DE2213231A1 - Verfahren zur Herstellung von porösen keramischen Produkten durch Reaktion zwischen Rauchgas- und Filterstaub mit Ton und dergleichen, z.B. zur Erzeugung von Blähton - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von porösen keramischen Produkten durch Reaktion zwischen Rauchgas- und Filterstaub mit Ton und dergleichen, z.B. zur Erzeugung von Blähton

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DE2213231A1 DE19722213231 DE2213231A DE2213231A1 DE 2213231 A1 DE2213231 A1 DE 2213231A1 DE 19722213231 DE19722213231 DE 19722213231 DE 2213231 A DE2213231 A DE 2213231A DE 2213231 A1 DE2213231 A1 DE 2213231A1
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von porösen keramischen Produkten durch Reaktion zwischen Rauchgas- und Filterstaub mit Ton und dergleichen, 'z,B. zur Erzeugung von Blähton Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von porösen, leichten keramischen Körpern, welches bisher bekannten Verfahren für den gleichen Zweck überlegen ist und ausserdem ermöglicht, Stoffe zu verwenden, die früher bloss als Abfall gegolten haben.
  • Der Umweltschutz hat es notwendig gemacht, dass die feinen Partikeln in Rauchgasen bei verschiedenen industriellen Prozessen, welche früher durch die Schornsteine abgegangen sind und sehr beschwerende Luftverunreinigungen verursachten, nunmehr in Filteranlagen abgefangen werden müssen. Zur gleichen Gruppe gehören die in Elektro- und ähnlichen Filtern gesammelten feinen Abfallsstoffe bei verschiedenen Prozessen wie z.B. Stahl- und Metallerzeugung usw. Bisher haben diese Abfallsstoffe (im vorliegenden Falle generell "Rauchgasstaub" genannt) kaum praktische Anwendung gefunden. Die vorliegende Erfindung erbietet eine Methode, die es ermöglicht, die sonst wertlosen Abfälle auszunützen. Charakteristisch für diese Abfallsstoffe ist einerseits eine ausserordentlich kleine Korn-2 grösse mit unerhört grosser spezifischer Oberfläche, oft über 2Om /g und andrerseits Inhalt von verschiedenen Metalloxiden wie SiO2, MgO, Cm293, FeO, Fe203, A1203, ZnO, Ni203, TiO2, CuO, PbO usw und oft auch etwas C oder S, wobei jeder kleine Partikel die exakt gleiche Zusammensetzung hat. Als Beispiele können genannt werden: a) Rauchgasstaub nach Produktion von Ferrosilicium, welcher zwischen 75-92% Si02 enthält und ausserdem variierende Prozente von MgO, Cr203, FeO neben etwas C und eventuell auch S. Spez. Oberfläche über 20m/g, amorph.
  • b) Rauchgasstaub nach Kieselchromerzeugung mit ähnlicher Zusammensetzung wie a).
  • c) Filterstaub bei Stahlproduktion mit ca 90% Fe203.
  • d) Filterstaub bei Kupferproduktion mit 50-75X ZnO (sogenannte "slagfuming").
  • Ein derart feinkorniges Material kann durch Mahlen kaum erreicht werden und würde auch durch die hohen Mahlkosten teurer kommen, während diese Abfälle als wertlose und störende Nebenprodukte vorliegen.
  • Bei richtiger Anwendung erbieten die obengenannten charakteristischen Eigenschaften mehrere Vorteile. Die hohe spezifische Oberfläche ermöglicht bereits bei niederer Temperatur als sonst eine chemische Reaktion mit anderen Stoffen wie Mineralpulvern, Ton, Metalloxiden usw.
  • Die in jedem Korn befindlichen Metalloxide bilden ausserdem ein Eutektikum, wodurch Schmelz- und Sinterpunkt noch mehr herabgesetzt werden. Damit eröffnen sich neue Wege für Erzeugungsmethoden und für neue Produkte.
