehinderten oder geschwächten Personen so auszuuilden, daß der Zugang
zu der Person möglichst wenig beeinträchtigt wird und die Person dennoch von der Seite einer Badewanne aus
in die Badewanne abgesenkt werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Tragarms wird erreicht, daß die Oberseite des Patienten frei
zugänglich ist. Der in Draufsicht gekrümmt ausgebildete Tragarm erstreckt sich nämlich nicht oberhalb des
Patienten, sondern um einen Teil seines Umfangs herum. Hierdurch wird die Zugänglichkeit zu dem
Patienten erheblich verbessert. Dennoch bleibt die Möglichkeit erhalten, daß der Patient von der Seite
einer Badewanne aus in der richtigen Lage, d.h. in Längsrichtung der Badewanne, in die Badewanne
abgesenkt werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Anhand der Zeichnungen
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung .läher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Vorderansicht des feststehenden Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
Fig. 2 ein Grundriß des Ausführungsbeispiels der
Fig.l,
Fig.3 eine Vorderansicht des beweglichen Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
F i g. 4 und 5 Detailansichten des beweglichen Ausführungsbeispiels,
F i g. 6 die Seitenansicht des Sitzes des beweglichen Ausführungsbeispiels mit Darstellung des mit dem Sitz
benützten Hilfsgerätes.
Das Ausführungsbeispiel der F i g. 1 und 2 ist mit einer Hebevorrichtung mit der teleskopartig verfahrbaren
Senkrechtsäule 10 versehen, die an ihrem unteren Ende an den Metallplatten 11 und 12 zur Verschraubung mit
dem Boden angebracht ist. Zwischen dem unteren Außenteil 10a der Säule 10 und den Bodenplatten 11 und
12 sind die Winkel- oder Eckplatten 13 und 14 verschweißt.
Die handbediente Antriebseinrichtung, durch welche die Höhe der Säule 10 verstellt werden kann, umfaßt
den in der Säule 10 mittig angeordneten Schraubenbock 15 sowie die am Kopf des oberen Innenteils 10έ>
der Säule angebrachte Aufzugskurbel 16. Der Schraubenbock verwendet eine Kugelschraubenmutter 17, die
Schraube 15a, mit welcher die Kurbel 16 gekuppelt ist sowie das aus einer Kupplung und einem Drucklager
bestehende Aggregat 18. Die Kupplung bringt ein Bremsmoment auf, wenn sich die Kurbel in Ruhestellung
befindet, so daß das Gewicht eines Patienten die Kraft des Schraubenbocks 15 nicht überwinden kann
und daraus kein unkontrolliertes Absenken der Säule 10 resultieren kann.
Die Hebevorrichtung umfaßt auch den röhrenförmigen Tragarm 19, der im Aufriß gesehen rechtwinklig
abgebogen ist (F i g. 2). Der Arm 19 ragt waagerecht aus dem Oberteil 10i>
der Säule heraus, der sich in dem Unterteil 10a drehen kann und damit auch gegenüber
den Bodenplatten ii und 12. An dem von der Säule 10
entfernten Ende des Armes 19 ist der Sitz 20 angebracht, der allgemein in Gestalt eines fußlosen Stuhls
ausgeführt ist und einen starren röhrenförmigen Rahmen 21 besitzt, der den aus gepreßtem Kunststoff
bestehenden Sitzteil 22 sowie die Kunststoffrückenlehne 23 trägt.
Der Rahmen 21 ist unmittelbar auf der Rückseite der Lehne 23 an ihrem Oberteil angebracht, so daß der Sitz
20 freitragend befestigt ist, wobei die von vorne nach hinten verlaufende Mittellinie A-A des Sitzes gegenüber
der Achse der Säule 10 versetzt ist. Im Aufriß verläuft diese Miüellinie A-A tangential zu einem Kreis, dessen
Mittelpunkt auf der Säule 10 liegt. Der Rahmen 21 ist
mit zwei Armstützen 24 ausgestattet, die aus den Seiten der Rückenlehne 23 herausragen, und diese ist nach
rückwärts geneigt, während der Sitzteil 22 nach vorwärts und nach oben geneigt ist, um eine sichere
Sitzstellung für den Patienten zu erhalten. Für Toileitenzweckc ist der Silzteil 22 mit der Öffnung 25
versehen und kann gegenüber der Rückenlehne 23 in seiner Höhe versiellt werden, und zwar zwischen den
Stellungen, die in Fig. 1 als voll ausgezogene und gestrichelte Linien dargestellt sind. Bei einem Ausführungsbeispiel
beträgt die Gesamtverstellung 15,24 cm (6 Zoll) in drei Stufen zu je 5,08 cm (2 Zoll), und der
Schraubenbock weist einen Hub von 40,64 cm (16 Zoll) auf. Die Mindesthöhe des Sitzteils 22 zum Boden beträgt
12,7 cm (5 Zoll) und dieser Freiraum erstreckt sich über
eine Breite von 36,8 cm (14,5 Zoll). Diese Abmessungen eignen sich für die meisten Anordnungen von
Krankenhausbädern.
