DE2252545C3 - Durch Flüssigkeitsumwälzung kühlbares Gaswechselventil - Google Patents
Durch Flüssigkeitsumwälzung kühlbares GaswechselventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gaswechselventil für eine Brennkraftmaschine, das durch Flüssigkeitsumwälzung
kühlbar ist und aus einem innere Zuführ- und Abführkanäle für Flüssigkeit aufweisenden Ventilschaft
und einem auf diesen aufgeschraubten, eine mit den Kanälen verbundene Kammer aufweisenden
Ventilkopf besteht, wobei der Ventilschaft in der Nähe seines einen Endes ein Außengewinde und der
Ventilkopf in einem als Bundring ausgebildeten Abschnitt eine zu der Kammer hin offene und zur Aufnahme
des Außengewindes dienende axiale Gewindebohrung aufweist, der Ventilschaft eine in die
Kammer hineinragende Verlängerung aufweist und ein der Verlängerung gegenüberliegender Boden der
Kammer als Abstützfläche für die Endfläche eines Ventilelcments dient.
Bei solchen Ventilen müssen an die Verschraubung zwischen Ventilschaft und Ventiikopf zwei wesentliche
Anforderungen gestellt werden. Zum einen muß eine feste mechanische Verbindung der beiden
Teile gewährleistet sein, um die großen statischen und dynamischen Kräfte beim Betrieb eines Ventils
zu übertragen. Zum anderen muß die Schraubverbindung gut abgedichtet sein, um ein Austreten von
Flüssigkeit durch die Verschraubung hindurch zu vermeiden.
Ein Ventil der eingangs erwähnten Art ist aus der briüschen Patentschrift 171 907 bekannt. Bei dieser
Konstruktion wird die feste mechanische Verbindung zwischen Ventilschaft und Ventilkopf in deren
Schraubverbindung durch Aufschrumpfen des Ventilkopfes mit seinem Innengewinde auf das Außengewinde
des Ventilschaftes erreicht. Zm Abdichtung der Schraubverbindung sieht die bekannte Konstruktion
eine Schweißnaht am Außenspalt des Gewindes vor.
Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist der verhältnismäßig große Fertigungsaufwand, der
für einen Aufschrumpfvorgang getroffen werden muß, und die ungünstige Beeinflussung des Werkstoffgefüges
beim Schweißvorgang. Außerdem können Fehler in der Schweißnaht zu Undichtigkeiten
führen.
Außerdem ist aus der deutschen Patentschrift ()57 800 für ein Ventil ohne Flüssigkeitskühlung bekannt,
einen Ventilsitzring mit dem Ventilkopf durch Aufschrumpfen und durch Vorsehen einer zusätzlichen
Hartlotverbindung in der Gewindefläche zu verbinden. Es liegen hier jedoch andere Probleme
vor als bei der Konstruktion der eingangs beschriebenen Art. Bei der bekannten Konstruktion muß zwar
auch für einen festen mechanischen Sitz gesorgt werden, der ebenso wie beim Gegenstand der britischen
Patentschrift 171 907 durch Aufschrumpfen erreicht wird, andererseits treten aber keine Dichtungsprobleme
gegen Kühlflüssigkeit auf. Die Hartiotverbindung des Gewindes dient nur dem in diesem Ventilbercich
äußerst wichtigen Wärmeübergang und muß in diesem Falle, was in einem verhältnismäßig dicht
sitzenden, aufgeschrumpften Gewinde auch nur schlecht zu erreichen wäre, das Gewinde nicht vollständig
abdichten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gaswechselventil der eingangs erwähnten
Art so auszubilden, daß ein fester mechanischer Sitz auf einfache Weise und insbesondere unter Vermeidung
des komplizierten Aufschrumpfvorganges herstellbar ist und daß eine gute Flüssigkeitsabdichtung
des Gewindes ebenfalls auf einfache Weise, insbesondere jedoch unter Vermeidung der nachteiligen
Schweißverbindung herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Ventilelement die Verlängerung des
Ventilschaft ist, daß sich die Verlängerung mit einer durch das Maß des Einschraubens des Ventilschafts
in den Ventilkopf bestimmten Vorspaniikraft abstützt,
daß zwischen Schaftgewinde und Kopfgewinde ein vorbestimmtes Spiel belassen ist und daß Ventilkopf
und Ventilschaft durch deren Zwischenräume insbesondere in der Gewindepaarung ausfüllendes
Hartlot fest miteinander verbunden sind.
