DE2301987A1 - Verfahren zum entschwefeln von fluessigem roheisen - Google Patents

Verfahren zum entschwefeln von fluessigem roheisen

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DE2301987A1
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Germany
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pig iron
hydrocarbons
solid
mixture
hydrocarbon
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DE19732301987
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English (en)
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Bernhard F Mehring
Udo Dr Putzier
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ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Original Assignee
Polysius AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron
    • C21C1/02Dephosphorising or desulfurising

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entschwefeln von flüssigem Roheisen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entschwefeln von flüssigem Roheisen, wobei als Entschwefelungsmittel Kalziumverbindungen und Kohlenwasserstoffe in das Roheisenbad eingeführt werden.
  • Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Entschwefeln von Roheisen entwickelt worden. Dabei hat sich gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn Kalziumverbindungen und Kohlenwasserstoffe als Entschwefelungsmittel verwendet werden.
  • Bei einem bekannten Verfahren wird Kalk mit Hilfe von gasförmigen Kohlenwasserstoffen (z.B. Methan) in das Roheisenbad eingeblasen. Dieses auf dem ersten Blick verhältnismäßig einfach erscheinende Verfahren weist Jedoch einen wesentlichen Nachteil auf: Wenn nämlich Luft in das Leitungssystem gelangt, so kann sich ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden. Damit diese Gefahr beseitigt wird, ist es erforderlich, vor und nach den Einblasvorgängen das Leitungssystem mit Stickstoff durchzuspülen; außerdem sind besondere Überwachungseinrichtungen notwendig.
  • Bei anderen bekannten Verfahren arbeitet man mit Kalziumkarbid, wobei man die einzelnen Teilchen mit flüssigen Kohlenwasserstoffen (z.B. Ö1) benetzt und das so erhaltene Entschwefelungsmittel in das Roheisenbad einführt. Man hat in diesem Zusammenhang auch bereits vorgeschlagen, an Stelle des öles sogenannte Paraffinwachse zu verwenden, wobei diese Paraffinwachse zum Imprägnieren der Kalziumkarbidteilchen zunächst in eine flüssige Phase überführt werden und nach dieser Behandlung wieder getrocknet werden.
  • Bei diesen bekannten Verfahren hat es sich als besonders nachteilig erwiesen, daß Kalziumkarbid verhältnismäßig teuer und nicht überall dort vorhanden ist, wo Eisen und Stahl erzeugt wird, und daß die Lagerung, der Transport und der Umgang mit Kalziumkarbid verhältnismäßig gefährlich ist, weshalb in Hüttenwerken eine allgemeine Abneigung gegenuber diesem Mittel besteht. Als weiterer Nachteil dieser bekannten Verfahren sei die Umständlichkeit angeführt, mit der die einzelnen Kalziumkarbidteilchen imprägniert werden müssen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der oben angeführten Nachteile der bekannten Verfahren ein Verfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln, das sich durch seine Einfachheit und Ungefährlichkeit beim Handhaben und Einbringen des Entschwefelungsmittels auszeichnet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Feststoffgemenge von Feinkalk und feinkörnigen Kohlenwasserstoffen eingeführt wird.
  • Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit Kohlenwasserstoffe verwendet, die einen physikalisch festen Zustand aufweisen. Hierdurch werden von vornherein alle Sieherheitsmaßnahmen überflüssig, die bei der Verwendung von flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen unbedingt notwendig sind. Es ergibt sich auf diese Weise eine äußerst ungefährliche und stark vereinfachte Handhabung des Entschwefelungsmittels und insbesondere der mit dem Feinkalk zu vermischenden Kohlenwasserstoffe.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die feinkörnigen festen Kohlenwasserstoffe in vorteilhafter Weise leicht mit dem Feinkalk (also den Kalziumverbindungen) vermischen, so daß dies zu einer raschen Vergleichmäßigung des als Entschwefelungsmittel in das Roheisenbad einzubringenden Feststoffgemenges kommt. Dieses Feststoffgemenge kann dabei ohne Schwierigkeiten bereits beim Kalk-Lieferanten zusammengemischt werden, wobei auch für die Lagerung und den Transport dieses Gemenges keinerlei Gefahr besteht, daß sich dieses Gemenge entmischt oder daß Explosionen entstehen könnten.
  • Das als Entschwefelungsmittel verwendete Feststoffgemenge könnte jedoch auch ebensogut an Ort und Stelle zusammengemischt werden, wobei auch hier sicherheitstechnische Maßnahmen entfallen können.
  • Diese festen Kohlenwasserstoffe, die unter die allgemeine chemische Formel CnH2N+2 fallen, werden bei der Aufbereitung von Erdöl oder der Verkokung von Kohle als Nebenprodukte gewonnen; als Komponente für Roheisen-Entschwefelungsmittel eignen sich dabei am besten Kohlenwasserstoffe mit geradliniger Anordnung der Ketten.
  • Da ferner Feinkalk im Vergleich zu Kalzium wesentlich billiger ist, ergibt sich insgesamt ein Entschwefelungsmittel, das mit verhältnismäßig niedrigen Kosten hergestellt werden kann.
  • Für die Herstellung eines sehr gleichmäßigen Feststoffgemenges hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn die festen Kohlenwasserstoffe und der Feinkalk etwa die gleiche Körnung aufweisen, wobei die Körnungsgröße der Kohlenwasserstoff- und Feinkalkteilchen vorzugsweise unter 1 mm liegt. Das Mischungsverhältnis der erwähnten Entschwefelungskomponenten hängt in Jedem Falle von der Art des zu entschwefelnden Roheisens ab. Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen hat sich herausgestellt, daß eine Zugabe von etwa 5% feste Kohlenwasserstoffe zu dem Feststoffgemenge ausreicht, wobei der restliche Teil dieses Gemenges Feinkalk ist. Das Feststoffgemenge kann bis zu 20% feste Kohlenwasserstoffe enthalten.
  • Das Einführen des Feststoffgemenges (als Entschwefelungsmittel) in das Roheisenbad kann auf verschiedene Weise erfolgen. Als besonders vorteilhaft und einfach hat sich das Einblasen des Feststoffgemenges in das Roheisenbad mit Hilfe eines pneumatischen Fördersystems erwiesen. Man kann sich dabei beispielsweise des sogenannten Tauchlanzenverfahrens bedienen, bei dem eine Tauchlanze in das Roheisenbad so eingeführt wird, daß das Entschwefelungsmittel mit Hilfe eines Druck- bzw. Trägergases in einer gewünschten Eintauchtiefe in das flüssige Roheisen eingeblasen wird. Als Druck- oder Trägergas wird in vielen Fällen Luft verwendet. Es ist Jedoch oftmals erwünscht, in dem Roheisenbad eine reduzierende Atmosphäre zu schaffen, die bei der Verwendung von Luft als Trägergas nicht oder doch nur unzureichend erreicht werden kann. Aus diesem Grunde ist es zur Erzielung einer reduzierenden Atmosphäre im Roheisenbad dann vorteilhaft, wenn als Druck- bzw. Trägergas (für das Entschwefelungsmittel) kohlenmonoxydhaltige Gase verwendet werden; derartige Gase (z.B. Gichtgase) sind in Eisenherstellungsbetrieben ohnehin - als Nebenprodukt - vielfach vorhanden.
  • Das Einführen des Feststoffgemenges in das Roheisenbad könnte Jedoch auch in bekannter Weise auf mechanischem Wege erfolgen.
  • Durch das Einführen des Entschwefelungsmittels unter die Oberfläche des Roheisenbades wird aufgrund der thermisch bedingten Überführung der festen Kohlenwasserstoffe in ihre gasförmigen Spaltprodukte in diesem Bad eine starke Bewegung erzielt, die durch die Bildung von Kohlenmonoxyd (bei der Reaktion von Entschwefelungsmittel mit flüssigem Roheisen) noch verstärkt wird. Je stärker diese Badbewegung ist, desto intensiver wird die Durchmischung von flüssigem Roheisen und Entschwefelungsmittel sein, was wiederum zu einer äußerst guten Entschwefelung des Roheisens führt. Im Bedarfsfalle kann die Vermischung des Entschwefelungsmittels in dem Roheisenbad noch durch den Einsatz mechanischer Mischelemente verbessert werden.

