DE710410C - Verfahren zur Erhoehung der Gerinnungsfaehigkeit von tierischem Blut - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit von .tierischem Blut Es wurde gefunden, daß cetylschwefelsaures Natrium in geringen Konzentrationen die Fähigkeit besitzt, die Gerinnung von tierischem Blut zu beschleunigen.
• Abgesehen von den nur in vivo wirksamen Präparaten, z. B. Euphyllin, kennt man bereits ein Verfahren zur Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit von tierischem Blut dur cli Zusatz von Elektrolyten unter Mutverwendung van Pektin. Bei diesem Verfahren tritt aber keine echte irreversible Gerinnung ein, sondern das Fibrin fällt in einem löslichen Zustande ,aus.
• Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei dem neuen Verfahren um eine echte irreversible Gerinnung, die außerdem von dem Zusatz von Elektrolyten unabhängig ist. , Das cetylschwefelsaure Natrium wirkt in vitro und in vivo. Es ist schon in verhältnismäßig geringen Mengen wirksam. Z. B. erreicht man in vitro die beste Wirkung bei menschlichem Blut durch einen Zusatz von o,oo6 v. H. Bei einem Gehaltan cetylschwefelsaurem Natrium von o, r v. H. und darüber wird die Blutgerinnung ebenso wie bei Elektrolyt -i- P.ektinzusatz hemmend beeinflußt. Intravenöse Injektionen von io bis zoom. cetylschwefelsaurem Natrium setzen beim Kaninchen (Gewicht etwa 3 kg) die Blutgerinnungszeit (gemessen bei 20°) von ¢ bis ä Minuten auf 1/2 bis i Minute herab. Die Wirkung in vivo erreicht spätestens 6o Minuten nach der Injektion den Höchstwert und klingt später langsam ab.
• Die Fähigkeit des cetylscliwefelsauren Natriums, die Gerinnung des Blutes zu beschleunigen, kann man in der Weise benutzen, da.ß man das Präparat einem Tier injiziert und diesem darauf Blut abzapft oder indem man das Blut außerhalb des Körpers mit dem Mittel, das zweckmäßig vorher in Wasser gelöst oder auf einer Trägersubstanz fein vei7-* teilt wird, zusammenbringt. Man kann auc#I . Tierblut, das zunächst durch Zusatz von Heparin oder gerinnungshemmenden Algenstoffen flüssig gehalten wurde, durch Zugabe von cetylschwefelsaurem Natrium wieder die Fähigkeit verleihen, zu gerinnen.
• Das Verfahren kann dazu dienen, die Serum- bzw. Fibringewinnung zu erleichtern. Die Abkürzung der Gerinnungszeit und das raschere und vollständigere Absitzen des Serums vom Blutkuchen ist ein wesentlicher Vorteil, der sich auf die Beschaffenheit und Menge des gewonnenen Serums günstig auswirkt. Die Blutbestandteile sind durcnweg leicht zersetzliche Stoffe. Außerdem sollen sie in den meisten Fällen keimfrei gewonnen ,werden. Zersetzung und Verunreinigungen lassen sich # um so leichter vermeiden, je "kürzer dic , 4elandlungsdauer ist. Ähnli^hes gilt auch "yön" der - Fibringewinnung. Das neue Verfahren .bringt somit einen wesentlichen technischen Fortschritt mit sich.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit von tierischem Blut, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Blut cetylschwefelsaures Natrium in einer Menge von weniger als i Promille zusetzt.