  • Es ist bekannt, Ton, Tonschiefer und andere silikathaltige Stoffe zu porösen Leichtgewichtskörpern aufzublähen. Meist sind es kleine Kügelchen, die kommerziell mit den Namen Leca, Haydite, Keramsit etc bezeichnet werden. Es gibt auch Vorschläge (aber keine ausgeführten Verfahren) grössere Blöcke oder Platten aus Blähton herzustellen. Eine Voraussetzung war bisher stets von einem Ton bestimmter Zusamcensetzung auszugehen innerhaib eines schmalen Rahmens, welcher die Relation von SiO2 zu A1203 und zu Flussmitteln und organischen Beimengungen bestimmt, welch letztere als Gasbilder (Blähmittel) fungieren. Zahlreiche Untersuchungen und Dreistoffdiagramme (z.B. von Riley, 1951) geben Aufschluss über geeignete chemische Zusammensetzung. Für den Brand werden verschiedene Temperaturkurven empfohlen. Es gibt Vorschläge, die auf eine primäre reduzierende Atmosphäre abziehlen (bereits 1944 erwähnt von Hedin-Hedvall-Aggeryd), die erst oxidierend werden soll, wenn die Gasbildung beginnt,z.B. durch Ueberführung des Gutes in einen anderen Ofen oder Ofenteil. Verschiedene Zusätze wie Sulfitablauge sollen die Expandierung befördern, weiters auch Aktivatoren, Regulatoren usw. Das Grundprinzip für das Aufblähen von Ton besteht darin, dass kleine vorgetrocknete Granulate aus Ton relativ rasch auf eine Termperatur zwischen 1.000 und 1.2000C erhitzt werden. Da bildet sich zuerst an der Oberfläche eine Sinterhaut, welche die Gase einschliesst, die teils durch den thermischen Abbau der im Ton vorkommenden organischen Bestandsteile entstehen, teils durch Bildung anderer Gase wie Kohlensäure, Schwefeldioxid usw., aber auch durch Reduktionvan 3-wertigem auf 2-wertiges Eisenoxid. Wenn die Gase nicht durch die Sinterhaut abgehen können, schwillt der innere Ton an, wobei eine mehr oder weniger gleichmässige Porosität entsteht. Bei kleineren Granulaten ist die Wärmezufuhr einfach, bei grösseren Elementen aber etwas beschwerlicher. Wenn man kleine Tonpartikeln in Form von Würstchen oder Kügelchen macht, welche in die Formen aufeinander gelegt werden, so ergeben sich Zwischenräume, durch welche die Wärme durchdringen kann. Wann die Partikeln zusammenschmelzen, hat die Gasentwicklung und damit die Porenbildung bereits begonnen.
  • Wichtig ist auch, dass jeder Tonpartikel den gleichen Aufschäumungsverlauf erhält, so dass die Zellenstruktur über die ganze Masse gleichmässig wird. Dies ist beschwerlich, da die gasbildenden Stoffe im Ton selbst nicht so gleichmässig verteilt sind, dass jeder Partikel die exakt gleiche Zusammensetzung hat, bzw. die gleiche Menge Blähmittel enthält. Es bilden sich daher meist ungleichmässige Poren, was bei expandierten Granulaten wie Leca keine Rolle spielt, aber bei grösseren Elementen nicht akzeptiert werden kann. Dazu kommt noch, dass es kaum einen Ton gibt, der alle für einen optimalen Blähverlauf notwendigen Bestandsteile enthält. Bisher genommene Aktivatoren und Regulatoren sind nicht ausreichend fein, um jedem Tonpartikel die exakt gleiche Anreicherung zu geben, auch bei der meist intensiven und homogenen Einmischung.
  • Die bisher meist bräuchliche Art grössere Blöcke zu machen besteht darin, lose expandierte Tonpartikeln Typ Leca mit Zement, Gips, Kalk usw.
  • zusammenzubinden. Damit kann aber eine bedeutende Ungleichmässigkeit nicht vermieden werden, abgesehen davon, dass die hydraulische Bindung nicht die gleiche Feuer-, Feuchtigkeits- und Frostresistenz besitzt wie eine gesinterte keramische Bindung. Man hat auch versucht, die noch heissen Granulate unmittelbar nach deren Erzeugung im Rotationsofen in Formen zusaunenzupressen, um eine keramische Bindung zu erzielen. Da bleiben doch die Grenzflächen zwischen den einzelnen susatmengebackenen Granulaten sichtbar, die Porenstruktur und damit die Isolierung wird unglelchmastig und da. Rawigewicht durch das Zusaasianpressen rhßht.
  • Die obgenannten Nachteile werden vermieden durch Anwendung des Verfahren gemäss vorliegender Erfindung.
  • Es hat sich überraschender Weise gezeigt, dass man fast alle zugänglichen Tonarten, auch solche die bisher als nicht expandierbar angesehen wurden, zum Aufblähen bringen kann durch-genau homogenisierte Einmischung ton kieselhaltigen Pulvern mit hoher spezifischer Oberfläche (über 20m2/g), welche gleichzeitig Metalloxide enthalten wie FeO, Je203, MgO, Cr203, ZnO, Ni203, A1203, TiO2 usw (wodurch Eutektikum und Herabsetzung des Sinterpunktes entsteht) und möglichst auch etwas C, eventuell auch S zur Gasentwicklung und etwas Alkali,also gerade von der Art wie Rauchgas- und Filterstaub. Man kann natürlich diese Stoffe (Metalloxide, Kohle, Alkali) separat zuführen, aber da ist es schwerer, eine gleichmässige Verteilung auf jeden kleinen Partikel zu erhalten. Wenn dagegen diese Stoffe an jedes Partikelkorn gebunden sind, geschieht die Reaktion gleichzeitig über den ganzen Körper, und nicht stärker an gewissen Punkten. Die Senkung der Sintertemperatur bringt es mit sich, dass die Gasentwicklung und das Sintern innerhalb einer kleinen Temperaturspanne erfolgt, was Voraussetzung für eine gleichmässige Porosität ist. Je nach der Zusammensetzung des Tones wird die Art der zugesetzten Rauchgasstoffe variiert. In der Regel nimmt man als Hauptzüsatz den Staub der am Platze am billigsten ist (meist sind es nur Transportkosten) und ergänzt mit solchen Stäuben, welche reich an jenen Ingredienzien sind, an welchen der vorhandene Ton Mangel leidet. Braucht man z.B. mehr Eisenoxid und der zugängliche Rauchgasstaub von der Ferrosiliciumproduktion hat nicht genug davon, kombiniert man mit einigen Prozenten von hoch Fe 203-haltigem Abfall von der Stahlproduktion. Wenn besonders preiswert am Platze kann die Komplettierung auch durch andere Zuschläge wie Aschen, Schlackenpulver und dergleichen erfolgen. Ist der Ton alkaliarm, kann eine Anreicherung mit etwas Wasserglas oder Alkalimetallsilikat geschehen.
  • Das Grundprinzip ist jedoch, dass der Hauptzusatz aus Rauchgas (Filter)-staub bestehen soll, der eine exzeptionell hohe spezifische Oberfläche hat und sowohl Metalloxide wie Kohle enthält. Der kleine gleichmässig verteilte C-Gehalt bereitet eine fein Zellenstruktur vor, die dann die Gasentwicklung von anderen Quellen, z.B. von Reduktionsgasen (Fe203 auf FeO usw) steuert, welche sonst grössere und unregelmässigere Hohlräume bilden würden.
  • Durch Zusatz von derartigen Rauchgasstoffen kann ein sonst nicht blähbarer Ton, z.B. ein solcher mit hohem CaO-Gehalt, für den Zweck anwendbar gemacht werden, während geeignete Tonarten verbessert werden, so dass die Expandierung auf das Doppelte und mehr erweitert werden kann.
  • Während es bisher kaum möglich war, Raumgewichte unter 0,35 kg/l für gebrannte geblähte Tonkörper zu erhalten, kann man nach dem vorliegenden Verfahren bis auf ca 0,2 kg/l herunter kommen. Der Zusatz variiert je nach der Tons orte zwischen 1 und 35 Gewichtsprozenten im Verhältnis zum Ton, vorzugsweise 5-20%.
  • Um die Geschmeidigkeit des ungebrannten Tonteiges und nachher die Gasentwicklung während des Brandes zu verbessern, kann es vorteilhaft sein, kleine Mengen von Ölen,z.B. Tall- oder Berg81, Sulfit- oder Sulfatablauge, Dextrin, Bitumen usw zuzusetzen.
  • Natürlich bezieht sich das Verfahren nicht nur auf Erzeugung von grösseren expandierten Elementen aus gebranntes Ton, denn die neuen Zuschläge verbessern auch die Porenbildung bei losen geblähten Ton-Granulaten der Art Leca, Haydite, Keramsit.
  • Als Erzeugungsbeispiel kann genannt werden: 100 Gewichtsteile Ton werden mit 10 Gewichtsteilen Kieselofenrauch (nach Ferrosiliciumproduktion), 10 Gewicitsteilen 20%iger Sulfitablauge und so viel Wasser als nötig zur Homogenisierung des Teiges (ca 30 Gewichtsteile) gemischt. Je nach Zusammensetzung des Tones und des Rauchgasstaubes kann eventuell der letztgenannte Zusatz auf ca 6 Gewichtsteile vermindern und mit ca 3 Gewichtsteilen Filterstaub nach Stahlproduktion ergänzt werden. Der erhaltene homogenisierte Teig wird in kleine Stücke geteilt, die nach Trocknung entweder in Formen oder auf ein Band mit Seitenbegrenzungen gefüllt werden, wonach die Erhitzung erfolgt. Man kann das Material entweder bei Raumtemperatur einführen oder ohne Schaden auch bei 300-4OOdC und sogar bei noch höherer Temperatur. Die Erhitzung auf die Spitzentemperatur, welche je nach Zussmmensetzung des Tones zwischen 1,100 und 1.2000C variiert, bei feuerfesten Tonen noch höher, dauert 1-5 Stunden je nach Art des Tones. Die Spitzentemperatur, bei der die Expandierung abgeschlossen wird, hält man ungefähr eine halbe Stunde, wonach langsame Abkühlung, alle Zeiten je nach den Eigenschaften des Tones.
  • Bei Blöcken aus Blähton war eine der Hauptschwierigkeiten zu verhindern, dass der aufschwellende Ton an der Unterlage oder an den Formen festklebt, weshalb oft oben offene Formen vorgeschrieben werden, welche mit speziellen, das Ankleben erschwerenden Mitteln ausgekleidet werden sollen* welche sich doch schwer an den Seitenwänden festhalten können.
  • Eine Verbesserung in dieser Hinsicht wird erreicht, wenn die Teigmasse während des Brandes oben nicht offen gehalten wird, sondern ganz von einer Folie z.B. aus Aluminium, eventuell versehen mit einer dünnen Schicht aus Aluminiumphosphat, eingehüllt wird. Auf diese Weise baut man nicht nur einem Ankleben vor-, sondern man erhält ausserdem die für das Aufblähen geeignete reduzierende Atmosphäre in den niederen Temperaturbereichen, dadurch dass der Zutritt des Sauerstoffes aus der Luft verhindert wird und die im Ton vorhandenen organischen Substanzen, welche zur Gasentwicklung bei höherer Temperatur nötig sind, nicht zu zeitig wegbrennen. Bei ca 600-7000C wird die Aluminiumfolie rissig und der Ton kommt in eine oxidierende Atmosphäre, welche am Ende des Aufblähens vorteilhaft ist. Komplizierte Regulierungen der Atmosphäre im Ofen werden überflüssig.
  • Die gebräuchlichen Mittel zur Verhinderung des Anklebens haben es nicht nur schwer, and den Vertikalwänden zur verbleiben sondern sE brennen auch an den Ton an, so dass das Endprodukt nachbehandelt werden muss.
  • Aber auch am Boden bilden sich meist Unebenheiten. Die Folie dagegen garantiert Glätte des Gutes und weder Boden noch Seitenwände bedürfen einer Nachbehandlung. Das Einschliessen in die Folie befördert gleichzeitig die Homogenisierung der Zellenstruktur. Bei Tonsorten mit su hohem Gasdruck kann es vorteilhaft sein, den Boden und den Oberteil der Folie zu perforieren. Die Innenseite der Folie oder die Oberfläche der Tonmasse kann auch mit Russ, Kohlenstaub und dgl, bepudert werden.
  • Die Porenstruktur kann variiert werden durch Einmischen von ausbrennenden organischen Partikeln wie z.B. kleinen Plastik-Körnern aus Akrylat, expandiertem oder nicht-expandiertem Styropor usw.
  • Die gemäss den oben beschriebenen Anweisungen hergestellten porösen Tonprodukte haben geschlossene Zellen und erbieten vorzügliche Wärmeisolierung. Bei einem Raumgewicht zwischen 0,4 und 0,5 kg/l ist die mechanische Festigkeit so hoch (überlegen Gasbeton), dass das Material als tragendes Element in Baukonstruktionen verwendet werden kann und hat gegenüber Beton, der bei ca 250 0C rissig wird, den Vorteil von Feuerfestigkeit bei geringerem Gewicht.
  • Indessen kann man gemäss der Methodeauch schallisolierende Produkte erzeugen. Dazu braucht man statt geschlossener Zellen ein kommunizierendes Porensystem. Schallhemmende Zwischenwände sollen ausserdem ein gewisses Gewicht haben und dürfen auch durch starke Schallwellen nicht zum Vibrieren gebracht werden. Wenn die Erhitzung nicht so hoch geht, dass sich die Poren schliessen, erhält man ein kommunizierendes Porensystem. In diesem Falle ist es am besten, gasbildende Mittel zuzusetzen, welche bereits bei niederer Temperatur reagieren, (ca 100-5O00C). Solche sind z.B. Aluminiumpulver (zusammen mit geringen Mengen Kalk oder Gips) oder Wasserstoffperoxid, welche eine poröse Struktur 0 bereits bei ca 100 C bilden. Danach bedarf es eines Brandes bloss bis zu 800-1,1000C (je nach Tonsorte), um die Masse zu konsolidieren. Wird die Temperatur bis zur Sintergrenze erhöht, schliessen sich die durch Wasserstoffgasentwicklung beiniederer Temperatur gebildeten Poren, ohne dass die Zellenstruktur als solche verändert wird. Gleichzeitig beginnt dann die auf im Ton enthaltene gasbildendeStoffe plus Rauchgasstaub basierte Porentwicklung zu wirken und es- bilden sich Poren auch in den Trennungswänden zwischen den bereits bei niederer Temperatur entstandenen Zellen, Auf diese Weise kann man durch die doppelte Porenbildung extraleichtes Isolierungsmaterial mit Raumgewicht bis zu ca 0,2kg/l erzielen.
  • Es hat sich gezeigt, dass Rauchgasstaub sich bei Temperaturen über 1.0000C mit Metalloxiden mit sehr hohem Schmelzpunkt wie z.B. A1203, Zur02 usw verbindet. Es ist merkwürdig, dass zwei an und für sich schwer schmelzbare Stoffe bei bedeutend niederer Temperatur zum Reagieren mit einander gebracht werden können. So erhält man auf einfache Weise hochfeuerfeste Produkte. In diesem Falle entsteht eine Porenbildung nicht automatisch. Indessen kann man kleine organische Partikeln wie z.B.
  • Kügelchen aus expandiertem Styropor, welche während der Erhitzung wegbrennen, einmischen und man erhält eine gleichmässige Zellenstruktur.
  • Beispiel: 70 Gewichtsteile A1203, 30 Gewichtsteile Rauchgasstaub (nach Ferrosilicium), 2,5 Gewichtsteile expandierte Styropor-Kügelchen und 100 Gewichtsteile Wasser werden gemischt und auf etwas über 1.0000C erhitzt. Das Resultat ist ein hochfeueriester poröser Block mit Raumgewicht von 0,45 kg/l. Das Material kann als Ofenisolierung usw verwendet werden. In diesem Falle kann der Zuschalg von Rauchgasstaub bis zu 50% ausmachen.
  • Unter den neuen Produkten, welche zufolge der überraschenden Reaktion zwischen Rauchgasstaub und Mineralyulvern gemacht werden können,kann auch ein weisser, harter Strassendeckenbeleg ähnlich "Synopal" genannt werden. Bisher wurde solches Material durch Zusammenschmelzen von Sand, Kreide (Mergel) und Dolomit mit spezieller Nachbearbeitung erzeugt.
  • Ein derartiger Belag macht Asphaltbahnen sowohl heller wie resistenter.
  • Die neue Reaktion ermöglicht eine verbesserte und verbilligte Herstellung.
  • Zusammenfassend können u. a. folgende neue Produkte genannt werden, die gemäß' der neuen Erfindung erzeugt werden können: 1. Poröse keramische Bauelemente (mit geschlossenen Zellen), welche sowohl tragend wie isolierend sind. Niederes Raumgewicht (0,35 - 0,50 kg/1), feuerfest (wird bei Brand nicht rissig wie Beton), feuchtigteits- und frostsicher. Daher besser und nicht teurer als Leichtboden oder Gipsplatten.
  • 2. Verbesserte Granulate der Art Leca, Haydite, Keramsit.
  • 3. SchaLldämmende Elemente fUr Zwischenwände, Decken usw.
  • (mit offenen Zellen) 4. Extraleichte Isolierungsstoffe mit geschlossenen Zellen und Raumgewicht zwischen 0,2 und 0,3 kg/1).
  • 5. Hochfeuerfeste Produkte für Ofenkonstruktionen usw, welche zugleich isolierend sind.
  • 6. Produkte aus Glas zufolge Verbesserung von Glasschmelzen durch Senkung der Schmelztemperaturen, wobei gleichzeitig Einführung von hochresistenten Metalloxiden ermöglicht wird, die sonst viel höhere Temperaturen erfordern wUrden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von porösen keramischen Produkten durch Mischen von keramischem Rohmaterial wie Ton mit Pulvern, welche risse spezifische Oberfläche haben und Kieseldioxid und Metalloxide enthalten, und Erhitzung der Mischung bis zum Sintern unter gleichzeitiger Porenbildung, dadurch gekennzeichnet dass das Rohmaterial mit Rauchgas- oder Filterstaub gemischt wird, der eine spezifische Oberfläche von bis zu 20m /g oder darüber hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet dass die Tonmasse während des Brandes von einer Folie, beispielsweise aus Aluminium eingehüllt wird, welche im niedereren Temperaturbereich die entwickelten Gase einschliesst und danach aufreisst, so dass der Ton mit oxidierender Atmosphäre in Kontakt kommt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet dass in die Masse auch gasbildende Stoffe eingemischt werden, welche Gase bei niederer Temperatur entwickeln.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet dass der Brand bei niederer Temperatur erfolgt, so dass Körper mit offenen Poren gebildet werden.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1-3 dadurch gekennzeichnet dass der Brand bei so hoher Temperatur erfolgt, dass vorwiegend bloss geschlossene Poren gebildet werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5 dadurch gekennzeichnet dass zusammen mit Rauchgas- oder Filterstaub auch Metalloxide in anderer Form zugesetzt werden.
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