DE2235493A1 - Verfahren zur entphenolung von abwaessern - Google Patents
Verfahren zur entphenolung von abwaessernInfo
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Description
Gladbeck, den 5. Jell
Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gladbeck/Westfalen
Verfahren zur Entphenolung von- Altwassern
Es sind im Laufe der Zeit zahlreiche Verfahren zur Entphenolung von phenolhaltigeii Abwässern bekannt geworden.* Die meisten dieser
Verfahren beziehen sich auf die Entphenolung von Abwässern, wie sie bei Kokereien anfallen» Fast ausschXiesslich werden
die phenolhaltigen Abwasser mit' Sxtraktionsmitteln behandelt,=,
wobei das im Abwasser enthaltene. Phenol vom fetraktionsmittel
aufgenommen wird. Aus diesen mit Phenol Geladenen Extraktionsmitteln kaum man das Phenol auf verschiedene Arten wieder zurückgewinnen.
Es sind Verfahren entwickelt worden,, bei denen das Lösungsmittel vom Phenol abdestilliert wurde? sofern diese Lösungsmittel
einen geringeren Siedepunkt als Phenol besitzen. Andererseits sind auch Verfahren bekannt geworden^ bei denen das Phenol vom
Extraktionsmittel durch Destillation abgetrennt wurde g und zwar
in solchen Fällen, bei denen das Extraktionsmittel einen höheren Siedepunkt als Phenol besasso
Sehr häufig wendet man zur'Wiedergewinnung des Phenols aus dem
Extraktionsmittel Verfahren ans nach denen das Phenol mit Alkalien, insbesondere Natronlauge, ausgewaschen v/ird«
Bei- der Herstellung von Phenol, nach dem Cm&olwerfahren fallen
Abwasser an, die in ihrer Zusammensetzung erheblich von denen
abweichen, wie sie bei der Aufarbeitung von Teeren anfallen. Man kann sagen, dass die Zusammensetzung dieser Abwasser voneinander
grundsätzlich verschieden ist und im allgemeinen als Verunreinigung nur das Phenol als gemeinsame Komponente aufweisen.
Dementsprechend mussten zur Aufarbeitung der Abwässer, wie sie
bei der Herstellung von Phenol nach dem Cumolverfahren anfallen» neue Verfahren entwickelt werden. Auch hier beschritt man den
Weg der Extraktion dieser Abwässer mit Lösungsmitteln, wobei man
beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Cumol, Acetophenon, Mesityloxid»
Butylacetat, Trikresylphosphat u. a. Stoffe vorgeschlagen
hat. Darüber hinaus hat man.auch Gemische, z. B. Mesityloxid mit Benzol, Toluol, Xylol oder Cumol» als besonders wirksam
dargestellt. In gleicher Weise wurde Acetophenon im Gemisch mit anderen Aromaten als besonders wirksam beschrieben.
Neben der Anwendung von reinen organischen Extraktionsmitteln und Extraktionsmittelgemischen ist vorgeschlagen worden, den
pH-Wert der Abwasser herabzusetzen, da in den sauren Bereichen sich die Entphenolung besonders vollständig durchführen lassen
soll» Es sind pH-Werte besonders im Bereich von 2-4 genannt worden. Darüber hinaus verwendet man gleichzeitig zur Entfernung
des Phenols aus dem Extraktionsmittel Natriumphenolatlösungen,
die einen möglichst konstanten Gehalt an freier Natronlauge enthalten sollen.
Aufgrund dieser Vielzahl von vorgeschlagenen Verfahren zur Entphenolung
von Abwässern bzw. zur Entfernung des Phenols aus dem Extraktionsmittel dürfte der Schluss gezogen werden können,
dass die meisten dieser Verfahren nicht befriedigen und bei ihrer technischen Durchführung zu Schwierigkeiten führen bzw.
kaum realisierbar sind.
So hat sich die technische Durchführung des in der deutschen
Patentschrift 1 075 119 beschriebenen Verfahrens als ausserordentlich
kostspielig erwiesen, und zwar deshalb, weil die zu entphenolenden Abwasser stark angesäuert werden mussten.
