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Verfahren zum Weißtönen von Geweben aus Polyestern und synthetischen
Polyamiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Weißtönen von
Gebilden aus Polyestern und synthetischen Polyamiden mit anionischen und/oder Dispersionsaufhellern,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die in üblicher Weise mit Weißtöner-Flotten
imprägnierten Gebilde mit wäßrigen Bädern die cyclische Carbonate der Formel
enthalten, in der die Reste-R R unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen
C1-C4-Alkylrest stehen und n 0,1 oder 2 ist, nachbehandelt.
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Als Vertreter der erfindungsgemäß zu verwendenden cyclischen Carbonate
der Formel (I) seien vorzugsweise Äthylencarbonat und Propylencarbonat genannt,
ferner Butylencarbonat, Dimethyläthylencarbonat und Tetramethyläthylencarbonat.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß man
die weißzutönenden Gebilde zunächst in bekannter Weise mit den üblichen Weißtönerflotten,
z.B. auf dem Foulard, imprägniert, auf eine Flottenaufnahme von 60 bis 90, vorzugsweise
70 %, abquetscht und anschließend für kurze Zeit, etwa 2 Sekunden bis 10 Minuten,
vorzugsweise 4 bis 20 Sekunden, bei 40 bis 10000, vorzugsweise 60 bis 980C, in ein
wäßriges Bad einbringt, das die erfindungsgemäß zu verwendenden cyclischen Carbonate
der Formel (i) enthält. Anschließend an diese Behandlung werden die Gebilde abermals
abgequetscht, dann gespült und getrocknet.
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Durch die erfindungsgemäße Nachbehandlung mit den wäßrigen Lösungen
der cyclischen Carbonate der Formel (i) wird eine ausgezeichnete Fixierung der Weißtöner
auf den Gebilden erzielt; ein Dämpfen der Gebilde ist nicht me.hr erforderlich.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden auf Gebilden aus.
Polyestern und synthetischen Polyamiden, z.B.
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.Fäden, Geweben und Gewirken,aus Polyestern, wie Polyäthylenterephthalaten,
Polyestern aus 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan und Terephthalsäure, Cellulose-2
1/2 oder Cellulosetriacetat, und synthetischen Polyamiden, wie Poly- £-caprolactam,
Polyhexametkylendlaminadipat oder Poly-w -aminoundecansäure, höhere Weißeffekte
erzielt,als sie bislang bei der Verwendung der bekannten Färbereihilfsmittel
erhalten
wurden. Zur Erreichung des mit den bekannten Hilfsmitteln erzielten Weißgrades kommt
man daher in dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer geringeren Weißtönermenge
aus.
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Gegenüber dem Arbeiten ohne Zusatz an cyclischen Carbonaten können
niedrigere Arbeitstemperaturen in der Schockflotte bzw. Tauchflotte angewandt werden.
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Die erforderlichen Mengen an erfindungsgemäß zu verwendenden cyclischen
Carbonaten der Formel (I) sind abhängig von dem zu behandelnden Substrat und dem
gewunschten Weißgrad; sie lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln. Im allgemeinen
hat es stich bewährt 1 bis 20 g, vorzugsweise 3 bis 8 g, der Carbonate je Liter
Behandlungsflotte anzuwenden.
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Es hat sich häufig als vorteilhaft erwiesen, den Nachbehanalungsbädern
außer den cyclischen Carbonaten der Formel (I) noch kleines Mengen, etwa 5 bis 15
Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 Gewichtsprozent,des im Weißtönerbad verwendeten
o.ptischen-Aufhellers zuzusetzen.
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Bei den in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren anionischen
und Dispersionsaufhellern handelt es sich z.B.
