DE2163526B2 - Verfahren zur Herstellung von Leichtbauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von LeichtbauteilenInfo
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Description
mäßen Verfahren in Form eines Latex eingesetzt, d. h„
in Form stabiler wäßriger Dispersionen, wie sie
beispielsweise beim Polymerisieren der betreffenden monomere Verbindungen anfallen. Derartige Latices
haben vorzugsweise einen Feststoffgehali von etwa 40 bis 55 Gewichtsprozent,
FQr die Zwecke der Erfindung sind Latices von Mischpolymerisaten aus Styrol und Methyl- bzw.
Äthylestern der Acrylsäure und Methacrylsäure besonders geeignet
Als hydraulische Bindemittel können die üblichen Standardzementsorten verwendet werden, beispielsweise der Typ 325 sowie hochfeste Zemente (Typ 425)
oder hochfeste und rasch abbindende Zemente (Typ 525). Ferner kommen im Rahmen der Erfindung auch π
aluminiumoxidhaltige Zemente (Typ 525) und für Wasserbauten verwendbare Zemente (Typ 225) in
Betracht
Eine erfindungsgemäße Maßnahme besteht also darin, daß man «tue Mischung aus dem betreffenden
Zement, Wasser und einen: Vinyiharzjatex herstellt
Vorzugsweise beträgt die Latexmenge 1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Zementkomponente,
da bei dieser Ausführungsform besonders befriedigende
Ergebnisse beim Härten bzw. Abbinden erzielt werden.
Die Wassermenge in der Mischung variiert in Abhängigkeit von der Menge des als Bindemittel
verwendeten Zements. Im allgemeinen werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu Zementkomponente im Bereich von 0,4: Ibis 0^:1 liegt
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Mischung aus Zement, Wasser und Vinylharzlatex mit
dem vorbehandelten Potystyrolgv-anulj»'. nomogen vermischt Gemäß einer bevorzugten A^ufflhrungsform
wird das Polystyrolgranulat mit einer wäßrigen Dispersion des Klebstoffes auf Epoxyharzbasis vorbehandelt, welche zusätzlich ein organisches Lösungsmittel enthält
Das Polystyrol wird dabei vorzugsweise als Granulat eingesetzt, dessen Teilchen einen Durchmesser bis zu
3 mm aufweisen. Es handelt sich dabei besonders zweckmäßig um ein geschäumtes Polysytrol mit
geschlossenen Zellen und einer Schüttdichte von etwa 16bis28kg/nv·. ^
Der fur die Vorbehandlung des Polystyrols eingesetzte Klebstoff auf Epoxyharzbasis ist ein Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin mit mehrwertigen Alkoholen oder mehrwertigen Phenolen. Insbesondere handelt
es sich dabei um flüssige Kondensationsprodukte aus Epichlorhydrin und Bisphenol mit einem Epoxidäquivalent von 180 bis 220 und einer Viskosität von 6 bis
25 Paj. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden Klebstoffe verwendet, welche
Mischungen aus entsprechenden Polyepoxidverbindungen und Alkylglycidyläthem oder Arylglycidyläthern
sind.
Besonders günstige Ergebnisse werden dabei erzielt, wenn das Gewichtsverhältnis von Polyepoxidverbindung zu Monoepoxidverbindung im Bereich von 0,3 :1
bis I : 1 liegt. Derartige Klebstoffe werden als wäßrige Dispersionen in Mengen von 1 bis 8 kg je m'
geschäumtes Polystyrolgranulat eingesetzt.
Es wurde vorstehend bereits darauf hingewiesen, daß diese wäßrige Klebstoffdispersion gemäß einer bevor- fr,
zugten Ausführungsform auch noch ein organisches Lösungsmittel enthält, beispielsweise aliphatische oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, wobei Benzol, Toluol
und Xylole bevorzugt werden.
Solche Lösungsmittel werden sehr zweckmäßig in Mengen von 0,1 bis 4,0 kg je mJ Polystyrolgranulat
eingesetzt, wodurch sich wesentliche Vorteile ergeben, ohne daß jedoch die Polystyrolteilchen sich in
unerwünschter Weise lösen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren enthält die wäßrige Klebstoffdispersion, die gegebenenfalls auch
noch ein organisches Lösungsmittel enthält, ein ader mehrere Härter für die Epoxidverbindung.
Es kommen dafür die üblichen, für solche Zwecke eingesetzten Härter in Betracht, beispielsweise Menthandiamin, Triäthylentetramin sowie Addukte aus
Phenylglycidyläther und Tetraäthylenpentamin. Die Hai *.er werden vorzugsweise in Mengen von 10 bis 30
Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Epoxidverbindung eingesetzt
Die für die Vorbehandlung des Polystyrolgranulates
verwendete wäßrige Dispersion enthält gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zusätzlich
oberflächenaktive Substanzen, beispielsweise Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate, Kondensationsprodukte aus
Äthylenoxid und Phenolen oder Alkylphenolen, sowie sulfonierte Alkohole, wie Natriumlaurylsulfonat
In der Praxis hat sich gezeigt, daß besonders gute
Ergebnisse dann erzielt werden, wenn man die das Härtungsmittel enthaltende Epoxidverbindung zunächst unter Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels
oder einer Mischung solcher oberflächenaktiven Mittel in wenig Wasser homogen dispergiert und dann zu der
so erhaltenen Mischung unter kräftigem Rühren weitere Wassermengen sowie gegebenenfalls das ausgewählte
organische Lösungsmittel zusetzt Auf diese Weise lassen sich wäßrige Dispersionen herstellen, welche
während mehrerer Stunden stabil bleiben und die dann ohne Schwierigkeiten für die Vorbehandlung der
Granulate aus geschäumten Polystyrol eingesetzt werden können.
Für die erfindungsgemäß auszuhärtenden Mischungen werden die Gewichtsanteile an Zement und
Polystyrolgranulat so eingestellt daß die Leichlbauteile nach dem Abbinden die gewünschte Dichte aufweisen,
weiche im Bereich von 0,2 bis 0,8 kg/dm3 liegen soll.
Derartige Mischungen binden schon bei Umgebungstemperatur aber auch bei höheren Temperaturen gut ab
und sie lassen sich für die Herstellung von Leichtbauteilen der verschiedensten Art einsetzen, indem man (*ie
betreffenden Mischungen in entsprechende Formen eingießt oder sie mittels geeigneter Vorrichtungen
extrudiert.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Leichtbauteile mit verbesserten mechanischen Eigenschaften erhalten im Vergleich zu Bauteilen,
welche gemäß den bekannten Verfahren hergestellt werden.
Derartige Leichtbauteile zeigen insbesondere optimale Eigenschaften im Bezug auf die Wärme- und
Schallisolierung, im Bezug auf die Feuchtigkeitsabsorption und im Bezug auf die gute Verarbeitbarkeit mittels
Maschinen, wie sie üblicherweise in der Bauindustrie zur Anwendung kommen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Mischungen aus dem
Zement und dem Granulat aus geschäumtem Polystyrol sehr rasch abbinden. Dieser Abbindevorgang erfolgt
sehr viel rascher, als wenn man das Polystyrolgranulat mit wäßrigen Suspensionen von Polycpoxiden oder
anderen Klebstoffen vorbehandelt, wie es gemäß dem
Stand der Technik beschrieben wird.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die bekannten Arbeitsweisen insbesondere den Nachteil
aufweisen, daß sich die Mischungen aus dem geschäumten Polystyrol und dem hydraulischen Bindemittel 5
infolge des sehr unterschiedlichen spezifischen Gewichtes der beiden Komponenten nur sehr schlecht
homogenisieren lassen.
Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, gemäß welcher der Zement zunächst mit einem Vinylharzlatex
vermischt wird und gemäß welcher die Granulate aus geschäumten Polystyrol mit einer wäßrigen Dispersion
eines Klebstoffes auf Epoxyharzbasis und einem organischen Lösungsmittel vorbehandelt werden, läßt
sich jedoch eine sehr rasche und zuverlässige Homogenisierung der auszuhärtenden zementhaltigen Mischungen
erreichen. Offensichtlich trägt diese Tatsache mit zu den verbesserten mechanischen Eigenschaften der
fertiggestellten Leichtbauteile bei, auf die vorstehend bereits hingewiesen wurde.
Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich bereits bei Anwendung sehr kleiner Klebstoffmengen erzielen,
wobei diese auf jeden Fall niedriger liege,!, als die bei den bisher bekannten Verfahren eingesetzten Klebstoffmengen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert wobei in der
folgenden Weise vorgegangen wird:
Die Dispersion aus dem Klebstoff auf Epuxyharzbasis und dem Polystyrolgranulat wird mit Hilfe eines jo
Spachtels aus Stahl in ein Gefäß aus Polyäthylen eingefüllt und diese Mischung wird einige Minuten lang
gut verrührt
Die Zementkomponente, Wasser und der Vinylharzlatex werden in einen anderen Behälter eingefüllt und 3»
gleichfalls einige Minuten lang gut vermischt
Schließlich werden die beiden Mischungen homogenisiert, indem man die eine in die andere eingießt, und
schon nach wenigen Minuten des Mischens wird eine vollständig homogene Mischung erzielt
Aus dieser homogenen Mischung werden Proben hergestellt, indem man sie mit Hilfe eines Spachtels aus
Stahl in entsprechende Formen eingießt. Dabei soll sowenig wie möglich gestampft werden. Die betreffenden
Formen bestehen aus mit Firnis überzogenem Holz, wodurch verhindert werden soll, daß die Mischung
während des Abbindevorganges Wasser absorbiert.
Die so hergestellten Proben werden 24 Stunden lang unter den natürlichen Umgebungsbedingungen in den
Formen gelassen und dann sorgfältig aus den Formen entnommen.
Für die Druckfestigkeitsprüfung werden zylinderförmige
Proben von 5 mm Höhe und 50 mm Durchmesser hergestellt
Nach dem Herausnehmen aus den Formen werden die betreffenden Proben unter den nachstehenden
Bedingungen konditioniert:
A) Bei Umgebungstemperatur und witterungsbedingter Feuchtigkeit;
B) Bei Umgebungstemperatur und witterungsbedmg- 6n
ter Feuchtigkeit, wobei jede Probe täglich 60 Sekunden lang in Wasser von 200C eingetaucht
wird;
C) Vollständiges Eintauchen in Wasser von 2O0C.
hi
Nach 2 bzw. 7 b/w. 28 Tagen wird die Druckfestigkeit
der diesen Konditionierungsbehandlungen A) bis C) unterworfenen Proben gemessen. Insbesondere wird die
Druckfestigkeit an den zylindrischen Proben mit einem Vorschub von 5 mrn/Minute gemessen.
Für alle Versuche wird Portlandzement (Typ 325) als hydraulisches Bindemittel eingesetzt
Es wird ein Granulat aus geschäumtem Polystyrol in Form von Perlen mit einer Schüttdichte von 18 kg/m3
verwendet, dessen Korngrößenverteilung sich aus der nachstehenden Siebanalyse ergibt: Es wird der auf
einem Sieb der angegebenen Maschenweite verbleibende prozentuale Rückstand angegeben.
Miischcnweite, mm
Siebanalyse,
Rückstand
Rückstand
2,83
Staub
Ü Prozent
5 Prozent
20 Prozent
45 Prozent
30 Prozent
Für die Vorbehandlung dieses Granulats wird eine wäßrige Disperston aus 75,1 Gewichtsprozent Wasser,
5,6 Gewichtsprozent eines Epoxyharz-Klebstoffes (Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin und Bisphenol
mit einem Epoxidäquivalent von 180 bis 210 und einer Viskosität von 9 bis 13 Pa.s) 8,3 Gewichtsprozeit
Butylglycidyläther, 3,5 Gewichtsprozent Härter (Addukt
aus Phenylglycidyläther, und Tetraäthylenpentamin), 7,3 Gewichtsprozent Xylol und 0,2 Gewichtsprozent
oberflächenaktivem Mittel (Mischung aus 18 Gewichtsprozent Natriumlaurylsulfonai, 62 Gewichtsprozent
des Kondensationsproduktes aus Nonylphenol und 30 Mol Äthylenoxid sowie 20 Gewichtsprozent
(Condensationsprodukt aus Nonylphenol und 6 Mol Äthylenoxid) hergestellt Für die Vorbehandlung des
Polystyrolgranulates wird etwa 1 Gewichtsteil dieser Dispersion je Gewichtsteil Polystyrol eingesetzt
Außerdem wird eine Mischung aus 73 Gewichtsprozent Portlandzement, 25 Gewichtsprozent Wasser und 2
Gewichtsprozent eines Latex aus einem Styrol-Butylacrylat-Mischpolymer
hergestellt Dieses Mischpolymer hat die folgenden Eigenschaften:.
Prozentanteil a;i
Trockenstoffen:
Viskositätsmessung
(ASTM-Bestimmung D 1200-68):
Fließzeit nach der Becherprüfmethode,
(Ford-Prüfbecher:
Durchmesser 4) bei 200C:
pH-Wert bet 2"C:
Trockenstoffen:
Viskositätsmessung
(ASTM-Bestimmung D 1200-68):
Fließzeit nach der Becherprüfmethode,
(Ford-Prüfbecher:
Durchmesser 4) bei 200C:
pH-Wert bet 2"C:
43 Gewichtsprozent
10: 20 Sekunden,
6,5.
6,5.
Dann vermischt man 19,1 Gewichtsteile der Zementmischung mit 1 Gewichtsteil der das Polvsorolgranulat
enthaltenden Mischung und homogenisiert.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise wird dann diese Mischung in Formen gegossen und die
betreffenden Probekörper werden untersucht. Die Dichte der Probekörper beträgt etwa 0,8 kg/dm3.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle I angegeben.
Druckfestigkeit. MPa | 3,56 | 3,51 | 3,50 | Druckfestigkeit, MPa | 2 Tagen | 0.78 | 6.7 | 0.90 |
Nach 2 Tagen | 3,86 | 3.88 | 3,82 | Nach | 7 Tagen | 0.98 | ".3 | 1.12 |
Nach 7 Tagen | 5,12 | 5.21 | 5,25 | Nach | 28 Tagen | 1.15 | 1.12 | 1.23 |
Nach 28 Tagen | Nach | |||||||
B e i s ρ i e I 2
Man verfährt gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1. wobei jedoch die Mengen an Polyepoxid, Monoepoxid
und Härtungsmittel in der für die Vorbehandlung des Polystyrolgranulats verwendeten wäßrigen Dispersion
halbiert werden. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle Il angegeben.
■'abelle Il
Drucklestigkeit, MPa | 3.44 | 3,17 | 3,08 |
Nach 2 Tagen | 3.68 | 3.80 | 4,14 |
Nach 7 Tagen | 4,91 | 5.02 | 5,07 |
Nach 28 Tagen | |||
Vergleichsbeispiel 1
Man stellt eine wäßrige Dispersion aus 883 Gewichtsprozent Wasser, 0,1 Gewichtsprozent: des
oberflächenaktiven Mittels von Beispiel 1,93 Gewichtsprozent
des Polyepoxids von Beispiel 1 und 23 Gewichtsprozent des Härtungsmittels von Beispiel 1
her.
Das verwendete Polystyrolgranulat besteht aus Perlen mit einem Durchmesser von 1 bis 1$ mm und
einem Schottgewicht von 16 kg/m3.
Dieses Polystyrolgranulat wird je Gewichtsteiil mit
1,94 Gewichtsteilen der vorstehend beschriebenen wäßrigen Dispersion vorbehandelt.
Anschließend wird das vorbehandelte Polystyrol in eine Mischung aus Wasser und Portlandzement
eingearbeitet, wobei die Gesamtmischung aus 69,6 Gewichtsprozent Zement, 233 Gewichtsprozent Wasser sowie 6,5 Gewichtsprozent der Mischung; aus
Polystyrolgranulat und Klebstofflösung besteht
Diese Mischung wird in der beschriebenen Weise in
Formen eingegossen und zu Probekörpern ausgehärtet, welche eine Dichte von etwa 03 kg/dm3 aufweisen.
Die Prüfung dieser Probekörper auf Druckfestigkeit unter den vorstehend genannten Bedingungen A ibis C
ergibt die in Tabelle ΙΠ aufgeführten Ergebnisse.
Vergleichsbeispiel 2
Es wird eine wäßrige Dispersion der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
82,2 Gewichtsprozent
8,1 Gewichtsprozent
3.1 Gewichtsprozent
4,6 Gewichtsprozent
1,9 Gewichtsprozent
0,1 Gewichtsprozent
8,1 Gewichtsprozent
3.1 Gewichtsprozent
4,6 Gewichtsprozent
1,9 Gewichtsprozent
0,1 Gewichtsprozent
Aus den Zahlenwerten der Tabellen I und Il ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß Leichtbauteile herstellbar
sind, welche eine ausgezeichnete Druckfestigkeit unter den verschiedensten Versuchsbedingungen
aufweisen.
Zum Vergleich werden nachstehend die Ergebnisse von drei Vergleichsbeispielen gebracht, bei welchen
nicht erfindungsgemäß gearbeitet worden ist.
Wasser.
Xylol.
Polyepoxid von Beispiel 1,
Butylglycidyläther.
Härter von Beispiel I und
oberflächenaktives Mittel
von Beispiel I
Polystyrolkügelchen mit einem Durchmesser von I
bis 2,5 mm und einer Schüttdichte von 16 kg/m1 werden je Gewichtsteil mit 2.11 Gewichtsteilen der vorstehend
genannten wäßrigen Dispersion behandelt.
Das so »orbehandelte Polystyrol wird dann in eine Wasser-Zementmischung eingearbeitet, wobei die fertige
Mischung aus 69,4 Gewichtsprozent Zement. 23.8 Gewichtsprozent Wasser sowie 6,8 Gewichtsprozent
der Mischung aus Polystyrolgranulat und das organische Lösungsmittel enthaltenden wäßrigen Klebstoffdispersion
besteht.
Diese Mischung wird in der vorstehend beschriebenen Weise in Formen eingegossen und zu Probekörpern
ausgehärtet, welche eine Dichte von etwa 0.8 kg/dm3 aufweisen. Anschließend wird die Druckfestigkeit unter
den Bedingungen A bis C an diesen Probekörpern bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle IV zusammengestellt.
Druckfestigkeit. MPa
Nach 2 Tagen 1.47 1,42
Nach 7 Tagen 1,86 1,92
Nach 28 Tagen 2,21 2,22
Ein Granulat aus geschäumten Polystyrol der in den Vergleichsbeispielen 1 und 2 verwendeten Art wird mit
dem Vinylharzlatex von Beispiel 1 vorbehandelt
Für diesen Zweck wird eine Emulsion aus 603
Gewichtsprozent des Vinylharzlatex, 24,6 Gewichtsprozent eines im Handel erhältlichen aromatenreichen
Lösungsmittels mit einem Siedebereich von 154,4 bis 1850C, 14,8 Gewichtsprozent Wasser, hergestellt Für
die Vorbehandlung werden je Gewichtsteil Polystyrolgranulat 1,74 Gewichtsteile der Emulsion angewendet
Das so vorbehandelte Polystyrolgranulat wird dann in eine Wasser-Zementmischung eingearbeitet, wobei die
Gesamtmischung aus 68,6 Gewichtsprozent Zementkomponente, 25,4 Gewichtsprozent Wasser und 6
fO
Gewichtsprozent der Mischung ans Polystyrol und Vinylharzemulsion besteht.
Diese Mischung wird in der vorstehend beschriebenen Weise zu Probekörpern verformt und ausgehärtet
und diese Probekörper werden unter den Beaingungen A bis C auf ihre Druckfestigkeit geprüft. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle V zusammengefaßt.
Nach 2 Tagen · 1,19 1,28 1,32
Nach 7 Tagen 1,79 1,70 1,66
Nach 28 Tagen 2,26 2,36 2,41
Ein Vergleich o'er Zahlenwerte der Tabellen I und II
mit den Zahlcnwerten der Vergleichsbeispiele (Tabellen lii bis V) bestätigt, daß nur bei Anwendung der
erfindungsgemäßen Maßnahmen L.eichtbauteile mit einer hohen Druckfestigkeit unter den verschiedensten
Prüfbedingungen erhältlich sind.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Leichtbauteilen mit einer Dichte von 0,2 bis 0,8kg/dmJ unter
Verwendung von Mischungen aus einem Zement, Wasser und einem Granulat aus geschäumtem
Polystyrol, das mit einer wäßrigen Dispersion aus einem Klebstoff auf Epo xyharzbasis und einem
Härter für den Klebstoff vorbehandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das
vorbehandelte Granulat homogen in eine Mischung aus Zement, Wasser und einem Vinylharzlatex
einarbeitet und schließlich die Gesamtmischung aushärtet und daß das Latex einen Feststoffgehalt
von 40 bis 55 Gewichtsprozent aufweist und in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsprozent bezogen auf die
Zementkomponente, angewendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Vinylnarzkomponente in dem
Latex Polyvinylacetat, aus Vinylacetat und Estern
der Acryl- bzw. Methacrylsäure und/oder Mischpolymerisate aus Styrol und Estern der Acryl- bzw.
Methacrylsäure verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Dispersion ein
organisches Lösungsmittel enthält
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß das Polystyrolgranulat in eine aus
Zement Wasser und Vinylharzlatex bestehende Mischung eingearbeitet wird, die ein Gewichtsverhältnis Wasser zu Zement im Bereich von 0,4 :1 bis
03:1 aufweist
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Granulat aus geschäumtem
Polystyrol mit geschlossenen Zellen verwendet wird, dessen Teilchengröße bis etwa 3 mm (Durchmesser)
beträgt und das eine Schüttdichte im Bereich von 16 bis 28 kg/m3 aufweist
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polystyrolgranulat mit 1 bis
8 kg/m3 eines in Wasser dispergieren Klebstoffes
vorbehandelt wird, der aus einem Polyepoxid mit einem Epoxyäquivalent von 180 bis 220 und einer
Viskosität von 6 bis 23 Pa.s sowie einem Alkylglycidylätlier und/oder Arylglycidyläther als Monoepoxyverbindung in einem Gewichtsverhältnis Polyepoxid zu Monoepoxid von 03 :1 bis I : I besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polystyrolgranulat mit w
einer Dispersion vorbehandelt wird, die als organisches Lösungsmittel aliphatische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe enthält insbesondere Benzol, Toluol und/oder Xylole.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn- r> zeichnet, daß die Dispersion 0,1 bis 4 kg organisches
Lösungsmittel je mJ Polystyrolgranulat enthell.
9. Verfahren nach Anspruch I bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersion Menthandiamin, Triälhylenletramin und/oder Addukte aus Phenyl- m>
glyeidylitthern undTctraäthylcnpcntamin als Härter
enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
<Ia0 die Dispersion 10 bis 30 Gewichtsteile Härter je (iewichtsieil ripoxvverbindting des Kleb- *'.
stoffes enthält.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leichtbauteilen mit einer Dichte von
OU bis 0,8 kg/dm1 unter Verwendung von Mischungen
aus einem Zement, Wasser und einem Granulat aus geschäumtem Polystyrol, das mit einer wäßrigen
Dispersion aus einem Klebstoff auf Epoxidharzbasis und einem Härter für den Klebstoff vorbehandelt wird.
Diese Baustoffe finden vor allem Anwendung für die Herstellung von vorgefertigten Leichtbauteilen, wobei
Mischungen aus dem betreffenden Zement, Wasser und einem Granulat aus geschäumtem Polystyrol zum
Abbinden oder Härten gebracht werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus der Druckschrift »Betonstein-Zeitung«, 1968, S. 81 bis 87, insbesondere
S. 84, Ziffer 5.1, bekannt. Üblicherweise werden als
Klebstoffe Kondensationsprodukte aus Epichlorhydrin und mehrwertigen Alkoholen oder mehrwertigen
Phenolen verwendet, wobei diese Kondensationsprodukte auch unter der Bezeichnung Polyepoxide bekannt
sind.
Insbesondere hat man die in den Lciehtbausioif
einzuarbeitenden Teilchen aus geschäumtem Polystyrol vor Vermischen mit dem hydraulischen Bindemittel mit
einer wäßrigen Dispersion eines solchen Polyepoxids vorbehandelt Die Mischung aus hydraulischem Bindemittel und vorbehandeltem Polystyrol wird dabei
anschließend in üblicher Weise gehärtet
Diese bekannte Arbeitsweise weist jedoch verschiedene Nachteile auf. Insbesondere zeigen derartige
Mischungen eine außerordentlich lange Abbindezeit, so daß bei der praktischen Durchführung langdauernde
Arbeitsrhythmen erforderlich sind, was wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt
Außerdem lassen sich solche Mischungen aus einem hydraulischen Bindemittel und vorbehandelten Polystyrolteilchen auch nur relativ schlecht verarbeiten, vor
allem weil sie sich nur schwierig homogenisieren lassen.
Infolgedessen zeigen die entsprechenden Leichtbauteile im abgebundenen Zustand häufig ungleichmäßige
mechanische Eigenschaften.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Leichtbauteilen mit gleichförmigen
und vorzüglichen mechanischen Eigenschaften anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht demgemäß darin, daß der Zement
vor dem Einarbeiten des Polystyrolgranulats mit Wasser und einem Vinylharzlatex vermischt wird. Aus
der DE-OS 19 07 959 ist im Gegensatz hierzu ein
Verfahren bekannt, bei dem die mit einer Dispersion aus Epoxidharz und Härter benetzten Polystyrolteilchen im
trockenen Zustand mit Zement vermischt werden. Durch die erfindungsgemäße Behandlung des Zements
vor dem Einarbeilen des Polystyrolgranulats mit einem Vinylharzlatex werden die Aushärtung und die Homogenität des Gemisches verbessert, und die erhaltenen
Leichtbauteile weisen außerordentlich vorteilhafte Eigenschaften, wie hohe Druckfestigkeit, auf, die
nachstehend mit Bezug auf die Beispiele noch näher erläutert werden.
Unter Vinylhar/cn werden im Rahmen der Erfindung
unter anderem Polyvinylacetat, Mischpolymerisate aus Vinylacetat und Kstern der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure, sowie Mischpolymerisate aus Styrol und listern
der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure verstanden.
Derartige Vinvihar/.e werden bei dem erfindungsge-
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