DE223261C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B41B7/00—Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Casting Devices For Molds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 223261 -. KLASSE 15«. GRUPPE
FRANZ SCHIMMEL in NANCY, Frankr.
Matrizensetz- und Zeilengießmaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1908 ab.
Die Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen eignen sich vorteilhaft zur Herstellung von
Satz nach gedrücktem Manuskript oder zum Satz, welcher keiner weiteren Korrektur bedarf
und sofort zum Drucken oder Stereotypieren verwendet wird, wie es z.B. bei Tageszeitungen
der Fall ist.
Zur Herstellung von Tabellensatz, gemischtem Satz oder Satz für Bücher und wissenschäftliche
Werke eignet sich ein von einzelnen Lettern gebildeter Satz besser, welcher leichter
Korrekturen ermöglicht, da man hier auch einzelne Buchstaben oder Worte' herausnehmen
oder hineinfügen kann, ohne daß man genötigt ist, die ganze Zeile neu zu setzen und zu
gießen. Die Maschinen zum Gießen und Setzen von Lettern ermöglichen die Herstellung
des Einzelbuchstabensatzes, sind aber sehr kompliziert und brauchen meistenteils
zwei Personen zur Bedienung.
Eine Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, welche neben dem aus ganzen Zeilen bestehenden
Satz auch Satz aus Einzelbuchstaben liefert, bildet den Gegenstand der Erfindung. Bei
dieser Maschine ist es möglich, doppelten Satz zu gleicher Zeit zu liefern, und zwar einen in
ganzen Zeilen und den zweiten in einzelnen Lettern, also das Doppelte, was sonst ein Setzer
an einer Zeilengießmaschine oder an einer Letterngießmaschine erzielen konnte. Bei der
Maschine werden die als Zeile abgegossenen Matrizen bei ihrer zwecks Ablegens erfolgenden
Zerlegung noch einmal abgegossen, und zwar einzeln.
Bei dieser Einrichtung zum Gießen einzelner Buchstaben ist es nicht nötig, daß die abzugießenden
Matrizen durch mechanische Mittel vor der Gießform eingestellt'werden, da
sie ohnehin auf dem Wege zum Ablegen vor der Gießform vorbeigehen müssen, und es hier
nur eines kurzen Anhaltens der abzugießenden Matrize bedarf. Da das Ablegen und das Abgießen
der getrennten Matrizen während des Setzens einer zweiten Matrizenzeile bewirkt
wird, entstehen keine Zeitverluste, und man bekommt auf diese Weise doppelten Satz von
einer Maschine, welche nur von einem Setzer bedient wird.
Die Wirkungsweise der Maschine, ist folgende :
Die auf einer Zeilengießmaschine gesetzte Matrizenzeile wandert zum Gießtopf, wo sie
als fertige Zeile abgegossen wird; von da aus geht sie zum Ableger, wo die Matrizen, aus
welchen sie besteht, abgelegt werden sollen. Zu diesem Zwecke müssen sie voneinander getrennt
werden, um einzeln in ihre Behälter gelangen zu können.
Hier ist die Stelle, wo die Matrizen z\var voneinander getrennt, aber die in ihnen eingeprägten
Buchstaben noch dieselbe Reihenfolge besitzen, die ihnen der Setzer gegeben hatte,
so daß, wenn sie noch einmal einzeln abgegossen werden, die erhaltenen Lettern denselben
Satz bilden wie die aus einem Stück gegossene Zeile.
Der Ableger, welcher die Matrizen in ihre Behälter verteilen soll, trennt sie zuerst durch
Emporheben jeder einzelnen voneinander. In dem Augenblick, wo aus der vor dem Ableger
stehenden Matrizenzeile jedesmal eine Matrize hochgeschoben wird, wird sie von zwei Förderschnecken
erfaßt und in einem Gewindegang der Schnecken weiterbefördert; in den zweiten
Gewindegang tritt dann die zweite hochgehobene Matrize hinein, in den dritten die
dritte usw. Damit die fortbewegte Matrize
ίο auch abgegossen werden kann, muß sie für
einen Augenblick an einer bestimmten Stelle angehalten werden. Dies geschieht bei der
Maschine dadurch, daß die Ablegevorrichtung mit der Gießvorrichtung von einer und derselben
Stelle aus angetrieben wird, und zwar in der Weise, daß, wenn die Matrize in die Höhe
gehoben und weiterbefördert wird, die Gießvorrichtung in Stillstand ist. Hat der Ableger
eine Umdrehung gemacht, und ist unterdessen die Matrize in die Höhe gehoben und um die
Steigung eines Gewindeganges weiterbefördert worden, wird wieder der Antrieb des Ablegers
ausgekuppelt, wodurch aber das Einkuppeln der Gießvorrichtung bewirkt wird. Die Welle,
die die Gießvorrichtung" antreibt, macht eine ganze Umdrehung, wird dann ausgekuppelt,
wodurch wieder der Ableger eingekuppelt wird · usw.
Die Gießvorrichtung" besteht aus einem Gießtopf) der sich an die zerlegbare Gießform
in dem Augenblick andrückt, in dem die Matrize, vor der Öffnung der Gießform stehenbleibend,
von einer Zange eingeschlossen worden ist. Diese Zange ist hinter der Matrize in
einem Schlitten geführt und dient dazu, die Lage der Matrize zu sichern, dieselbe einzuschließen
und das Einstellen der Gießform nach der entsprechenden Matrizenstärke zu bewirken.
Vor Beendigung der Umdrehung der Antriebswelle der Gießvorrichtung wird die Zange yon der Matrize entfernt, der abgegossene
Buchstabe beschnitten, abgestreift und in die Zeile eingeschoben. Die abgegossene
Matrize, auf zwei halbrunden Ablegeschienen gleitend, wird dann von den zwei Förderschnecken
-weiterbewegt und fällt bei dem entsprechenden Einschnitt in der Ablegeschiene
in einen Behälter, woraus sie dann von neuem zum Setzen entnommen werden kann. Ist nun
eine ganze Matrizenzeile in einzelnen Lettern fertig gegossen, ist also keine abzugießende
Matrize mehr auf den Ablegeschienen, so wird die Gießvorrichtung selbsttätig ausgekuppelt,
und nur die Ablegevorrichtung arbeitet weiter, um die noch auf den Ablegerschienen hängenden,
aber schon abgegossenen Matrizen bis zu den betreffenden Abfallschlitzen zu befördern.
Die fertige Letternzeile wird durch Anschläge an dem die Matrizenhalter tragenden Arme in
ein Zeilenschiff eingeschoben. Wird dann die nächstfolgende Matrizenzeile auf die Ablegerschienen
gedrückt, so bewirkt wieder die erste Matrize derselben das Einkuppeln der Gießvorrichtung,
und der eben beschriebene Vorgang wiederholt sich.
Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. ι die Gesamtansicht der Letterngießvorrichtung,
insbesondere auch die Kupplungen für die Gieß- und die Ablegevorrichtung, Fig. 2 den Grundriß zu Fig. 1,
Fig. 3 die Zange zum Einspannen der Matrizen in der Seitenansicht,
Fig. 4 die Zange im Schnitt durch die Mitte,
Fig. 5 die Anordnung der zerlegbaren Gießform in der Seitenansicht,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Gießform,
Fig. 7 die Gesamtanordnung einer bekannten Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit
der Letterngießvorrichtung,
Fig. 8 das Einkuppeln der Gießvorrichtung ■ durch die erste Matrize sowie das Einstellen
der Gießform zum Gießen der Spatien,
Fig. 9 das Einschieben der abgegossenen Letter zu einer Zeile in der Vorderansicht und
teilweisem Schnitt,
Fig. 10 das. Beschneiden der gegossenen Letter und das Abstreifen derselben von dem
Gießformoberteil,
Fig. 11 das Umlegen der fertig gegossenen
Zeile und Einschieben derselben in das Zeilenschiff,
Fig. 12 die Vorderansicht des Ablegers mit der Zange und der Gießform,
Fig. 13 einen Schnitt durch den Gießtopf,
Fig. 14 ein Spatium und
Fig. 15 die Maschine mit der Letterngießvorrichtung als selbständige Letterngieß- und
Setzmaschine mit Weglassung der Zeilengießvorrichtung.
