DE2219507A1 - Verfahren und Mittel zum Anzeigen von Temperaturveranderungen einer Ware, vor zugsweise eines Lebensmittels - Google Patents
Verfahren und Mittel zum Anzeigen von Temperaturveranderungen einer Ware, vor zugsweise eines LebensmittelsInfo
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Description
Priorität: v.22.April 1971 in Schweden
Anm.No.: 5271/71
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Mittel, um mittels eines Indikators in sichtbarer
Weise anzuzeigen, ob eine bei niedriger Temperatur gelagerte Ware, beispielsweise ein Lebensmittel, einer schädlichen
Temperatureinwirkung unterworfen worden ist, wobei der Indikator beim überschreiten dieser schädlichen Temperatur
eine verbleibende sichtbare Anzeige ergibt.
Lebensmittel und andere Waren, die eine Lagerung bei Zimmertemperatur
nicht vertragen, werden bekanntermaßen in tiefgefrorenem Zustand oder auf jeden Fall bei niedriger Tempe-
ratur gelagert. Hierbei ist jedoch für den Verbraucher der Nachteil vorhanden, daß er beim Einkauf der Ware nicht
feststellen kann, ob die Ware während der Lagerung zeitweilig einer so hohen Temperatur bzw. einer schädlichen
Temperatur so lange Zeit ausgesetzt worden ist, daß die Qualität der Ware beeinträchtigt worden ist, auch wenn die
Ware beim Einkauf die vorgeschriebene niedrige Temperatur hat. So kann beispielsweise der Fall vorliegen, daß ein
tiefgefrorenes Lebensmittel, das beim Einkauf eine Temperatur von -10° bis -2O°C hat, trotzdem verdorben und somit
unverwendbar ist oder auch andere Qualitätsverschlechterungen aufweist, weil es unabsichtlich schon früher aus der Tiefkühltruhe
entfernt wurde oder in anderer Weise für längere Zeit bei Zimmertemperatur gelagert wurde und danach wieder
tiefgefroren wurde.
Für tiefgefrorene Waren wird vom Hersteller meistens nur die Haltbarkeitszeit bei einer Lagerung im Kühlschrank oder
bei Zimmertemperatur angegeben. Hierbei wird vorausgesetzt, daß die tiefgefrorenen Waren während ihres Weges vom Hersteller
zum Verbraucher immer bei einer Temperatur von unter -15°C gehalten werden. Es hat sich jedoch in der
Praxis erwiesen, daß derartige temperaturext.pfindliche Waren
oftmals während kürzerer oder längerer Zeit bei zu hohen Temperaturen gelagert werden.
Dieser Umstand kann - besonders für Lebensmittel - sogar eine Gesundheitsgefahr bedeuten, weshalb die Schaffung eines
einfachen und sicheren Indikatormittels äußerst notwendig
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ist, mit Hilfe dessen vom Verbraucher ohne weiteres feststellbar ist, ob die gekaufte Ware während der Lagerung
auf dem Weg vom Hersteller zum Verbraucher bei richtiger Temperatur gehalten wurde.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die in den beigefügten
Ansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst, wobei das Indikatormittel derart ausgebildet ist, das es an der
Ware oder dessen Verpackung sichtbar appliziert werden kann und eine sichtbare verbleibende Anzeige ergibt, die
auch bei erneuter Herabsetzung der Temperatur bestehen bleibt.
Diese sichtbare Anzeige wird erfindungsgemäß vorzugsweise durch eine Veränderung in der Farbe des Indikators erzielt,
doch kann man hierzu auch eine Formveränderung oder eine Veränderung des Aggregationszustandes des Indikators ausnutzen.
Derartige Veränderungen des Indikators können durch chemische, physikalische oder chemisch-physikalische Maßnahmen
erreicht werden, deren Geschwindigkeit und Temperaturabhängigkeit den gewünschten Bedingungen angepaßt worden
ist, entweder durch zweckmäßige Wahl von Komponenten oder durch eine geeignete Vorbehandlung einer oder mehrerer
Reaktionskomponenten oder durch Zusatz von geeigneten Hilfsmitteln.
Zweckmäßig werden bekannte technische Möglichkeiten zwecks Veränderung der. Auslösungsgeschwindigkeit eines
oder mehrerer Komponenten ausgenutzt.
• - 4 -
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Ein Beispiel eines derartigen Indikationssystems ist
eine Quasiemulsion (ggf. eine andere instabile Emulsion) aus Paraffinöl und einer verdickten äußeren Phase. Als
Verdickungsmittel kann beispielsweise eine 1 %-ige Methylcelluloselösung verwendet werden. Beim Schmelzen der
äußeren Phase.wird ein Zusammenfließen der öltropfen erzielt,
was eine sichtbare Indikation ergibt. Die Geschwindigkeit dieser Reaktion ist von der Viskosität der äußeren
Phase abhängig, die von der Temperatur abhängig ist. Auf diese Weise erzielt man somit die erfindungsgemäß angestrebte
Zeit-Temperaturindikation.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand beigefügter Beispiele näher erläutert.
Die nachstehend beschriebene Ausfuhrungsform der Erfindung ist
ein Beispiel einer Reaktion, bei welcher die Farbveränderung auf Grund eines geänderten pH-Wertes erreicht wird.
In einer Schmelze von festem Paraffin wurde feinverteiltes Trinatriumphosphat so suspendiert, daß eine 25 %-ige
Schmelze entstand. Die so erhaltene Schmelze ließ man in einer etwa 2 mm dicken Sfcicht erstarren. Dieser Schicht wurden
gleichförmige Probestücke mit den nachstehend angegebenen Gewichten entnommen. Jedes dieser Stücke wurde in 5 ml
einer 1/100 molaren Salzsäurelösung, die mit einer kleineren Menge eines oberflächenaktiven Stoffes versetzt war, gelegt
und bei den in nachstehender Tabelle angegebenen Temperaturen
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gelagert. 5 ml der Säure entsprechen 15 mg des Phosphates
beim Titrieren mit Phenolphthalefo als Indikator.
In nachstehender Tabelle wird die zur Erzielung des pH-Wertes
6 notwendige Zeit angegeben. Dieser pH-Wert wurde in diesem Fall als geeigneter Indikatorpunkt gewählt.
20 | Tage | 6 | Tage |
9 | Tage | 3 | Tage |
7 | Tage | 3 | Tage |
2- 3 | Tage | 1 | Tag |
Menge ' Zeit bei Erzielung des pH-Wertes __ _ : __
0,15 g 0,18 g 0,23 g 0,32 g
unter "Tage" wird hier eine Zeitspanne von 24 Stunden verstanden.
Ein erfindungsgemäßes Indikatorsystem wurde wie folgt hergestellt:
20 %-ige Zitronensäure mit einer Korngröße von weniger als 0,15 mm in festem Paraffin mit einem Schmelzpunkt
von etwa 55 C und eine 0,01 molare NaOH-Lösung mit 0,5 % Carbopol 934 (Acrylsäurepolymerisat) und Phenolphthalein
sowie Bromkresolgrün als Indikator.
Eine Schmelze, bestehend aus 95 % Multiwachs und 5 % fein
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verteilter Salicylsäure (höchste Korngröße 150 mm) wurde
auf 60°C temperiert. In diese Schmelze wurden 1 cm breite Filtrierpapierstreifen eingetaucht und danach sofort auf
einer Glasunterlage abgekühlt. Derartige Streifen von etwa 3 cm Länge wurden in Glasbecher, die 5 ml einer 0,1 %-igen
FeCl3-Lösung enthielten, gelegt, wonach ein Becher im Kühlschrank
bei einer Temperatur von 60C und ein Becher bei
Zimmertemperatur verwahrt wurde.
Folgende Werte wurden hierbei gemessen:
bei 60C
eine 3-atündige Aufbewahrung ergab eine beginnende Färbung,
eine 6-stündige Aufbewahrung eine deutliche Farbe, eine 16-stündige Aufbewahrung eine intensive Farbe;
bei 20°C
eine 3-stündige Aufbewahrung ergab eine deutliche Färbung, eine 6-stündige Aufbewahrung ergab eine intensive Farbe.
Eine Veränderung der Versuchsbedingungen derart, daß der
Gehalt an Salicylsäure a) 2,5 % und b) 10 % der Wachsmischung betrug, ergab folgende Resultate:
bei 20°C
a) eine 24-stündige Aufbewahrung ergab eine beginnende
Färbung,
b) eine 15-minütige Aufbewahrung ergab eine intensive Farbe,
— 7 —
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Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann in verschiedenster
Weise im Rahmen nachstehender Ansprüche abgeändert werden.
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Claims (8)
- -β- 22 Ί 9507PatentansprücheVerfahren zum söitbaren Anzeigen wenigstens zeitweiliger Temperaturerhöhungen von bei niedrigen Temperaturen gehaltenen Waren, beispielsweise Lebensmitteln, mittels eines Indikators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Indikator ein System verwendet, das ausa) wenigstens einer bei der beabsichtigten Lagerungstemperatur festen Komponente undb) einem für den oder die festen Kompononenten vorgesehenen Lösungsmittel bestehtund man dieses Indikatorsystem beim oder unmittelbar nach dem Anbringen in nichtaktivem Zustand bei einer Temperatur hält, die im wesentlichen in der Nähe der beabsichtigten Lagerungstemperatur liegt und durch wenigstens zeitweilige Einwirkung einer die Lagerungstemperatur übersteigenden Temperatur von einem normalen unaktivierten Zustand zu einem nichtreversiblen Indikationszustand aktiviert, wobei der oder die Komponenten ganz oder teilweise im Lösungsmittel gelöst werden und hierbei eine verbleibende sichtbare Indikation ergeben.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator auf die Ware *und/oder im zum Aufbewahren der Ware vorgesehenen Lageraum angebracht wird.209844/0896
- 3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Indikatorsystem vorhandenen aktiven Bestandteile vor dem Aufbringen voneinander getrennt sind.
- 4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze±hnet, daß die Auflösungsgeschwindigkeit der festen Komponenten durch eine Oberflächenbehandlung gesteuert wird.
- 5.) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Komponente in einem die Auslösung verzögernden Trägerstoff eingebettet wird.
- 6.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der IndikaÜonsverlauf durch Regelung der Viskosität und/oder Oberflächenspannung des Lösungsmittels gesteuert wird.
- 7.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Komponente beim Auflösen ein in der festen Komponente oder dem Lösungsmittel vorhandenen Indikator aktiviert.
- 8.) Mittel zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Indikationssystem, bestehend aus wenigstens einer bei der vorgesehenen Lagerungstemperatur festen Komponente und einem für diese Komponenten geeigneten Lösungsmittel.209844/0896
Applications Claiming Priority (1)
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