DE2221428B2 - Tonabnehmer-Nadel mit nichtmetallischem Schaft - Google Patents
Tonabnehmer-Nadel mit nichtmetallischem SchaftInfo
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Description
»5
Die Erfindung betrifft eine Tonabnehmernadel mit einer Spitze aus Diamant, die an einem nicht-metallischen
Schaft befestigt ist.
Bei den meisten heute verwendeten Tonabnehmernadeln ist zumindest die Spitze aus Diamant, denn dieser
Werkstoff oit'tet eine genügende Verschleißfestigkeit,
um über eine längere Zeitdauer eine befriedigende Tonabnahme und somit -Wiedergabe aus Mikrorillen-Schallplatten,
insbesondere Stei Oschallplatten, zu gewährleisten.
Bei bekannten Tonabnehmernadeln dieser Art besteht der Schaft aus Metall, z. B. aus Aluminium, Stahl
ode aus Molybdän, und die aus Diamant bestehende Spitze ist eingebördelt oder an den Schaft angelötet.
Eine Tonabnehmernadel dieser Art ist beispielsweise in der US-PS 2 960 759 beschrieben, wobei in diesem Falle
zwischen der Materialpaarung Diamant-Metall eine Hartlötverbindung vorgesehen ist.
Der wesentliche Nachteil dieser Tonabnehmernadeln mit einem Metallschaft ist das sich ergebende relativ
hohe spezifische Gewicht derartiger Nadeln, das im Falle von Stahl als Schaftmaterial etwa bei 7,9 g/cm3
und im Falle von Molybdän als Schaftmaterial etwa bei 11,0 g/cmJ liegt. Auch wenn die Abmessungen der Nadein
sehr klein sind, hat ihr Gewicht doch einen meßbaren Einfluß auf die Trägheit des jeweiligen Tonabnehmersystems,
die sich gerade bei der Abnahme von hohen Frequenzen im Bereich ab etwa 12 kHz bemerkbar
macht.
Ein weiterer störender Nachteil der Tonabnehmernadel
mit einem Schaft aus Metall ist deren Korrosionsanfälligkeit. Dieser Nachteil tritt besonders dann
in Erscheinung, wenn die abzuspielenden Schallplatten naß oder mit einem Antistatik-Belag versehen abgespielt
werden.
Es sind auch bereits Tonabnehmernadeln mit einer auf einen Aluminiumschaft aufgeklebten bzw. in einen
Aluminiumschaft eingeklebten Diamantspitze bekannt, die es ermöglichen, wesentlich niedrigere spezifische
Gewichte zu erreichen, z. B. spezifische Gewichte in der Größenordnung von 2,7 bis 3,5 g/cmJ.
Der wesentlichste Nachteil derartiger Nadeln begeht in der Unzuvcrlttssigkeit der Verbindung /wischen
Schaft und Spitze, die in der Regel keine ausreichende Dauerwechselfestigkeit aufweist, um auch nur
nöherungsweise die Lebensdauer der Diamantspit/e /u
erreichen.
Aus der DT-AS 1 180 156 sind auch bereits Tonabnehmernadeln
bekannt, die einstückig aus Diamant geschliffen sind. Derartige Tonabnehmernadeln weisen
zwar ein geringes spezifisches Gewicht von 3,4 g/cm*
auf und lassen das Problem der Verbindung von Spitze und Schaft nicht entstehen, aber sie sind auf Grund des
benötigten Rohmaterials und der notwendigen Verar beitung außerordentlich teuer.
Aus der US-PS 3 271 036 ist eine Tonabnehmernadel bekannt, bei der e;n eine langgestreckte Form aufw ei
sender Diamantsplitter in einem Schaft aus Glas gehalten ist. und zwar dadurch, daß der verwendete D,.i
mantsplitter bei der Herstellung der Tonabnehmern^ de! mit Glas umgössen und anschließend die Diamant·
spitze freigeschliffen wird.
Da zwischen Diamant und geschmolzenem Glas k. 1 ne Benetzung erfolgt, muß im Hinblick auf die an/ .
strebende Wechselfestigkeit eine formschliissige Verbindung zwischen Diamant und Glas geschaffen wer
den. die nur möglich ist. wenn ein relativ großer D;,· mantsplitter verwendet wird, und andererseits muß der
Glasquerschniu im Bereich des in das Glasmaterial cm
gebetteten Diamanten groß gewählt werden. Die FoIy davon ist, daß trotz des geringen spezifischen Gewichtes
von Glas keine wesentlich leichteren Tonabnehmer nadeln als im Falle der Verwendung von Metallschiif
ten erhalten werden können. Damit sind aber auch bei dieser bekannten Tonabnehmernadeln-Konstruktion
wieder die gleichen Nachteile vorhanden, die vorstehend bereits im Zusammenhang mit den Metallschäften
erläutert wurden.
Aufgabe der Erfindung ist es. Tonabnehmernadel
der eingangs angegebenen Art besonders leicht auszubilden, und zwar im Vergleich zu bekannten Nadeln
ohne Erhöhung der Rohmatei IaI- oder Herstellkosten.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß als Schaftmaterial Siliciumcarbid, Borcarbid.
Korund oder Quarz verwendet und der Diamant mit dem jeweiligen Schaftmaterial durch Hartlöten verbunden,
ist.
Durch diese Maßnahme wird praktisch erreicht, daß die Tonabnehmernadeln die Vorteile der ganz aus Diamant
bestehenden Nadeln aufweisen und die Nachteile der Nadeln mit Metallschaft vermieden werden, ohne
indessen bezüglich Rohmaterial- oder Herstellungskosten eines größeren Aufwandes als die letzteren zu bedürfen.
Besonders vorteilhaft wird als Schaftmaterial ein monokristalliner
Korund, z. B. Rubin oder Saphir, vorzugsweise synthetischer farbloser Saphir gewählt. Dieses
Material weist eine große Härte und mechanische sowie chemische Widerstandsfähigkeit auf und eignet
sich ebenfalls bestens zum nachträglichen Fassen der Nadel in den Nadelträger.
Ebenso eignet sich als Schaftmaterial Quarz, insbesondere monokristalüner Quarz.
Es wurde insbesondere festgestellt, daß die Hartlötverbindung
zwischen Schaftmaterial und Diamantspitze selbst bei ebener Stoßfläche eine höhere mechanische
Festigkeit aufweist als die Schaftmatcrialien. Dies ist insofern überraschend, als bisher angenommen wurde,
daß dies bei Lötverbindungen zwischen zwei nichtmetallischen Bestandteilen, insbesondere zwischen
zwei Einkristallen, nicht möglich sei,
Die Erfindung wird nachfolgend im Mond eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben; in der Zeichnung zeigt
F i g. I in auseinandergezogener Darstellung die Bestandteile einer Tonabnehmer-Nadel vor deren Endbearbeitung,
F i g. 2 eine fertig bearbeitete Tonabnehmer-Nadel gemäß der Erfindung.
In F i g. 1 ist ein Rohling 1 eines zylindrischen Schaftes ersichtlich, der an seiner oberen Stirnseite eine kleine Vertiefung 2 aufweist. Mit 3 ist eine Schicht eines
Hartlotes bezeichnet und mit 4 ein rohes oder halbbearbeitetes Diamantkorn.
Das Auflöten des Dismantkornes 4 auf den rohen
Schaft 1 kann beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich nach dem in der USA.-Patentschrift 2 570 248 beschriebenen Verfahren ei folgen, so daß an dieser Stelle
nicht naher darauf einzugehen ist. Der rohe Schaft 1 besitzt in der Regel einen Durchmesser zwischen 0,6 ao
und 1,0 mm, und in rohem Zustand beiragt dessen Länge wie bei bekannten ganz aus Saphir besiehenden
Tonabnehmer-Nadeln zwischen 0,8 und 1.6 mm. Dabei ist jedoch zu betonen, daß die Wahl dieser Abmessungen
weitgehend davon abhängt, mit welchen maschi- as nellen Mitteln das Anschleifen der Spitze erfolgt.
Die fertig bearbeitete Spitze ist in F i g. 2 dargestellt.
Der rohe Schaft 1 der F i g. 1 ist an seinem das Diamantkorn
4 tragenden Ende etwa konisch zugespitzt worden und somit zum Nadelschaft Γ geworden. Die
Hartlötschicht ist ebenfalls bei 3' sichtbar, während das Diamantkorn 4 im wesentlichen zu einem Kegel 4' mit
einer verrundeten Spitze 5 und mit einer zumindest im Bereich der Spitze 5 hochglanzpolierten Mantelfläche
zugeschliffen wurde. Die Masse der fertigen, in F i g. 2 dargestellten Tonabnehmer-Nadel entsprechen den in
handelsüblichen Tonabnehmern verwendeten Nadeln. d. h. Durchmesser zwischen 0.2 und 0,5 mm. Länge 0,4
bis 1,3 mm. öffnungswinkel der Spitze 40 bis 60°, Krümmungsradius der Spitze 0,012 bis 0.Q25 mm (for
Langspielplatten).
Es versteht sich, daß an der beschriebenen Nadel auch eine sogenannte biradiale Spitze angeschliffen
werden kann, d. h. eine solche, deren Kegel lumindest
im Bereich der Spitzenverrundung eine elliptische Grundlinie aufweist, so daß die Spitzenverrundung in
zwei rechtwinklig aufeinander stehenden, axialen Schnittebenen je einen Minimalwert (z. B. 0,008 mm)
und einen Maximalwert (z. B. 0,023 mm) erreicht.
Es hat sich gezeigt, daß mit der beschriebenen Tonabnehmer-Nadel ohne größeren Kostenaufwand die
Nadelgewichte von etwa 0,5 mg (bei bekannten Nadeln mit einem Schaft aus Stahl oder Molybdän) bis auf etwa
0,15 mg gesenkt werden können, oder sogar auf 0,05 mg bei Durchmesser von 0,25 mm und Länge von 0,4
mm.
Solche Werte wurden bisher nur bei den unvergleichlich teureren, ganz aus Diamant bestehenden Nadeln oder bei solchen mit einem Schaft aus Aluminium
erreicht, die jedoch wegen der geringen Dauerwechselfestigkeit und der Schwierigk-Sien beim Fassen in den
Tonabnehmer nicht befriedigend sind.
Außerdem ist die beschriebene Tonabnehmer-Nadel ebenso unempfindlich gegen Korrosionen aller Art
(Luftfeuchtigkeit, Rauch, Handschweiß, Antistatik-Mittel} wie eine Rein-Diamantnadel, ist gegenüber dieser
aber um ein Mehrfaches billiger.
Außerdem bietet die Erfindung die Möglichkeit, sogenannte »Doppelspitzen« in qualitativ einwandfreier
Art äußerst preiswert herzustellen. Bei einer Doppelspitze sind beide Enden des Schaftes zugespitzt, wobei
das eine, mit einer Diamantspitze versehene, für das Abspielen von Langspielplatten eingerichtet, d. h. mit
einem Verrundungsradius von 0,012 bis 0,025 versehen ist, und das andere mit einer normalen, aus dem Schaftmaterial
bestehenden, auf etwa 0,085 mm verrundeten Spitze für das Abspielen von älteren Schellackplatten
bei einer Drehzahl von 78 U/min.
Claims (5)
1. Tonabnehmernadel mit einer Spitze aus Diamant, die an einem nicht-metallischen Schaft befe- δ
stigt Ut, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schaftmateriat Siliciumcarbid, Borcarbid, Korund oder Quarz verwendet und der Diamant (4, 4') mit
dem jeweiligen Schaftmaterial durch Hartlöten verbunden ist to
2. Tonabnehmernadel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (I, Γ) aus monokristallinem
Korund besteht
3. Tonabnehmer-Nadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß der Schaft (1, V) aus farblosem xj
synthetischem Saphir besteht
4. Tonabnehmernadel nach Anspruch L dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (i, V) aus monokrtstallinem
Quarz besteht
5. Tonabnehmernadel nach Anspruch 1, dadurch so
gekennzeichnet, daß der Schaft (I, I') aus monokristallinem
Siliciumcarbid besieht.
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