- 3 - 30988571385
2235433
Im allgemeinen musste ein pH-Wert um 1, meistens sogar darunter,
eingestellt werden, um eine Extraktion des Phenols mit Cumol.einwandfrei
zu ermöglichen. Bei höheren pH-Werten entstanden bei der Extraktion Schichten, in denen Wasser und Cumol, verunreinigt
mit Bestandteilen des Abwassers, eine Art Emulsion'bildeten, die bei pH-Werten über !.nicht zerstörbar waren und den
Prozessablauf nicht nur erschwerten, sondern die Durchführung der Entphenolung praktisch unmöglich machten.
Diese Emulsionsschichten, im folgenden »Mulmschichten8' genannt,
reicherten sich an und führten dazu, dass einerseits cumolhaltiges Abwasser und andererseits abwasserhaltiges Cumol die
Trennbehälter verliess. Das cumolhaltige Abwasser enthielt noch wesentliche Teile des Phenols, und das abwasserhaltige
Cumol führte zu erheblichen Betriebsstörungen in der mit Natronlauge
betriebenen nachgeschalteten Cumolwäsche.
Nur durch sehr starke Ansäuerung des Abwassers konnten diese Schwierigkeiten in etwa behoben werden«. Die Folge dieser notwendigen
Massnahme waren ausserordentlich hohe Verbrauche an Schwefelsäure, die" zur Ansäuerung verwendet wurde.» Bevor diese
stark sauren Abwasser nach der Entphenolung in das Abwassersystem eingeleitet werden konntens war es erforderlich, sie
zu neutralisieren. Hierdurch kam es zu entsprechend hohen Verbrauchen an Natronlauge. Als Folge dieser Arbeitsweise ergaben
sich hohe Salzgehalte im Abwasser.
Auch musste wegen der starken Ansäuerung des zur Entphenolung gelangenden Abwassers die gesamte Entphenolungsanlage in hochwertigem
Edelstahl erstellt werden.
Infolge der geschilderten Massnahmen und der daraus resultierenden Kosten konnten die Erlöse der gewonnenen Phenolatiauge bzw«
des daraus hergestellten Phenols die angefallenen Kosten auch nicht im entferntesten decken.,
309865713SS
2235433
Zahlreiche Versuchsreihen zur Beseitigung der Trennschwierigkeiten
ergaben, dass bei der Extraktion von Abwässern, wie sie "bei der Herstellung von Phenol nach dem Cumolverfahren anfallen,
nicht nur Phenol, sondern auch zahlreiche andere Verunreinigungen in das Extraktionsmittel gelangen. Von diesen Ver-
.. unreinigungen Virken sich die "mulmbildenden" Stoffe ausserordentlich
nachteilig aus. Bei der sich anschliescenden Laugewäsche
werden ausser Phenol auch diese mulmbildenden Stoffe von der Lauge aufgenommen und gelangen über die Phenolatlauge
nach ihrer Zerlegung wieder in das zu entphenolende Abwasser. Durch diesen betriebsnotwendigen Kreislauf werden die mulmbil-
. denden Stoffe angereichert und verursachen die beschriebenen Störungen. . ' -
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man diese
Schwierigkeiten bei dem Verfahren zur Entphenolung von Abwässern, wie sie bei der Herstellung von Phenol nach dem Cumolverfahren
anfallen, unter Verwendung von Cumol als Extraktionsini ttel dadurch vermeiden kann, wenn man das Cumol, das zur
Extraktion des Phenols aus den Abwässern eingesetzt wird und
das im Anschluss daran zur Entfernung des Phenols mit Natronlauge
gewaschen wird, vor dieser Wäsche mit 1-20 gew.-^iger,
vorzugsweise 5 - 10 gew.-5&iger wässriger Natriurnearbonatlösung
behandelt, die gegebenenfalls noch Natriumsulfat in Mengen von 1-15 Gew.-?o enthalten kann. Durch diese Massnahmen werden
die aus den Abwässern stammenden mulmbildenden Stoffe, deren Identifizierung bisher nicht gelungen ist, aus dem Cumol ausgewaschen
und dem Kreislauf entzogen.
