DE2230254B2 - Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Supraleiters und Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Supraleiters und Anwendung des VerfahrensInfo
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Description
35
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Supraleiters gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Anwendung dieses Verfahrens.
In jüngster Zeit werden Supraleiter auf der Basis V3Ga hergestellt. Die Hauptvorteile dieses Materials
bestehen in der hohen kritischen Temperatur von ca. 15° K, in der hohen kritischen Feldstärke von über
159000 A/cm (200000 Oe), in der hohen kritischen Stromdichte von über 105 A/cm2 bei 15 T (150 KG)
und in der relativ einfachen Herstellbarkeit und den relativ niedrigen Fabrikationskosten gegenüber dem
Nb3Sn mit sonst ähnlich guten Eigenschaften, trotz 1
der hohen Materialkosten von Vanadium und GaI-lium. Das V,Ga dürfte hauptsächlich im Feldbereich
bis 70 T (100 bis 200 KG), aber auch unterhalb T (100 KG) Anwendung finden, wenn es gelingt,
die Gesamtstromdichte gegenüber NbTi-Lcitern zu übertreffen oder die Wechselfeldverluste des NbTi zu
unterbieten. In diese beiden Richtungen zielt die vorliegende Erfindung.
Die bisher bekannten Herstellungsverfahren lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
a) Vanadium wird mit einer Galliumschicht be- b0
deckt, z. B. durch Eintauchen des Vanadiums in flüssiges Gallium bei höherer Temperatur oder
durch Bedampfen. Anschließend wird der Leiter mit Kupfer zur Stabilisierung umhüllt und zu einem Draht verformt. Am Enddurchmesser wird
dann eine Wärmebehandlung bei ca. 700° C ausgeführt, wobei die supraleitende Verbindung
V,Ga an der Oberfläche des Vanadiums gebildet
wird (CH-PS 404 748).
b) Das Vanadium in Form eines Bandes oder Stabes wird mit einer Kupfer-Gallium-Legierung, welche z. B. 20% Gallium enthält, umhüllt und gemeinsam auf einen dünner Durchmesser verformt. An diesem Enddurchmesser wird dann
wie oben die Wärmebehandlung um 700° C angewendet, bei der das Gallium selektiv in das Vanadium diffundiert und die V3G*i-Verbindung
bildet (DE-OS 2105828).
Das zweite Verfahren hat gegenüber dem ersten den Vorteil, dal) beim Ziehprozeß keine flüssige Phase
auftritt, und daß die Bildung der Verbindung etwa 1 Omal schneller abläuft. Auch beim zweiten Verfahren
kann der Leiter mit Kupfer zur Stabilisierung umgeben
werden.
Bei einem aus der DE-OS 1690534 bekannten Verfahren wird beispielsweise ein Vanadiumblech zusammen mit einem Blech aus der CuGa-Legierung
zu einem bandförmigen Leiter zusammengewalzt, worauf dann die beschriebene Wärmebehandlung und
Bildung der V3Gii-Schicht erfolgt. Der Nachteil dieses
Verfahrens liegt !hauptsächlich darin, daß transversale wechselnde magnetische Felder hohe Magnetisierungsverluste bewirken, da sich die Induktionsschleifen in der Schichtebene ausbilden. Es ist für solche
Anwendungen von Vorteil, die Vanadiumstäbe mit rohrförmigen Hülsen aus der CuGa-Legierung zu umgeben und zu einem Draht zu verformen. Die Stäbe
und Hülsen können auch in einen Kupferblock, welcher mit entsprechenden Bohrungen versehen ist, eingesetzt werden, welcher dann verformt und geglüht
wird, so daß stabilisierte Leiter entstehen, in ähnlicher Weise, wie bei den Leitern auf der Basis der NbTi-Legierungen. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß das
Gallium selektiv nicht nur in das Vanadium diffundiert, sondern auch in das Kupfer und damit die gute
elektrische Leitfähigkeit reinen Kupfers bei tiefen Temperaturen beeinträchtigt.
