DE221661C

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Publication number: DE221661C
Application number: DENDAT221661D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 221661 KLASSE 21 d. GRUPPE

in FRANKFURT a. M.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1909 ab.

Bei der Regulierung von Wechselstromverbrauchern unter Verwendung von Stufentransformatoren kann man während des Schaltvorganges entweder in gewissen Augenblicken die Leistung unterbrechen oder aber mehrere Transformatorstufen gleichzeitig einschalten; in letzterem Falle ist dafür zu sorgen, daß in den Wicklungsteilen des Transformators keine Kurzschlußströme oder übermäßig große Ausgleich-

ip ströme zustande kommen. Hierzu pflegt man Drosselspulen zu verwenden, welche die Spannungsüberschüsse auszugleichen haben. Diese Drosselspulen stellen einen zusätzlichen Ausrüstungsteil von beträchtlicher Größe dar.

Durch vorliegende Erfindung werden nun alle Vorteile der erwähnten bekannten Anordnungen erreicht, dabei aber die Drosselspulen vermieden, und zwar dadurch, daß Wicklungen bzw. Wicklungsteile der Stromverbraucher selbst als Drosselspulen zur Begrenzung der Transformatorkurzschluß- bzw. Ausgleichströme verwendet werden. Hierbei werden zwar die Ausgleichströme mittels jener gemäß der Erfindung als Drosselspule benutzten Wicklungsteile auf die Stromverbraucher eine gewisse Rückwirkung ausüben, allein man ist in der Lage, durch symmetrische Wahl der Anschlußpunkte bei den Hauptschaltstufen das Auftreten der Ausgleichströme auf die Übergangs-

Stellungen zu beschränken und außerdem die Dauer der Übergangsstellungen auf beliebig kurze Zeit einzustellen.
Die Erfindung ist mit Vorteil anwendbar, wenn die Stromverbraucher von einer oder mehreren Transformatorsekundärwicklungen mit ' abschaltbaren Spulen gespeist werden. Die Zahl der Stromverbraucher ist beliebig. Auch ist die Erfindung nicht beschränkt auf Stiomverbraucher mit einem einzigen Stromkreis, vielmehr ist sie ohne weiteres anwendbar auf Stromverbraucher, bei welchen mehrere Stromkreise vorhanden sind.

Die Erfindung möge an Hand der Zeichnungen zweier Ausführurgsbeispiele erläutert werden. In Fig. ι ist die Regulierung zweier Wechselstrommotoren, die von zwei Sekundärwicklungen zweier Transformatoren gespeist werden, dargestellt. Die jeweils erforderliche Drosselwirkung wird dadurch erhalten, daß zwei (z. B. gleichliegende) Punkte α und b der Motorwickhingen etwa durch die Leitung c verbunden werden, wodurch erreicht wird, daß gewisse Wicklungen oder Wicklungsteile der Motoren (in der Zeichnung die Stücke W₁, w₂) in denjenigen Stromkreis zu liegen kommen, in welchem die Abdrosselung des Spannungsüberschusses vorgenommen werden soll. In der gezeichneten Schaltstellung, d. h. wenn die Wicklungsteile W₁ und w₂ auch bei den Transformatorwicklungen an Stellen gleichen Potentials angeschlossen sind, werden die Teile W₁ und W₂ nur den normalen Betriebsstrom für die Motoren, aber keine Ausgleichströme führen. Nur dann, wenn zu einer neuen, ebenfalls sowohl die Motoren als auch die Transformatoren symmetrisch benutzenden Hauptschaltstufe über-

b L

gegangen wird, indem zunächst nur ein Transformatoranschluß gewechselt wird, entstehen während dieses beliebig rasch auszuführenden Überganges Ausgleichströme, und diese werden erfindungsgemäß durch die Wicklungsteile W₁ und W₂ aufgenommen.

Gemäß Fig. 2 wird der Teil w der Ständerkompensationswicklung eines Einphasenserienmotors als Drosselspule benutzt. Werden die Stufenschalter des gezeichneten Transformators der Reihe nach geschlossen, so wird der Wicklungsteil w bald in der einen, bald in der anderen Richtung zwischen je eine Stufe des Transformators gelegt und nimmt den Kurzschlußstrom auf, solange infolge gleichzeitiger Benutzung zweier Schalter eine Transformatorspule kurzgeschlossen ist.

Zu der Benutzung als Drosselspule können irgendwelche beliebigen Wicklungen oder Wick

lungsteile der Stromverbraucher herangezogen 20 werden. Es werden, wie man sieht, die Kurzschluß- bzw. Ausgleichströme, welche je nach der Art des Schaltvorganges auf den Schaltstufen selbst oder beim Überschalten von einer Stufe zur anderen auftreten, durch derartige 25 Anordnungen wunschgemäß unterdrückt bzw. begrenzt.

Claims

Patent-Anspruch:

Anordnung zur unterbrechungslosen Regelung von Wechselstromverbrauchern unter Verwendung von Stufentransformatoren, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerstände, welche die vorübergehend auftretenden Kurzschluß- oder Ausgleichströme in den Transformatorwicklungen unschädlich machen sollen, Wicklungsteile der Stromverbraucher selbst benutzt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.