Es konnte nämlich in zahlreichen Versuchsreihen nachgewiesen werden, dass Natriumcarbonatlösungen über den grossen Konzentrationsbereich
von 1 - 20 Gew.-^ wirksam sind» wobei der Konzentrationsbereich
von 3 - 10 Gew.-J« in seiner Waschwirkung
bezüglich der Entfernung der raulmbildenden Stoffe sich am vor-
8ÖS/1385
teilhaftesten erwies» Bei"geringen Konzentrationen an Natriumcarbonat
in der wässrigen Lösung konnte man durch Hinzufügen von Natriumsulfat die Trennwirkung zusätzlich günstig beeinflussen.
Aehnliche Beobachtungen wurden gemachte wenn man den erwähnten
wässrigen Natriumcarbonatlösungen geringe Mengen an nichtionogenen
grenzflächenaktiven Substanzen? z, B0 Arylpolyglykoläthers
zusetzte Diese Zusätze werden vorzugsweise in Mengen
von' Ο«,001 - 1 GeWo-$ angewendete Auch Mengen unterhalb der unteren
Grenze zeigen bereits einen deutlichen Effekt0 Der'mögliche Einsatz von grösseren Mengen verbietet sich jedoch meist
nur aus wirtschaftlichen Gründen a Die grenzflächenaktiven Substanzen
können auch dem zur Entphenolung gelangenden Abwasser-.oder
dem zur Extraktion dienenden Cumol oder auch beiden . Phasen zugesetzt werden..
Als nicht-ionogenej. grenzflächenaktive Substanzen werden vorzugsweise
Arylpolyglykoläther verwendet9 so z* B0 Alkylphenyläther
des Polyäthylen- bzw* Polypropylenglykols 0 insbesondere
Nonylphenyläther dieser Glykoleβ Produkte dieser Art sind unter
der Bezeichnung "Tergitol nonionics" im Handele
wirktara ©jwSeo sieb dm uuifeir dop iasoSetaümig Bmisl^teu· W/M v&n
A©
Der Gegenstand der Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele illustriert:
Für die Versuche wurden jeweils 500 ml Abwasser und 500 ml
Cumol in einen mit einem Glasstopfen versehenen 1 1-Schüttelzylinder
gegeben. Die beiden Phasen wurden ,1 Minute lang
kräftig miteinander gemischt. Nachdem sich die beiden Phasen voneinander getrennt hatten, wurde das Volumen der sich zwischen der Wasserphase und der Cumolphase ausgebildeten Kulmschicht
gemessen·
Das phenolhaltige Abwasser besass folgende Analysendaten;
pH-Wert | 6,1 |
Phenol | 1,2 |
Aceton | 2,9 |
Abdampfrückstand | 10,8 |
Der angegebene Abdampfrückstand bestand zu wesentlichen Teilen aus Natriumsulfat und enthält geringe Anteile an Natriumacetat,
Natriumformiat und unbekannten Salzen bzw. salzartigen Verbindungen
sowie Kondensations- und Polymerisationsprodukten. Durch Zugabe unterschiedlicher Schwefelsäuremengen zu dem phenolhaltigen
Abwasser wurde dieses auf verschiedene pH-Werte eingestellt.
Das zur Extraktion eingesetzte Cumol besass folgende Zusammensetzung:
Aceton 0,1 Gew.-^
Methylisobutylketon 0,15 Gew.-?£
Aethylbenzol 0,25 Gew.-$
n-Propylbenzol Spuren
alpha-Methylstyrol 0,05 Gew.-^
Butylbenzole 3,25 Gew.-$
Cumol 96,1 Gew,-^
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1
susammengestellt:
Tabelle 1: · .
