DE2213429C3 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl

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DE2213429C3 DE19722213429 DE2213429A DE2213429C3 DE 2213429 C3 DE2213429 C3 DE 2213429C3 DE 19722213429 DE19722213429 DE 19722213429 DE 2213429 A DE2213429 A DE 2213429A DE 2213429 C3 DE2213429 C3 DE 2213429C3
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl. mit zumindest einem Dämpfzylinder und einem Absaugzylinder, über welche ein gemeinsamer oder je ein endloser vorgespannter Mitläufer geführt wird, der auf die die Zylinder •umgebenden Teile des Gewebes Druckkräfte ausübt.
Es ist eine kontinuierlich arbeitende Dekatiermaschi-'ne mit einem um einen Zylinder umlaufenden Filzmitläufer nicht mehr neu. Dabei wird ein Teil des Zylinders zum Dämpfen und ein anderer Teil des Zylinders zum Absaugen der Ware verwendet. Der auf die Ware durch "die Spannkraft des Mitläufers einwirkende Flächendruck ist bei dieser Konstruktion zwischen der Dämpfperiode und der Absaugperiode stets konstant.
Hiernach sind also kontinuierlich arbeitende Dekatiermaschinen bekannt, welche die Ware gemeinsam mit einem Mitläufer über eine oder mehrere perforierte Trommeln zur Erzielung eines Dämpf- und Absaugprozesses bewegen. In der Regel wird bei diesen Maschinen nur cine ein/ig« Trommel iingeiriebun und um Flilchendruck «bur die Anspiinnkriifl des Miil.iufers iiusfc'eiibl.
Zur Erzielung einer unterschiedlichen Wirkung im Dckaliereffekl lilßl sich mil derartigen Maschinen nur eine geringfügige Abweichung durch Veränderung der Warendurchliiufgoschwindigkeii und Verstellung des» Fliichcndruckes beim Dekatieren durch Veränderung der Milliluferspannkrafl erreichen,
ίο Ganz gleich mit welcher Spannkraft dor Mitläufer auch immer umlaufen mag, es bleiben bei den bekannten Dekatiermaschinen die Größenwerte für den Fliichcndruck zur Dampfbehandlung sowie diejenige für die Absaugung stets gleich groß.
Intensive Forschungen über die Entstehung eines wirkungsvollen Dckalicrcffckles brachten weitere Erkenntnisse. Wenn man beispielsweise die Einflußrcaktoren für den Dekatiereffekt von der klassischen, diskontinuierlichen Wickeldekatur auf ein kontinuicrli-
zo ches Dekatieren übertragen will, müssen andere Grundsätze und Überlegungen beachtet bzw. berücksichtigt werden.
Sollen bei beiden bekannten Verfahren bzw. Einrichtungen etwa die gleichen Dekatiereffekte hinsichtlich
des Warengriffes, der Warendicke und des Oberflächenglanzes der Ware erzielt werden, so muß bei der kontinuierlichen Arbeitsweise wegen der weitaus kürzeren Einwirkungs- und Behandlungszeit mit wesentlich höherem Flächendruck gearbeitet werden. Die Übertragung dieser Erkenntnisse auf die bekannte, kontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen bringt jedoch einige Nachteile mit sich und wirft zahlreiche Probleme auf. Dabei kanr. dahingestellt, bleiben, ob die zur Erzielung wirkungsvoller Dekatiereffekte erforderliehen Flächendruckwerte überhaupt verwirklicht werden können.
Die Nachteile der bekannten, kontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen bestehen im wesentlichen darin, daß ein relativ großer Flächendruck beim Dämpfen und beim Absaugen zu einer meist unerwünschten Verminderung der Warendicke führt. Außerdem wird durch relativ hohen Flächendruck während der Dampfbehandlung ein Krumpfvorgang verhindert.
Aus diesen Gründen arbeitet man bei den kontinuierlichen Dekatiermaschinen mit wesentlich kleineren Flächendrücken. Die dabei entstehenden Dekatiereffekte sind jedoch unzureichend, mit denjenigen der diskontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen daher nicht zu vergleichen und im Grunde genommen lediglich für sehr leichte Web- und Wirkwaren minderer Qualität brauchbar.
Man verwendet daher neuerdings bei derartigen Maschinen Druckwalzen, welche am Umfang des Dekatierzylinders angeordnet sind. Hierdurch konnten jedoch nur geringfügige Veränderungen im Dekatiereffekt und im Fiächendruck erzielt werden, da ein erhöhter Flächendruck lediglich im Bereich einer sehr schmalen Linienführung und damit äußerst kurzzeitig ist. Ähnlich verhält es sich auch bei der Vorrichtung nach der DT-AS12 49 205.
Die deutsche Gebrauchsmusterschrift 70 29 274 zeigt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren mit zwei Dämpftrommeln und einer Absaugtrommel oder Kühltrommel. Zwischen den beiden Dampftrommel und zwischen der Dämpftrommel und der nachgeordneten Kühltrommel ist je eine Druckwalze angeordnet, mittels welchen auf den zwischen den beiden Umlenkwalzen liegenden Gewebeteilen eine Druckkraft ausge-
Dl)I werden kiinn. Diese Druckwalzen sind nicht in tier |„ii||e, die iinf dun, den beiden Diimpflmmmcln !imschlingenden Teil des Gewebes einwirkende Druckknifi gegenüber derjenigen Druckkraft unterschiedlich zu gestillten, welche auf den die Dampftrommel und die S Kiihltrommel umschlingenden Teil des Gewebes zur Einwirkung gelangt. Vv'ircl nämlich beispielsweise auf die erste Druckwalze eine Druckkraft ausgeübt, dann werden wegen der bestehender Symmetrie auf die beiden Enden des Gewebes, welche um die Umlenkwal- <o /,cn herumgeschlungen sind, gleich große Kriiftc ausgeübt. Von einer unterschiedlichen Pressung bezüglich der beiden Dampftrommel kann daher dort nicht gesprochen werden. Die gleichen Überlegungen gelten auch für die zwischen den beiden Trommeln liegende Druckwalze. Auch durch diese Druckwalze könnten also unterschiedliche Druckkräfte nicht verwirklicht werden. Vielmehr arbeiten alle drei Trommeln mit ein und derselben Anpreßkraft; die Folge davon ist, daß man mit dieser bekannten Einrichtung einen Warenausifall erhält, wie er mit den bisherigen vergleichbaren Vorrichtungen erreicht werden kann. Auch ist mit dieser bekannten Vorrichtung eine Dehnung der Ware in Längsrichtung verbunden, was auf alle Fälle vermieden werden muß, da nach der derzeitigen Praxis die Konfektionäre Längungen über 1% als Ausschuß ansehen.
Die französische Patentschrift 6 05 134 hat eine Appreturmaschine für schlauchförmige Waren zum Gegenstand mit zwei übereinanderliegenden, beheizten Bügelzylindern, von welchen der eine Bügelzylinder die ■Ware auf der einen Seite, der andere Bügelzylinder hingegen auf der anderen Seite bügelt. Dabei wird die Ware vor dem Bügelvorgang an einer Verdampfervorrichtung vorbeigeführt. Einem jeden Bügelzylinder ist dabei ein um Umlenkrollen herumgeführter, mittels einer Spannrolle veränderbar spannbarer Mitläufer zugeordnet. Diese Druckschrift enthält keinerlei Hinweis auf ein Dekatierverfahren, welches neben einer Dampfbehandlung eine Absaugung und eine Verkühlung der Ware voraussetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben aufzuzeigen, mit deren Hilfe unabhängig von der Art und Beschaffenheit des jeweiligen Gewebes eine optimale Dekatur erreicht werden kann.
: Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1,2 und 5 angegebene Erfindung gelöst.
Dieses Verfahren bzw. Vorrichtung führt zu optimalen Dekatiereffekten. Die Praxis zeigt die günstigsten ijpekatiereffekte bei gegenläufigen Tendenzen in der ^Einwirkung der Flächendrücke zwischen der Dampfphase und der Absaugphase.
; Bei bestimmten Warenqualitäten ist es ratsam, einen 'relativ geringen Flächendruck beim Dämpfen und einen •vergleichsweise starken Flächendruck während der %bsaugbehandlung einwirken zu lassen.
f; Für spezielle Warenarten hat es sich aber als /günstiger erwiesen, den Flächendruck beim Dämpfen ^wesentlich stärker als beim Absaugen zu wählen.
Mit der gegenläufigen Tendenz im Flächendruck zwischen Dämpf- und Absaugvorgang können somit die bisher in der kontinuierlichen Arbeitsweise unerreichten Dekatiereffekte einwandfrei verwirklicht werden.
■■■■ Die Grenzwerteinstellung zwischen minimalem und maximalem Flächendruck kombiniert im Verhältnis der gegenläufige Tendenzen für das Dämpfen und Absaugen ergeben folgende Ergebnisse:
Wird der mininnile bis millflstiirke I l
beim Diimpfvoriiiinj} mit οιπ·μιι miixiniiilen Flüchendruck beim Absaugen kombiniert, su ergibt sich ein weicher und voluminöser Wiirengriff, so duIJ die Warendicke als solche sich kaum verändert. Überdies sind eine ausgeprägte Glnn/bildung und eine gute Fixierung zu verzeichnen,
Wird jedoch der maximale FlHchcndruck beim Däinpfvorgang mit einem minimalen bis mittelstarken Flüchendruck beim Absaugen kombiniert, so ergibt sich ein weicher, jedoch glatter Warengriff bei Veränderung der Warendicke, Darüber hinaus sind ein relativ glanzloses Oberflächenbild und eine gute Fixierung zu verzeichnen.
Da der Bereich zwischen dem minimalen und dem maximalen Fliichcndruck weit gesteckt werden kann, können infolgedessen beachtliche Unterschiede und Nuancen im gesamten Spektrum der möglichen Dekaliereffckte erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens bzw. der Vorrichtung gemäß der Erfindung liegt darin, daß die Dekatiereffekte auch dann verändert werden können, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit konstant gehalten wird. Dieser Vorteil ist dann besonders interessant, wenn diese Vorrichtung in eine kontinuierliche Ausrüstungsstraße eingefügt wird. Dadurch wird ermöglicht, daß bei vorgegebener Arbeitsgeschwindigkeit — selbst bei unterschiedlichen Warenarten — der jeweils gewünschte optimale Dekatiereffekt verwirklicht werden kann. Erst durch diese Methode bzw. Vorrichtung ist die Möglichen geschaffen, im Bereich der Trockenveredelung überhaupt in einer kontinuierlichen Ausrüstungsslraße zu fahren. Die Vorteile einer derartigen Ausrüstungsstraße liegen einerseits in der erheblichen Verminderung der erforderlichen Arbeitskräfte und andererseits in der Herabsetzung des erforderlichen Raumbedarfes und der Transportkosten.
Gute Dekatiereffekte werden namentlich bei Verwendung von drei perforierten Zylindern erreicht, wenn die Behandlung auf jedem Zylinder einerseits mit unterschiedlichem Flächendruck und andererseits mit verschiedenen Dampfzuständen durchgeführt wird. So können beispielsweise besondere Effekte dann erreicht werden, wenn der erste Zylinder bei geringem Flächendruck arbeitet und mit Sattdampf beaufschlagt wird, während auf dem folgenden Zylinder mit wesentlich höherem Flächendruck und mit überhitztem Dampf gearbeitet wird. Die relativ geringe Pressung während der Sattdampfbehandlung führt zu einer Erweichung des Griffes, wohingegen der stärkere Flächendruck während der Überhitzungsperiode eine Stabilisierung herbeiführt. Die nachfolgende Absaugung bringt bei weiterer Steigerung des Flächendruckes die gewünschte Griff- und Glanzbildung.
Es erscheint aber auch eine doppelte Wechselwirkung zwischen Dämpfen einerseits und Absaugen andererseits interessant, indem beispielsweise auf dem ersten Behandlungszylinder mit überhitztem Dampf bei relativ großen Flächendruck gedämpft wird, während eine Absaugung mit mehr oder weniger starkem Flächendruck auf dem nachfolgenden Behandlungszylinder und eine anschließende Dampfbehandlung mit Sattdampf auf dem letzten Zylinder unter der Einwirkung eines geringeren Flächendruckes durchgeführt werden. Dieser Behandlungsvorgang läßt zunächst eine maximale Stabilisierung zu. Da jedoch die Einwirkung der überhöhten Temperatur zu einer Erhärtung des Warengriffes und Verminderung des Warenvolumens,
also der Warendicke, führen, bringt die anschließende Dampfbehandlung mit SaUdampf unter geringerem Flächendruck die gewünschte Griffbehandlung und eine Erholung im Warenvolumen. Nach der Schlußbehandlung mit Dampf sollte in einem jeden Falle eine Vorrichtung zum Abkühlen der Warenoberfläche der Einrichtung mit drei Behandlungszylindern nachgeschaltct werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt in rein schemalischer Darstellung:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig.2 einen Schnitt durch eine /weite Ausfiihrungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig.3 eine der Fig.2 entsprechende Darstellung, in der auch die Regclgeiriebe dargestellt sind,
Fig.4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform dererfindungsgemäßcn Vorrichtung,
F i g. 5 einen Schnitt durch eine vierte Ausführungsform der Vorrichtung gemäiJ der Erfindung.
Mil 1 (Fig. 1) ist ein endloser Mitläufer bezeichnet, welcher aus einem Salingcwcbe oder einem endlosen FiI/ uns synthetischem Material oder dergleichen besteht und in erster Linie da/u dient, die zu behandelnde Ware 2 /. B. ein Gewebe über die Zylinder 3, 4 unter einer vergleichsweise geringen Vorspannung zu transportieren.
Die Zylinder 3, 4 besitzen auf ihrem Umfang eine Bombagenbewicklung aus dem gleichen Material wie der Mitläufer I oder einen aufgeschrumpften, endlosen Schlauch 5, h aus Filz oder dergleichen. Hierdurch isl gewährleistet, daß die Ware 2 /wischen dem Mitläufer f und dem Schlauch 5, 6 eingebettet liegt und ohne Liings/iig den ein/einen Beharidlungsphascn untcrworfen wird.
Bei der diiigestellten Ausführungsform nach Fig. I erfolgt die Dampfbehandlung auf dem Zylinder 3 von innen nach aulkn oder aber von außen nach innen.
Hingegen wird auf dem Zylinder 4 das Gewebe 2 ibgesaiigi und verkühlt.
wer Mitläufer ί wird über Umlenkroüen geführt und über einen Spann/ylindcr 11. welcher auf die UmlcnktoIIl· 11.7 cinuirkl. unter einer Vorspannung gehalten. I limliirch und dem gesamten System eine Grundspannimg und damn dem zu dekatierenden Gewebe 2 ein M mdest flachend ruck aufgeprägt.
I.mein jeden Z\ linder 3 b/w. 4 ist eine Zuführwalze 7 bzw. 9 und cmc Alvugswal/e S b/w. (O zugeordnet, über welche der Mitläufer 1 dem entsprechenden Zylinder 3, 4 zugeführt bzw. von diesem abgezogen wird.
Der Mitläufer 1 wird beispielsweise über die Zuführwalze 7 angetrieben.
[■rfindungsgcmäß können die Zugspannungen in den die Zylinder 3 bzw. 4 umschlingenden Teilen des Mitläufers 1 unabhängig voneinander verändert werden. So erhält beispielsweise bei der Ausführungsform nach F i g. I die Abzugswalzc 8 gegenüber der Zuführwalze 7 eine höhere Drehzahl. Die Effcklivgcschwincligkeii der Abz.ugswalzc 8 liegt somit nur einige l'ro/entc über der Geschwindigkeit der Zuführwalze 7, so daß die Differenzgeschwindigkeit und die Leistung als Verformungsarbeit dem umlaufenden Mitläufer 1 zur Verfügung stehen.
Die hohe Drehzahl der Abzugswalze 8 führt zu einer Uingung des umlaufenden Mitläufers 1 längs der Strecke /wischen der Zuführwalze und der Abzugswal-/e 8 und damit /u ein τ direkt proportionalen Erhöhung der Spannung des Mitläufers 1 in Längsrichtung.
Da aus der Längs-oder Zugspannung des Mitläufers 1 auch eine Radialspannung resultiert, erhöht sich bei größerer Drehzahl der Abzugswalze 8 auch die Flächenpressung auf das Gewebe 2 im Bereich des Zylinders 3.
Die ausgeregelte Drehzahl der Abzugswalze 8 wird anschließend daran der Zuführwalze 9 direkt proportional übergeben.
Für den Zylinder 4 übernimmt somit die Zuführwalze 9 die gleiche Funktion wie die Zuführwalze 7 für den Zylinder 3.
Die dem Zylinder 4 nachgeschiillctc Abzugswalze 10 sorgt für einen bestimmten, gegenüber dem Zylinder 3 unabhängig wählbaren Flächendruck.
Da die Spannung des Mitläufers 1 über den Spannzylinder 11 und die Umlenkrollc 11,7 in weiten Grenzen einstellbar ist, kann ein wesentlich stärkerer Flächendruck auf den Zylinder 4 im Vergleich zu dem Flächendruck auf den Zylinder 3 ausgeübt werden. Dies ist nur dann möglich, wenn beispielsweise auf dem Zylinder 3 nur der Flächendruck der über den Spannzylinder If erzeugten Spannung des Mitläufers 1 einwirkt und die Abzugswalze 8 gegenüber der Zuführwalze 7 eine höhere Drehzahl erhalt.
Der Dämpfprozeß crfolgi dann — namentlich bei geringer Spannkraft des Mitläufers 1 — mit minimalem Flächendruck.
Die Zuführwalze 9 übernimmt mit gleicher Geschwindigkeit den Mitläufer 1 und das Gewebe 2 vom Zylinder 3 und fördert sie auf dem Zylinder 4.
Bei maximaler Drehzahl der Abzugswal/e 10 gegenüber der Zuführwalze 9 kann nun am Umfang des Zylinders 4 ein Maximalwert des Flächcndruckcs erreicht werden.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 gelangen drei Zylinder 3, 4, 12 /um Einsatz, wobei wiederum jedem Zylinder 3.4,12 eine Z"fiihrwal/e 7,9. Π vorgeschaltet und eine Abzugswal/t ,3,14 nai-hgi-sehaltet sind.
Mit diesen drei Zylindern 3, 4, 12 können folgende Kombinationen verwirklicht werden:
a) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3;
b) Dampfbehandlung von außen nach innen auf dem Zylinder 4;
c) Absaugung auf dein Zylinder 12; oder aber auch:
d) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3;
e) Absaugung auf dem Zylinder 4:
f) Absaugung auf dem Zylinder 12; oder aber:
g) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3 mit überhitztem Dampf bei großem Flächendruck;
h) Absaugung auf dem Zylinder 4 bei großen Flächendruck;
i) Dampfbehandlung mit Sattdampf bei geringem Flächendruck auf dem Zylinder 12.
Es hat sich jedoch als besonders günstig erwiesen, wenn die Durchdämpfung a + b zunächst auf dem Zylinder 3 mit Saltdampf beginnend unter relativ geringem Flächendruck ausgeführt wird und anschließend daran auf dem Zylinder 4 die Behandlung mit überhitztem Dampf bei weitaus höherem Flächendruck zu einer Stabilisierung des Gewebes 2 führt.
Bei der nachfolgenden AbsaugbchancHung auf dem Zylinder 12 sollte der Flächendruck für diese Behandlung durch Veränderung der Drehzahl der Abz.ugswalzc 14 beachtet werden.
Besonders zum Dekalieren von Polyesterwaren empfiehlt sich eine Dampfbehandlung auf dem Zylinder 3 mit überhitztem Dampf oder wahlweise Sattdampf und einer anschließenden Absaugung auf den beiden Zylindern 4 und 12 unter stärkerem Flächendruck gegenüber der Dampfbehandlung.
Auch eine doppelte Wechselwirkung zwischen Dampfbehandlung und Absaugung erscheint interessant, indem beispielsweise auf dem Zylinder 3 zunächst mit überhitztem Dampf von innen nach außen und von außen nach innen bei relativ starkem Flächendruck gedämpft wird und eine Absaugung bei maximalem Flächendruck auf dem Zylinder 4 und anschließende ,Dampfbehandlung mit gesättigtem Dampf auf dem Zylinder 12 unter der F.inwirkung eines geringen Fliichcndruckcs durchgeführt werden.
Dieser Bchandlungsprozeß läßt zunächst eine größtmögliche Stabilisierung zu. Da jedoch die hohe Temperatur des überhitzten Dampfes zu einer Erhärtung des Warengriffes und Verminderung des Warenvolumens führt, bringt die anschließende Dampfbehandlung mit gesättigtem Dampf bei minimulcm Flächendruck die gewünschte Griffbildung und das erstrebte Wiircnvolumen. Der Schluübehandlung mit Dampf sollte in jedem I alle ein intensiver Kühlpro/eß folgen.
Die f i g. 3 der Zeichnung zeigt in rein schematischcr Darstellung das Antriebssystem der Dekatiermaschinc gem j Ii der Krfinduiig. Aus Gründen einer vereinfachten Darstcllungswcisc wird in diesem Ausführungsbeispiel ein clcktromechanischcr Antrieb ins Auge gefaßt. Ks liegt aber im Rahmen der Krfindung. diesen Antrieb durch einen ölhjdraiilischen. elektronisch/elektrischen oder dergleichen Antrieb /u ersetzen.
Zur Regelung des Fliichcndrucke-s für eine Dekaliermaschine mit den drei Ik-handlungszylindcrn 3, 4, 12 werden insgesamt vier Getriebe vorgesehen. Das Getriebe (5 erhall über den Antriebsmotor 16 das erfordeilicht· Drehmoment und laßt sich in weiten Grenzen regeln, wodurch letztlich die Arbeitsgeschwindigkeit fur die gesamte Dckaiiermusdiine bestimmt wird. Der Antrieb wird zunächst mit entsprechender Untersetzung auf die Zuführwalze 7 übertragen und dadurch der umlaufende Mitläufer ί in Bewegung gesetzt.
Die ausgeregelle Drehzahl des Getriebes 15 wird über die Welle 17 auf ein nachgcschallctes Regelgetriebe 18 übertragen. Damit besieht die Möglichkeit, daß bei entsprechender Ausregelung des Rcgelgctricbcs 18 eine vorcilcnde Drehzahl auf die Ab/ugswalze 8 übertragen wird. Somit stellt sich im Mitläufer ί zunächst im Bereich des Zylinders 3 zwischen den Walzen 7 und 8 eine Spannungserhöhung ein, die einen Anstieg des Fliichcndruckcs nach sich zieht.
Die ausgeregelle Drehzahl der Abzugswalzc 8 wird nunmehr direkt und zwangsweise auf die Zuführwalze 9 übertragen. Außerdem wird die ausgeregelte Drehzahl des Regelgetriebes 18 über die Welle 19 auf ein weiteres nachgcschaltetes Rcgelgetricbe 20 übertragen.
Die Antriebsdrehzahlen für die Abzugswalzen 10, 14 können in der gleichen, vorbeschriebenen Weise über die Regelgetriebe 20, 21 eingeregelt v/erden. Die Abtricbswelie 22 am Regelgetriebe 20 ist auch hier Eingangsgröße für das Regelgetriebe 21.
Bei gleichen Durchmessern der Walzen 10,13 erfolgt
ίο ein zwangsweiser Antrieb im Verhältnis 1 :1.
Bei der Ausführungsform nach Fig.4 wird eine Veränderung des Flächendruckes auf den Zylindern 3,4 dadurch erreicht, daß außer der unterschiedlichen Drehzahlregelung für die Abzugswalzen 8, 10 ein jeweils unterschiedlicher Flächendruck über die Spannwalzen 23, 24 auf die umlaufenden Mitläufer 1, la ausgeübt wird. Das gesamte System wird somit nicht von einem einzigen Mitläufer 1, sondern von zwei, unterschiedlich stark gespannten Mitläufern 1, la bewegt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird die Veränderung des Flächendruckes für die Zylinder 3, 4 dadurch erreicht, daß ein zusätzlicher Flächendruck mit Hilfe eines umlaufenden Druckbandcs 25, 26 auf den Mitläufer 1 ausgeübt wird. Diese Druckbänder 25, 26 sind über Umlcnkwalzen geführt, von welchen zumindest eine, z. B. die Umlenkwalze 27 bzw. 28. verstellbar und arretierbar ist. Hierdurch kann die Anpreßkraft des entsprechenden Druckbandcs 25,26 verändert werden.
F.s liegt natürlich auch im Rahmen der Erfindung, in diesem Falle auf eine besondere Drehzahlregelung der Abzugswalzen 8,10 zu verzichten.
Die Druckbänder 25, 26 werden über die als Spannwalzcn wirkenden Umlcnkwalzen 27, 28 und gegebenenfalls 29, 30 mit unterschiedlicher Kraft vorgespannt. Dazu sind die Umlenk walzen 27 bis 30 verstellbar und arrelierbar.
Die als .Spannwalzen wirkenden Umlenkwalzen 27 bis 30 laufen dabei lose um. so daß ein sychroner Umlauf der Druckbänder 25, 26 über den angetriebenen Mitläufer 1 gewährleistet ist.
Als Druckbänder 25, 26 können endlose Bänder aus einem Textilgewebe verwendet werden. Zur Übertragung hoher Zugkräfte verwendet man jedoch Bänder aus Metall mit f'erforicrungcn. Diese Metallbändcr müssen korrosionsfest und in ihrer Struktur so ausgebildet sein, daß die für die Behandlung erforderlichen Medien, z. B. Dampf. Luft und dergleichen, ungehindert hindurchtreten können. Der gesamte flächendruck resultiert dann aus der Summe der einzelnen f'Iächenpressungen, nämlich der Mitläuferspannkraft, der Drehzahlvoreilung an den beiden Abzugswalz.cn 8, 10 und der Spannkraft der Druckbänder 25,26.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
709 623/168

Claims (5)

22 !3 429 Piiteiiinii.spimhi·:
1. Verfahren zum koniinuierlichen Dekaiiereii von Geweben, Gewirken und dergleichen mil zumindest einem Dümpfzylinder und einem Absaugzylinder, über welche ein gemeinsamer oder je ein endloser vorgespannter Mitläufer geführt wird, c\cr auf die die Zylinder umgebenden Teile des Gewebes Druckkräfte ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Mitläufer (1) oder den Mitläufern (I, la) von Zylinder zu Zylinder unterschiedliche Druckkräfte auf die die Zylinder (3, 4, 12) umgebenden Teile des Gewsbes (2) dadurch ausgeübt werden, daß die Zugspannungen in den die Zylinder (3,4,12) umgebenden Teilen des Mitläufers ■(■1) bzw. der Mitläufer (1, in) unabhängig voneinander verändert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I1 wobei einem jeden Zylinder eine
,Zuführwalze und eine Abzugswalze zugeordnet sind, "über welche der Mitläufer dem Zylinder zugeführt bzw. von diesem abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugswalzen (8, 10, 14) der einzelnen Zylinder (3,4,12) mit einem Regelgetriebe (18,20,21) verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einem jeden Zylinder (3,4,12) ein über Umlenkwalzen geschlungenes Druckband (25, 26) zugeordnet ist, welches sich gegen die Außenseite des den entsprechenden Zylinder (3, 4, 12) umschlingenden Teiles des Mitläufers (1) anpreßt und daß zur Veränderung der Anpreßkraft des Druckbandes (25, 26) zumindest eine Umlenkwalze (27,28) verstellbar und arretierbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbänder (25, 26) aus einem Textilgewebe oder aus Metall bestehen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, bei welcher jedem Zylinder ein endloser Mitläufer zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die Zugspannung der Mitläufer (1, la) unabhängig voneinander veränderbar ist.
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