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-um anionische Aufheller aus der Reihe der riazolyl-stilbensulfonsäure-Aufheller,
z.B. der Bis-triazolyl-stilben-mono-und -disulfonsäuren, 4-Triazolyl-4'-amino-stilben-mono-und
-d.isulfonsäuren, ferner der Sulfonsäuregruppen-haltigen Pyrazoline, wie 3-(4'-Chlorphenyl)-1-[4'-(ß-sulfoäthylsulfonyl)-phenyl]-pyrazolin;
und um Dispersionsaufheller aus derlReihe der Diphenylpyrazoline, z.B. 1-(p-Sulfonylmethylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-pyrazolin
oder 1-(p-Sulfonamidophenyl)-3-(p-chlorphenyl)-pyrazolin; der Benzoxazole, z.B.
1,2-Bis-[5-methyl-benzoxazolyl-(2)]-äthylen; der Naphthalimide, wie der N-Alkyl-4-alkoxy-,
N-Alkyl-4-pyrazolyl-oder
N-Alkyl-4-triazolyl-naphthalimide, z.B.
N-Methyl-4-methoxy-naphthalimid, N-Äthyl-4-[3'-methyl-pyrazolyl-(1)]-naphthalimid,
N-Butyl-4-[3'-methyl-1,2,4-triazolyl-(1)]-naphthalimid oder N-n-Butyl-4-[4'-methyl-1,2,3-triazolyl-(2)]-naphthalimid;
der Cumarine, wie der 3-Aryl-7-hetaryl oder 3-Hetaryl-7-hetaryl-cumarine, z.B. 3-Phenyl-7-[4'-phenyl-5'-methyl-1,2,3-triazolyl-(2)]-cumarin,
3-Tolyl-7-tff,2,4-triazolyl.- 7-cumarinJ Bei den in den folgenden Beispielen angegebenen
Teilen handelt es sich - sofern nichts anderes angegeben ist - um Gewichtsteile.
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Beispiel 1 Ein Gewirk aus Polyhexamethylendiaminadipat wird mit einer
Lösung von 1,2 Teilen 4,4'-Bis-[4-phenyl-1,2,3-triazolyl-(2)]-stilben-2,2'-disulfonsäure
(Natriumsalz) in 1 000 Teilen destilliertem Wasser imprägniert, auf eine Flottenaufnahme
von 70 % abgequetscht und anschließend 4 Sekunden in eine 8000 warme Lösung von
5 Teilen Äthylencarbonat in 1 000 Teilen destilliertem Wasser (pH-Wert der Lösung:
3,5) getaucht, dann abgequetseht, gespült und getrocknet.
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Die optische Weißgradmessung nach A, Berger an dem so erhaltenen Gewirk
ergibt ein # W von 5 gegenüber einem Polygmidgewirk, das mit dem gleichen Aufheller
aber ohne Zusatz von Äthylencarbonat aufgehellt wurden
Eine gleichwertige
Weißgradverbesserung wurde ebenfalls erhalten, wenn anstelle der 5 Teile Äthylencarbonat
die gleiche Menge Propylencarbonat eingesetzt wurde.
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Beispiel 2.
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Ein Gewirk aus Poly-#-caprolactamfäden wird mit einer Lösung von 4,5
Teilen 4,4'-Bis-[(2-diäthanolamino-4-chlor-1,3,5-triazinyl-6)-amino]-stilben-2,2'
-disulfonsäure in i- 000 Teilen destilliertem Wasser imprägniert, auf eine Flottenaufnahme
von 70 % abgequetscht und anschließend 4 Sekunden in eine 800C warme Lösung von
0,45 Teilen 4,4'-Bis-[(2-diäthanolamino-4-chlor-1,3,5-triazinyl-6)-amino]-stilben-2,2'-disulfonsäure,
5 Teilen Äthylencarbonat in 1. 000 Teilen destilliertem Wasser (pH Wert der Lösung:
3,5,) getaucht, dann abgequetscht, gespült und getrocknet Die optische Woißgradmessung
nach A. Berger an dem so erhaltenen Gewirk ergibt ein t W von 10 gegenüber einem
Polyamidgewirk, das mit dem gleichen Aufheller aber ohne Zusatz von Äthylencarbonat
auigehellt wurde.
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Beispiel 3 Ein Poly-#-caprolactam-Gewirk wird mit einer Lösung von
3 Teilen 3-(4'-chlorphenyl)-1-[4'-(ß-sulfoäthylsulfonyl)-phenyl]-pyrazolin in 1
OOO T Teilen Wasser
imprägniert, auf eine Flottenaufnahme von 70
% abgequetscht und anschließend 4 Sekunden in eine 80°C warme Lösung von 0,3 Teilen
3-(4'-chlorphenyl)-1-[4'-(ß-sulfoäthylsulfonyl)-phenyl7-pyrazolin, 5 Teilen Äthylencarbonat
in 1 000 Teilen Wasser (pH-Wert der Lösung: 3,5) getaucht, dann abgequetscht, gespült
und getrocknet.
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Die optische Weißgradmessung nach A. Berger an-dem so erhaltenen Gewirk
ergibt ein A W von 7 gegenüber einem Polyamidgewirk, das mit dem gleichen Weißtöner,
aber ohne Zusatz von Äthylencarbonat aufgehellt wurde.
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Beispiel 4 Ein Triacetat-Gewebe wird mit einer Dispersion von 1,2
Teilen 1-(4'-Sulfonamidophenyl)-3-(4'-chlorphenyl) -pyrazoln, 3 Teilen C14-C18-Alkansulfonsäure
(Natriumsalz), 3 Teilen Äthylenglykol in 1 000 Teilen destilliertem Wasser imprägniert,
auf eine Flottenaufnahme von 70 % abgequetscht und anschließend 4 Sekunden in eine
95 0C warme Lösung von 0,12 Teilen 1-(4'-Sulfonamidophenyl)-3-(4'-chlorphenyl )
-pyrazolin, 0,3 Teilen C14-C18-Alkansulfonsäure (Natriumealz), 0,3 Teilen Propylencarbonat
in 1 000 Teilen destilliertem Wasser getaucht, dann abgequetscht, gespült und getrocknet.
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Die optische Weißgradmessung nach A. Berger an dem so erhaltenen Gewebe
ergibt ein LK W von 13 gegenüber einem Gewebe, das mit dem gleichen Aufheller aber
ohne Zusatz von Propylencarbonat aufgehellt wurde.
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Ein gleichwertig aufgehelltes Gewebe wurde ebenfalls erhalten wenn
anstelle des verwendeten Dispersionsaufhellers die gleiche Menge des Dispersionsaufhellers
1-p-sulfonylmethyl-3-p-chlorphenylpyrazolin verwendet wurde.
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Beispiel 5 Ein Polyäthylenglykolterephthalat-Gewebe wird mit einer
Dispersion von 0,7 Teilen 1,2-Bis-[5-methyl-benzoxazolyl-(2)]-äthylen in 1 000 Teilen
destilliertem Wasser imprägniert, auf eine Flottenaufnahme von 70 % abgequetscht
und anschließend 4 Sekunden in eine 980C warme Lösung von 0,14 Teilen 1 ,2-Bis-[5-methyl-benzoxazolyl-(2)]-äthylen,
5 Teilen Äthylencarbonat in 1 000 Teilen destilliertem Wasser getaucht, dann abgequetscht,
gespült und getrocknet.
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Die optische Weißgradmessung nach A. Berger an dem so erhaltenen Gewebe
ergibt ein # W von 11 gegenüber einem Polyestergewebe, das mit dem gleichen Aufheller
aber ohne Zusatz von Äthylencarbonat aufgehellt wurde.
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Sine gleichwertige Weißgradverbesserung wurde ebenfalls erzielt, wenn
anstelle des verwendeten Dispersionsaufhellers die gleiche Menge des Dispersionsaufhellers
N-nbutyl-4-[3-methyl-1,2,4-triazolyl-(1)]-naphthalimid verwendet wurde.