Beispiel | Abwasser menge |
Cumol- menge |
Zusatz Schwefel säure konzen triert |
pH-Wert | Volumen der Mulmschicht |
Nr* | (ml) | (ml) | '(g) | - (ml) | |
la | 500 | 500 | 1 | 5 | 20 bis 30 |
Ib | 500 | 500 | 3,5 . | 4 | 20 bis 30 |
Ic | 500 | 500 | 6P5 ■ | 3 | 15 bis 20 |
Id | 500 | 500 | 9,5 | 2 | ca» 10 |
Ie | 500 | 500 | 23,5 | 1 | Spuren |
Die Ergebnisse der Tabelle 1 zeigen^ dass mit fallendem pH-Wert
-das Volumen der Mulmschicht zwischen der Wasserphase land der üuffiolphase abnimmt. Bemerkenswert ist? dass noch bei einem pH-Wert
von 3 und sogar in einem verhältnismässig stark sauren Ab=
v/asser mit einem pH-Wert 2 die Mulmvolumina noch so erheblich sind-, dass eine störungsfreie Entphenolung nicht möglich ist„
Irst bei Zusatz weiterer erheblicher Säuremengen zum Abwasser ,gelingt bei einem pH-Wert von etwa 1 eine Vermeidung der Ausbildung von Mulmschichten und somit eine störungsfreie Entphenolung
des Abwassers.
Beispiel 2. (Ver^leichsbeispiel)g
lim deutlich zu machen., dass der oder die Mulmbildner aus dem
Betriebsabwasser stammen und bei tiefen pH-Werten im wesentlichen Tea Cumol aufgenommen werden, wurden Vergleichsbeispiele durchgeführt, bei denen Testabwässer mit dem Extraktionscumol gewaschen
wurden, wie unter Beispiel 1 beschrieben»■
Ö9885./138S
Das Testabwasser wurde entsprechend den Kennzahlen des Abwassers eingestellt:
pH-Wert 6,1 . '
Phenol 1,2 Gew.-^
Aceton 2,9 Gew.-^
Abdampf rückst and 10,8 Gew.-$
Der Abdampfrückstand enthielt im wesentlichen Natriumsulfat und geringe Mengen an Natriumacetat und Natriumformiat. Die unbekannten
Stoffe konnten nicht hinzugefügt werden.
Der pH-Wert dieses Testabwassers wurde danach auf 5 eingestellt entsprechend Beispiel la. Die in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführte Entphenolung ergab, dass nach dem Schütteln beider Phasen eine sofortige Trennung eintrat, ohne dass auch
nur Spuren von Mulmbildung zu beobachten waren. Daraus ist mit Sicherheit zu folgern, dass der Mulmbildner weder im Cumol noch
im Testabwasser enthalten ist, sondern aus den Fabrikabwässern stammt und bei entsprechend tiefen pH-Werten im wesentlichen in
die organische Phase, d. h. ins Cumol, übergeht.
Für die Durchführung dieses Versuches wurde dasselbe Testabwasser eingesetzt wie in Beispiel 2 beschrieben. Als organische
Phase wurde das Cumol verwandt, das nach Beispiel 1, Tabelle 1 unter Ie, d. h. bei der Behandlung von stark sauren Fabrikabwässern,
angefallen war. Nach der Durchmischung des Testabwassers mit dem beschriebenen Cumol trat sofort eine starke Mulmbildung
ein, deren Volumen etwa 20 bis 30 ml betrug. Dieses
Beispiel beweist, dass der Mulmbildner aus dem Fabrikabv/asser
bei starker Ansäuerung zu wesentlichen Teilen in das Cumol überführt wird und dann bei der Durchmischung mit Testabv/asser,
das frei von mulmbildenden Stoffen war, voll zur Auswirkung kommt.
