DE216875C - - Google Patents

Description

21f icn ■- (Exemplar

KAISERLICHES

PATENTAMT..

PATENTSCHRIFT

KLASSE 35 b. GRUPPE

in NÜRNBERG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1908 ab.

Bei Hebevorrichtungen mit einem Hilfsseil, welches dazu bestimmt ist, auf die Lastgreifvorrichtung (Zange, Greifer, Pratze u. dgl.) einzuwirken, ist es bekannt, das Hilfsseil mit seinem einen Ende auf die Hauptlasttrommel aufzuwickeln und das andere Ende um eine besondere Trommel zu schlingen, durch deren Drehung dann je nach Wunsch die Greifvorrichtung geöffnet oder geschlossen werden kann.¹

.ίο Das genaue Arbeiten der Greifvorrichtung ist davon abhängig, daß die Bewegungen dieser Hilfstrommel zuverlässig im gewünschten Augenblick erfolgen. Man hat zu diesem Zweck bisher vielfach Kupplungen als naheliegendstes Mittel verwendet, aber die Bedienung ist umständlich und die Wirkung nicht so zuverlässig, wie es für viele Zwecke erwünscht ist. Klauenkupplungen können nur in gewissen Stellungen eingeschaltet werden, bei Reibungskupplungen läßt sich das Eintreten der Wirkung nicht mit der Genauigkeit einhalten, wie es für diesen Zweck oft notwendig erscheint. In anderen Fällen sah man daher für den Antrieb der Hilfstrommel einen besonderen Motor vor, was jedoch hohe Kosten bedingt.

Durch die vorliegende Erfindung wird die gewünschte Genauigkeit ohne Anwendung eines zweiten Motors erzielt. Zum Antrieb der Hilfstrommel dient hier nämlich ein Planetengetriebe, dessen Planetenrad mittels einer Bandbremse in seiner Lage festgehalten werden kann. Solange die Bremse gelöst ist, läuft das Planetenrad frei um, und die Hilfstrommel steht dann still. Soll die Greifvorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden, so wird die Bremse angezogen, wodurch das Planetenrad festgehalten und die Hilfstrommel in Drehung versetzt wird.

Die neue Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht, α ist die Lasttromniel, an welcher die beiden Enden des über die Rolle c geleiteten Lastseiles b befestigt sind. Im Seil b hängt mittels der beiden Rollen g die Greifvorrichtung. Deren Öffnen und Schließen erfolgt mittels eines Hilfshubwerkes durch das Zugorgan d und die in diesem hängende lose Rolle /7 von welcher ein weiteres Zugorgan r zur Greifvorrichtung führt. Das Hilfsseil d ist mit· seinem einen Ende an der Hauptlasttrommel β. befestigt, so. daß es in ganz gleichem Maße wie das Hauptlastseil aufgewunden und abgelassen wird. Das andere Ende des Seiles d führt zu einer Trommel h, welche durch ein Rädervorgelege k, I, m von dem Motor i oder auch von der Haupttrommel her. angetrieben werden kann. Zwischen dem Stirnrad m und der Trommel h ist ein Planetengetriebe n, 0, p eingeschaltet. Das Planetenrad p ist in der Scheibe s gelagert, welche von einem Bremsband q umspannt wird. , Solange die Bremse q gelöst ist, kann das Planetenrad p frei umlaufen, und es findet keine Übertragung der Bewegung von dem Rad m auf die Trommel h statt. Wird die Bremse q jedoch angezogen und damit die Scheibe s festgestellt, so wird mittels der Kegelräder n, p, 0 die Trommel h 'in Umdrehung versetzt. Solange die Trommel h stillsteht, werden beide Seile b und d, da sie auf die gemeinschaftliche Trommel α laufen,

um gleiche Stücke verkürzt oder verlängert; es findet also keine Einwirkung auf das Greif-werkzeug statt. Wenn aber durch Anziehen der Bremse q die Trommel h in Bewegung gesetzt wird, wird das Greifwerkzeug geöffnet oder geschlossen. Diese Einwirkung erfolgt ohne Zeitverlust, so daß sich das Greifwerkzeug sofort an der gewünschten Stelle öffnet oder schließt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steuerung für das ■ auf die Greif-, Trag-, Entleerungsvorrichtung u. dgl. wirkende Hilfszugorgan von Hebevorrichtungen, bei denen das eine Ende des Hilfszugorgans auf die Lasttrommel oder eine mit dieser gekuppelte Trommel, das andere Ende zu einer besonderen Steuertrommel (Rolle, Kurbel 0. dgl.) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb dieser Steuertrommel (h) 0. dgl. mittels eines von der Lasttrommel oder deren Motor angetriebenen Pia-, netengetriebes fn, 0, ft) erfolgt, dessen Planetenrad (ft) mit Hilfe einer Feststellvorrichtung (q) festgehalten oder freigegeben werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.