DE2222941B2 - Verfahren zum Vorbehandeln von Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz-Substraten vor einer stromlosen Metallabscheidung - Google Patents
Verfahren zum Vorbehandeln von Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz-Substraten vor einer stromlosen MetallabscheidungInfo
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Description
/C\
worin bedeuten:
Z O oder — CH2 —, Y einen Substituenten an
einem Kernkohlenstoff atom in dem heterocyclischen Ring und η eine ganze Zahl von 0 bis 2,
wenn Z = O, oder eine ganze Zahl von 0 bis 3, wenn Z = — CH2 —.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als heterocyclische Verbindung eine
Mischung aus einem Lacton und Propylencarbonat verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als heterocyclische Verbindung eine
Mischung aus y-Butyrolacton und Propylencarbonat verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Propylencarbonat und y-Butyrolacton
in einem Volumenverhältnis zwischen 5 :1 und 1:1
verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Propylencarbonat und y-Butyrolacton
in einem Volumenverhältnis von 2:1 verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung verwendet wird, deren
Temperatur zwischen 32,2° C und dem Erweichungspunkt des Harzes liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung verwendet wird, deren
Temperatur zwischen 32,2 und 54° C liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lösung mit einer Konzentration an der heterocyclischen Verbindung zwischen
5 und 30 Volumprozent verwendet wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz-Substraten
(nachfolgend abgekürzt mit ABS-Harzsubstraten) vor einer stromlosen Metallabscheidung, bei
dem die Substrate nach der Vorbehandlung mit einer oxydierenden Säure geätzt und unter Verwendung
eines Edelmetallkatalysatorsystems mit einem Metallüberzug versehen werden.
In den letzten Jahren hat sich eine starke Nachfrage nach einer stromlosen Metallabscheidung (Metallplattierung)
auf nichtleitenden Substraten, insbesondere Kunststoffsubstraten, entwickelt. Das bei diesem
Verfahren erhaltene Endprodukt vereinigt in sich die vorteilhaften Eigenschaften des Kunststoff Substrats
und des Metalls und weist die technischen und ästhetischen Vorzüge jeder dieser beiden Komponenten auf.
Zum Beispiel können das geringe Gewicht, die leichte Verformbarkeit und die Hochschlagfestigkeit der aus
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harzen (ABS-Harzen) hergestellten Gegenstände ästhetisch und mechanisch
verbessert werden durch Aufbringen eines Metallüberzugs.
Obgleich die meisten ABS-Harze, wie die meisten Kunststoffe, elektrisch nichtleitend sind, kann durch
eine Metallplattierung, bekannt als stromlose Metallabscheidung, eine Bindung zwischen Metall und Kunststoffoberfläche
erzielt werden. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die zu plattierenden Oberfläche
durch Ätzen mit einer stark oxydierenden Säure vorbehandelt, die Oberfläche durch Kontakt mit einem
Edelmetall entweder in Lösung oder in kolloidaler Form katalysiert (wobei Palladium ein Beispiel für ein
geeignetes Edelmetall ist), dann die katalysierte Oberfläche in eine autokatalytische Lösung eingetaucht
wird, in der durch chemische Abscheidung ein Überzug aus einem elektrisch leitenden Metall, z. B. aus
Kupfer oder Nickel, auf das Substrat aufgebracht wird, wobei die Konzentration der heterocyclischen
wird. Der durch stromlose Abscheidung erzeugte Verbindung in Wasser geringer gehalten wird als die-
Metallüberzug kann bis zu der gewünschten Dicke jenige, die diese Lösung zu einem Lösungsmittel
verstärkt werden, oder er kann mit einem elektroly- für das Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz machen
tischen Metallüberzug versehen werden. Die Haftung 5 würde.