Der Sitz 20 ist lösbar an der U-förmigen Halterung 19a am Ende des Arms 19 befestigt. Er wird durch die
Schraube 29 gehalten, nach deren Entfernung der Sitz abgenommen werden kann.
Die Hebevorrichtung des in den Fig. 3 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung umfaßt
die senkrechte Säule 30 mit einem Hohlmast von quadratischem Querschnitt, der an seinem unteren Ende
den Zapfen 31 aufweist, der in ein fahrbares Radchassis 32 eingelassen ist, um den Transport eines sitzenden
Patienten zum und vom Baderaum zu gestatten. Im Bad selbst kann die Säule aus dem Chassis 32 herausgehoben
und der Zapfen 31 in eine mit dem Boden verschraubte Grundstütze (nicht gezeigt) eingelassen werden. Ein
innerhalb des Mastes 30 laufender Schlitten (ebenfalls nicht gezeigt) ist mit im senkrechten Abstand zueinander
angeordneten Rollen versehen, welche mit dem Mast in Eingriff kommen sowie mit einer Halterung 33,
die durch einen Längsschlitz im Mast 30 hindurchragt. Die von Hand bediente Antriebseinrichtung umfaßt die
als Radkurbel ausgebildete Aufzugskurbel 34, die an der dem Längsschlitz gegenüberliegenden Seite des Mastes
30 und in einer für die Handbedienung bequemen Höhe angeordnet ist. Der röhrenförmige Hauptteil 36 des
Arms 35 ist, im Grundriß gesehen, rechtwinklig ausgeformt (Fig. 5) und mit den Befestigungsflanschen
37 oder 38 an jedem Ende versehen. Der an dem von der Säule entfernten Ende angeordnete Flansch 37 ist mit
der plattenförmigen Armhalterung 39 ausgestattet. Der andere Endflansch ist mit einer hervorragenden Platte
der Halterung 33 des Schlittens verschraubt, wobei siel, das Ende des Armhauptteils parallel zur geschlitzten
Seitenwand des Mastes erstreckt.
Der abnehmbare Sit?: 40 ist wieder als fußloser Stuhl
mit einem starren Rohrrahmen 41 ausgebildet, der den aus gepreßtem Kunststoff bestehenden Sitzteil 42 sowie
die aus Preßkunststoff gefertigte Rückenlehne 43 trägt. In diesem Falle ist der Stuhl lösbar jedoch starr auf der
Armhalterung 39 montiert, so daß der Arm 35 den Stuhl freitragend direkt hinter der Rückenlehne 43 hält. Die
Rückenlehne 43 wird durch den A-förrnigen Rahmenteil des Sitzrahmens 41 gehalten, wobei der obere Ouerieil
44 dieses Rahmenteils in eine nach oben gerichtete Trägernut eingreift, die mit der hakenförmigen Auskragung
45 an der vorderen Oberseite der Halterung 39 versehen ist. Wenn der Rahmen in diese Nut einrastet,
dann ist er durch die von Hand bedienende Fallenklinke 46 gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert.
Die Halterung 30 ist im allgemeinen von dreieckiger
ίο Form an deren unterer Spitze ein nach vorwärts
gerichteter Reaktionsanschlag 47 vorgesehen ist, der hinter und quer zum Rahmen 41 in Eingriff kommt und
damit eine feste und starre Stütze für den Stuhl bildet. Der Anschlag 47 ist etwas von der Trägernut 45
angeordnet (Fig. 5), so daß der Stuhl 40 wieder in einer
etwas nach hinten geneigten Stellung gehalten wird.
Der Arm 35 ist von symmetrisch gekröpfter Form und damit für die rechts- oder linksseitige Montage am Stuhl
40 umkehrbar. Um eine umgekehrte Montage zu gestatten, können die Armflansche 37 und 38 mit jeder
Seite der Armhalterung 39 sowie der Halterungskante 33 verschraubt werden.
Die nach unten geneigten Rohre 48, die von den Seiten des Rahmens 41 nach außen ragen, dienen als
Spreiz- oder Aufstecklager, in dessen Enden die beiden röhrenförmigen Armlehnen 49 drehbar gelagert sind.
