DE2221101B2 - Flaschenartiger Mischbehälter - Google Patents
Flaschenartiger MischbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen flaschenartigen Mischbehälter zur Aufbewahrung eines Lösungsmittels mit
einer von ihm umschlossenen, eine zu lösende Komponente getrennt vom Lösungsmittel enthaltenden Kapsei,
deren kolbenartige Stopfen zum Zwecke einer Vermischung innerhalb des Behälters mittels eines durch
den Behälterhals geführten Stößels entfernbar ist, durch den die fertige Lösung aus dem Behälter ausgießbar
ist.
Ein solcher Mischbehälter ist aus der US-PS 603 484 bekannt. Bei diesem bekannten Doppelbehälter,
der insbesondere zur Aufbewahrung und zum Ansetzen eines Haarfärbemittels bestimmt ist, ruht auf
dem Behälterboden der Boden der inneren Behälterkapsel, die oben mittels eines Stopfens verschlossen ist,
der den Kapselinhalt vom Lösungsmittel trennt, das im äußeren Behälter befindlich ist. Durch einen im Flaschenhals
verschiebbar geführten Stößel kann auf den Stopfen eine axiale Kraft ausgeübt werden, der diesen
innerhalb der Kapsel nach innen verschiebt, so daß er, nachdem er den Hals der Kapselwandung verlassen hat
und in den erweiterten Kapselabschnitt eingetreten ist,
innerhalb der Kapsel nach unten fallen kann.
Bei diesem bekannten Doppelbehälter kann innerhalb der Kapsel nur eine Komponente aufbewahrt werden,
nicht aber mehrere Komponenten getrennt voneinander. Auch bei Aufbewahrung iiür einer Kompo-101
nente in fester Form ergeben sich Schwierigkeiten sowohl hinsichtlich der Aufbeahrung als auch hinsichtlich
des Ansetzens bzw. des Vermischens der Komponenten. Um den Stopfen zum Zwecke der Öffnung der
Kapsel überhaupt nach innen verschieben zu können, ist es erforderlich, die Innenkapsel nur zum Teil anzufüllen,
weil der Stopfen in einen von Komponenten freien Raum gelangen muß. Selbst wenn dieser freie
Raum jedoch vorhanden ist, macht das Ausstoßen des Stopfens deshalb Schwierigkeiten, weil der Stopfen
kolbenartig ausgebildet ist und somit eine Kompression der innerhalb der Kapsel befindlichen Luft bewirken
muß. Wenn im Inneren der Kapsel eine Flüssigkeit befindlich
ist, mag eine Vermischung noch möglich sein, weil der Stopfen, wenn er ein entsprechend hohes spezifisches
Gewicht besitzt, innerhalb der Kapselflüssigkeit auf den Boden gelangen kann. Befindet sich jedoch
innerhalb der Kapsel eine feste Substanz, so wird sich der Stopfen auf dieser festen Substanz absetzen müssen,
und das Lösungsmittel muß seitlich an dem Stopfen vorbeistreifen, wodurch eine Vermischung nur sehr
langsam und zögernd vonstatten gehen kann.