zwischen einer Metallplatte und dem ABS-Harz- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es
substrat hängt jedoch von der Festigkeit der Harz- möglich, die Haftung zwischen einem ABS-Harz-Metall-Bindung
ab. Diese Haftung hat sich bisher als substrat und einem anschließend durch stromlose Abziemlich
schlecht erwiesen, und sie liegt nach dem scheidung aufgebrachten Metallüberzug wesentlich zu
Standard-90°-Abschältest nur innerhalb des Bereiches io verbessern. Außerdem eignet sich die erfindungsgemäß
von 0,9 bis 2,15 kg/cm. vorgeschlagene Vorbehandlung sowohl für die »plattier-Es
wurde bereits vorgeschlagen, die Haftung zwi- baren« als auch für die »nichtplattierbaren« Qualitäten
sehen einem ABS-Harzsubstrat und dem durch strom- von ABS-Harzen, und man erhält nach der erfindungslose
Abscheidung aufgebrachten Metallüberzug durch gemäßen Vorbehandlung Metallüberzüge, die in
vorheriges Ätzen, der Oberfläche des ABS-Harz- 15 ästhetischer Hinsicht den bisher erzielbaren Metallsubstrats
mit einem »ABS-Lösungsmittel« vor dem überzügen eindeutig überlegen sind.
Ätzen mit einer stark oxydierenden Säure zu ver- Bei der praktischen Durchführung des erfindungsbessern. Dabei handelt es sich bei dem ABS-Lösungs- gemäßen Verfahrens wird das ABS-Harzsubstrat mit mittel um eine solche flüssige Lösung, die innerhalb einer Vorätzlösung behandelt, die mindestens eine von 24 Stunden eine trübe Dispersion oder Mischung 20 fünfgliedrige heterocyclische Verbindung mit einer bildet, wenn 200 ml der Flüssigkeit zu 10 g ABS-Harz nuklearen Carbonylgruppe und mindestens einem zugegeben werden, die auf die teilweise Auflösung des heterocyclischen Sauerstoffatom enthält. Nach dem ABS-Harzes zurückzuführen ist. Obwohl durch diese Vorätzen mit der erfindungsgemäß verwendeten Lö-Vorätzlösung die Haftfestigkeit zwischen dem ABS- sung wird mit einem stark oxydierenden Mittel, vor-Harzsubstrat und dem Metallüberzug verbessert 25 zugsweise einer Chromsäure-Konditionierlösung mit werden kann, ist sie nur für sogenannte »plattierbare einem Gehalt an hexavalentem Chrom, oxydiert, das Qualitäten« des ABS-Harzes geeignet und ergibt nicht so vorbehandelte ABS-Harzsubstrat wird katalysiert, die gewünschte ästhetische Wirkung. um es für die stromlose Abscheidung aus einer Metall-Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren plattierungslösung katalytisch zu machen, und anzum Vorbehandeln eines Acrylnitril/Butadien/Styrol- 30 schließend wird das gewünschte Metall stromlos auf Harz-Substrats vor der stromlosen Metallabscheidung der Oberfläche des Substrats abgeschieden,
anzugeben, bei dem die vorstehend geschilderten Nach- Bei den erfindungsgemäß behandelten ABS-Harzen teile nicht auftreten, bei dem insbesondere eine bessere handelt es sich im allgemeinen um Gegenstände, die Haftung zwischen der Oberfläche des ABS-Harz- aus plattierbaren und nichtplattierbaren Sorten bzw. Substrats und dem Metallüberzug bei gleichzeitiger 35 Qualitäten von Harzen geformt oder hergestellt sind, Erzielung einer hervorragenden äthetischen Wirkung die durch Mischpolymerisation oder Mischen von erhalten wird. Acrylnitril, Butadien und Styrol erhalten wurden.