Diese Armlehnen 49 sind rund gebogen, um sich entlang einer sitzenden Person zu erstrecken und sind vor dieser
nach einwärts gebogen, um ihr die erforderliche Abstützung nach vorn zu geben. Wenn der Patient sitzt,
können die Armlehnen zur Rückseite des Stuhles 40 hin und längs zur Armhalterung 39 verdreht werden, um
den. Patienten aussteigen zu lassen. Der obere Querteil 44 des Stuhlrahmens ist auf jeder Seite des Stuhles
3'i verlängert, um einen sich quer erstreckenden Handgriff
mit ausgeformten Griffen 50 an den Enden zu bilden.
Für Toileitenzwecke besitzt der gepreßte Sitzteil 42 die mit einem vorderen Ausschnitt versehene Öffnung
51 sowie auch die an der Vorderseite bzw. an den Seitenkanten des Sitzes angeordneten beiden Öffnungen
52. Diese Öffnungen erstrecken sich in Längsrichtung des Stuhles von vorne nach hinten und bilden
Halterungen für eine abnehmbare teleskopisch ausfahrbare Beinslütze 53 (Fig. 6) für die Beine des Patienten.
Nach Abnahme von der Halterung 30 kann der Sitz 40 auf das bewegliche Radgestell 54 (F i g. 6) montiert
werden, um einen fahrbaren Stuhl zu ergeben. Die Rückseite des Sitzteils 42 ist mit Öffnungen gleich den
Öffnungen 52 an der Vorderseite versehen, in welche die Rahmenteile 55 zur Abstützung des Sitzes hineinpassen.
Da der Stuhl bei jedem Ausführungsbeispiel an seiner Rückseite gehalten wird, wird seine Breite nicht durch
seine Anbringung am Arm vergrößert und daher wird der Nachteil einiger früherer Konstruktionen vermieden.
Bei diesen Konstruktionen kommt eine Seitenstütze für einen nicht abnehmbaren Sitz zur Anwendung, so
daß die Gesamtbreite vergrößert wird und der Stuhl zu breit wird, ihn bis zum Boden praktisch aller
Badewannen (mit Ausnahme der allerbrcitesten) herabzulassen, während die Breite des erfindungsgemälkn
Sitzes so bemessen ist, daß dieser bis zum Boden einer jeden normalen Badewanne herabgelassen werden
kann.
Zusätzlich gestaliel die Abnehmbarkeit des Sitzes die Montage auf einem eigenen fahrbaren Chassis, um als
Roll-, Nacht- oder Sanitätsstuhl zu dienen.
I licrzu Ti Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Tragen und Anheben bzw. Absenken von Körperbehinderten oder geschwächten
Personen, mit einer Hebevorrichtung, die einen von einer Säule abstehenden, gebogen bzw, gekröpft
ausgebildeten Tragarm sowie einen Sitz aufweist, der an dem der Säule abgewandten Ende des
Tragarms befestigt ist und dessen Rückseite mit dem Tragarm verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragarm (19) in Draufsicht so gebogen bzw. gekröpft ausgebildet ist, daß die in
Längsrichtung des SitzeE verlaufende Mittellinie (A-A)des Sitzes (20) versetzt zur Säule (30) verläuft
und einen imaginären Kreis mit der Säule als Mittelpunkt an einer Stelle vor der Rückseile des
Sitzes (20) tangiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Säule abgewandte Ende (19a) des Tragarms (19) im wesentlichen senkrecht zu der
Mittellinie (A-A) verläuft und an der Rückseite des Sitzes (20) auf dieser Mittellinie (A-A) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (19) rohrförmig
ausgebildet und im rechten Winkel abgebogen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (35)
bezüglich seiner Endverbindungen, d.h. einerseits in bezug auf die Säule (30) und andererseits in bezug
auf den Sitz (40), umkehrbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (35) einen gebogenen
bzw. gekröpften Haupttei! (36) mit Endbefesiigungsflanschen
(37, 38) aufweis», daß eine Halterung (39) an einem Flansch (37) zur lösbaren Befestigung des
Sitzes (40) angebracht ist, während der andere Flansch (38 an einer aus der Säule (30) herausragenden
Armhalterung befestigt ist, und daß die Flansche (37, 38) mit Bolzen an jeder Seite der beiden
Halterungen (39,33) verschraubt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (30) auf
einem fahrbaren Chassis (32) angebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (30) abnehmbar auf dem
fahrbaren Chassis (32) montiert ist und drehbar in einer Grundhalterung (11, 12) eingepaßt ist, die
neben einer Badewanne im Boden befestigt ist.
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