309885/1385
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)s
Das laut Tabelle 1 unter Beispiel Ie angefallene phenolbeladene
Cumol wurde zur Entfernung des Phenols mit Natronlauge behandelt. Diese phenolathaltige Natronlauge wurde zur Neu- ·
tralisation von Spaltprodukt eingesetzt, wie es bei der Zerlegung von Cumolhydroperoxid mit Schwefelsäure beim Cumolverfahren
anfällt. .Die hierbei anfallende wässrige Phase besitzt in etwa die Zusammensetzung wie in Beispiel 1 beschrieben und
wurde als Abwasser mit Cumol behandelt, das eine Zusammensetzung besassj, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Es wurden praktisch die gleichen Ergebnisse erzielt? wie■unter
Beispiel 1 in Tabelle 1 zusammengefasst, d. h., bei einem
pH-Wert von etwa 5,4" und 3 traten starke Mulmbildungen auf, die
bei einem pH-Wert von 2 zurückgingen und bei einem pH-Wert von nur noch in Spuren auftraten. Dieses Beispiel zeigt, dass der
Mulmbildner in das Extraktionscumol abgedrängt wird, dass er danach bei der Phenolextraktion.mit Lauge von dieser übernommen
wird und zu wesentlichen Teilen in der wässrigen Phase, d«, ho
unter fabrikatorischen Verhältnissen, im Abwasser verbleibt
und dadurch immer wieder v und zwar infolge des bestehenden
Kreislaufsj, sich störend auf die Entphenolung auswirkt»
Die Durchführung dieses Beispiels erfolgte in derselben Art wie unter Beispiel 4 beschrieben, mit der' Aenderung, dass das
Cumol vor der Extraktion des Phenols mit Natronlauge einer Wäsche mit wässriger Natriumcarbonatlösung unterworfen wurde<,
wobei der Gehalt an Natriumarbonat der Lösung bei 10 Gewo-$
lag. Nachdem dieses Cumol mit Natronlauge entphenolt war und die angefallene alkalische Phenolatlauge zur Neutralisation
von Spaltprodukt entsprechend Beispiel 4 eingesetzt wurde,, fiel
eine phenolhaltige wässrige Phase ans die der wässrigen Phase
im Beispiel 4 entsprach.
/ 1
ίο
Der Unterschied zeigte sich in dem Moment, als die wässrige
Phase dieses Beispiels mit Cumol behandelt wurde, um das Phenol zu extrahieren. Selbst bei hohen pH-Werten der wässrigen Phase,
d. h. bei pH-Werten von 5 und 4, traten keine Mulmbildungen auf. Lediglich an den Phasengrenzen waren Anzeichen einer Hulrabildung
zu beobachten.
Mit diesem Versuch konnte gezeigt werden, dass der Mulmbildner mit wässriger Natriumcarbonatlösung aus dem Cumol ausgewaschen
wird. Damit ist die Weitergabe des Mulmbildners an die Phenolatlauge und somit sein Kreislauf nicht mehr möglich. Auf diese
Weise werden die durch den Mulmbildner verursachten Störungen vermieden.
Beispiel 6 (erfindungsgemäss):
Die Durchführung der Versuche entsprachen dem Beispiel 5, wobei die Konzentration der Natriumcarbonatlösung zwischen 0,3 Gew.-^
und 18 Gew.-?6 variiert wurde. Die erhaltenen Werte sind in der
Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel | Konzentra tion der Natriumcar bonatlösung |
Trennung Natrium carbonat lösung/ Cumol |
Gewasche nes Cumol |
Abwas ser |
Mulmbil dung |
Nr. | (Gew.-$) | (ml) | (ml) | (ml) | |
6a | 18 | sehr gut | 500 | 500 | keine |
6b | 10 | sehr gut | 500 | 500 | keine |
6c | 5 | gut | 500 | 500 | keine |
6d | 1 | ausreichend | 500 | 500 | ca. 2 |
6e | 0,3 | nicht genü gend |
500 | 500 | ca. 5 |
11 -
309885/1385
Aus den in der Tabelle 2 enthaltenden Versuchen geht hervor, dass der Mulmbildner, der bei der Extraktion des Abwassers mit
Cumol von diesem aufgenommen wird, durch Waschen des Cumols
nrit Natriumcarbonatlösung aus dem Cumol entfernt und so dem Kreislauf entzogen wird. Es geht aus der Tabelle ausserdem
hervor, dass die Wäsche mit Natriumcarbonatlösungen über 5 Gew-$
besonders wirksam ist. Man wendet bei Betriebsbedingungen bevorzugt wässrige Natriumcarbonatlösungen an, die 5 bis 10 f
Natriumcarbonat enthalten.