Ätzen mit einer stark oxydierenden Säure zu ver- Bei der praktischen Durchführung des erfindungsbessern. Dabei handelt es sich bei dem ABS-Lösungs- gemäßen Verfahrens wird das ABS-Harzsubstrat mit mittel um eine solche flüssige Lösung, die innerhalb einer Vorätzlösung behandelt, die mindestens eine von 24 Stunden eine trübe Dispersion oder Mischung 20 fünfgliedrige heterocyclische Verbindung mit einer bildet, wenn 200 ml der Flüssigkeit zu 10 g ABS-Harz nuklearen Carbonylgruppe und mindestens einem zugegeben werden, die auf die teilweise Auflösung des heterocyclischen Sauerstoffatom enthält. Nach dem ABS-Harzes zurückzuführen ist. Obwohl durch diese Vorätzen mit der erfindungsgemäß verwendeten Lö-Vorätzlösung die Haftfestigkeit zwischen dem ABS- sung wird mit einem stark oxydierenden Mittel, vor-Harzsubstrat und dem Metallüberzug verbessert 25 zugsweise einer Chromsäure-Konditionierlösung mit werden kann, ist sie nur für sogenannte »plattierbare einem Gehalt an hexavalentem Chrom, oxydiert, das Qualitäten« des ABS-Harzes geeignet und ergibt nicht so vorbehandelte ABS-Harzsubstrat wird katalysiert, die gewünschte ästhetische Wirkung. um es für die stromlose Abscheidung aus einer Metall-Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren plattierungslösung katalytisch zu machen, und anzum Vorbehandeln eines Acrylnitril/Butadien/Styrol- 30 schließend wird das gewünschte Metall stromlos auf Harz-Substrats vor der stromlosen Metallabscheidung der Oberfläche des Substrats abgeschieden,
anzugeben, bei dem die vorstehend geschilderten Nach- Bei den erfindungsgemäß behandelten ABS-Harzen teile nicht auftreten, bei dem insbesondere eine bessere handelt es sich im allgemeinen um Gegenstände, die Haftung zwischen der Oberfläche des ABS-Harz- aus plattierbaren und nichtplattierbaren Sorten bzw. Substrats und dem Metallüberzug bei gleichzeitiger 35 Qualitäten von Harzen geformt oder hergestellt sind, Erzielung einer hervorragenden äthetischen Wirkung die durch Mischpolymerisation oder Mischen von erhalten wird. Acrylnitril, Butadien und Styrol erhalten wurden.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Ver- Die zum Präparieren des ABS-Harzes zur Metallfahren
zur Vorbehandlung von Acrylnitril/Butadien/ plattierung erfindungsgemäß verwendete Vorätzlösung
Styrol-Harz-Substraten vor einer stromlosen Metall- 40 besteht aus einer wäßrigen Lösung mindestens einer
abscheidung der eingangs geschilderten Art, das da- fünfgliedrigen heterocyclischen Verbindung, die eine
durch gekennzeichnet ist, daß ein Substrat in eine Kerncarbonylgruppe und mindestens ein heterocycwäßrige
Lösung mindestens einer fünfgliedrigen, eine lisches Sauerstoffatom enthält. Bevorzugt verwendete
Kerncarbonylgruppe und ein Ringsauerstoffatom ent- heterocyclische Verbindungen sind z.B.-solche der
haltenden heterocyclischen Verbindung eingetaucht 45 folgenden allgemeinen Formel:
Il
/c\
ο ζ
ο ζ
worin bedeuten: ganze Zahl zwischen 0 und 2, wenn Z = Sauerstoff,
Z Sauerstoff oder — CH2 —, Y einen oder mehrere 65 und zwischen 0 und 3, wenn Z = - CH2 —.
