DE2164814C2 - Rohrförmiges, aus zwei koaxial zueinander angeordneten gewellten Rohren bestehendes Gebilde - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein rohrförmiges Gebilde nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist schon eine Mehrlagenrohrleitung bekannt (DE-OS 19 Ol 069), die aus zwei koaxialen gewellten Rohren besteht Die Wellrohre sind bei dieser Rohranordnung durch ein beispielsweise aus Metall bestehendes Band in radialem Abstand zueinander gehalten, welches um sfine eigene Achse verdrillt ist und so abwechselnd mit entgegengesetzten Kanten gegen den Umfang des Innenrohres an Berührungspunkten anliegt Dadurch soll der Wärmeübergang infolge Wärmeleitung vom Innenrohr auf das Außenrohr reduziert werden. Nach einer speziellen Ausführungsform kann das Band an seinen Längskanten Ausschnitte aufweisen, deren Abstand zueinander so bemessen ist, daß die Ausschnitte in zusammengebautem Zustand das Innenrohr an den Punkten berühren, an denen das verdrillte Band sich ungefähr radial quer über den Ringraum zwischen den Rohren erstreckt Diese Rohrkonstruktion hat den Nachteil, daß beim Transport von unter Druck stehenden Medien das innere Wellrohr sich ungehindert ausdehnen kann und bei genügend hohen Drücken sogar »entwellt« werden kann. Zur Erhöhung der Druckfestigkeit wird für das Innenrohr eine zusätzliche geflochtene Verstärkungshülle verwendet, die sich aber nachteilig für die Biegbarkeit des Rohres auswirkt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der eingangs genannten bekannten Gattung, ein rohrförmiges Gebilde zu finden, das sich bei Beaufschlagung des Innenrohres mit höheren Drücken nicht längt,

ohne daß die Biegbarkeit des Gebildes wesentlich veringert wird.

Die Aufgabe wird durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte gelöst.
Durch die Eindellungen und/oder Erhebungen wird das Innenrohr daran gehindert, sich zu längen. Das Metallband wirkt aufgrund der Erhebungen und/oder Eindellungen als mechanische Verbindung zwischen den Rohren. Dadurch, daß das Metallband schraubenlinienförmig oline Berührung der Bandkanten, also mit relativ großer Schlaglänge, aufgebracht ist, tritt noch der Effekt auf, daß sich bei einer geringen Lftngung des Innenrohres der Durchmesser des Bandes verringert und es sich fest auf das Innenrohr aufzieht.

Zweckmäßigerweise ist der zwischen den Wellrohren befindliche Hohlraum mit einem unter geringen Überdruck stehenden inerten Medium ausgefüllt Eine Korrosion innerhalb des Raumes zwischen den Wellrohren ist damit ausgeschlossen, und in der Auswahl des Materials für das Innenrohr, für das Metallband und für das Außenrohr sind hinsichtlich der Korrosion keine Grenzen gesetzt Darüber hinaus ist es möglich, bei Auftreten eines Lecks sofort festzustellen, welches der Rohre defekt ist. Da im Innenrohr meist ein erhöhter Druck vorherrscht, muß bei Erhöhung des Druckes im Hohlraum zwischen den Rohren das Innenrohr defekt sein. Bei Druckabfall ist das Außenrohr defekt

Auf das äußere Wellrohr ist zwsckmäßigerweise ein Mantel aus thermoplastischem Kunststoff aufgebracht, der eine Korrosion des Außenrohres verhindern soll.

Dazu ist es unter Umständen vorteilhaft, zwischen dem Außenrohr und dem Kunststoffmantel eine Schicht eines Korrosionsschutzmittels, beispielsweise auf Bitumenbasis, vorzusehen.
Besonders vorteilhafte Herstellungsverfahren für das erfindungsgemäße Rohr sind in den Ansprüchen 3 und 4 beschrieben.

Dadurch, daß das Metallband mit Vorspannung aufgebracht wird, verformt es sich plastisch und legt sich um die Wellenkuppen herum. Beim Wellen des Außenrohres wird die Welltiefe so eingestellt, daß die Wellentäler des Außenrohres in dem Bereich zwischen zwei Wellenkuppen des Innenrohres das Metallband ebenfalls plastisch verformen.

Es ist aber auch möglich, ein bereits mit Eindellungen und/oder Erhebungen versehenes Metallband um das Innenrohr herumzuwickeln. Eine Kombination der aufgeführten Verfahren dürfte die optimale Lösung bringen.

In jedem Fall sorgen die Eindellungen oder Erhebungen für eine starre Verbindung zwischen Innen- und Außenrohr, so daß eine Längung des Innenrohres vermieden ist Mit den genannten Verfahren läßt sich das erfindungsgemäße rohrförmige Gebilde in nahezu

unbegrenzter Länge kontinuierlich herstellen. Aufgrund seiner Flexibilität kann es wie ein elektrisches Kabel auf Kabeltrommeln aufgewickelt und verlegt werden.

Das rohrartige Gebilde gemäß der Erfindung kann als Mantel für unter Gasdruck betriebene elektrische Kabel verwendet werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich aber als Ölsicherheitsleitung zwischen einem Heizöltank und einem ölbrenner erwiesen.

In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel eines Rohres nach der Lehre der Erfindung schematisch dargestellt.

Auf dem gewellten innerer. Kupferrohr 1 Hegt ein Metallband 2, das aus einem beliebigen Metall hergestellt sein kann, in der Weise auf, daß es plastisch verformt ist und Eindellungen 3 und Erhebungen 4 aufweist Diese Eindellungen 3 und Erhebungen 4 sorgen für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Innenrohr 1 und dem Außenrohr 5, so daß eine Längung des Innenrohres 1 nicht auftreten kann. Durch die große Schlaglänge, mit der das Metallband 2 aufgebracht ist, tritt noch folgender Effekt auf. Wenn das Innenrohr 1 bestrebt ist, sich zu längen, wird der Innendurchmesser der aus dem Metallband 2 gebildeten Wendel verringert, und es zieht sich fester auf das Innenrohr 1 auf. Dadurch wird dem Bestreben des Innenrohres 1, sich zu längen, entgegengewirkt Der zwischen den Wellrohren I und 5 befindliche Hohlraum 6 ist mit einem inerten Medium gefüllt, und zwar vorzugsweise unter einem geringen Überdruck. Wenn beispielsweise das Innenrohr 1 mit einem Innendruck von ca. 4 atü beaufschlagt wird und in dem Hohlraum 6 ein Druck von beispielsweise 0,5 bis 1,5 atü herrscht, kann ein Leck in den Rohren schnell festgestellt werden. Bei Druckabfall ist das Außenrohr 5, bei Druckanstieg das Innenrohr 1 defekt Der Druck in dem Hohlraum 6 kann beispielsweise durch eine unter Druck stehende Stickstoffflasche, die über ein Reduzierventil mit dem Hohlraum 6 verbunden ist, aufrechterhalten werden. An den Enden der Rohrleitung ist der Hohlraum 6 dann

;o abgedichtet, beispielsweise durch Lötzinn. Das Ausfüllen des Hohlraumes 6 mit einem inerten Medium hat weiterhin noch den Vorteil, daß keine Korrosion zwischen den Rohren 1 und 5 auftreten kann. In der Wahl der Materialien ist dem Hersteller freie Wahl gelassen. So kann das Innenrohr 1 beispielsweise aus Kupfer oder Aluminium, das Metallband 2 aus Kupfer, Aluminium, etc. und das Außenrohr 5 aus Kupfer, Aluminium oder Stahl hergestellt werden. Auf das Außenrohr 5 kann noch ein Kunststoffmantel 7, beispielsweise aus Polyäthylen, aufgebracht sein, wobei zwischen dem Außenrohr 5 und dem Kunststoffmantel 7 noch eine nicht dargestellte Schicht eines Korrosionsschutzmittels, beispielsweise auf Bitumenbasis, vorgesehen sein kann.

Das erfindungsgemäße rohrförmige Gebilde kann in nahezu beliebigem Durchmesser hergestellt werden, ist äußerst flexibel und kann in nahezu beliebiger Länge hergestellt werden.

Hierzu I Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Rohrförmiges Gebilde, bestehend aus zwei koaxial zueinander angeordneten gewellten Rohren, von denen mindestens eines schraubenlinienförmig gewellt ist, und einem zwischen den Rohren schraubenlinienförmig ohne Berührung seiner Bandkanten verlaufenden flachen Metallband, welches Eindellungen (3) und/oder Erhebungen (4) aufweist, die in die Wellung des Innenrohres (1) eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die durch plastische Verformung erzeugten Eindellungen (3) und/oder Erhebungen (4) in der Breitseite des Metallbandes (2) angeordnet sind und auch in die Wellung des Außenrohres (5) eingreifen.

2. Rohrförmiges Gebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen den Wellrohrtn (1,5) befindliche Hohlraum (6) mit einem unter geringem Überdruck stehenden inerten Medium ausgefüllt ist

3. Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Gebildes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein iängseinlaufendes Metallband kontinuierlich zum Schlitzrohr geformt, längsnahtverschweißt und gewellt wird, auf dieses Wellrohr (1) ein flaches Metallband (2) unter solcher Vorspannung schraubenlinienförmig aufgewickelt wird, daß sich das Metallband (2) unter plastischer Verformung um die Wellenkuppen des Innenrohres (1) herumlegt, um dieses Rohr ein Metallband längseinlaufend zum Rohr (5) geformt, längsnahtverschweißt und anschließend derart mit solcher Welltiefe gewellt wird, daß das Metallband (22) plastisch verformt wird.

4. Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Gebildes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein längseinlaufendes Metallband kontinuierlich zum Schlitzrohr geformt, längsnahtverschweißt und gewellt wird, auf dieses Wellrohr (1) ein mit durch plastische Verformung erzeugten Eindellungen (3) und/oder Erhebungen (4) versehenes Metallband (2) schraubenlinienförmig aufgebracht wird, um dieses Rohr ein Metallband längseinlaufend zum Rohr (5) geformt, längsnahtverschweißt und anschließend gewellt wird.

5. Verwendung eines rohrförmigen Gebildes nach einem der Ansprüche 1 oder 2 als ölsicherheitsleitung.