Claims (7)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Entschwefeln von flüssigem Roheisen, wobei als Entschwefelungsmittel Kalziumverbindungen und Kohlenwasserstoffe in das Roheisenbad eingeführt werden, d ad u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß ein Feststoffgemenge von Feinkalk und feinkörnigen Kohlenwasserstoffen eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Kohlenwasserstoffe etwa die gleiche Körnung aufweisen wie der Feinkalk.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Körnungsgröße vorzugsweise weniger als 1 mm beträgt.
II. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffgemenge mit Hilfe eines pneumatischen Fördersystems in das Roheisenbad eingeblasen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffgemenge unter Verwendung von kohlenmonoxydhaltigen Gasen in das Roheisenbad eingeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffgemenge auf mechanischem Wege in das Roheisenbad eingeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffgemenge bis zu ca.204; feste Kohlenwasserstoffe enthält, während der Rest Feinkalk ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2432550A1 (fr) * 1978-08-04 1980-02-29 Sueddeutsche Kalkstickstoff Procede pour la fabrication d'un melange de desulfuration pulverulent facilement fluidifiable
FR2449128A1 (fr) * 1979-02-15 1980-09-12 Kawasaki Steel Co Agent a base de chaux pour la desulfuration par injection des metaux
US4266969A (en) * 1980-01-22 1981-05-12 Jones & Laughlin Steel Corporation Desulfurization process

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FR2474054A1 (fr) * 1980-01-22 1981-07-24 Jones & Laughlin Steel Corp Procede de desulfuration des metaux ferreux en fusion

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