DE2162030B2 - Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus Faserstoff insbesondere Asbestzement - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus Faserstoff, insbesondere Asbestzement, mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Grundform, auf der eine Faserstoffschicht aus einer Faserstoffsuspension angelagert wird, mit einer gegen die Grundform bewegbaren Gegenform zum Zusammenpressen der angelagerten Faserstoffschicht und einem die Faserstoffschicht quer zur Preßrichtung begrenzenden Rahmen, gegen dessen eine Stirnfläche die Gegenform beim Preßvorgang zur Anlage kommt.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (AT-PS 46 630) besteht der Rahmen aus porösem Gummi. Dieser Rahmen ist somit nachgiebig und erweist sich insofern als nachteilig, als er sich beim Preßvorgang quer zur Preßrichtung verformen kann. Dadurch werden die Ränder des Formkörpers mehr oder weniger stark eingedrückt, so daß keine Gewähr für die Erzielung von Formkörpern mit genauen Maßen, die für viele Verwendungsarten wichtig sind, gegeben ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß Formkörper mit genauen Maßen herstellbar sind.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der Rahmen aus einem starren Material besteht, die Grundform umgebend an deren Außenflächen anliegt, über die Grundform in Preßrichtung um mehr als die Dicke der angelagerten Faserstoffschicht vorsteht und beim Preßvorgang durch die Gegenform so weit zurückgeschoben wird, bis sein Überstand über die Grundform der Dicke des herzustellenden Formkörpers entspricht

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 6.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung im geöffneten Zustand und

Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung im geschlossenen Zustand und mit einer Zusatzeinrichtung versehen.

Die Vorrichtung besteht aus einer in die Suspension eintauchenden als Siebform ausgebildeten Grundform 1,

jo an deren unterer Oberfläche aus einer Suspension eine Faserstoffschicht 6 beispielsweise durch Erzeugung eines Unterdrucks im Raum 5 der Grundform 1 angelagert wird. Zu diesem Zweck ist die Oberfläche der Grundform 1 perforiert und vorzugsweise mit einem Siebgewebe oder Filtertuch 3 abgedeckt. Die Gegenform 2, mit deren Hilfe die Verdichtung der Faserstoffschicht 6 mittels einer nicht dargestellten Preßvorrichtung erfolgt, ist von gleichem Aufbau. Grundform 1 und Gegenform 2 sind aus starrem Material, wie z. B. Metall

to oder hartem Kunststoff, hergestellt.

Die Grundform 1 weist Wände 7 auf, die zusammen mit der oberen Wand 8 den geschlossenen Raum 5 bilden, aus dem durch einen Stutzen 9, an den sich zweckmäßig bis an die tiefsten Stellen der Grundform

■*5 reichende Rohransätze 9' anschließen, das hindurchgesaugte Wasser und teilweise auch die Luft e.itfernt wird. Die Wände 7 sind von einem Rahmen 4 aus starrem Material umgeben, dessen Innenwände Paßformen zu diesen Wänden 7 bilden und der in Preßrichtung bewegbar ist In Preßrichtung ist der Rahmen 4 so bemessen, daß er außer der Grundform 1 auch die Faserstoffschicht 6, bevor diese zusammengepreßt wird, umgibt.

Beim Zusammenführen von Grundform 1 und Gegenform 2 in Pfeilrichtung stützt sich zunächst der Rahmen 4 auf den Seitenwänden 10 der Gegenform ab und bewegt sich relativ zur Grundform nach oben, bis er schließlich an der oberen Wand 8 zum Anliegen kommt (F i g. 2). Die Höhe des Rahmens 4 ist so bemessen, daß sich dann zwischen Grundform 1 und Gegenform 2 ein der Dicke des herzustellenden Formkörpers 6 entsprechend hoher Formungsraum ergibt. Der besondere Vorteil des Rahmens 4 liegt darin, daß er den herzustellenden Formkörper in jeder Richtung mit

^br> starren, exakt definierten Wänden umgibt, so daß sich zwangsweise maßgetreue Formteile mit dieser Vorrichtung herstellen lassen.

Nach Beendigung des Zusammenpressens. d. h. nach

dem Auseinanderziehen von Grund- und Gegenform, wird sich der Rahmen 4 aus der in F i g. 2 dargestellten Lage durch sein Eigengewicht selbsttätig wieder in seine in F i g. Ϊ dargestellte Lage begeben, in der er zur Wand 8 einen Abstand hat. Damit er beim Ausbieiben des durch die Gegenform 2 ausgeübten Preßdrucks sich nicht von der Grundform 1 entfernen kann, ist er an seinem in der Zeichnung oberen Rand mit einem Außenbund 11 versehen, der durch einen an einer Führung 12 vorgesehenen Innsnbund 13 am Herabfallen gehindert wird.

Gegebenenfalls können zwischen der oberen Stirnfläche des Rahmens 4 und der oberen Wand 8 Druckfedern 14 vorgesehen sein, die den Rahmen beim Ausbleiben des durch die Gegenform 2 ausgeübten Drucks mit Sicherheit wieder in seine Ausgangsstellung drücken.

Schließlich können die Teile 12 und 13 im Zusammenwirken mit dem Außenbund 11 des Rahmens 4 auch in der Weise federnd ausgebildet lein, daß ein Ausklinken des Rahmens möglich ist.

Damit gegebenenfalls verhindert wird, daß beim Eintauchen der Grundform « in die Suspension letztere sich auch auf der der Suspension zugewandten Stirnflache des Rahmens 4 anlagert, wodurch die durch den Rahmen zu erzielende exakte Formung der Faserstoffschicht beeinträchtigt werden könnte, kann es sich empfehlen, einen Ring oder Rahmen 15 vorzusehen, ο dessen Form und Lage der der unteren Stirnfläche des Rahmens 4 entspricht und der vor dem und während des Eintauchens an der unteren Rahmenstirnfläche anliegt und erst kurz vor dem Heranführen dor Gegenform 2 entfernt wird. Eine Alternativlösung hierfür besteht

lu darin, den Rahmen 4 so zu gestalten und anzuordnen, daß sein unterer Rand beim Eintauchen der Grundform 1 in die Suspension so weit hinter die Formungsfläche der Grundform zurückschiebbar ist, daß sich auf ihm keine Suspension anlagert

Um nach dem Pressen des Formstücks beim Öffnen der Form ein ungewolltes Herabfallen des Rahmens 4 zu verhindern, kann der Rahmen in seiner oberen Position durch eine oder mehrere Zusatzeinrichtungen, von denen eine mögliche Ausführungsform in F i g. 2 dargestellt ist, gehalten werden. Diese Zusatzeinrichtung besteht aus einer Sperrklinke 16 und einem Arbeitsmittel (hier Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 17) zum Lösen der Sperrklinke.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Herstellung von Fremdkörpern aus Faserstoff, insbesondere Asbestzement, mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Grundform, auf der eine Faserstoffschicht aus einer Faserstoffsuspension angelagert wird, mit einer gegen die Grundform bewegbaren Gegenform zum Zusammenpressen der angelagerten Faserstoffschicht und einem die Faserstoffschicht quer zur Preßrichtung begrenzenden Rahmen, gegen dessen eine Stirnfläche die Gegenform beim Preßvorgang zur Anlage kommt, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) aus einem starren Material besteht, die Grundform (1) umgebend an deren Außenflächen anliegt, über die Grundform in Preßrichtung um mehr als die Dicke der angelagerten Faserstoffschicht (6) vorsteht und beim Preßvorgang durch die Gegenform (2) so weit zurückgeschoben wird, bis sein Überstand über die Grundform (1) der Dicke des herzustellenden Formkörpers entspricht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Gegenform (2) abgewandte Stirnrand des Rahmens (4) einen Außenbund (11) enthält, der mit dem Innenbund (13) einer Führung

(12) in Eingriff steht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (12) und deren Innenbund

(13) gegenüber dem Außenbund (11) des Rahmens (4) nachgiebig gestaltet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung der zurückgeschobenen Lage des Rahmens (4) eine oder mehrere z. B. hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Sperrklinken (16) am Gehäuse (7,8) der Grundform

(1) vorgesehen sind, deren Sperrnase mit dem Außenbund (11) des Rahmens in Eingriff gelangt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) an seiner der Gegenform (2) abgewandten Stirnfläche durch eine oder mehrere Federn (14) abgestützt ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen der Größe des Rahmens (4) entsprechenden Ring oder Rahmen (15) enthält, der vor und während der z. B. durch Eintauchen der Grundform (1) in die Faserstoffsuspension erfolgenden Anlagerung der Faserstoffschicht (6) an der Grundform an der der Gegenform

(2) zugewandten Stirnfläche des Rahmens (4) zum Anliegen gebracht und vor dem Heranführen der Gegenform entfernt wird.