Substituenten an den Kernkohlenstoffatomen, die den Der durch Y repräsentierte jeweilige Substituent
Substituenten an den Kernkohlenstoffatomen, die den Der durch Y repräsentierte jeweilige Substituent
heterocyclischen Ring bilden einschließlich des Kern- ist nicht kritisch und kann eine polare Gruppe, wie
kohlenstoff atoms, wenn Z = -CH2-, und η eine z.B. —NO2, -SO3OH, -Cl, -Br, — J, — F,
5 6
— COOH und — NH2 oder ein niederer aliphatischer Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Rest mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, z. B. Alkyl, Erfindung wird als Vorätzlösung eine wäßrige Lösung
substituiertes Alkyl mit einer der obengenannten einer Mischung von Heterocyclen der folgenden allge-
polaren Gruppen oder Alkoxy, sein. meinen Formeln verwendet:
und
worin Y und η die oben angegebenen Bedeutungen und vorzugsweise etwa 2 zu etwa 1 beträgt. Um die
besitzen. Ätzung noch zu fördern, können den erfindungsge-
Beispiele für geeignete Materialien der oben ange- mäßen Vorätzlösungen mit Vorteil oberflächenaktive
gebenen Formeln sind 2-Acetylbutyrolacton, a-Amino- 25 Mittel, wie z. B. nichtionische Benetzungsmittel, zugey-butyrolacton,
a-Angelikasäurelacton, L-Ascorbin- geben werden. Die Vorätzlösung kann auch andere
säure, «-Bromtetronsäure, a-Brom-y-valerolacton, Stoffe in kleinerer Menge enthalten, die als Lösungsy-Butyrolacton,
«-Butyrolacton-y-carbonsäure, dl-Iso- mittel für das ABS-Harz wirken können. Wenn sie
citronensäurelacton, γ - Octansäurelacton, γ- Valero- jedoch vorhanden sind, dürfen sie keine Gelierung
lacton, γ - Heptansäurelacton, Chlormethyläthylen- 30 oder keinen physikalischen Angriff an der Oberfläche
carbonat, Äthylencarbonat, Propylencarbonat und hervorrufen, der, wie sich gezeigt hat, für das Aus-Glycerincarbonat.
sehen des fertigen (oberflächenbehandelten) Gegen-
Die obenerwähnten erfindungsgemäß verwendeten Standes schädlich ist. Da die Wirkung der Vorätz-Heterocyclen
brauchen nicht in hoher Konzentration lösung nur darin besteht, die Oberfläche des ABS-zur
Behandlung des ABS-Harzes verwendet zu werden, 35 Harzsubstrats zu mattieren, kann das Substrat geda
dann der Angriff an der Oberfläche des ABS-Harzes fahrlos über einen langen Zeitraum hinweg in die Vorzu
stark wäre. Deshalb werden sie in einer wäßrigen ätzlösung eingetaucht werden. Aus praktischen Grün-Lösung
verwendet, in der die Lösungskonzentration den liegt jedoch die Verweilzeit innerhalb des Bereiches
so gering ist, daß die Lösung der heterocyclischen Ver- von etwa x/2 bis etwa 3 Minuten, und vorzugsweise
bindung kein Lösungsmittel für das ABS-Harz ist. 40 beträgt sie etwa 1 Minute. Die Lösungstemperatur ist
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß nicht kritisch. Jedoch beschleunigen erhöhte Tempeein
einfacher Test zur Bestimmung, ob die wäßrige raturen das Verfahren, und Temperaturen von etwa
Lösung der heterocyclischen Verbindung ein Lösungs- 32,2° C bis zum Erweichungspunkt des ABS-Harzes,
mittel für das ABS-Harz ist, der obenerwähnte Test vorzugsweise von 32,2 bis 54° C und insbesondere von
ist, bei dem 10g ABS-Harz 24 Stunden lang in 200 ml 45 37,8 bis 43°C, werden mit Vorteil verwendet,
einer Testlösung belassen werden. Wenn sich innerhalb Nach der Behandlung der Oberfläche des ABS-
der 24 Stunden eine trübe Dispersion oder Mischung Harzes mit der erfindungsgemäßen Vorätzlösung kann
bildet, muß die wäßrige Lösung als ein Lösungsmittel dann der Gegenstand einfach abgespült und direkt in
für das ABS-Harz angesehen werden, und sie liegt eine stark oxydierende Säurelösung übergeführt werdann
außerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfin- 50 den, in welcher der Butadienanteil des ABS-Harzes
dung. Um sie zu einem Nicht-Lösungsmittel für das angegriffen wird, und dann kann er in eine übliche
ABS-Harz gemäß der Definition der Erfindung zu Katalyse- und stromlose Plattierungslösung eingeführt
machen, kann die Lösung mit Wasser verdünnt werden. Vorzugsweise muß jedoch darauf geachtet
werden. Als allgemeine Faustregel gilt, daß erfindungs- werden, daß eine ausreichende Vorreinigung des ABS
gemäß verwendbare Lösungen 5 bis 35 Volumprozent, 55 sichergestellt ist, um eine optimale Bindefestigkeit zu
vorzugsweise 5 bis 30 Volumprozent, der in Wasser gewährleisten. Im allgemeinen wird der zu plattierende
gelösten heterocyclischen Verbindung enthalten. Der ■ Teil gegebenenfalls in einem Reiniger gewaschen, um
Endtest ist jedoch, wie oben beschrieben, der, daß die Fett oder Öl, das sich auf der Oberfläche des Teils bemaximale
Konzentration der heterocyclischen Lösung finden kann, zu entfernen. Die Verweilzeit ist kurz, im
geringer ist als diejenige, die zu einer trüben Dispersion 60 allgemeinen ist eine Zeit von etwa 1 bis 3 Minuten
führt, wenn 10 g des ABS-Harzes 24 Stunden lang in ausreichend. Diese Stufe kann jedoch weggelassen
200 ml Lösung stehengelassen werden. werden, wenn der ABS-Harzgegenstand fettfrei ist.