Im Gegensatz zu den radial wirkenden, durch die Wärmeausdehnung bzw. -zusammenziehung bewirkten
Preßkräften im Schraubgewinde, wie sie bei den
bekannten Schrompfsitzen für den festen mechanischen
Sitz der Schraubverbindung sorgen, wird bei der erfindungsgemäßen Verbindung eine axiale Verspannung
im Gewinde erreicht. Diese axiale Verspannung wird durch das Aufschrauben der Verlängerung
des Ventilschaftes gegen den gegenüberliegenden Boden der Kammer mit einer bestimmten
Vorspannkraft, die für den festen mechanischen Sitz sorgt, erreicht. Die Verspannkraft läßt sich durch das
Maß des Einschraubens des Ventilschaftes in den Ventilkopf in beliebiger Größe einstellen. Das komplizierte
und teure Aufschrumpfverfahren läßt sich auf diese Weise umgehen, so daß die feste mechanische
Verbindung wesentlich einfacher und wirtschaftlicher herstellbar ist. Die bekannte Konstruktion
gemäß der britischen Patentschrift 171 907 sieht zwar auch schon die Abstützung der Ventilschaftverlängerung
auf dem gegenüberliegenden Boden der Kammer vor, jedoch dient dies nur dazu, daß die
Verlängerung, die als Verlängerung der Trennwand zwischen Zufuhr- und Abfuhrkanal der Kühlflüssigkeit
ausgebildet ist, in der Ventilkamnver eine gute
Trennwirkung zwischen einströmender und ausströmender Flüssigkeit erzielt.
Die erfindungsgemäße feste mechanische Verbindung erlaubt das Vorsehen eines vorbestimmten
Spieles im Gewinde, in das zur guten rlüssigkeitsabdichtung Hartlot eingefüllt werden kann. Die solchermaßen
abgedichtete Verbindung ist gut gesichert gegen Flüssigkeitsaustritt und gegen Lösen der Verschraubung
und sichert zudem einen sehr guten Wärmeübergang. Dadurch, daß ein beträchtliches Spiel
im Gewinde belassen werden kann, läßt sich die Hartlotverbindung in dem verhältnismäßig breiten
zur Verfügung stehenden Spalt problemlos durchführen.
Vort'ilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Der Gegenstand der Erfindung, diesen weiter ausbildende Merkmale sowie die Vorteilt- der Erfindung
werden im nachfolgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung ist
Fig. 1 ein Teilschnitt durch ein halb fertiggestelltes
erfindungsgemäßes Ventil vor dem Hartlötvorgang und
Fig. 2 ein Fig. 1 entsprechender Schnitt durch das fertiggestellte Ventil.
Bei 'Jem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Ventils kanr. ';', sich beispielsweise um ein Auslaßventil für einen
Dieselmotor handeln; das Ventil ist allgemein mit dem Bczugszeichen 1 bezeichnet und bestellt im wesentlichen
aus einem Ventilschaft 2 mit zwei konzentrischen Innenkanälen 3 und 4, die mit einem (nicht
dargestellten) KUhlflüssigkcitskreislauf verbunden sind, und einem aufgesetzten Ventilkopf 5, der in seinem
Inneren eine Kammer 6 aufweist.
Mit dem Bczugszeichen 7 ist die Ringdichtflächc bezeichnet, mit welcher das Ventil in der Schließstellung
auf einer in dem (nicht dargestellten) Zylinderkopf ausgebildeten Sitzfläche aufsitzt. Der Ventilkopf
5 weist in dem als Bundring 5« ausgebildeten Abschnitt eine in die Kammer6 mündende axiale
GcwindcJiohrungS auf, in welche ein Außengewinde
9 des Ventdsehafts2 cinschraubbar ist. Die
beiden Gewinde der Gewindebohrung 8 und des Außengewindes 9 haben zwar gleiche Steigung, sind
jedoch nicht genau einander kgmplcmentär, sondern weisen ein vorbestimmtes gegenseitiges Spiel auf. Der
Schaft 2 weist in einem über das Außengewinde 9 hinausragenden Abschnitt eine Verlängerung 10 von
wesentlich kleinerem Durchmesser als das Außengewinde auf, so daß diese Verlängerung 10 durch die
Gewindebohrung 8 hindurch in die Kammer6 eingeführt werden kann. Die Verlängerung 10 weist eine
oder mehrere, beispielsweise vier, Durchbrechungen
ίο wie z.B. 11 und 12 auf, vermittels welcher die Kanäle
3 und 4 jeweils mit der Kammur6 verbunden sind. Außerdem ist die Länge der Verlängerung 10
so bemessen, daß bei vollem Einschrauben des Ventilschafts in den Ventilkopf, d.h. bevor die endseitige
Stirnfläche 13 des Kopfes in Eingriff mit der Schulter 14 des Ventilschafts kommt, die Endfläche 10 a der
Verlanget ung 10 innerhalb der Kammer 6 an der ebenen Stirnfläche 6 a der Platte 5 b des Veniükopfes
5 anliegt. Vermittels d·.. Verlängerung 10 wird somit der Ventilschaft im rccht..n Winkel gegen den
Veiitilkopf angedrückt und auf die Platte 5 ft cine von dem Betrag des Einschraubens des Ventilschafts
2 abhängige veränderliche Einspannkraft ausgcübi. Außerdem sind an der endseitigen Stirnfläche
13 des Ventilkopfes und der Schulter 14 des Ventilschafts Nuten 15 bzw. 16 zur Aufnahme von Hartlot
vorgesehen.