Die beispielsweise angeführte Matrizensetz-Und Zeilengießmaschine, bei welcher die Matrizenzeilen
im Kreise geführt werden, besteht aus einem Gestell 1, auf dessen Vorderseite das
Tastenbrett 2 angebracht ist, über welchem der Matrizensammler 3 befestigt ist. In den Magazinen
4 und 5 sind ihrer Form nach fast runde Matrizen 6 aufgespeichert, welche durch Tasten auf dem Tastenbrett 2 aus dem gerade
mit dem Sammler 3 in Verbindung stehenden Magazin entnommen und zu einer Zeile ge- no
setzt werden. Diese gesetzte Zeile befindet sich in einem an den Sammler 3 angrenzenden
Zeilenhalter, dessen Form und Wirkungsweise bekannt ist. Ist die Zeile vollgesetzt, dann
wird sie durch Anheben des Hebels 7 nach unten befördert, worauf ein zweiter, leerer
Zeilenhalter an dieselbe Stelle tritt und das Setzen einer neuen Zeile ermöglicht wird. Die
gesetzte und abgeschickte Matrizenzeile wandert mit dem sie tragenden Arm auf dem Füh-
rungsrad 8 gleitend zum Gießtopf 9, wo sie abgegossen wird. Von hier aus wird die Matrizenzeile
nach dem Fertigsetzen einer zweiten durch Einrücken des genannten Hebels 7 um eine Stellung weiterbefördert und kommt
in die oberste Lage, in welcher die Matrizenzeile abgelegt wird. Der zur Aufnahme der
Matrizenzeile bestimmte Zeilenhalter iö wird demnach in drei verschiedenen Stellungen an-
,10 gehalten. Das Setzen der Zeile geschieht an der Stelle I, das Abgießen an der Stelle II und
das Ablegen an der Stelle III.
Wie in der Einleitung der Beschreibung gesagt wurde, erfolgt die Herstellung des Einzelbuchstabensatzes
in der Stellung III, weil hier die Matrizen voneinander getrennt werden, um einzeln in ihre Kanäle gelangen zu
können. Aus diesem Grunde ist die Einzelbuchstaben-Gießvorrichtung
hier über den Magazinen 4 und 5 derart angeordnet, daß die voneinander getrennten Matrizen abgegossen
werden und später in ihre Kanäle fallen können, von wo sie aufs neue zum Setzen weiterer
Zeilen entnommen werden. Die Fig. 1 und 2 zeigen die Gesamtanordnung der Letterngießvorrichtung.
Der Gießtopf 11 ist auf dem Träger 12 (Fig. 1 und 13) gelagert, der an
dem Träger 13, welcher zum Tragen der Magazine 4 und 5 bestimmt ist, angeschraubt ist.
Die schiefe Lage der Gießtopfführung ent-. spricht der Lage des Buchstabens in der Matrize,
die auf den Ablegeschienen hängt und in dieser Stellung abgegossen werden soll. Die
Lage der Matrize 6 und die Stellung des Gießtopfes zu derselben ist aus Fig. 12 deutlich ersichtlich.
Von der Hauptwelle 14 der Gießvorrichtung (Fig. 1, 2 und 12) wird mittels
der Kurvenscheibe 15 der Gießtopf an die Gießform und Matrize angedrückt und nach
erfolgtem Gießen wieder zurückgezogen. Diese Kurvenscheibe 15 bewegt auch den Pumpenhebel
16 (Fig. 1), der mit einer Feder 17 belastet
ist, und dessen mit einer Abfallnase und einer Rolle versehenes Ende 18 beim Andrücken
des Gießtopfes an die Gießform von der Auflage 19 auf die Kurvenscheibe 15 herunterfällt
(Fig. 13) und hier so lange ruht, bis die in der Pfeilrichtung sich drehende Kurvenscheibe
15 den Hebel an der Abfallstelle 15" abfallen läßt und dadurch das Abgießen des
Buchstabens bewirkt.
Der Arbeitsvorgang ist folgender:
Die aus dem Zeilenhalter 10 austretenden Matrizen 6 (Fig. 2) werden in der Pfeilrichtung auf die Ablegeschienen gedrückt, wo sie von zwei Förderschnecken 20 und 21 erfaßt und bis zu der Gießstelle befördert werden.
Die aus dem Zeilenhalter 10 austretenden Matrizen 6 (Fig. 2) werden in der Pfeilrichtung auf die Ablegeschienen gedrückt, wo sie von zwei Förderschnecken 20 und 21 erfaßt und bis zu der Gießstelle befördert werden.
Das Voneinandertrennen der Matrizen ist aus Fig. 8 ersichtlich. Die aus dem Zeilenhalter
10 (Fig. 2) austretenden Matrizen 6 werden auf zwei runde Ablegeschienen 22,
deren Enden in gleicher Höhe mit den Bohrungen der Matrize stehen, gedrückt, und die Matrizen
finden sofort nach dem Austritt aus dem Zeilenhalter auf diesen Schienen Führung, die
unweit des Austrittes der Matrizen aus dem Zeilenhalter etwas nach aufwärts gebogen
sind. Die Matrizen müssen hier schon ohne weiteres aufsteigen, da sie in der horizontalen
Lage gegen die Ablegeschienen gedrückt werden. Dadurch würden sie aber alle auf einmal
in den Ableger kommen, und um sie einzeln in denselben eintreten zu lassen, werden sie an
dem Vorwärtsgehen und Aufsteigen durch die Ablegeplatte 23 (Fig. 8 und 12) gehindert,
die der Matrizenform entsprechend so durchgebrochen ist, daß die Matrize durch die Ablegeplatte
hindurchgehen kann. Da aber der Durchgang für die Matrizen in der Ablegeplatte höher als die aus dem Zeilenhalter ausgetretenen
Matrizen liegt, so bedarf es hier eines.Hebels 24, der jedesmal eine Matrize in
die Höhe hebt, damit die unter seitlichem Druck stellenden Matrizen in die Öffnung der
Ablegerplatte 23 hineingedrückt werden können. In diesem Augenblick sind die Förderschnecken
20 und 21 gerade so gestellt, daß der Anfang der Gewindegänge hinter die vom Hebel
24 angehobene Matrize eingreift und sie .weiter befördert. Durch das Anheben einer
Matrize durch den Hebel 24 wird aber die nächstfolgende Matrize abgesperrt, und letztere
kann daher so lange nicht aufsteigen, bis die beiden Förderschnecken eine Umdrehung ausgeführt
haben. Alsdann wird eine weitere angehobene Matrize von den Schnecken 20 und 21 erfaßt und weiterbefördert. Es befindet
sich demnach in jedem Gewindegang eine Matrize, und die Matrizen gelangen nacheinander
zur Gießstelle. Der Hebel 24 ist auf einer Achse 25, die den Hebel 26 trägt, befestigt
(Fig. 12). Der von der Feder 27 belastete Hebel 26 wird auf seinem oberen Ende λόπ
dem Daumen 28 berührt, welcher auf der Achse 29 des Hebels 30 sitzt. Der Hebel 30
wird bei jeder Umdrehung durch einen Stift, der an der Vorgelegewelle der Förderschnecken
befestigt ist, in die Höhe gehoben, wodurch die Achse 29 und mit ihr der Daumen- 28 g'edreht
werden. Dadurch wird der Hebel 26 gegen die Feder 27 gedrückt und so auch der auf derselben Welle 25 wie Hebel 26 befestigte
Hebel 24 abwärts bewegt. Die vorderste der aus dem Zeilenhalter geschobenen Matrizen
drückt dann gegen die Platte 23 und wird von dem Hebel 24 angehoben, sobald der Hebel 26
nicht mehr unter der Einwirkung des Daumens 28 steht, sobald also der den Hebel 30 anhebende
Stift unter dem Hebel 30 hinwegge-.gangen ist, und damit der Druck auf Hebel 26
aufgehört hat, da die sich wieder ausdehnende Feder 27 den Hebel 26 zurückdrückt und
letzterer hierbei den Hebel 24 aufwärts dreht. Die angehobene Matrize wird infolge des
Nachschiebens der dahinter liegenden Matrizen in die Öffnung der Platte 23 geschoben,
von den beiden Förderschnecken 20, 21 erfaßt und weiterbewegt.
Wie einleitend erwähnt ist, beschreiben die Förderschnecken 20, 21 jedesmal nur eine Umdrehung,
worauf sie während der Zeit des Abgießens des Buchstabens angehalten werden. Die Ablegevorrichtung und die Gießvorrichtung
werden, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, von einer gemeinsamen Welle 31 durch zwei Riemen
angetrieben, wo von einer durch die Riemenscheibe 32 die Ablegevorrichtung und der
andere durch die Riemenscheibe 33 die Gießvorrichtung antreibt. Die Riemenscheiben 32
und 33 befinden sich samt ihren Wellen 34 und 35 in steter Umdrehung. Auf der Welle 34 ist
ein Zahnrad 36 (Fig. 2) befestigt, welches mit einem verschiebbaren Kupplungskeil 37 versehen
ist, der von einer im Innern des Zahnrades angeordneten Feder gegen den Kupplungsring
38 gedrückt wird. Dieser Kupplungsring 38 ist auf der Welle 34 befestigt, befindet sich also in fortwährender Drehung.
Damit der Kupplungskeil 37 nicht in die in dem Kupplungsring 38 eingefrästen Nuten
beliebig einspringen kann, wird er von der Kupplungsnase 39 in der ausgerückten Stellung
gehalten. Da sich nur die Welle 34 und der Kupplungsring" 38 in steter Umdrehung
befinden, und der Kupplungskeil 37 von der Nase 39 in das Zahnrad 36 hineingedrückt gehalten
wird, so kann sich, das Zahnrad 36 so lange nicht mitdrehen, bis die Kupplungsnase
39 in die Höhe gehoben wird. Erst wenn dies geschehen ist, kann der Kupplungskeil 37 in
den Kupplungsring 38 einspringen und das Zahnrad 36 mitgenommen werden.
Eine gleiche Kupplung ist auch an der Welle 35 angeordnet, die von der Riemenscheibe 33
angetrieben wird und die Gießvorrichtung bewegt. . Hier ist es der Kupplungskeil 40, der
. die Verbindung zwischen dem Zahnrad 41 und dem umlaufenden Kupplungsring 42 be- j
werkstelligt, wenn er von der Kupplungsnase 43 freigegeben wird. Dies geschieht jedesmal
bei einer einmaligen Umdrehung des vom Zahnrad 36 angetriebenen Zahnrades 44, welches
die einmalige Umdrehung auch auf die Förderschnecken . 20 und 21 überträgt. Die
Förderschnecken sind auf ihrem rückwärtigen j Ende mit zwei ineinander greifenden Zahnrädern
45 und 46 versehen. Die Schnecke 20 \ hat ein rechtsgängiges Gewinde und wird in j
der entsprechenden Richtung von . dem auf j
ihrem Ende festgekeilten Antriebsrad 44 ge- !
dreht, wodurch auch das kleinere Zahnrad 45 in derselben Richtung gedreht wird und die
Drehung auf das Zahnrad 46 überträgt. Da die Zahnräder 45 und 46 ineinandergreifen,
dadurch eine entgegengesetzte Bewegung ausführen, ist es nötig, die Schraubenspindel 21
mit einem linksgängigen Gewinde zu versehen, damit die Matrize von beiden Schraubenspindeln
gleichzeitig" befördert werden kann. Das Zahnrad 44 ist mit einem losen,
durch besondere Federn gehaltenen Zahnkranz versehen, damit bei etwaiger Störung der Ableger
oder die Matrize nicht beschädigt werden können. Tritt eine Störung ein, so dreht sich
der Zahnkranz des Zahnrades 44 allein. Der Ableger bleibt also stehen, sobald eine Störung
eintritt, wenngleich sich auch der Zahnkranz 44 weiterdreht. Man kann durch geeignete
Alarmvorrichtungen den Setzer auf die Störung aufmerksam machen, damit er Abhilfe
schafft. Der lose Zahnradkranz 44 ist aus Fig. 2 ersichtlich, in der das Zahnrad 44 teilweise
im Schnitt dargestellt ist. Das Zahnrad 44 hat eine Nabe 47, auf welcher der Arm 39"
■der Kupplungsnase 39 schleift. Nach einmaliger Umdrehung der Nabe 47 gelangt ein
Vorsprung des Armes 39" in eine Ausnehmung
der Nabe 47, in die sie von der Warze 48 hineingedrückt wird, wodurch sich die keilförmige
Kupplungsnase 39 an den Kupplungsring 38 anlegt. Sobald der Kupplungskeil 37 über die
keilförmige Kupplungsnase gleitet, wird er in das Zahnrad 36 eingedrückt und hierdurch die
Kupplung mit der Ablegevorrichtung gelöst. Durch das Eindrücken des Armes 39" der
Kupplungsnase 39 in die Ausnehmung der Nabe 47 und das Auskuppeln der Kupplung wird auch die Verbiridungsstange 49 bewegt,
welche mit der Kupplungsnase 43 verbunden ist und diese nach oben hält. Dadurch wird
dem Kupplungskeil 40 die Stütze genommen, und er springt in eine der in dem fortwährend
sich drehenden Kupplungsring 42 eingefrästen Nuten 42° ein, wodurch das Rad 41 und mit
ihm das an der Welle 14 festgekeilte Zahnrad 1O5
50 in Umdrehung versetzt wird. Die Richtung der Umdrehungen ist durch Pfeilstriche angegeben
(Fig. 1). Das Zahnrad 50 hat eine ähnliche Nabe 51 wie das Zahnrad 44, in welche
sich der auf derselben schleifende Arm 43"' der Kupplungsnase 43 senkt. Der vom Kupplungsring
42 mitgenommene Kupplungskeil 40 steigt auf dem keilförmigen Ende der Nase 43 auf,
wird dadurch in das Rad 41 eingedrückt und kuppelt aus. Dadurch bleibt natürlich auch
das Zahnrad 50 und die Welle 14 mit den darauf befestigten Kurvenscheiben stehen, und die
Gießvorrichtung ist in Ruhe. Durch das Eindrücken des Armes 43" der Kupplungsnase 43
durch die Warze 52 in die Ausnehmung in der
Nabe 51 bewegt sich auch der dritte Arm der Kupplungsnase 43, der mit der Zugstange 49
verbunden ist, und bewirkt das Heben der Kuppiungsnase 39, welche den Kupplungskeil
37 bisher gehalten hat, und läßt denselben in den sich drehenden Kupplungsring 38 einspringen.
Durch diesen Vorgang wird die Drehung des Kupplungsringes 38 von neuem auf das
Zahnrad 36 und auf das in dieses eingreifende Zahnrad 44 übertragen; die Förderschnecken
20 und 21 machen wieder eine Umdrehung, nach welcher die Kupplungsnase von neuem
gehoben, der Antrieb der Ablegevorrichtung abgestellt und der der Gießvorrichtung angestellt
wird. Dieser Vorgang wiederholt sich ohne jede Beaufsichtigung. Der Setzer kann
jedoch von seiner Setzstelle aus, die sich vor dem Tastenbrett 2 befindet, den Antrieb der
Welle 31 ausschalten und somit die Letterngießvorrichtung außer Tätigkeit setzen.
Bei jeder Umdrehung der Förderschnecken 20 und 2i wird immer eine Matrize angehoben,
vom ersten Gewindegang erfaßt und um eine Ganghöhe vorgerückt. Auf diese Weise gelangt
jede Matrize bis zu der Stelle, wo sie abgegossen werden soll. Diese Stelle ist hinter
dem vierten Gewindegang. Ist die Matrize dort angekommen, so bleibt sie wieder stehen
und wird abgegossen. Da gleichzeitig mit dem Stehenbleiben der Förderschnecken die
Gießvorrichtung in Tätigkeit tritt, so wird zunächst der Hebel 54, dessen Gleitrolle 54"- in
einem Kurvenkanal in der Kurvenscheibe 53 geführt ist, von der Welle aus nach rechts gedrückt
und mit ihm auch die Zugstange 55. Die Kurvenscheibe 53 ist auf der Welle 14
festgekeilt und wird von dem Zahnrad 50' angetrieben.
Die Zugstange 55 ist auf ihrem dem Hebel 54 abgekehrten Ende mit dem Hebei
56 gelenkig verbündet} (Fig. 1). Durch
den vom Hebel 54 ausgeübten Zug auf die Zugstange 55 wird der Flebel 56 gedreht und
bewirkt dadurch das Vorschieben der aus den Fig. i, 3 und 4 ersichtlichen eigenartigen
Zange, durch welche die Matrize erfaßt und in der richtigen Lage eingespannt wird. Diese
Zange besteht aus.einer Platte 57, die mit dem Hebel 56 gelenkig verbunden und auf der Seitenplatte
58 schieberartig geführt ist. Die Sei-.50 tenplatte 58 bildet ein Stück mit dem Gestell
59 der Gießvorrichtung. In der Platte 57 ist eine Achse 60 gelagert, auf deren einem Ende
das Zahnrädchen 61, und auf deren anderem Ende der Ring 62 befestigt ist. Der Ring 62
ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mit einer kurvenartigen Verzahnung versehen, mit welcher er
in eine gleichartige Verzahnung der Hülse 64 eingreift. Die Hülse 64 sitzt lose auf der
Achse 60 innerhalb des sie geradlinig führenden Gehäuses 63 und steht unter dem Druck
einer Schraubenfeder, die sich einerseits gegen einen vorstehenden Kragen der Hülse 64, andererseits
gegen die Platte 65 der Zange legt. Wird daher das Zahnrad 61 mit seiner Achse
60 gedreht, so dreht sich auch der Ring 62, nicht aber die Hülse 64, sondern diese schiebt
sich infolge ihrer und des Ringes 62 eigenartigen Verzahnung tiefer in das Gehäuse 63
hinein und übt durch die Schraubenfeder einen Druck auf die Platte 65 aus, so daß die zwi- sehen
dieser und der Platte 57 liegenden Matrizen festgeklemmt werden. Befindet sich zwischen den beiden Platten 57 und 65 keine
Matrize, so wird die Platte 65 von der Druckfeder vollständig an die Platte 57 angepreßt.
Die Platte 57 ist auf ihrem den Matrizen zugekehrten Ende der Matrizenform entsprechend
ausgearbeitet.
Der Anschlag des Hebels 56 (Fig. 12), der die Zange vorschiebt, wird mittels einer Anschlagschraube
66 eingestellt, damit die auf dem Ableger lose hängende Matrize nicht zu \veit nach vorn von der Zange vorgeschoben
werden kann. In derselben Zeit, wo die Zange ihre Vorwärtsbewegung ausführt, schiebt sich
auch die Gießform, die sich auf der der Zange entgegengesetzten Seite befindet, gegen die
Matrize 6 vor, drückt gegen die von der Zange gehaltene Matrize, und der an dieser eingeprägte
Buchstabe wird abgegossen. Die Gießform erhält ihre Bewegung von dem Doppelhebel
67 (Fig. 1), der an der Stange 55 gelagert ist. . ;
Die Gießform (Fig. 5 und 6) besteht aus einem Unterteil 68 und einem Oberteil 69. Der
Unterteil 68 ist in der Platte 58 verschiebbar gelagert, wodurch das Einstellen der Gießform
auf verschiedene Breite, je nachdem es die abzugießende Matrize erfordert, ermöglicht wird.
Ein durchgehender Bolzen 70, der im Unterteil 68 befestigt ist, bewirkt das Zusammenschließen
der Gießform; derselbe durchdringt die Wand 58 und trägt einen festen Ring 71,
der die Bewegung des Unterteiles begrenzt, denselben also nicht weiter verschieben läßt als
es nötig ist. Hinter dem Ring 71 ist ein Hebel 72 angeordnet, der von der Druckfeder 73
gegen den Ring 71 gedruckt wird. Die Feder 73 hat ihr Widerlager in dem Stellring 74, der
mit dem Bolzen 70 fest verbunden ist. Die Feder 73 hat eine gewisse Spannung und
wirkt ähnlich wie die Druckfeder der Zange, und zwar derart, daß, wenn eine dicke Matrize
in .der Zange eingespannt ist, sich auch die Gießform nur dementsprechend zusammenschieben
kann, da die Gießformweite von der Zange und der darin eingespannten Matrize abhängig ist. Der Hebel 72 führt aber jedesmal
die gleiche Bewegung aus, welche imstande ist, die Gießform vollständig' zu schließen, und
wenn dies, wie im angeführten Falle nicht möglich ist, so drückt sich nur die Feder 73
zusammen und gleicht somit den Überhub des Hebels 72 aus.
Der Oberteil 69 der Gießform ist in der Längsrichtung der gegossenen Letter verschiebbar.
An dem Oberteil 69 ist eine kleine Warze 75 vorgesehen, die sich auf der gegossenen
Letter ähnlich zeigt wie die Signatur bei den Handsatzlettern. Die Warze hat hier
aber den Zweck, die Letter in dem Oberteil 69 so lange zu halten, bis sie von einem Abstreifer
abgestreift wird. Der Oberteil 69 wird von dem Hebel 67 (Fig. 12) verstellt. Der Hebel
67 greift über den Zapfen 76, und da derselbe im Oberteil 69 der Gießform befestigt ist,
nimmt er diesen mit. Der Unterteil 68 steht dicht an der Matrize, so daß die Matrize gerade
noch vorbeigleiten kann. Der Unterteil 68 braucht deshalb keine Vorwärtsbewegung
auszuführen. Etwas Spiel, welches die Matrize an der Gießform haben muß, wird von
der Zange ausgeglichen, welche die Matrize an die Gießform andrückt. Der Oberteil 69 der
Gießform ist in der Ruhestellung von der Matrize entfernt und wird erst durch das Vorgehen
der von derselben Zugstange 55 bewegten Zange mittels des Hebels 67 gegen die Matrize
vorgeschoben (Fig. 1).
Der Oberteil 69 der Gießform hat auf seiner Vorderseite, mit welcher er gegen die Matrize
drückt, eine Nase 69® (Fig. 5).