Eine erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Lösung Nach dem Reinigen und dem obengenannten Vorbesteht
aus einer Mischung von y-Butyrolacton und ätzen wird der Gegenstand in ein stark oxydierendes
Propylencarbonat in wäßriger Lösung, in der das Ge- 65 Säureätzbad übergeführt. Obwohl jede der bekannten
samtvolumen des Heteroeyclus zwischen 5 und 30% oxydierenden Säurelösungen für den Butadienanteil
variiert und das Verhältnis von Propylencarbonat zu des ABS-Harzes verwendet werden kann, wird vory-Butyrolacton
zwischen 5,0:1 und 1,0:1,0 variiert zugsweise eine starke Chromsäureätzlösung verwendet.
Die verwendete Chromsäureätzlösung enthält vor- trolytisch plattiert werden, um dem Gegenstand das
zugsweise etwa 3,86 bis etwa 4,76 kg Chromsäure gewünschte Finish zu verleihen. Bei dieser Arbeitspro 3,79 1 Lösung, was oberhalb der normalen Löslich- Weise hängt die Festigkeit zwischen der Metallschicht
keit der Chromsäure in Wasser liegt. Eine höhere und dem ABS-Substrat zum Teil von der Metall-Löslichkeit
wird erzielt durch die Anwesenheit von 5 Metall-Bindefestigkeit ab. Es wurde festgestellt, daß
trivalentem Chrom, das durch Reduktion des hexa- das Altern des stromlos plattierten ABS-Gegenstandes
valenten Chroms während der Oxydation der ABS- für Zeiträume bis zu 24 Stunden oder mehr einen
Harzoberfläche gebildet wird. Eine Initiallösung (An- günstigen Einfluß auf die Metall-Kunststoff-Bindefangslösung) mit hohem Chromsäuregehalt kann festigkeit hat. Es wurde außerdem jedoch festgestellt,
zweckmäßig dadurch erhalten werden, daß man einer io daß dieser durch die Tendenz der stromlosen Metall-Chromsäurelösung
Oxalsäure zugibt zur Bildung von oberfläche, sich zu oxydieren, und der adsorbierten
trivalenten Chromionen und anschließend der erhal- Feststoffe, an die Oberfläche zu wandern und zu
tenen Lösung Chromtrioxyd zusetzt zur Bildung einer trocknen, zum Teil wieder aufgehoben wird. Diese
oxydierenden Säure mit dem gewünschten Gehalt an Erscheinungen wirken sich nachteilig auf das Aushexavalentem
Chrom. Die Ätzung mit der stark oxy- 15 sehen und die Metall-Metall-Bindefestigkeit aus. Es
dierenden Säure wird im allgemeinen bei einer Tempe- wurde deshalb gefunden, daß beim Eintauchen des
ratur von etwa 43° C bis zur Deformationstemperatur stromlos plattierten ABS-Gegenstandes in eine wäßrige
des ABS-Harzes, vorzugsweise von 43 bis 710C, ins- Lösung, die ein anionisches oder nicht anionisches
besondere von 60 bis 66° C, durchgeführt. Die Ver- oberflächenaktives Mittel in einer Menge von 0,5 bis
weilzeit liegt im allgemeinen innerhalb des Bereiches ao 2,0 Volumprozent enthält, ein dünner Film eines
von etwa 5 bis etwa 10 Minuten, je nach Art des be- Schutzüberzuges auf der Oberfläche des Gegenstandes
handelten ABS-Harzes. Nach dem Ätzeirmit der stark während der Alterung (Lagerung) gebildet wird. Im