Ventilkopf und Ventilschaft werden wie folgt gegenseitig miteinander verbunden: Vor dem Zusammenbau
beider Teile werden auf die Verlängerung 10 des Ventilschafts Hartlotringe 17 aufgesteckt, und in
die Nut 15 des Ventilkopfes (oder in die Nut 16 des Ventilschafts) wird ein weiterer Hartlotring 18 eingelegt
(Fig. 1). Dann wird der Ventilschaft so weit in
den Ventilkopf eingeschraubt, bis die Endfläche 10 λ der Verlängerung 10 an der Stirnfläche 6 a innerhalb
der Kammer oder des Hohlraums 6 anliegt und eine vorbestimmte, ausreichend hohe Einspannkraft auf
die Platte 5 b ausübt, welche so bemessen ist, daß eine spätere Verformung einer der Einwirkung der
im Betrieb auftretenden hohen Drücke vermieden wird.
Nachdem Ventilkopf und Ventilschaf! auf diese Weise miteinander verschraubt sind und der Boden
des Kopfes gegen den Ventilschaft verspannt ist, wird das Ventil beispielsweise durch Induktionsheizung
örtlich erhitzt und das Hartlot zum Schmelzen gebracht, so daß dieses auf Grund von Kapillarwirkung
in die Zwischenräume zwischen Ventilkopf und Schaft, d. h. die Zwischenräume zwischen der axialen
Gewindebohrung 8 und dem A'ißengewinde9 und
zwischen cnc'seitiger Stirnfläche 13 und Schulter 14
eindringt. Nach Abkühlung hat das Ventil das in F i g. 2 dargestellte Aussehen, wobei Ventilkopf und
Ventilschaft fest und starr miteinander verbunden und durch das die Zwischenräume völlig ausfüllende
Hartlot abgedichtet miteinander verbunden sind.
Das Spiel zwischen den Gewinden läßt sich durch Versuche ermitteln und ist im wesentlichen eine
Funktion der Fließfähigkeit des Hartlots, d. h. abhängig von dessen Beschaffenheit und der erreichten
Schmelztemperatur. Die obenerwähnte Einspann-Vorspannung muß ebenfalls vorher bestimmt werden,
um ein Ablösen oder Abheben des Ventilkopfbodcns /u vermeiden, was zu Schlagwirkungcn des
Ventilkopfbodens gegen den Ventilschaft und auf Grund der Kühlflüssigkeit zu Kavitationserosion führen
könnte.
Durch die Erfindung läßt sich daher auf äußerst einfache und wirtschaftliche Weise ein durch Flüssigkeitsumwälzung
gekühltes Schraubkopf-Ventil herstellen, das aus zwei fest miteinander verbundenen
und einwandfrei gegenseitig abgedichteten Teilen besteht und dessen Kopf auf Grund der beschriebenen
Einspannung praktisch nicht zur Verformung neigt.
An Stelle von Induktionserhitzung läßt sich selbstverständlich jedes andere Verfahren zur örtlichen Erhitzung,
insbesondere vermittels einer Schweiß- oder Hartlötgerätflamme, anwenden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Gaswechselventil für eine Brennkraftinaßchine, das durch Flüssigkeitsumwälzung kühlbar
ist und aus einem innere Zufuhr- und Abfuhrkanäle für Flüssigkeit aufweisenden Ventilschaft
und einem auf diesen aufgeschraubten, eine mit den Kanälen verbundene Kammer aufweisenden
Ventilkopf besteht, wobei der Ventilschaft in der Nähe seines einen Endes ein Außengewinde und
der Ventilkopf in einem als Bundring ausgebildeten
Abschnitt eine zu der Kammer hin offene und rur Aufnahme des Außengewindes dienende
«xiale Gewindebohrung aufweist, der Ventilschaft
eine in die Kammer hineinragende Verlängerung aufweist und ein der Verlängerung gegenüberliegender
Boden der Kammer als Abstützfläche für die Endfläche eines Ventilelements
dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement die Verlängerung (10) des Ventilschafts (2) ist, daß sich die Verlängerung
mit einer durch das Maß des Einschraubens des Ventilschafts in den Ventiikopf (5) bestimmten
Vorspannkraft abstützt, daß zwischen Schaftgewinde (9) und Kopfgewinde (8) ein vorbestimmtes
Spiel belassen ist und daß Ventilkopf und Ventilschafi durch deren Zwischenräume insbesondere
in der Gevindepaarung ausfüllendes Hartlot fest miteinander verbunden sind.
2. Ventil nach Ansprach ', dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) und/oder der Kopf
(5) an wenigstens einem Ende der entsprechenden Gewinde (8, 9) eine zur Aufnahme von Hartlotringen
(17, 18) dienende Nut (16, 15) aufweisen.
3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (10) mit Durchbrechungen
(11, 12) versehen ist, welche die innerhalb
de^ Ventüschaftcs (2) befindlichen Kanäie
(3, 4) mit der Kammer (6) im Inneren des Ventilkopfes (5) verbinden.
45
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |