DE2230870A1 - Verfahren zur Erzeugung von Tomatenmark hoher Konzentration im Wege von Kolloidverwandlungen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Tomatenmark hoher Konzentration im Wege von KolloidverwandlungenInfo
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Description
"Verfaar en zur Urzeugung von Tomatenmark hoher
Konzentration iia Wege von KolloidverWandlungen"
Beschreibung des Verfahrens
während der Tomatenmarkzubereitung werden die Tomaten einesteils wegen j£ntforming der Schalen- und
Kernteile, anderenteils damit sie für die;/ weiteren
Arbeitsgänge eine günstigere, flüssige Porin aufnehmen, durchpassiert» Die passierten Tomaten bilden ein solches
komplexes Gut, welches gelöste Molekülen, Kolloid-Dispers- und Difformstoffe sowie auch grobe Fasern
enthält. Die Kolloid-Teilchen, bzw, die einzelnen Fasersorten unterliegen bestimmten Aenderungen auf
Wärmewirkung, ihre Viskosität ändert sioh, die Spiralfasern desorganisieren sich, usw. Das ist damit zu erklären,
dass sich ein wesentlicher Unterschied zwischen den !eigenschaften der kalt und warm passierten Tomatensäfte
zeigt. Der Wärmebehandlung, bzw, der auf Wirkung der Wärmebehandlung zustande kommende Kolloid- und
Faserumwandlung ist auch zuzuschreiben, dass die passierten Tomaten nach verhältnismassig geringer
/ b-8fächer / HLndickung zu einer schwerflüssigen,
dicken, pastösen Konsistenz werden,
'//orden passierte, besonders kalb passierte Tomaten
eine lungere Zeit hinduroh. stehen gelassen, kann am
Üefassboden eine gelbe Flüssige! tsaussoheidung wahr-
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genommen werden. Das ist das Serum, das sich von dem
sich oben befindlichen sulzigon /gelatinösen/ Teil, - wahrscheinlich auf Wirkung von Synurese - ausscheidet.
Die sich oben befindlichen kolloiden und Fasern sind noch von starker hydrophyler Eigenschaft, demzufolge
bodarf das Auspressen odor gur Zentrifugieren dioaor,
eines bedeutenden Energieaufwandes.
Die Ausscheidung dos üerura3 lösten, die bisherigen
Patente und industriollen Verfahren mit mechanischen Einwirkungen, in erster Keihe mit Zentrifugen und
Separatoren. Diese Ausscheidungsmethode i3t ziemlich energiebedürftig»
Die Serumeindickung hat mehrere Vorteile. Als
wichtigster sei erwähnt, dasa hier die ^uellung der
Kolloiden wegbleibt, wie fas Newtoner Flüssigkeit, nach verhältnismäsaig starker Eindämpfung seine flüssige
Substanz bewahrt, demzufolge orübrigb sich das Einsetzen von Mischvorrichtungen hohen Energiebedarfes
und des Vakuumkoohkessola /Kugelkocher/ von schlechbem
Wirkungsgrad.
Den Grund unseres Verfahrens bildet jene Erkennung, das3 die Kolloiden der Tomaten, ähnlich dem
Groastoil der nabiv biologischen Kolloiden, von negativen Eigenschaften sind und daher mit polivalenten
positiven Ionon koaguliert, bzw. um Ihre hydrophylen
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Eigenschaften gebracht werden können. Dabei müssen zwei grundlegende Tatsachen berücksichtigt werden! vom
Standpunkt der Koagulation der Kolloiden die Hoffmeister Reihe, vom Standpunkt der Lebensmittelindustrie aber
der Umstand, dass giftige lone nicnt in die Lebensmittel
gelangen. Von den mehrwertigen Kationen kommt — unter
Berücksichtigung obiger Standpunkte - in erster lieihe
Kalzium in Frage* Die Koagulationswirkung von Kalzium
ist bei der Milch- und Blutgerinnung wohlbekannt.
Die Kalziuia-Ione haften an der Fläche der Tomaten-Kolloiden
negativen Charakters an, indem sie die gleichwertigen Ione von dort verdrängen, - z.B. die H+- und
K+ - Ione - und bringen mit ihren chemischen Werten eine Verbindung unter den Kolloid-Teilchen zustande,
wodurch diese koaguliert werden. Zufolge Adsorption von Kalzium verlieren die Kolloiden nach aussen ihre
eloktriscne Ladung und demzufolge auch ihre hydrophyle
Eigenschaft. Bei Anwendung von Kalziumchlorid kann durch
Aenderung von pH des Tomatensaftes, auch dio Sauerwirkung
der auf Wirkung der Kalzium-Ione verdrängten
V/asser stoff-I one beobachtet werden.
Beim Tomatensaft kommt die Koagulationswirkung der Kai aium-Ione auch in äueaerst geringer Konzentration
zur Geltung. Von Sorte, heifezustand und Jahrgang am
Tomaten abhängig, ändert sich selbstverständlich der
...<.: .., . 209853/0889
m 4 -
Kalzium-Ion-Bedarf der Koagulation, Es müssen ebenfalls
abweichende Mengen von Ca^-Ionen dem kalt, bzw. warm
passierten Tomatensaft zugeführt werden. Im !falle kalt
passierten Tomatensaftes erzielen schon ein^^o Ca*1*-
Ion© entsprechende Kolloidverwandlung,
Zufolge Koagulation zeigt die Synäreae eine ausgesprochene
Beschleunigung und am Boden des Gefässes scheidet sich Serum bedeutender Menge aus, Ein bedeutender
Teil des Serums kann dekantiert und eingedickt werden. Die rotfarbige Kolloid-Fraktion ist in sehr
geringem Masse wasserbindend. Sie kann mit verhältnismässig
geringer Energie auf mechanischem Wege / mit Filterpresse, Zentrifuge, Nutsch9 Schneckenpresse,
Paketpresse, usw. / auf 2o-3o % Wassergehalt gebracht
werden. Die verwandelte und mechanisch entwässerte Kolloid-Fraktion beträgt 2-3 % der passierten Tomatensaftmenge.
Die mittels mechanischer Entwässerung gewonnene Serum-Fraktion kann mit der vorhin erwähnten
Serum-Fraktion vermengt und zusammen den Eindickern zugeführt werden. Wird das Serum abgestellt, kann eine ·
Schleierbildung erfolgen, sich ein© Kolloid-Ausscheidung zeigen, diee stört aber die Eindickung praktisch nicht,
well diese Kolloiden von verhältnismässig kleiner Menge
sind und auch in ihrer Eigenschaft von der der abge-1 sonderten und abgefilterten Kolloiden abweichen.
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Die Gewinnung des Konzentrates aus der Serum-Fraktion
ist - zufolge Wegbleiben der Störwirkung der Kolloiden - einfach und kann im .Vakuumkochkessel jedweden
Typs wirtschaftlich durchgeführt und die Serum-Fraktion
in solchem Masse konzentriert werden, dass der Trockensubstanzgehalt des Endproduktes /naoh Vermengen
mit den Kolloiden/ mehr als 60 % betragen kann« Das eingedickte Serum ist von charakteristischem Tomatengerueh,
eine sirupartige Masse, die, im Palle
entsprechender Konzentrierung, bei Zimmertemperatur, - ohne zu verderben - lang© Zeit hindurch gelagert
werden kann. Das Serumkonzentrat i3t in kaltem Zustand dickflüssig, erwärmt verringert sich seine Viskosität,
Das aus der Serum-Fraktion gewonnene Konzentrat muss nun mit den abgefilterten Kolloiden vermengt
werden. Dieser.Arbeitsgang kann auch in einer einfachen ivlischvorrichtung durchgeführt werden« Ausser dem mechanischen
Zusammenmischen ist auch die Anwendung von Chemikalien sehr wichtig, um die Kolloiden in ihren
ursprünglichen Zustand rückzuwandeln. Die anwendbar©
Chemikalie muss so sein, dass ihr Anion eine grosser©
Affinität zu den Ga^-lonen zeige als das Kolloid,
ihr Kabion soll von einer Wertigkeit sein und zum Schluss selbst die Verbindung, bzw, ihre während der
Reaktionen zustande kommenden Verwandlungsprodukte oollen niciht giftig sein. Dieser Anforderung können
wir mit Anwendung verschiedener Phosphate, Ziträte,
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weiters anderer organischen und unorganischen Verbindungen
Folge leisten.
Die Menge der Chemikalien ist von mehreren Faktoren bestimmt, von welchen die wichtigsten folgende sindj
die Menge des angewandten Ga, die biologischen Eigenschaften der Tomaten sowie jener bedeutende Gesichtspunkt,
was für eine "Korpulenz" dom Endprodukt verliehen werden soll. Die Menge der zur üückgewinnung nötigen
Chemikalien beträgt einige %o des passierten Tomatensaftes«
Daa vermengte und rückgewandelte Tomatenmark kann,
- wie schon erwähnt - den 60 %-igen Trockensubstanzgehalt erreichen, dieser kann auch mehr betragen, demzufolge kann es bei Zimmertemperatur lang© Zeit hindurch
gehalten werden, weil es über solche osmotische Verhältnisse verfügt, die den Schaden durch Mikroben ausschliessen«
Dieser Umstand ermöglicht, statt der herkömmlichen ifotall- und Glaaverpaokungsmaterialien, die Anwendung
neuzeitiger Verpackungsstoffe von grösserer Wirtschaftlichkeit.
Das mit unserer Methode zubereitete Tomatenmark hat im allgemeinen oine lebhufto^rote Farbe, als das
auf herkömmliche V/eise verfertigte Tomatenpüree, iat
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von gefälliger •Korpulenz" 9 der Geruch erinnert an
frische Tomaten und davon können mit entsprechendem Kochen Speisen ähnlichen Geschmacks und Charakters
wie von dem auf herkömmliche Weise hergestellten Tomatenpüree zubereitet werden.
Für unser Verfahren sind folgende Prozesse
charakteristisch;
lt/ Passieren
lt/ Passieren
Die gewaschenen und sortierten Tomaten gelangen in die herkömmlichen Tomatenpassi er maschinen. Es ist
vorteilhafter t das Passieren kalt durchzuführen» Um
eine grössere Saftmenge zu gewinnen, kann der nach dem kalten Passieren zurückgebliebene Teil noch einmal warm passiert werden. Der so gewonnene Saft kann
mit der kalt gepressten Saft-JTraktion vermengt werden,
was die Kondensierung nicht beeinflusst, 2„/ Sedimentation
eine Der Tomatensaft-Fraktion wir dSedimentierstoffmenge
von einigen %o in Form.einer Lösung beigemischt /z.B.
1 %o CaOl2 in Io %-iger Lösung /, dies wird durchgemischt
und dann stehen gelassen« 3·/ Trennung der Kolloiden
Auf Wirkung der Synärese. scheidet sich von dem sedimentierten
Gut das Serum aus / von den Umständen abhängig mher oder weniger /, das durch den Hahn abge-
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lassen oder abgeliebert werden kann. Von dem rotfarbigeia
Sediment kann mittels entsprechender Vorrichtung / Filter, Nutsch, Zentrifuge, Separator / das Serum
gewonnen werden und dasselbe wird mit der früher gewonnenen Serum-Fraktion vermengt.
4-./ iiiindickung der Serum-Fraktion Die Serum-Fraktion wird im Vakuumgefäss auf die gewünschte
Konzentration eingedickt. Zum Eindicken eignen sich Kohr» und auch Filmeindicker, /Das Serum
kann auch einer Sprühtrocknung unterworfen werden, auch die Trocknung der Kolloid-Fraktion kann auf dies©
Weise gelöst werden. In diesem Falle ist das Produkt Tomatenpulver«/
£·/ Reversibilität
£·/ Reversibilität
Die entsprechend konzentrierte Serum-Fraktion wird mit Kolloid-Fraktion proportionaler Menge sowie mit
Zugabe von Chemikalien entsprechender Meng© /z.B. mit 1/2 %o Phosphorsäure, oder 1 %o Na JPO4/ homogenisiert,
6#/ Verpackung
Zur Verpackung des auf obige Weise zubereiteten Tomatenpürees grosser Konzentration, können auch verschiedene
« billigere als die herkömmlichen paokmaterialien
- Folien in Betracht kommen.
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Claims (1)
- P atent-AnsprücheVerfahren zur Gewinnung von. Tomatenmark hoher Konzentration damit charakterisiert, dass während der Erzeugung eine reversible Verwandlung der Tomaten-Kolloide erfolgt und im Fertigprodukt findet, auf die Chemikäienwirkung, die Reversibilität derselben statt«, 2,/ Die Ausführungsart des unter Punkt 1./ angeführten Verfahrens damit charakterisiert, dass die Kolloiden der gepressten Tomaten mit polivalenten Metall-Ionen, zweckmässig mit Oa-Verbindungen koaguliert, vom zur Eindickung gelangenden Serum, abgeschieden werden, 5./ Die Ausführungsmethode des unter Punkt 1./ angeführten Verfahrens damit charakterisiert, dass die gemäss Punkt 2t/ abgesonderten Kolloiden mit der eingedickten Serum-Fraktion wieder vermengt werden und die Hydrophyleigenschaft der Kolloiden mit Chemikalien, zweckmassig mit Phosphorsäure oder mit ihren Salzen in einer oder mehreren Etappen reversierbar ist.A-,/ Die Ausführungen» tliode des unter Punkt $,/ angeführten Verfahrens damit charakterisiert, daas anstatt Phosphorsäure, in den Lebensmitteln auch anuonston vorkonnaündo organische Säuren, bzw. ihre üulüü verwendet wer dsm.OFtiQlNAl- Io -5./ Das gemäss Punkte 1-Λ hergestellt© produkt damit charakterisiert, dass der Trockensiibstanzgehalt desselben mehr als $o % beträgte6,/ Das geraäss Punkt 5./ erzeugte Produkt damit charakterisiert, dass es ohne V/ärmesterilisierung und Konservierungsstoffe gelagert werden kann.·. J / ü i\ 19
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