oxydierenden Säure wird das ABS-Harz dann in eine allgemeinen ist jedes beliebige wasserlösliche anionische
Sprühwaschvorrichtung übergeführt, in der irgend-0 oder nichtionische oberflächenaktive Mittel geeignet,
welche zurückgebliebene Säure unter Druck von der 25 und es können z. B. Äthylenoxydkondensate, die min-Oberfläche
des Gegenstandes heruntergewaschen wird. destens etwa 8 Äthylenoxydgruppen enthalten, mit
Nach dem Sprühentfernen kann ein einmaliges oder Phosphat, Sulfat und SuIfonat modifizierte Äthylenmehrmaliges Abspülen in Wasser und dann eine End- oxyde, Dimethyloctandiol, oxyäthylierte Natriumsalzreinigung
mit einer milden alkalischen Neutralisations- Aminopolyglykol-Kondensate, modifizierte lineare Al-.
lösung durchgeführt werden, die im allgemeinen bei 30 koholäthoxylate, Alkylphenoläthoxysulfate, Natriumeiner
Verweilzeit von etwa 3 bis etwa 5 Minuten bei heptadecylsulfate u. dgl. sowie Mischungen davon
einer Temperatur von etwa 43 bis etwa 54° C gehalten verwendet werden.
wird. Nach dem Endreinigen kann der Gegenstand Im allgemeinen folgt auf den Kontakt mit der
irgendeinem der bekannten und üblichen stromlosen wäßrigen Lösung des oberflächenaktiven Mittels ein
Plattierungsverfahren, vorzugsweise unter Verwendung 35 etwa 4- bis 5minutiges Eintauchen in Leitungswasser
von Kupfer oder Nickel, unterworfen werden. Zweck- und ein Abspülen mit entionisiertem Wasser, wodurch
mäßig kann der konditionierte ABS-Gegenstahd in ein dünner Film des oberflächenaktiven Mittels geeine Zinn^Q-chlorid/Chlorwasserstoffsäure-Lösung bildet wird, der die Korrosion und das Austrocknen
eingetaucht werden, um die Kunststoff oberfläche durch der adsorbierten Salze verhindert. ·
Adsorption der Zifm(II)-ionen zu sensibilisieren. Daran 40 Nach dem Altern während des gewünschten Zeitschließt
sich im allgemeinen ein Eintauchen in eine raums, gewöhnlich 15 Minuten oder mehr bei Versaure
Lösung eines Edelmetallsalzes, z. B. Palladium- Wendung von warmer Druckluft oder bis zu 4 Stunden
chlorid, an, um defl ABS-Gegenstand durch Reduktion oder mehr bei Raumtemperatur, wird der Schutzder
Edelmetalliorien zum Metall zu aktivieren! Der Überzug durch Kontakt mit einem alkalischen Reiniger
Edelmetallfilm auf dem ABS-Gegeristand wirkt dann 45 und kurzes Abspülen in Schwefelsäure entfernt. Wenn
als Katalysator in dem stromlosen Metallbad, in der Überzug entfernt worden ist, kann der stromlos
welches der aktivierte ABS-Gegenstand eingeführt plattierte Gegenstand elektrolytisch plattiert werden,
wird. Alternativ kann der ABS-Gegenstand durch Obwohl viele dieser Stuf en auch weggelassen werden
Eintauchen in eine saure wäßrige Lösung, d.h. dem können und der konditionierte Gegenstand aus der
Produkt der Mischung von Palladiumchlorid mit einem 50 Vorätzlösung nach dem warmen Abspülen direkt in die
molaren Überschuß an Zirin(II)-chlorid, die einen oxydierende Säure und danach direkt in die stromlose