Aus Fig. 4 ist die Stellung der Gießform und der Zange unmittelbar vor dem Andrücken
der Matrize ersichtlich; der Oberteil 69 greift mit seiner Nase 69° in die Ausfräsung der
Zangengrundplatte 57. Der Unterteil 68 der Gießform ist unter der Gießöffnung mit einem
Vierkantloch J1/ versehen, in welches eine Nase
der Zangenplatte 65 eingreift. Die Zangenplatte 65 hat den Zweck, die Matrize einzuschließen
und zugleich die Dicke der Matrize in dem Unterteil 68 der Gießform anzugeben. Sobald die Zange vorgegangen ist und sich
eine Matrize dazwischen befindet, schiebt sich die Zangenplatte 57 gegen den Oberteil 69 der
Gießform, wodurch sich diese auch an die Matrize anlegt. Die Seitenplatte 65 der Zange
berührt jedoch die Matrize noch nicht. Das Schließen der Zange wird durch die Achse 60
und das Zahnrädchen 61 bewirkt, und zwar beim Vorgehen des Gießtopfes, der sich in diesem
Augenblick an die Gießform andrücken soll. Zu diesem Zweck ist an dem Gießtopf eine Zahnstange 78 befestigt (Fig. 1 und 13),
welche beim Vorgehen des Gießtopfes mit dem Zahnrädchen 61 (Fig. 3 und 13) in Eingriff
kommt. Die Matrize ist nun in der Zange so eingeschlossen, daß an den beiden Seiten derselben
kein Metall heräusspritzen und nur der Buchstabe abgegossen werden kann. Nach dem Schließen der Zange muß sich auch die
Gießform schließen, damit die abgegossene Letter dieselbe Dicke erhält, wie sie die abzugießende
Matrize angibt. Das Schließen der Gießform wird, wie schon beschrieben, durch den Hebel 72 (Fig. 6) bewirkt, der auf der
Achse 79 befestigt ist. Auf der Achse 79 sitzt außerdem der Hebel 80 (Fig. 1 und 5), der an
seinem unteren Ende mit einer Rolle 81 versehen ist. In der Ruhestellung wird die Rolle
81 (Fig. 5) nicht berührt, die Gießform ist also offen. Sobald der Gießtopf vorgeht, geht
auch die auf dem Vorderteil des Gießtopfes befestigte Nase 82 (Fig. 1) vor, schiebt sich
unter die Rolle 81 und hebt dieselbe, wodurch der Hebel 80 eine teilweise DrehbeAvegung ausführt.
Dadurch wird auch der Hebel 72 in derselben Richtung gedreht, so daß die Gießform
auf die Stärke der abzugießenden Matrize eingestellt wird.
Fig. 13 zeigt, den Gießtopf 11, der auf
Rollen Ιΐα· verschoben wird, in angedrückter
Stellung an die Gießform und die Matrize. In dieser Stellung ist auch die Zange 57 an der
Matrize angedrückt. Der Gießtopf wird durch die Kurvenscheibe 15 vor- und zurückbewegt.
Durch Drehung der Kurvenscheibe 15 in der mit einem Pfeil bezeichneten Richtung wurde
der Gießtopf angedrückt. In dieser Stellung kann der mit einer Feder 17 belastete Hebel 16
in den Ausschnitt 15"' der Kurvenscheibe 15 fallen, wodurch das flüssige Schriftmetall in
die Gießform eingespritzt wird. Nach dem Guß einer Letter wird der Flebel 16 durch
Weiterdrehen der Kurvenscheibe 15 sofort wieder in die Höhe gehoben. Auch der Gießtopf
wird sofort nach dem Gießen von der Gießform entfernt. In der .zurückgezogenen
Stellung bleibt er so lange stehen, bis eine an- iod dere Matrize zum Abgießen kommt.
Nach dem Entfernen des Gießtopfes von der Gießform ist aber die Drehung der Welle
14 noch nicht beendet. Es erfolgt noch das Wegschieben des Gießformoberteiles 69, das
Beschneiden und Abstreifen der Letter sowie das Anreihen der Letter zur Zeile.
Die Fig. 8 und 9 zeigen die Gießform von derjenigen Seite aus gesehen, an welche sich*
der Gießtopf anlegt. In Fig. 8 sind die Ma- no trizen auf den Ablegerschienen hängend gezeichnet,
wobei eine Matrize gerade vor der Gießformöffnung steht, und sich die Gießform in der Lage unmittelbar vor dem Abgießen befindet.
Nach dem Abguß wird der Gießformoberteil 69 in der Führungsplatte 58 durch den Flebel 67 in der Richtung des sich entfernenden
Gießtopfes verschoben, wodurch auch der abgegossene Buchstabe mitgenommen wird.
Das Beschneiden der Letter geschieht noch
vor der Zerlegung der Gießform und wird durch den doppelarmigen Hebel 83 bewirkt,
welcher ebenfalls am Gestell 59 gelagert ist (Fig. ι .und 2). Das rechte, mit einer Rolle
versehene Ende des Hebels 83 gleitet auf der Kurvenscheibe 53 und wird während einer
Umdrehung derselben zweimal angehoben. Das erste Anheben des rechten Hebelendes bewirkt
das Senken des zweiten, linken Endes, wodurch ein Schieber 84 (Fig. 10), der mit
einem Messer 84* versehen ist, nach unten bewegt wird und den Fuß der gegossenen Letter
beschneidet. Sobald die erste Erhöhung der Kurvenscheibe 53 das Ende des Hebels 83 verlassen
hat, wird es von der Feder 84* (Fig. 2).
wieder an den Umfang der Kurvenscheibe 53 (Fig. 1) angedrückt, wodurch das Messer,
welches die Letter beschnitten hat, sofort wie-' der in die Höhe geht. Beim Aufwärtsbewegen
des Schiebers 84 berührt der Hebel 83 einen seitlich desselben angebrachten Hebel 85
(Fig. 9), der das Einschieben der gegossenen Letter in den Winkelhaken bewirkt.
Das obere Ende des Hebels 85 wird durch den hochgehenden Hebel 83 nach rechts geschoben,
so daß sein unteres Ende 85* nach links ausschlägt und hierdurch einen Schlitten
86 vorschiebt, der die Letter in den Winkelhaken einschiebt. Die erstmalige Bewegung
fies Hebels 85 und des Schlittens 86 sind hierzu
aber zwecklos, weil zu dieser Zeit die Letter noch in der Gießform sich befindet, und erst
durch Hebel 83 infolge seiner zweiten Bewegung durch die zweite Erhöhung der Kurven-scheibe
53 abgestreift wird und auf das Blech 114 fällt (Fig. 9). Um die Letter aus der
Gießform zu entfernen, wird der Gießformoberteil 69 von dem Hebel 61J so weit in der
Längsrichtung : der Letter verschoben, bis die Letter, welche in dem Oberteil 69 der Gießform
haften bleibt, ihre Führung auf dem Unterteil 68 der Gießform verliert. Hierauf geht
noch einmal der Hebel 83, von der zweiten Er-. höhung der Kurvenscheibe 53 bewegt, aufwärts
und bewirkt das Herunterdrücken des Schiebers 84, der die Letter vorher mit seiner
als Messer ausgebildeten Seite 840 beschnitten hat und nun mit der zweiten Seite die mit
einem Lederplättchen 88 (Fig. 10) oder anderem weichen Material versehen ist, das Abstreifen
der an dem Gießformoberteil 69 haftenden Letter bewirkt, welche dann auf das Blech 114 des Winkelhakens 123 fällt. Dies
Abstreifen wird durch die Aufwärtsbewegung des Schiebers 84 (Fig. 9) durch den Hebel 83
bewirkt, worauf die neben dem Schieber 86 befindliche Letter Λ von dem Schieber 86 unter
die Sperrklinke 87 (Fig. 9) geschoben wird. Die von dem Schieber 86 unter die Sperrklinke
87 geschobene Letter A stößt an den federnden Rahmen 89 an, dessen rechtes bis an
die Sperrklinke 87 reichendes, unteres Ende 90 als Schiene ausgebildet ist und zum Zusammenhalten
der unter die Sperrklinke 87 geschobenen Lettern dient. Der federnde Rahmen
89 wird von einer schwalbenschwanzförmigen Führungsschiene 91 (Fig. 11) geführt
und von der Feder 92 nach rechts gedrückt. Die Feder 92 sitzt auf der Stange 93, welche
durch das nach oben abgebogene linke Ende der Schiene 91 hindurchgeht.
Die schwalbenschwanzförmige Schiene 91 ist auf der linken Seite in einem Block 94
(Fig. 8) befestigt und an der rechten Seite an der Gießformführungsplatte angeschraubt.
Fig. 9 zeigt den Schieber 89 in einer Stellung, bei der sich noch keine Letter unter der Sperrklinke
87 befindet; nach jeder unter die Sperrklinke 87 eingeschobenen Letter wird der Schieber 89 nach links bewegt, wodurch die
Feder 92 gespannt wird, und zwar so weit, bis eine Zeile von Lettern fertig ist. Nach der
Fertigstellung einer Zeile wird die Letterngießvorrichtung abgestellt, was auf folgende
Weise bewirkt wird.
Die A^erbindungsstange 49 (Fig. 2), welche
die Kupplungsnasen 39, 43 verbindet und somit dem Einkuppeln der Gießvorrichtung oder
des Ablegers bewirkt, steht mit dem Doppelhebel 95 (Fig. 8) in Verbindung und wird
von demselben nach Abguß der letzten Matrize, welche sich in der Matrizenzeile befindet, angehoben,
wodurch sie den Zapfen 96 (Fig. 2) der Auslösenase 39.(Fig. 1 und 2) verläßt und
nach Beendigung der Umdrehung des Rades 50 die Gießvorrichtung durch die Nase 43 abstellt.
Die Warze des Rades 50 drückt, wie beschrieben, die Kupplungsnase 43 an den Ring 42, und sobald der Kupplungskeil 40 an
der schrägen Fläche der Nase 43 gleitet, wird er von derselben eingedrückt, so daß die Räder
41 und 50 zum Stehen gebracht werden. Die Riemenscheibe 33 und auch der Kupplungsring
42 setzen aber ihre Umdrehung fort.
Da die Verbindungsstange 49 nunmehr mit dem Ableger nicht mehr in Verbindung steht,
weil sie vom Hebel 95 nach oben gehoben ist, so hört auch die Kupplung des Ringes 42 so
lange auf, als der Hebel 95 die A^erbindungsstange 49 angehoben hält. Läßt jedoch der
Hebel 95 die Verbindungsstange 49 sich senken, so kommt diese mit ihrem aufgeschlitzten
Ende mit dem Zapfen 96 am Hebel 39 in Verbindung und bewirkt nach jedesmaliger Umdrehung das Einkuppeln der
Gießvorrichtung auf die vorher beschriebene Weise. Das Senken der Verbindungsstange 49
erfolgt jedesmal, wenn eine Matrize vor . der Gießform angekommen ist, und sie bleibt so
lange mit dem Hebel 39 in Verbindung, bis
sich keine Matrize mehr auf dem Ableger befindet. Dann wird die Verbindungsstange 49
wieder gehoben, und diese Bewegung stellt die Gießvorrichtung für so lange ab, bis eine neue
Matrize der nächstfolgenden Zeile vor der Gießform erschienen ist. Das Senken und
Heben des Hebels 95 ist in Fig. 8 dargestellt und wird auf folgende Weise bewirkt. Die
Matrizen werden auf die Ablegeschienen 22 geschoben, vom Hebel 24 angehoben, von den
Förderschnecken 20 und 21 erfaßt und nach links bewegt, und zwar so, daß sich in jedem
Gewindegang eine Matrize befindet. Zwischen den Förderschnecken 20 und 21 befindet sich
eine als Winkelhebel ausgebildete hakenförmige Klappe 97, welche oberhalb der Schnecken
drehbar befestigt ist. Diese Klappe 97 ist nach unten gerichtet, wenn sich keine Matrize auf
dem Ableger befindet. Diese punktiert gezeichnete Stellung der Klappe entspricht der
Stellung I der in Fig. 8 gezeichneten Matrize. Hierbei ist der hebelartige Schenkel der Klappe
97 senkrecht nach unten gerichtet; sobald die Matrize in die Stellung I ankommt, berührt sie
die Klappe 97 und nimmt dieselbe in die ausgezogen gezeichnete Stellung II mit. Dadurch
wird das rechte Ende 95" des Hebels. 95 etwas angehoben und sein linkes Ende, welches mit
der Verbindungsstange 49 gekuppelt ist, gesenkt. Diese Stellung genügt jedoch noch
nicht, um die .Verbindungsstange 49 mit der Kupplungsnase 39 zu verbinden, und deshalb
wird die Gießvorrichtung noch nicht eingekuppelt. Die Schnecken setzen ihre Umdrehung
fort, und die Matrizen werden aus der Stellung II in die wieder punktiert gezeichnete
Stellung III gebracht. In dieser Stellung befindet sich die Matrize vor der Gießform und
die Klappe 97 in ihrer höchsten Stellung III.
Das rechte Ende 95" ist in die höchste Stellung
gehoben; nun erfolgt das Einkuppeln der Gießvorrichtung und das Abgießen der vor d'er
Gießform stehenden Matrize. Auf dem linken Ende des Hebels 95 (Fig. 8) ist ein vierkantiger
Stift 98 eingenietet, welcher unter eine am oberen Teil des Rahmens 89 vorgesehene
Schiene 99 greift. Die Länge dieser Schiene 99 richtet sich nach der Länge der zu gießenden
Letternzeile und ist deshalb auswechselbar angeordnet. Sobald die erste Letter abgegossen
wurde. und der Rahmen 89 etwas nach links verschoben wurde, gelangt der Stift 98
des nun gesenkten linken Hebelendes 95 unter die Schiene 99 und wird von dieser bis zum
Schluß der Zeile festgehalten, wodurch die Gießvorrichtung bis zum Schluß der Zeile in
Tätigkeit bleibt, dann aber durch Freigeben des Stiftes 98 und Hochheben des Hebels 95 an
seinem linken Ende abgestellt wird.
Wenn nach dem Abgießen des ersten Buchstabens und Einschieben unter die Klinke 87
der Stift 98 unter die Schiene 99 gelangt ist, kann die Klappe 97 das Hebelende 95® nicht
mehr berühren, weil es sich nicht mehr senken kann. Die Klappe 97 hat also die vor der Gießform
stehende Matrize verlassen und stößt an die nächstfolgende (Stellung II) an. Ist in
Stellung II keine Matrize, dann senkt sich das hakenförmige Ende der Klappe 97 bis in die
Stellung I. Das geschieht, wenn ein Spatium z\viscben den Matrizen war.
Die Spatien 5" (Fig. 14) haben dieselbe
Form wie die Matrizen und werden in der gesetzten Matrizenzeile beim Ausschließen zusammengedrückt.
Das Spatium 5 hat am Umfang keine Ablegebohrungen 6a λνίε die Matrize
6 (Fig. 12). Sie wird, da sie sich zwischen den Matrizen befindet, ebenfalls durch
die Platte 23 des Ablegers durchgedrückt und von den Schraubenspindeln 20, 21 erfaßt, bleibt
jedoch nicht auf den Ablegeschienen 22 hängen, da sie statt der Ablegebohrungen 6"
(Fig. 12) der Matrize 6 Schlitze 6δ hat. Sobald
das Spatium durch die Platte 23 hindurchgeschoben ist, verläßt sie die Ablegerschienen
22 und fällt in ihren Sammelbehälter, so daß ein Gewindegang der Schnecken leer bleibt und
die Klappe 97 sich in die Stellung I senken kann.. In diesem Augenblick wird die vor der
Gießform stehende, sich in Stellung III befindliehe Matrize abgegossen und darauf weiterbefördert.
Bei der nächsten Umdrehung der Förderschnecken kommt ein leerer Gewindegang vor die Gießform, und die Zange schließt
sich nun vollständig zusammen, so daß ihre Seitenplatten 57 und 65 ganz aufeinander aufliegen
und das Schriftmetall zwischen dieselben nicht einspritzen kann.
Bei dieser Stellung der Zange würde sich auch die Gießform vollständig zusammenschieben
und kein Metall eindringen lassen ; da jedoch jedes Spatium eine bestimmte Dicke hat,
so muß an erster Stelle auch ein Spatium abgegossen weiden. Dies wird von der Klappe 97
aus bewirkt, und zwar auf folgende Weise:
Die Klappe. 97 hat die Stellung der Matrize I eingenommen (weil, der Gewindegang,
welcher das Spatium transportieren sollte, leer war), dadurch hat sich auch ihr linkes Ende in
die Stellung I gesenkt und den Hebel 100 (Fig. 8) mitgenommen. Der Hebel 100 ist auf
dem Gestell 58 gelagert und bewegt den ihm angelenkten Schieber 101. Dieser Schieber
101 hat an seinem unteren Ende zwei Abstufungen,
welche dem Ring 74 des Bolzens 70, der das Zusammenschieben der Gießform bewirkt,
gegenüberstehen.
Nimmt der Hebel 97 die Lage ein, welche der punktiert angedeuteten Stellung I des Hebels
100 entspricht, so hat sich der Schieber
ιοί so weit gesenkt, daß sein unteres Ende mit
dem ausgeschnittenen Teil dem Ring 74 gegenübersteht; Ring 74 kann also weiter vorgehen,
und die Gießform kann sich bis auf 1Z2 mm
schließen. Das Spatium, welches abzugießen ist, würde sonach nur V2 mm Stärke bekommen
; die Spatien haben aber gewöhnlich eine ■ größere Dicke, und deshalb müssen auch die
gegossenen Spatien dicker als V2 mm werden.
Dieses wird von der nachfolgenden Matrize veranlaßt.
Die Klappe 97, deren hakenförmiges Ende sich bis in die punktierte Stellung I gesenkt
hatte und an der nächstfolgenden Matrize anliegt, wird von dieser mitgenommen und in
die Stellung II gebracht, und zwar in dem Augenblick, wo das abgefallene Spatium, welches
die leere Stelle zwischen den Gewindegängen einnahm, der Stellung III entsprochen
hätte. Die Klappe 97 ist in dieser Stellung in Fig. 8 voll gezeichnet. Der durch die Lage der
Klappe 97 eingestellte Schieber 101 bewirkt dann mit seiner unteren Abstufung das Einstellen
der Gießform auf ein bestimmtes Maß, indem er sich zwischen den Block 58® und den
Ring 74 einschiebt und die Gießform nicht weiter nach links zusammenschieben läßt. Dadurch
bleibt die Gießform auf ein bestimmtes Maß geöffnet, wogegen sich die Zange ganz
zusammenschließt. Die Gießform wird bei jedem Spatium auf das gleiche Maß geschlossen;
' \veil aber die Spatien elastisch sind und nicht jedesmal gleichmäßig zusammengedrückt wer-,
den, so müßten die abgegossenen Spatien auch jedesmal andere Stärke haben. Um die Differenz
zwischen den abgegossenen Spatien, welche dem Minimum der Spatienstärke entspricht,
auszugleichen, werden zum Schluß der Zeile noch sehr schwache, etwa V2 mm-Spatien
nachgegossen, bis die Letternzeile ihre Länge erreicht hat. Waren ζ. B. in der Matrizenzeile
fünf Spatien vorhanden, von welchen jede, einen Raum von 2 mm eingenommen hat, während
an ihren Stellen in der Letternzeile fünf Spatien von je 1,6 mm abgegossen wurden, so
bleibt noch ein Raum von 2 mm übrig, d. h. die Letternzeile ist um 2 mm zu kurz, und deshalb
muß sie mit Spatien von V2 mm Dicke nachgefüllt
werden. Diese dünnen Spatien, welche zum Ausfüllen der Zeile dienen, werden nach
der letzten Matrize abgegossen und mit der Hand an ihre Stelle neben den übrigen Spatien
eingefügt. Es bleibt aber nicht jedesmal ein Raum übrig, der sich mit Vs mm-Spatien ausfüllen
läßt; es kommt oft vor, daß zum Schluß noch ein Spatium erforderlich ist, das nicht
stärker ist als 1 mm, aber doch mehr als τ/2νανα
ausmacht. Die Einstellung der Gießform für solche Spatien erfolgt durch den Hebel 102,
welcher sich zwischen die an dem Hebel 101 angebrachten Warzen 103 einschiebt, den
Schieber 101 nach rechts drückt und die Einstellung der Gießform auf dem übrig gebliebenen
Raum bewirkt. Der Hebel 102, welcher seinen Drehpunkt außerhalb des Rahmens 89
im Bock 104 besitzt, hat einen nach oben stehenden Arm 105, welcher zum Schluß der
Zeile von der schrägen Fläche 106 des Schiebers 89 bewegt wird.
In Fig. 8 ist die schräge Fläche 106 in der Nähe des nach oben stehenden Endes 105 des
Hebels 102 strichpunktiert gezeichnet. Die Fläche 106 ist so ausgearbeitet, daß sie jedesmal
durch Herabdrücken des Hebels 102 den fohlenden, mit Spatien auszufüllenden Raum
angibt und die Gießform auf die noch fehlende Stärke der letzten Spatien einstellen läßt.
Diese sogenannten Ergänzungsspatien werden zum Schluß der Zeile, wenn keine Matrize
mehr abzugießen ist, abgegossen, da der Stift 98 die Schiene 99 noch nicht verlassen hat und
deshalb die Gießvorrichtung noch nicht abgestellt ist. Ist jedoch der Schieber 89 so weit
nach links gedrückt, daß die Schiene 99 den Stift 98 auf ihrem rechten Ende nach oben
gleiten läßt, so senkt sich das rechte Ende 95° des Hebels 95 wieder abwärts und bewirkt das
Anheben der Verbindungsstange 49 und das Abstellen der Gießvorrichtung.
In diesem Augenblick befindet sich die go
Klappe 97 in der Stellung I nach unten gesenkt, weil keine Matrize mehr von den Förderschnecken
20 und 21 befördert wird und somit auch die Klappe 97 aus dieser Stellung
nicht entfernt werden kann. Die Gießvorrichtung tritt erst wieder bei der nächstfolgenden
Matrizenzeile in Tätigkeit, sobald die erste der Matrizen die Klappe 97 in die Stellung III gebracht
hat. In Fig. 9 ist ein Zeilenschiff gezeichnet, in welchem sich schon zwei Zeilen
von gegossenen Lettern befinden. Das Zeilenschiff besteht aus einer Grundplatte 107, die
mit einer verschiebbaren Leiste 108 versehen ist und mittels Handschrauben 109 auf die erforderliche
Zeilenlänge eingestellt wird. Der Steg 110 sichert die Letternzeilen gegen Umfallen
und wird auf beliebige Art zwischen der Leiste 108 und der Seitenwand in des Zeilenschiffes
festgehalten. In Fig. 11 ist das Zeilenschiff im Schnitt gezeichnet, und zugleich
ist hier dargestellt, wie die zusammengesetzte Zeile eingebrächt wird. Dies geschieht beim
Ankommen einer neuen Matrizenzeile in der Stellung III des Zeilenhalters 10 (Fig. 7). Sobald,
der den Zeilenhalter 10 tragende Förderarm B1, B2 oder B" in der oberen Stellung III
ankommt, bewirkt er mittels eines in ihm eingesetzten Stiftes 112 (Fig. 11) das Umkippen
der unter der Grundplatte 107 angebrachten Klappe 113, die mit einem nach unten abge-
IO ~
bogenen Ende 113" versehen ist. Durch Anschlagen des in dem Förderarm vorgesehenen
Stiftes 112 an das abgebogene Ende ii3a wird
die Klappe 113 durch den Förderarm in die strichpunktierte Stellung gebracht und drückt
an den Steg 110, wenn sich noch keine Letternzeile vor demselben befindet. Ist jedoch schon
eine Letternzeile da, so drückt sie gegen diese Zeile und schiebt sie dadurch so weit abwärts,
bis oberhalb dieser Zeile Raum für eine neue Zeile entsteht.
Wie früher gesagt wurde, wird eine Letter nach der anderen unter die Klappe 87 (Fig. 9)
geschoben und vom Rahmen 89 gegen dieselbe gepreßt, wobei die darunter geschobenen
Lettern auf dem Grundblech 114 (Fig. 9)
ruhen, wie es in Fig. 11 im Schnitt gezeichnet ist. Auf beiden Seiten des Grundbleches sind
Platten 115 vorgesehen, die aber in Fig. 9 fortgelassen
sind. Durch diese Platten 115 sind zwei Stangen 116 und 117 geschoben, von
denen 117 auf beiden Seiten der Platten etwas vorsteht und von der an den Armen B1, B2, Bs
angebrachten Schiene 118 gestreift wird. Das Grundblech 114 wird in der gezeichneten Lage
von der Feder 119 gehalten. Sobald sich die Schiene 118 in der mit Pfeil bezeichneten Richtung
bewegt und an die Stange 117 mit ihrem keilförmigen Ende n8a streift, wird diese nach
unten bewegt und irt der zweiten strichpunktierten Lage festgehalten, wobei sie in dem
Lager 120 Auflage findet. Mit der Schiene 118 ist auch der unter ihr befindliche Stift 121
in derselben Richtung vorgegangen und hat, sobald die Schiene 118 die Stange 117 in das
Lager 120 gesenkt hatte, an dem Hebel 122, der auf der Stange 116 befestigt ist, angestoßen.
Der Hebel 122 wurde, wie wir gesehen haben, durch das Senken der Stange 117 durch
die Schiene 118 schon etwas nach unten gedreht, weil er mit den Seitenplatten 115 und
der Grundplatte 114 fest verbunden ist. Sobald an ihm auch der Stift 121 anstößt, wird
er nach links bewegt; dabei wird das Blech 114 um die Stange 117 bewegt, so daß die
Letternzeile A gegen die Zeilen im Setzschiff gelegt wird. Die Schiene 118 und die Stifte
121 und 112 sind an den Armen B so angeordnet,
daß sie noch vor der Ruhestellung dersel-, ben die Stange 117 und die Hebel freigeben,
so daß die Grundplatte 114, von der Feder 119
abwärts gezogen, in die gezeichnete Lage kommt und zur Aufnahme einer neuen Zeile
bereit ist. Damit beim Abstreifen der gegossenen Letter aus dem Gießformoberteil 69
(Fig. 10) die Letter nicht seitwärts fallen kann, ist unter der Gießform ein Seitenblech
123 (Fig. 10) angebracht, welches aber mit dem Grundblech 114 nicht fest verbunden ist,
damit sich das Grundblech mit der darauf befindlichen Letternzeile umlegen kann. Die beschriebene
Anordnung 'kann man an jeder Zeilengießmaschine, welche ihre Matrizen mittels eines Ablegers in ihre Behälter verteilt, anbringen.
Es ist jedoch nicht nötig, daß die Maschine Zeilen in Barren und in Lettern zu gleicher
Zeit gießt. Will man nur eine einfache Letterngießmaschine haben, so braucht man
nur die Zeilengießvorrichtung wegzulassen. Fig. 15 zeigt eine derartige Maschine.
Die gesetzte Matrizenzeile wandert hier von der Setzstelle I nach unten, und da hier weiter
keine andere Funktion verrichtet wird, kommt sie in der Stellung II oben an, wo die gesetzte
Matrizenzeile wieder abgelegt wird und zum Gießen von Einzelbuchstaben dient. Für diese
Anordnung sind an Stelle der drei Förderarme nur zwei, B1 und B2, vorgesehen. Die zwei
Arme B1 und B2 sind durch Haken H miteinander
verbunden, welche im geeigneten Augenblick ausgekuppelt \verden, so daß der in der
Stellung II sich befindliche Arm zugleich mit dem Arm in der Stellung I nach unten geht,
wenn er aber in der Stellung I ankommt, ausgekuppelt wird und stehen bleibt. Der mit
ihm zugleich abwärts gehende Arm, welcher in Stellung I war, wandert jedoch nach oben
bis in die Stellung II.
Claims (4)
1. Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Maschine eine Letterngießvorrichtung eingebaut ist, durch die die Matrizen während
des Ablegens einzeln abgegossen werden.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Antrieb der
Matrizenablegevorrichtung und der Letterngießvorrichtung Kupplungen eingeschaltet
sind, deren die Kupplung und die Entkupplung veranlassenden Glieder derart zwangläufig miteinander verbunden
sind, daß abwechselnd nach dem Stillsetzen der Antriebsvorrichtung für die eine Vorrichtung
das Anlassen der Antriebsvorrichtung für die andere Vorrichtung erfolgt.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf zwei ständig umlaufenden
Wellen (34, 35) je eine durch eine bewegliche Nase (39, 43) auszurückende Kupplung vorgesehen ist und die
Nasen (39,43) durch eine Stange (49) derart gegenläufig miteinander verbunden
sind, daß nach jeder Umdrehung der Forderschnecken (20,21) ihre Antriebsvorrichtung
stillgesetzt und die Antriebsvorrichtung für die Letterngießvorrichtung angelassen wird, worauf nach beendetem
Letternguß die Föderschnecken (20,21) 1^o
— I I
wieder bewegt werden und die Gießvorrichtung in die Ruhestellung gebracht wird.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Ablegesohienen
(22) nach der Gießstelle gleitenden Matrizen einen in ihre Bahn ragenden Hebel (97) verstellen, der mittels eines
ZAvischenhebels (95) die die Nasen (39, 43) der Kupplungen verbindende Stange
(49) mit der Nase (39) der Gießvorrichtung kuppelt.
5· Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Zwischenhebel
(95) eine Nase (98) vorgesehen ist, die bei der durch die erste Matrize der Zeile
erfolgenden Verstellung des Zwischenhebels (95) unter eine, der Zeilenlänge entsprechend
lange Schiene (99) gelangt, die während des Zusammenfügens der Lettern zur Zeile verschoben wird und am
Schluß der Zeile die Nase (98) wieder freigibt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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