Alle geschilderten bekannten Verfahren haben gemeinsam den Nachteil, daß entweder die V3Ga-Schichten relativ dick ausgebildet werden müssen, um
eine genügend hohe Gesamtstromdichte im Leiter zu erzeugen, es sei denn, man zieht die Leiter äußerst
dünn herunter, was ziemlich aufwendig ist. Durch die DE-OS 1615722 ist schließlich ein Verfahren zur
Herstellung eine» stabilisierten Supraleiters mit einer Vielzahl von dünnen Fasern aus supraleitendem Material bekannt, bei dem die supraleitenden Fasern
durch Ineinanderdiffundieren von mindestens einem ersten Material in ein zweites Material von zwei aneinanderliegenden Schichten entstehen. Bei diesem
bekannten Verfahren werden ebenfalls Stäbe oder Bolzen in elektrisch hochleitfähiges Material eingebettet, das Ganze mechanisch verformt, derart, daß
zwischen den aneinanderliegenden Schichten sowie der Außenseite der verformten Stäbe oder Bolzen und
dem elektrisch hochleitf ähige η Materia! offensichtlich
eine metallurgische Verbindung entsteht; danach wird eine Wärmebehandlung durchgeführt.
Ausgehend vom diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Anifgabe zugrunde, ein einfaches und preisgünstiges Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten Supraleiters anzugeben, bei dem sich der nach
diesem Verfahren hergestellte Supraleiter durch eine hohe Gesamtstroindichte und äußerst geringe Wirbel-*
Stromverluste abzeichnet.
angegebene Erfindung gelöst.
Für die Gegenstände der Ansprüche 2 bis 26 wird nur Schutz im Zusammenhang mit Anspruch 1 begehrt.
Zur Herstellung von sehr dünnen V3Ga-Fasern ist
es unter anderem vorteilhaft, wenn man als zwei aneinanderliegende Schichten eine aus Vanadium und
eine aus Kupfer-Gallium, und als elektrisch hochleitfähiges Material Kupfer verwendet, wobei es zweckmäßig
ist, wenn die aus Kupfer-Gallium bestehende Schicht mindestens 10 Gew.-% Gallium enthält.
Eine optimale Umwandlung der zweiten Schicht in supraleitende Fasern in den gewünschten Bereichen
kann erreicht werden, wenn man die Dicke der das zweite Material enthaltenden Schicht mindestens 1,5- ! -;
bis 4mal, vorzugsweise 2,5mal so groß wie die Dicke der das erste Material enthaltenden Schicht wählt.
Zur Erzielung einer gleichmäßigeren Verformbarkeit der verschiedenen Schichten ist es zweckmäßig,
wenn man zur Bildung der Bolzen oder Stäbe drei Schichten aufeinanderbringt, wobei deren Materialien
derart ausgewählt sind, daß die supraleitenden Fasern in der mittleren Schicht gebildet werden.
Um die gewünschten Supraleiterfasern zu erhalten, wird die als Diffusionsbarriere wirkende Substanz in
Form mehrerer voneinander distanzierter Streifen auf die das zweite Material enthaltende Schicht aufgebracht
und mittels einer Wärmebehandlung eindiffundiert.
Bei der Herstellung eines Supraleiters, bei dem zur J(1
Bildung der Stäbe oder Bolzen ein erstes Material von beiden Seiten in eine das zweite Material enthaltende
Schicht eindiffundieren gelassen wird, ist es zweckmäßig, wenn man die diffusionshemmende Substanz auf
beiden Seiten der aus dem zweiten Material bestehen- )5
den Schicht an genau einander gegenüberliegenden Stellen aufbringt, da sonst bei der mechanischen Verformung
eine unerwünschte gegenseitige Verschiebung der auf beiden Seiten der aus dem zweiten Material
bestehenden Schichten sich befindenden Streifen auftreten könnte. In der Praxis hat es sich bewährt,
die diffusionshemmende Substanz durch Aufdampfen, Aufstäuben, Aufspritzen, Aufwalzen oder Einbrennen
auf die aus dem zweiten Material bestehende Schicht aufzubringen.