Wie aus der Tabelle 2, Beispiele 6d und 6e hervorgeht, ist die Trennung der beiden Phasen bei' der Wäsche des Cumols mit diesen
verdünnten Natriumcarbonatlösungen noch nicht ganz zufriedenstellend, da noch eine gewisse Mulmbildung beobachtet werden
kann. Fügt man zu diesen Natriumcarbonatlösungen Natriumsulfat, so wird die Phasentrennung verbessert und die Mulmbildung -verringert.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3 | • • |
Zusammensetzung der \- as chi ö sung |
Trennung Cumol/ |
Gewasche nes Cumol |
Abwas ser |
MuIm- bildung |
Na2CO3 NaSO4 (*) (56) |
Waschlö sung |
(ml) | (ml) | (ml) | ||
Beispiel | 5 5 1 10 0,3 15 |
sehr gut gut gut |
500 500 500 |
500 500 500 |
keine Spuren ca. 2 |
|
Hr. | ||||||
7a 7b 7c |
09885/138S
Wie aus den Beispielen 6d und 6e der Tabelle 2 hervorgeht, 1st.
bei Anwendung verdünnter Natriumcarbonatlösungen eine schlechte Phasentrennung und eine» wenn auch geringe, Mulmbildung zu
beobachten. Diese Vorgänge können durch Zusatz von Natriumsulfat entsprechend Beispiel 7 Verbessert werden. Eine ähnliche
Wirksamkeit wird beobachtet» wenn man der Natriumoarbonatlösung
geringe Anteile einer nicht-ionischen grenzflächenaktiven Substanz vom Typus ehwmletit mm9fWy§\kilh wie UIyItIi*
weite w&ft Im Hhmm eiHHtlleniR KMMQflwf w/M wn ent γοπμνΗμγΙμα Bcytf ™9 t
Man kann diese grenzflächenwirksamen Substanzen auch dem Abwasser bzw. dem Cumol oder auch beiden Phasen zusetzen und gelangt zu der gleichen Verbesserung bezüglich der Phasentrennung
und der Mulmbildung. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 zus ammenge stellt.
Beispiel |
Zusamme
der Was Na8CO8 |
nsetzung
chlösung Arylpoly- glykol- äther |
Trennung
Cumol/ Waschlö sung |
Gewa
schenes Cumol |
Ab-
wasser |
Mulmbil
dung |
Nr. | (*) | (ml) | (ml) | (πα) | ||
8a | 5 | 0,02 | sehr gut | 500 | 500 | keine |
8b | 1 | 0,02 | befriedi gend |
500 | 500 | Spuren |
8c | 1 | 0,1 | gut | 500 | 500 | keine |
8d | 1 | 0,3 | gut | 500 | 500 | keine |
8e | 1 | 0,6 | gut | 500 | 500 | keine |
- 13
Claims (1)
- Pa tents a β ώ ·γ U c he sVerfahren. zur Entphenolung von Abwässern,, wie sie fcei der Herstellung von Phenol nach dem Cumolverfahren anfallen„ unter Verwendung von Cumol als Extraktionsmittel, d a durch-gekennzeichnet-, dass man das Cumol, das zur Extraktion des Phenols aus den Abwässern eingesetzt wird und das im Anschluss daran zur Entfernung des Phenols mit Natronlaug© gewaschen wird, vor dieser Wäsche mit 1 - 20 gew«~$iger,vorzugsweise 5-10 g©w.-$iger wässriger Natriumcarbonatlösung behandelt,, die gegebenenfalls noch Natriumsulfat in Mengen von 1-15 Gew,-# enthalten kann.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass naß der Natriumcarbonatlösung zusätzlich nicht-ionogene, grenzflächenaktive Substanzen, vorzugsweise in Mengen von O1OOl - 1 G©w,-$» zusetzt.Verfahren nach den Ansprüchen 1 und S5 dadurch gekennze ichnet , dass jnan die nicht-ionogenen grenzflächenaktiven Substanzen auch ü®m zur Entphenolung gelangenden Abwasser oder dem zur Esctraktion verwendeten Cumol oder auch beiden Phasen zusetzt«Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3t dadurch gekennzeichnet, ^ass man als nicht-ionogene grenzflächenaktive Substanzen Arylpolyglyköläther verwendet.303865/1385
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