pH-Wert von weniger als etwa 1,0 hat, konditioniert Plattierungsstufe übergeführt werden kann, wurde
werden. festgestellt, daß durch große Sorgfalt und gründliches Es können die verschiedensten stromlosen Kupfer- Reinigen des Gegenstandes nach jeder Stufe eine
und Nickelformulierungen verwendet werden. Zum 55 kumulativ günstige Wirkung auf die Bindefestigkeit
Beispiel bestehen typische stromlose Kupferformu- ausgeübt wird. Bei Verwendung gemäß der vorliegenlierungen
aus einem löslichen Kupfer(II)-salz, wie den Erfindung führt die Vorätzlösung nur zu einer
z.B. Kupfersulfat, einem Komplexbildner für das Mattierung des ABS-Harzsubstrats, und die so be-Kupfer(II)-ion,
wie z. B. Rochelle-Salzen, einem Al- handelten ABS-Gegenstähde haben ein gleichmäßiges
kalihydroxyd für die pH-Werteinstellung, einem 60 Aussehen. Der aufgebrachte Metallüberzug ist gleich-Carbonatrest
als Puffer und einem Reduktionsmittel mäßig, und die Bindefestigkeit eines stromlosen
für das Kupfer(II)-ion, wie z. B. Formaldehyd. Der Kupfer- oder Nickelüberzugs auf der Oberfläche ist
Mechanismus, nach dem Gegenstände mit einer hoch und unabhängig von dem angewendeten stromkatalysierten Oberfläche plattiert werden, ist in der losen Äblagerungsverfahren. Darüber hinaus wird eine
Literatur beschrieben (vergleiche z. B; die USA.-Pa- 65 hohe Bindefestigkeit, häufig von mehr als· 4;5 kg/cm
tentschrift 2 874 072). Nach der stromlosen Plattierung und vorzugsweise von mehr als 2,7 kg/cm erzielt^ ohne
kann der ABS-Gegenstand auf übliche Art und Weise daß die Harzintegrität nachteilig beeinflußt wird. Dies;
mit Kupfer, Nickel, Gold, Silber, Chrom u. dgl. elek- zeigen die Ergebnisse der Standard-Zerstörungsab-
schältests, bei denen festgestellt wurde, daß der Bruch hauptsächlich an der Harz-Metall-Grenzfläche auftritt
und daß mit dem Metall wenig oder kein Kunststoff von dem ABS-Substrat abgezogen wird.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken. Die
Abschälfestigkeiten wurden bestimmt durch Abziehen eines 2,54 cm breiten Metallstreifens von dem Kunststoff
in einem Winkel von 90° unter Verwendung eine? Dillon-Abzugstestvorrichtung. . :
il- .'
■
."■·.,' ■ . -■' ■ ■ ■ ■■ ■ ■;
B ei spiel 1
Eine ABS-Testplatte mit den Maßen 7,62 χ 7,62
X 1,27 cm wurde zum Plattieren verwendet. Es wurde die folgende Stufenfolge angewendet:
Zusammensetzung Temperatur in
Zeit in Minuten
Alkalische Reinigerlösung des oberflächenaktiven Mittels Abspülen
Vorätzen
Propylencarboiiat, 117 ml .'..
y-Butyrolactön, 63 ml
Oberflächenaktives Mittel, 10 ml Wasser, ad 11
Oberflächenaktives Mittel, 10 ml Wasser, ad 11
Abspülen :
Oxydierendes Ätzmittelx) .......... i
Chromtrioxyd, 1320 g . :> .
Oxalsäure, 200 g :J'; :
Wasserbad 11Λ /'
Zweimaliges Abspülen ..,
Neutralisieren ";
l,5gewichtsprozentige wäßrige Lösung von Diäthylentriamin
ν
Abspülen "Γ, -
Katalysieren mit Cuposit 6 F 2) ."t.....,
Abspülen ..!......