Es ist zweckmäßig, wenn man zur Verhinderung des Ineinanderdiffundierens der die supraleitenden
Verbindungen bildenden Materialien als diffusionshemmende Substanz ein Material z. B. Molybdän oder
Tantal, wählt, mit dem das erste Material erheblich -)0
schlechter reagiert als mit dem zweiten Material.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn man zur Verminderung oder Zerstörung der supraleitenden Eigenschaften
bei Betriebstemperatur des Supraleiters als diffusionshemmende Substanz ein Material, z. B. Zinn
oder Aluminium, wählt, welches mit dem Material der zweiten Schicht annähernd gleich stark reagiert wie
das Material der ersten Schicht.
Ein gleichmäßiges Eindiffundieren der Substanz kann erreicht werden, wenn man die Substanz als Belag
von gleichmäßiger Dicke auf die das zweite Material enthaltende Schicht aufbringt, an den gewünschten
Stellen mittels einem Elektronenstrahl eindiffundieren läßt, und den Rest der nicht eindiffundierten
Substanz, zum Beispiel mittels Säure, entfernt.
Eine besonders kompakte Ausführungsform des Supraleiters ergibt sich, wenn man zur Bildung der
Stäbe oder Bolzen die aufeinanderliegenden Schichten gemeinsam zu einem Rund- oder Rechteckstab
nach Art einer Rolle wickelt.
Für verschiedene Herstellungsverfahren ist eine Vorgehensweise, welche darin besteht, die aneinanderliegenden
Schichten zusammen in Streifen zu schneiden, diese zu einem einen rechteckförmigen
Querschnitt aufweisenden Stab oder Bolzen zusammenzulegen und mit einem das zweite Material enthaltenden
Band zu umhüllen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines stabilisierten Supraleiters mit einer Vielzahl von dünnen supraleitenden Fasern aus V3Ga.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste beispielsweise
Ausfühningssform des Ausgangsmaterials zur Herstellung der Supraleiterfilamente,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite beispielsweise Ausführungsform des Ausgangsmaterials zur
Herstellung der Supraleiterfilamente,
Fig. 3 bis 6 Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen
von die Supraleiterfilamente bildenden Stäbe oder Bolzen,
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine beispielsweise Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Preßbolzens, und
Fig. 8 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Preßbolzens.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise unter Verwendung der intermetallischen
Verbindung V3Ga als supraleitendes Material näher beschrieben, wobei es selbstverständlich ist, daß
auch andere derartige Verbindungen verwendet werden können.
Zur Herstellung eines stabilisierten Supraleiters mit einer Vielzahl von sehr dünnen Filamenten aus V3Ga
als supraleitendes Material geht man gemäß Fig. 1 so vor, daß man die supraleitenden Filamente 1 durch
Ineinanderdiffundieren von Gallium aus einer ersten
CuGa-Schicht 2 in das Vanadium der zweiten an der ersten Schicht 2 anliegenden Vanadium-Schicht 3 bildet.
Dazu ordnet man zwischen den beiden Schichten 2 und 3 in Richtung der zu bildenden Supraleiterfilamente
1 in Streifenform eine Fremdsubstanz 4 wie zum Beispiel Zinn oder Aluminium an, die durch Eindiffundieren
in den unter ihr sich befindenden Bereich 5 der aus Vanadium bestehenden Schicht 3 die
bei der am Endleiter vorzunehmenden Wärmebehandlung entstehenden supraleitenden Eigenschaften
der V3Ga-Verbindung stark vermindert.
Die Fremdsubstanz 4 wird auf beiden Seiten der aus Vanadium bestehenden mittleren Schicht 3 an genau
einander gegenüberliegenden Stellen aufgebracht, so daß die Verunreinigung der mittleren
Schicht 3 durch die Fremdsubstanz im gewünschten Bereich 5 über die gesamte Schichtdicke erfolgt.
Nach dem Aufbringen der Fremdsubstanz 4 auf die aus Vanadium bestehende Schicht 3 die beispielsweise
eine Dicke von 0,2 mm aufweist, werden die beiden äußeren, aus CuGa bestehenden und an der mittleren,
aus Vanadium bestehenden Schicht 3 anliegenden Schichten 2, die beispielsweise eine Dicke von je
0,25 mm aufweisen, zusammen mit der mittleren Schicht 3 wie aus Fig. 3 ersichtlich, um einen dünnen
Kern 6 aus CuGa zn einem Stab 7 von beispielsweise
10 mm Durchmesser gewickelt, der durch ein dünnes
Kupferband vor dem Aufspulen bewahrt wird. Die aus Vanadium bestehende Schicht oder Folie 3 ist dabei
so lang bemessen, daß der gewickelte Stab 7 auf seiner ganzen Oberfläche vollständig von der Vanadiumfolie
bedeckt wird, damit später eine Yeri"irci:iigung
des zur Stabilisierung verwendeten Kupfers vermieden werden kann. Die Dicken der Vanadium- und
Kupfer-Gallium-Schichten 3 bzw. 2 sind so gewählt, daß die Vanadiumschicht 3 in den gewünschten Bereichen
von beiden Seiten her vollständig zu V1Ga umgewandelt wird.
Die derart hergestellten Stäbe 7 werden, wie aus Fig. 7 ersichtlich, in einen mit beispielsweise 90 Bohrungen
versehenen Kupferzylinder 8 eingesetzt, der Zylinder 8 verschlossen und bei einer Temperatur von
ungefähr 500" C schnell verpreßt, wobei noch keine merkliche Diffusion des Galliums in das Vanadium
erfolgen kann.
Anschließend wird die derart erhaltene Preßstange auf das Endmaß von beispielsweise 0,6 mm Durchmesser
gezogen, wodurch das Vanadiumblech 3 auf eine Dicke von ungefähr 0,7 μπι verringert und der
Durchmesser des gewickelten Stabes 7 auf ungefähr 30 μίτι reduziert wird, und alle Materialien untereinander
metallisch innig verbunden sind.
Nun wird das derart erhaltene Erzeugnis zur Erzielung der supraleitenden Filamente 1 während ungefähr
10 Stunden einer Wärmebehandlung mit einer Temperatur von ungefähr 550° C ausgesetzt, um ein
Hineindiffundieren des Galliums in die Vanadiumschicht 3 ^u bewirken.
Je nach Art der Fremdsubstanz 4 bewirkt man das Eindringen derselben in die Bereiche 5 der mittleren
Schicht 3 gleichzeitig mit der Bildung der supraleitenden Verbindung V3Ga oder durch eine zusätzliche
Wärmebehandlung vor der durch die Schlußwärmebehandlung erfolgenden Bildung der supraleitenden
Verbindung V3Ga.
Es ist möglich, daß man bei der Herstellung der Stäbe 7 die Fremdsubstanz als Belag von gleichmäßiger
Dicke auf die mittlere, aus Vanadium bestehende Schicht 3 aufbringt, an den gewünschten Stellen mittels
eines Elektronenstrahls in die Schicht 3 eindiffundieren läßt, und den Rest der nicht eindiffundierten
Fremdsubstanz zum Beispiel mittels Säure entfernt.
Es ist auch möglich, daß man die Fremdsubstanz als Belag von gleichmäßiger Dicke auf die mittlere
Vanadium-Schicht 3 aufbringt und an den gewünschten Stellen zum Beispiel mittels Funkenerosion oder
Elektrolyse entfernt.
Durch das Eindiffundieren der Fremdsubstanz 4 in die zwischen den einzelnen supraleitenden Filamenten
In5vorhandenen Bereiche 5 (F* g. 1) wird das Maderial in den letzteren so dochohmig, daß das Übertreten von Wirbelströmen von einem Filament 1 in das
benachbarte erheblich erschwert wird. Die Bereiche 5 müssen jedoch nicht hochohmiger als das Material der
äußeren CuGa-Schichten 2 sein, da sonst ein eventueller Übertritt einfach über die äußeren Schichten 2
erfolgen würde.
Wenn man zum Beispiel Zinn oder Aluminium als Fremdsubstanz verwendet, dann entstehen nach einer
Wärmebehandlung durch diese Substanzen verunreinigte Bereiche 5, die bei der Betriebstemperatur des
Supraleiters von etwa 4,2° K nicht supraleitend sind.
einer Vielzahl von sehr dünnen Filamenten 1 aus V1Ga als supraleitendes Material kann man ähnlich
wie beim vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel vorgehen, jedoch mit dem Unterschied, daß
man wie aus Fig. 2 ersichtlich zwischen den aus CuGa bestehenden äußeren Schichten 2 und der mittleren
aus Vanadium bestehenden Schicht 3 eine als Diffusionssperre wirkende Fremdsubstanz wie zum Beispiel
Molybdän oder Tantal anordnet, die verhindert, daß das Gallium aus den CuGa-Schichten 2 in die zwischen
den Fremdsubstanzstreifen 4 gebildeten Bereiche 5 gelangen kann. Somit kann in den Bereichen
5 der aus Vanadium bestehenden mittleren Schicht 3 keine supraleitende Verbindung entstehen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Fremdsubstanz auf der an die aus Vanadium bestehenden
Schicht 3 angrenzenden Seite der aus CuGa bestehenden Schichten 2 aufzubringen, wobei es jedoch bei einem
wie in den Fig. 1 und 2 dargestellten Supraleiter der aus drei Schichten besteht, äußerst schwierig sein
dürfte, daß sich die Fremdsubstanz nach der mechanischen Verformung zur innigen Verbindung der aneinanderliegenden
Schichten noch auf beiden Seiten der mittleren an genau einander gegenüberliegenden
Stellen befindet.
Es ist sehr oft zweckmäßig, wenn man die Breite a und den gegenseitigen Abstand b der zwischen den
zu bildenden supraleitenden Filamenten 1 entstehenden nicht supraleitenden Bereichen 5 in der gleichen
Größenordnung wie die Dicke d der mittleren Schicht 3 wählt.
Wie aus den Fig. 4 bis 6 ersichtlich, können die Stäbe 7 auch anders aufgebaut werden, wobei jedoch
immer darauf zu achten ist, daß deren Außenseite vollständig durch die das erste Material aufnehmende
Schicht, das heißt im vorliegenden Fall durch die Vanadiumschicht, gebildet wird, so daß nach dem Einsetzenin
die stabilisierende Kupfermatrix, bei der Bildung der supraleitenden Filamente 1, die Kupfermatrix
nicht durch das Gallium der Kupfer-Gallium-Schicht 2 verunreinigt wird.
Verwendet man rechteckförmige Stäbe 7, dann können diese wie aus Fi g. 8 ersichtlich unter Verwendung
von kupfernen Zwischenteilen 10 in den Kupferzylinder 8 eingefüllt und wie weiter oben anhand
der Fig. 7 bereits beschrieben, weiterverarbeitet werden.
Gemäß Fig. 3 ausgebildete Stäbe können wie in Fig. 7 gestrichelt eingezeichnet, auch je in ein Kupferrohr
mit rundem Innenquerschnitt eingesetzt und in den großen Kupferzylinder 8 in regelmäßiger Wabenform
eingefüllt werden. Die weitere Behandlung ist wie bereits weiter oben beschrieben.
Um zu vermeiden, daß während des Verpressens oder sonstigen Verformens der mit den aufgewickelten oder gebündelten Stäben 7 gefüllten Kupferzylindern 8 einzelne Schichten bzw. Windungen sich verschieben, dann lokal zu verschiedener Zeit verschwei
ßen und dabei zerreißen, kann es auch vorteilhaft sein, daß man die Stäbe 7 vorverformt, bis alle Hohlräume
innerhalb derselben beseitigt sind. Es ist auch ein Verpressen in zwei Stufen denkbar, und zwar mit einer
ersten Stufe mit geringer Verformung, aber starkem hydrostatischem Druck auf den Bolzen zum Auspressen der Hohlräume und einer zweiten Stufe zur Querschnittsreduktion und Verschweißung der Trennflächen. Ein möglichst dichtes Wickeln der Stäbe 7 und
enges Einpacken in den Zylindern 8 ist in jedem Fall
10
|| erwünscht. Längen zu unterteilen und erneut in öffnungen eines
J Selbstverständlich ist es auch möglich, die gewik- Kupferbolzens einzusetzen und diesen dann auf die
■■ji kelten oder aufgeschichteten Stäbe 7 in einen Kupfer- bereits weiter oben beschriebene Weise zu dem End-
wj bolzen einzusetzen, diesen dann mechanisch auf ge- produkt zu verabeiten. Derart kann man sehr dünne
- :| ringeren Durchmesser zu verformen, in bestimmte -, Filamente herstellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (26)
1. Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten
Supraleiters mit einer Vielzahl von dünnen Fasern aus supraleitendem Material, bei dem die supraleitenden
Fasern durch Ineinanderdiffundieren von mindestens einem ersten Material in ein zweites
Material von zwei aneinanderliegenden Schichten entstehen, daraus Stäbe oder Bolzen gebildet
und diese in ein elektrisch hochleitf ähiges Material eingebettet werden, anschließend das Ganze
mechanisch verfonnt wird, derart, daß zwischen den aneinanderliegenden Schichten sowie der Außenseite
der verformten Stäbe oder Bolzen und dem elektrisch hochleitfähigen Material eine metallurgische
Verbindung entsteht, und danach das derart verformte Erzeugnis einer Wärmebehandlung
ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den die supraleitenden Fasern
(1) bildenden Schichten (2, 3) mehrere Streifen (4) einer Substanz angeordnet sind, die bei der
abschließenden Wärmebehandlung ein Ineinanderdiffundieren der die supraleitende Verbindung
bildenden Materialien an vorbestimmten Stellen verhindert oder dort die supraleitenden Eigenschaften
einer solchen Verbindung vermindert oder zerstört.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als zwei aneinanderlie- jo
gende Schichten (2, 3) eine aus Vanadium und eine aus Kupfer-Gallium, und als elektrisch hochleitfähiges
Material Kupfer verwendet.
3. Verfahren nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Kupfer-Gallium bestehende
Schicht (2) mindestens 10 Gew.-% Gallium enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dicke der das zweite
Material enthaltenden Schicht (3) mindestens 1,5- 4„
bis 4mal, vorzugsweise 2,5mal so groß wie die Dicke der das erste Material enthaltenden Schicht
(2) wählt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Bildung der Bolzen
oder Stäbe drei Schichten (2, 3, 2) aufeinander bringt, wobei deren Materialien derart ausgewählt
sind, daß die supraleitenden Fasern (1) in der mittleren Schicht (3) gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aus Vanadium bestehende
mittlere Schicht (3) und aus CuGa bestehende äußere Schichten (2) verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Diffusionsbarriere wirkende
Substanz in Form mehrerer voneinander distanzierter Streifen (4) auf die das zweite Material
enthaltende Schicht (3) aufbringt und mittels einer Wärmebehandlung eindiffundieren läßt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- b0
kennzeichnet, daß man die Substanz (4) auf die aus dem zweiten Material bestehende Schicht (3)
aufbringt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substanz (4) auf beiden b5
Seiten der aus dem zweiten Material bestehenden Schicht (3) an genau einander gegenüberliegenden
Stellen aufbringt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Substanz (4) durch Aufdampfen, Aufstäuben, Aufspritzen, Aufwalzen ode Einbrennen auf die
aus dem zweiten Material bestehende Schlicht (3) aufbringt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Substanz (4) auf der an die aus dem zweiten Material bestehende Schicht (3) angrenzenden Seite der
aus dem ersten Material bestehenden Schicht (2) aufbringt
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man vor
der durch eine Schlußwärmebehandlung erfolgenden Bildung der supraleitenden Verbindung durch
eine Wärmebehandlung das Eindringen der Substanz (4) in die gewünschte Schicht bewirkt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man das Eindringen
der Substanz (4) in die gewünschte Schicht gleichzeitig mit der Bildung der supraleitenden
Verbindung bewirkt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Verhinderung
des Ineinanderdiffundierens der die supraleitenden Verbindungen bildenden Materialien als
Substanz (4) ein Material, z. B. Molybdän oder Tantal, wählt, mit dem das erste Material erheblich
schlechter reagiert als mit dem zweiten Material.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Verminderung
oder Zerstörung der supraleitenden Eigenschaften bei Betriebstemperatur des Supraleiters
als Substanz (4) ein Material, z. B. Zinn oder Aluminium wählt, welches mit dem Material der zweiten
Schicht (3) annähernd gleich stark reagiert wie das Material der ersten Schicht (2).
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substanz (4) als Belag
von gleichmäßiger Dicke auf die das zweite Material enthaltende Schicht (3) aufbringt, an den gewünschten
Stellen mittels eines Elektronenstrahls eindiffundieren läßt, und den Rest der nicht eindiffundierten
Substanz (4), zum Beispiel mittels Säure, entfernt.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substanz (4) als Belag
von gleichmäßiger Dicke auf die das zweite Material enthaltende Schicht (3) aufbringt und an den
gewünschten Stellen zum Beispiel mittels Funkenerosion oder Elektrolyse entfernt.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zur
Bildung der Stäbe oder Bolzen die aufeinanderliegenden Schichten (2, 3) gemeinsam zu einem
Rund- oder Rechteckstab nach Art einer Rolle wickelt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß man die aneinanderliegenden
Schichten (2, 3) um einen aus dem Material der einen Schicht bestehenden Kern (6) wickelt.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
aneinanderliegenden Schichten (2,3) zu einem einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden
Stab oder Bolzen (7) faltet.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
aneinanderliegenden Schichten (2, 3) zusammen in Streifen schneidet, die letzteren zu einem einen
rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden Stab oder Bolzen (7) zusammenlegt und mit einem das
zweite Material enthaltenden Band umhüllt.
22. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
in das elektrisch hochleitfähige Material eingebetteten Stäbe oder Bolzen bei einer Temperatur von
0 bis 600° C, insbesondere bei einer Temperatur von 300 bis 550° C, auf den gewünschten Querschnitt verfonnt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verformung zur Ver-
meldung der Entstehung von sprödem Supraleitermaterial bei Raumtemperatur durch hydrostatisches Pressen ausführt
24. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, duß man das
verformte Erzeugnis zur Bildung der Supraleiterfasern (1) während mindestens drei Stunden einer
Temperatur von 400 bis 600° C, vorzugsweise 550° C aussetzt.
25. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
elektrisch hochleitfähiges Material (8,10) Kupfer
und/oder Aluminium verwendet.
26. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung eines stabilisierten Su-
praleiters mit einer Vielzahl von dünnen supraleitenden Fasern (1) aus V3Ga.
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