DE2212127C3 - Kommutator mit einer zusätzlichen Kontakteinrichtung für Meßzwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kommutator mit einer zusätzlich zu den Bürsten vorgesehenen, längs des Kommutatorumfangs verschiebbaren Kontakteinrichtung für elektrische Meßzwecke.

In Prüffeldern, Industrielaboratorien und Ausbildungsstätten werden zum Erfassen der Lamellenspannung, des Spannungsyerlaufs unter den Bürsten und dergleichen Kontakteinrichtungen verwendet, die mit Spannungsmessern, Oszillographen u.dgl. verbunden werden. Dabei ist es bekannt, zur Ermittlung der Bürstenspannungskurve eine von Hand geführte Hilfsbürste (meist Kupferkontakt) am Kommutator längs der Bürstenbreite entlangzuführen (Buch von W. Nürnberg »Die Prüfung elektrischer Maschinen«, Springer-Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg, 1959, 4. Auflage, S. 210 bis 215). Ferner ist es bekannt, zur Erfassung der Feldkurve zwei im Abstand der Breite der Kommutatorlamellen angeordnete Hilfsbürstenmeßkontakte während des Laufes der Maschine längs des Umfanges des Kommutators zu verschieben (Buch von R. Richter »Elektrische Maschinen«, Springer-Verlag Berlin 1924, 1. Band, S. 537 bis 539). Hierbei ergeben sich mehr oder weniger große Ungenauigkeiten in der Messung.

Aufgabe der Erfindung ist es, zur Messung der Spannung unter den Bürsten, zur Feldkurvenmessung u.dgl. eine Einrichtung anzugeben, die auf einfache Art und Weise eine zuverlässige Erfassung elektrischer Größen am Kommutator ermöglicht. Die Lösung der Aufgabe besteht bei einer Anordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß darin, daß die Kontakteinrichtung an einem an einem Lagerschild drehbar gelagerten Ring abklappbar angeordnet und über ein Getriebe durch ein Stellglied verstellbar ist und daß der Teil des Kommutators, dem die Kontakteinrichtung zugeordnet 127

ist, so weit abgedreht ist, daß die Kommutatorlamellen und die Isolierzwischenlagen eine glatie Zylinderfläche bilden. Auf diese Weise kann zur Messung der Spannung von der auflaufenden bis zur ablaufenden Bürstenkante sowie zur Erfassung der Lamellenspannung u. dgl. die Kontakteinrichtung stetig und feinfühlig in jede gewünschte Lage zum Kommutator bzw. zu den Bürsten gebracht werden und bei rotierender Maschine können Meßfehler, insbesondere bei Verwendung eines Oszillographen od. dgl. als Meßeinrichtung, weitgehend ausgeschaltet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Die Figur zeigt eine Teilansicht einer Gleichstrommaschine, dessen Lagerschild im oberen Teil geschnitten ist und einen Ständer 1 sowie einen Läufer 2 mit Kommutator besitzt. Mit 3 ist die Welle der Maschine bezeichnet, die in dem Lagerschild 4 gelagert ist. An der Innenseite des Lagerschildes 4 ist ferner der Bürstenapparat mit mehreren Bürstenhaltern 5 befestigt, welche die Bürsten 6 tragen. Für Meßzwecke dient eine Kontakteinrichtung 7 mit einem Arm 7a, der an einem Bolzen 8 gehaltert ist. Durch eine am Arm Ta angreifende Feder F wird die Kontakteinrichtung 7 auf den Kommutator gedrückt. Die Kontakteinrichtung 7 ist vom Kollektor abklappbar und kann in der abgeklappten Stellung durch die Schraube 9 festgestellt werden. Der Bolzen 8 ist an einem auf der Innenseite des Lagerschildes drehbar gehaltenen Ring 10 angeordnet, der als Zahnkranz ausgebildet ist. In dessen Zähne greift ein feststehendes Ritzel 11 ein, das über eine Schnecke 12 mit einem als Handrad 13 ausgebildeten Stellglied drehmomentschlüssig verbunden ist. Auf diese Weise ist eine große Übersetzung gegeben, die eine feinfühlige Einstellung ermöglicht. Das Handrad 13 ist am Lagerschild 4 gelagert. Durch das Schneckengetriebe wird eine rückwirkungsfreie Verstellung gewährleistet.

Die Kommutatorlamellen 14 überragen in üblicher Weise die dazwischen angeordneten Isolierzwischenlagen 15. Bei der neuen Einrichtung st der Teil des Kommutators, dem die Kontakteinrichtung 7 zugeordnet ist, so weit abgedreht, daß Kommutatorlamellen 14 und Isolierzwischenlagen 15 eine glatte Zylinderfläche bilden.

Die Kontakteinrichtung 7 besitzt zweckmäßigerweise zwei an einem Isolierkörper 20a angeordnete schmale Hilfsbürsten 16, 17, deren Abstand a vom Umfang des Kommutators betrachtet gleich der Lamellenbreite b ist. Der Abstand a kann durch Zwischenlegen eines entsprechend bemessenen Isolierstückes 206 der Lamellenbreite angepaßt werden. Dabei sind die schmalen Hilfsbürsten über Schrauben 20c in ihrer Lage gehalten. Zusätzlich ist an der Kontakteinrichtung ein einstellbarer Nadelkontakt 18 angeordnet. Auf diese Weise können unterschiedliche Messungen, wie z. B. Bürstenspannungsmessungen über die Bürstenbreite, Feldverteilungskurven od. dgl. vorgenommen werden. Von den Anschlüssen 16a, 17a, 18a der Kontakte und von den Bürsten 6 führen isolierte Leitungen aus der Maschine heraus zu Anschlüssen an einem Klemmenbrett 19. In die dort angeordneten Buchsen können jeweils Leitungen von Meßgeräten eingesteckt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche: 22 S

1. Kommutator mit einer zusätzlich zu den Bürsten vorgesehenen, längs des Kommutatorumfangs verschiebbaren Kontakteinrichtung für elektrische Meßzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakteinrichtung (7) an einem an einem Lagerschild (4) drehbar gelagerten Ring (10) abklappbar angeordnet und über ein Getriebe durch ein Stellglied verstellbar ist und daß der Teil des Kommutators, dem die Kontakteinrichtung (7) zugeordnet ist, so weit abgedreht ist, daß die Kommutatorlamellen (14) und die Isolierzwischenlagen (15) eine glatte Zylinderfläche bilden. ·5

2. Kommutator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakteinrichtung einen einstellbaren Nadelkontakt (18) und zwei schmale Hilfsbürsten (16, ί7) besitzt.

3. Kommutator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe mit einem Schnekkentrieb ausgerüstet ist.