Ferner ist bei dem bekannten Doppelbehälter nachteilig, daß der Stößel unmittelbar mit der innerhalb der
Kapsel befindlichen Substanz in Berührung gelangen kann und auf diese Weise beim Herausziehen des Stößels
eine unmittelbare Berührung der Substanz möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen Behälter derart zu verbessern,
daß keine direkte Entnahme ungelöster Komponenten aus den Kammern oder eine direkte Berührung mit
einer solchen möglicherweise hochkonzentrierten giftigen und/oder ätzenden Komponente möglich ist, so
daß seine Verwendung auch bei Pflanzenschutzmitteln ohne Gefahren möglich ist
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Mischbehälter der eingangs genannten Bauart dadurch
gelöst, daß die Kapsel aus einem zylindrischen im Flaschenhals fixierten Rohr besteht mit wenigstens einem
weiteren Stopfen zur Begrenzung der Kammern für die zu lösenden Komponenten, und daß der Stößel eine
zylindrische Hülse aufweist, die innerhalb des Rohres nach unten schiebbar ist und dabei den obersten Stopfen
vor sich herschiebt, der seinerseits über die in den
Kammern befindlichen Komponenten die übrigen Stopfen sowie die zu lösenden Komponenten in das
Lösungsmittel hinein entleert Der Stößel kann dabei mit den konzentrierten Komponenten überhaupt nicht
direkt in Berührung gelangen, sondern nur mit der Lösung selbst, wenn auch der letzte Stopfen durchgestoßen
ist. In diesem Moment sind die Einzelkomponenten jedoch bereits in Lösung, und eine Berührung mit konzentriertem
Substrat ist selbst dann nicht mehr möglich, wenn der Stößel wieder aus dem Flaschenhals entnommen
werden könnte, was jedoch nach der Erfindung nicht vorgesehen ist
Die Vermischung der festen Bestandteile mit dem Lösungsmittel wird durch die erfindungsgemäße Anordnung
begünstigt, weil die zu lösenden Stoffe in das Lösungsmittel direkt eingebracht Werden, und nicht
umgekehrt, wie es bei dem bekannten Mischbehälter der Fall ist.
Eine tahdemartige Anordnung von Kolben, bei denen der auf einen Kolben ausgeübte Druck sich über
das Medium auf einen zweiten Kolben fortpflanzt, der sich weiterbewegt und das vor ihm befindliche Medium
aus dem Zylinder hinausdfückt, ist zwar beispielsweise
bei hydraulischen Zweikreisbremsen bekannt (vgl. Druckluftbremsen, Verkehrsvorschriften, Verkehrssicherheit
für Führerscheinbewerber der Kl. 2 von Ing. Fritz R a u s c h e r VDI, S. 3 und 4), jedoch wird hierbei
ein völlig anderes Problem gelöst, und die Entleerung aggressiver Substanzen in einen Mischbehälter ist
durch diese Tandemanordnung nicht nahegelegt
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülse einen im Durchmesser verjüngten Abschnitt
c.uf, in den ein mit dem Behälterverschluß verbundener
Stößelabschnitt einsteckbar ist, der im Aufbewahrungszustand von der Hülse innerhalb des oberen
von den Komponenten freien Teils des Rohres liegt. Auf diese Weise kann der zum Ausdrucken der Komponenten
erforderliche Stößel raumsparend innerhalb des Flaschenimides untergebracht werden.
Um eine vollsi5ndige Entleerung des Mischbehälters zu ermöglichen, ist das Rohr gemäß einer weiteren
Ausgeslahung der Erfindung an einer den? Flaschenhals
benachbarten Stelle mit einer Austrittsötinung ausgestattet, die durch den obersten Stopfen in Aufbewahrungsstellung
abgeschlossen ist.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Mischbehälters im versandfertigen Zustand,
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Schnittansicht des Mischbehälters nach dem Herausschiehen der
Stopfen durch den Stößel,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht des Behälterverschlusses mit daran befestigtem Stößelabschnitt und
aufsteckbarer Hülse,
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht des im Flaschenhals fixierten Rohres.
Im Flaschenhals 7 des flaschenartigen Behälters 2 ist die das Lösungsmittel enthaltene Kapsel angeordnet.
Diese besteht aus einem zylindrischen im Flaschenhals 7 fixierten Rohr 16, dessen unteres Ende von einem
kolbenartigen Stopfen 21 abgeschlossen ist. Durch weitere Stopfen 22 und 23 ist das Rohr in zwei Kammern 3
und 4 unterteilt, die die zu lösenden Komponenten aufnehmen. An Stelle von zwei Kammern können durch
mehrere Stopfen auch mehrere voneinander getrennte Kammern gebildet werden. Der oberste Stopfen 23
weist eine hochgezogene zylindrische Wand 28 auf, die vor dem Ansetzen Austrittsöffnungen 27 absperrt, die
im Rohr 16 dicht unter dem Flaschenhals 7 angeordnet sind.
Im oberen Teil des Rohres 16 ist eine Schiebehülse 25 untergebracht, die einen mit dem Behälterverschluß
24 verbundenen Stößelabschnitt 26 umgibt Der Behälterverschluß 24 ist mit einem Innengewinde auf ein
Außengewinde 15 des Flaschenhalses aufgeschraubt. Die Schiebehülse 25 weist an ihrem einen Ende einen
verjüngten Abschnitt 25a auf, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser des freien Endes des Stößelabschnitts
26 entspricht Dieser Stößelabschnitt weist an seinem freien Ende einen Endabschnitt 29 mit
einer hierdurch gebildeten Schulter 29a auf, an der das Ende des Abschnitts 25a im aufgesteckten Zustand
1S (F i g. 2) zur Anlage kommt
Zum Ansetzen, d. h. zum Auflösen der in den Kammern 3, 4 enthaltenen Komponenten in dem Lösungs-.
mittel 5, das innerhalb des fiasciienartigen Behälters 2 untergebracht ist, wird zunächst der BehäJterverschJuß
ν, 24 abgeschraubt, und die Schiebehülse 25 wird mit dem
verjüngten Abschnitt 25a auf das freie Ende 29 des Stößelabschnitts 26 aufgesteckt und der so gebildete Stößel
in das Rohr 16 eingestoßen, wodurch der oberste Stopfen 23 über die in den Kammern 3 und 4 enthalte-
a5 nen Komponenten zunächst den Stopfen 21, dann den
Stopfen 22 und zum Schluß den Stopfen 23 ausstößt, wodurch die Komponenten in das Lösungsmittel gelangen,
ohne daß eine Berührung mit diesen Komponenten möglich wäre.
Da das im Flaschenhals fixierte und mit seinem oberen Flansch 30 auf dem Ende des Flaschenhalses aufliegende
Rohr 16 in den Mischbehälter 2 hineinsteht, muß zum Zwecke einer vollständigen Entleerung des Behälters
im Rohr 16 dicht unter dem Flaschenhals wenigstens eine Austrittsöffnung 27 angeordnet werden, aus
der die Lösung in das Rohr 16 und demgemäß aus dem Behälter austreten kann.
Durch die teleskopartige Anordnung des geteilten Stößels wird ein besonders raumsparender Aufbau erreicht.
Es ist jedoch auch möglich, eine entsprechend längere Schiebehülse oder eine Schiebehülse mit einem
Verlängerungsansatz vorzusehen, die mit dem Behälter mitgeliefert wird und ebenfalls nach Herausdrücken
der Stopfen in der Kapsel verbleibt. In diesem Fall ist eine Verlängerung des Behälterverschlusses nicht erforderlich.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Flaschenartiger Mischbehälter zur Aufbewahrung eines Lösungsmittels mit einer von ihm um- s
schlossenen, eine zu lösende Komponente getrennt vom Lösungsmittel enthaltenden Kapsel, deren kolbenartiger
Stopfen zum Zwecke einer Vermischung innerhalb des Behälters mittels eines durch den Behälterhals
geführten Stößels entfernbar ist, durch den die fertige Lösung aus dem Behälter ausgießbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel aus einem zylindrischen, im Flaschenhals (7)
fixierten Rohr (16) besteht mit wenigstens einem weiteren Stopfen (21,22) zur Begrenzung der Kammern
(3, 4) für die zu lösenden Komponenten, und daß der Stößel eine zylindrische Hülse (25) aufweist,
die innerhalb des Rohres (16) nach unten schiebbar ist und dabei den obersten Stopfen (23) vor sich herschiebt,
der seinerseits über die in den Kammern befindlichen Komponenten die übrigen Stopfen sowie
die zu lösenden Komponenten in das Lösungsmittel hinein entleert.
2. Mischbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (25) einen im Durch- as
messer verjüngten Abschnitt (25a) aufweist, in den ein mit dem Behälterverschluß (24) verbundener
Stößelabschnitt (26) einsteckbar ist, der im Aufbewahrungszustand von der Hülse (25) innerhalb des
oberen, von den Komponenten freien Teils des Rohres (16) liegt.
3. Mischbehälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (16) an einer
dem Flaschenhals (7) benachbarten Stelle mit einer Austrittsöffnung (27) ausgestattet ist, die durch den
obersten Stopfen (23) in Aufbewahrungsstellung abgeschlossen ist.
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