Beschleunigen mit dem Beschleuniger 960 3)
Abspülen
stromloses Plattieren mit Cuposit-Kupfer 990-7 4)
Abspülen
Elektroplattieren mit elektrolytischem Kupfer bei 20 A/0,093 m2 ., ,....
x) Das oxydierende Äthmittel wurde hergestellt, indem man
zuerst: ein Konzentrat von 480 g Chromtrioxyd und 400 g Oxalsäure pro Liter herstellte, dann wurden zu 250 ml
dieses Konzentrats 1100 g Chromtrioxyd und Wasser zum Auffüllen auf 1 Γ zugegeben; dann wurde 3 Stunden lang
auf etwa 82° C erhitzt, und der Gehalt an hexavalentem , Chrom wurde zu 4,45 kg pro 3,791 festgestellt.
2)Bei dem Katalysator 6 F handelte es sich um das beim Mischen von Palladiumchlorid mit Zinn(II)Tchlorid in
Chlorwasserstoffsäure erhaltenen Produkt,' in dem das
Zinn(II) in molarem Überschuß gegenüber dem Palladium
. ■ ^vorlag. .. :■■■ .■ ·;"■ ■ , . ■ . : y·.
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RT (Raumtemperatur)
RT (Raumtemperatur)
RT
66
66
RT
46
RT
RT
RT
49
RT
RT
RT
RT
3 1
1 10
2 1
10 1
90
3) Bei dem Beschleuniger 960 handelte es sich um eine verdünnte
Mineralsäurelösung.
4)Bei dem Cuposit-Kupfer 997 handelte es sich um eine
Mischung von Kupfersulfat, Formaldehyd, Natriumhydroxyd und einem Chelatbildungssystem, um die
Kupfer(II)-ionen in Lösung zu halten.
Der nach dem obigen Verfahren gebildete^ mit Kupfer plattierte ABS-Teil hatte ein glattes glänzendes
Oberflächenaussehen. Es wurde gefunden, daß die Kpnststoff-Metall-Bindung etwa 4,15 kg/cm Breite
betrug.
B ei spiel 2
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal die Vorätzlösung des Beispiels 1 durch
eine 12volumprozentige Propylencarbonatlösung ersetzt wurde. Auch hier wurde eine glatte glänzende
6o Kupferoberfläche erhalten, und die Bindefestigkeit
zwischen dem Kupfer und dem Kunststoff betrug 2,88 kg/cm Breite. ■'..■;
B ei spiel 3 . '
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt,1
wobei diesmal die Vorätzlösung des Beispiels 1 durch eine 17volumprozentige Lösung von y-Butyrolactori
ersetzt wurde. Es wurde eine glatte glänzende Kupfer-^
oberfläche erhalten, und die Kupfer-Kunststoff-Binde-:
festigkeit betrug 2,7 kg/cm Breite. .
Claims (3)
1. Verfahren zur Vorbehandlung von Acrylnitri/lButadien/Styrol-Harz-Substraten
vor einer stromlosen Metallabscheidung, die nach der Vorbehandlung mit einer oxydierenden Säure geätzt
und unter Verwendung eines Edelmetallkatalysatorsystems mit einem Metallüberzug versehen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Substrat in eine wäßrige Lösung mindestens
einer fünfgliedrigen, eine Kerncarbonylgruppe und ein Ringsauerstoffatom enthaltenden heterocyclischen
Verbindung eingetaucht wird, wobei die Konzentration der heterocyclischen Verbindung in
Wasser geringer gehalten wird als diejenige, die diese Lösung zu einem Lösungsmittel für das
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz machen würde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der heterocyclischen
Verbindung in der verwendeten Lösung geringer ist als diejenige, die zur Bildung einer
trüben Dispersion führen würde, wenn 10 g Acrylnitril/Butadien/Styrol-Harz
24 Stunden lang in 200 ml der Lösung stehengelassen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als heterocyclische Verbindung eine
Verbindung der allgemeinen Formel verwendet wird
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |