DE2144971A1 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/61—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reactions not involving the formation of >C = O groups
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-
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Description
PATENTANWÄLTE
D R. I. MAAS
DR. W. PFEIFFER
DR. F. VOITHENLEITNEJ?
8 MÜNCHEN 23
UNGERERSTR. 25 - TEL 39 02 3S
UNGERERSTR. 25 - TEL 39 02 3S
296-18
Chem. Systems Inc., New York, N.Y., V.St.A.
Herstellung von alpha-Hydroxyketonen
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von alpha-Hydroxyketonen und
betrifft insbesondere ein zweistufiges Verfahren, mit dem hohe Ausbeuten dieses Produkts aus einem cyclischen
Keton erhalten werden.
Cyclische alpha- oder 2-Hydroxyketone sind als Zwischenprodukte
zur Herstellung von Dicarbonsäuren, Glycolen und Dionen vorteilhaft. Beispielsweise kann Adipinsäure,
die in großem Umfang zur Herstellung von Nylon verwendet wird, aus 2-Hydroxycyclohexanon hergestellt werden.
Cyclische Hydroxyketone sind ferner zur Herstellung von synthetischen Parfüms vorteilhaft.
Die zweistufige Herstellung von alpha-Hydroxyketonen
durch Chlorierung von cyclischen Ketonen und anschließende Hydrolyse des alpha-Chlorketons ist zwar wegen der
leichten Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe wirtschaftlich wünschenswert, ist aber offenbar aus technischen Gründen
209812/1871
abgelehnt worden, da die Abtrennung des als Zwischenprodukt entstehenden 2-Chlorketons von dem nichtumgesetzten cyclischen
Keton bekanntermaßen schwierig und aufwendig ist. Die gelöste Chlorwasserstoffsäure, ein Nebenprodukt der
Chlorierungsreaktion, ist ausserordentlieh korrodierend
und erfordert zur Durchführung der Trennung mit Glas ausgekleidete oder äquivalente Vorrichtungen. Ausserdem
ist ein Erwärmen des Chlorierungsprodukts zur Abtrennung des nichtumgesetzten Ketons wegen seiner sauren Natur
unvorteilhaft, da es zu einem Produktabbau infolge von Ketonkondensationsreaktionen führt.
Wegen dieser Trennschwierigkeiten wurde vorgeschlagen, die Reaktion bis zum praktisch vollständigen Umsatz '
durchzuführen. Diese Alternativmethode hat jedoch wegen des nachteiligen Einflußes eines hohen Umsatzes
auf die Selektivität infolge Überchlorierung des Produkts ebenfalls Nachteile.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten vollständig vermieden werden können,
wenn das alpha-Chlorketon als Zwischenprodukt für die
Herstellung von alpha-Hydroxyketonen verwendet wird. Erfindungsgemäß wird die Chlorierungsreaktion mit
Umsätzen durchgeführt, die die Selektivität optimieren, vorzugsweise mit Umsätzen von 40 bis 85 %, und das
chlorierte Reaktionsprodukt und nichtumgesetztes Keton werden ohne jede dazwischen durchgeführte Trennung des
nichtumgesetzten Ketons direkt in die Hydrolysestufe geführt. Das Keton läßt sich dann während oder nach der
Hydrolyse leicht zur Rückführung in die Chlorierungsstufe abtrennen.
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Wenn der Umsatz während der Chlorierungsstufe zwischen 40 und 85 % liegt, ergibt das erfindungsgemäße Verfahren
typischer Weise eine gesamte molare Ausbeute in der Größenordnung von 85 bis 95 %. Wenn dagegen die Chlorierung
bis zu praktisch vollständigem Umsatz durchgeführt wird, sinkt die Gesamtausbeute auf 60 bis 80 %.
Die Ketone, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umgesetzt werden, enthalten 4 bis 15 Kohlenstoffatome.
Bevorzugt sind die cyclischen Ketone mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Ring. Dazu gehören beispielsweise Cyclopentanon,
Cyclohexanon, 4-Methylcyclohexanon, Cyclooctanon,
Cyclodecanon und Cyclododecanon. Die entsprechenden offenkettigen Verbindungen können ebenfalls verwendet werden,
beispielsweise n-Hexan-2-on und 2,2-Dimethyloctan-4-on. Das verwendete Keton kann substituiert oder unsubstituiert
sein und muß lediglich die Forderung erfüllen, daß ein
alpha-Wasserstoffatom vorhanden sein muß, damit die Umsetzung
zu den gewünschten Produkten stattfinden kann. Alle diese Verbindungen werden erfindungsgemäß in das
entsprechende alpha-Hydroxyprodukt übergeführt.
Mit "alpha-Hydroxyketon" ist ein Keton gemeint, in dem
die Hydroxylgruppe an das Kohlenstoffatom gebunden ist, das der Carbonylgruppe benachbart ist. Der genannte Begriff
soll cyclische und acyclische Ketone umfassen, obwohl im ersteren Fall die Bezeichnung "2-Hydroxyketon" üblicher
ist.
Die erste Stufe des .erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich
die Chlorierung wird wie oben erwähnt so durchgeführt, daß die höchste Selektivität zu dem 2-Chlorketon erzielt
wird. Diese Umsetzung wird in der flüssigen Phase in Gegenwart eines Lösungsmittels (d.h. Reaktionsmediums) durchgeführt,
und es können Temperaturen zwischen 0 und 100 Grad C
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und vorzugsweise 25 bis 75 Grad C angewandt werden. Tiefere Temperaturen erfordern eine sehr starke Kühlung,
während höhere Temperaturen die Bildung von unerwünschten teerigen Kondensationsprodukten beschleunigen. Der Druck
ist nicht kritisch, sondern muß nur einen zur Aufrechterhaltung des Flüssigphasenbetriebs erforderlichen Wert haben.
Gewöhnlich wird Atmosphärendruck angewandt.
Vorzugsweise werden etwa 0,25 bis 10 Gewichtsteile eines
P Lösungsmittels je Teil des umgesetzten Ketons angewandt.
Besonders bevorzugt sind 0,5 bis 5 Teile. Geeignete Lösungsmittel sind Wasser, Essigsäure, chlorierte Kohlenwasserstoffe
wie Tetrachlorkohlenstoff und Chlorbenzol und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol. Die Wahl
des Lösungsmittels hängt von der zu chlorierenden Beschickung sowie von den angewandten Verfahrensbedingungen
ab, wie für den Fachmann ersichtlich ist. Wenn Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, bilden sich eine wässrige
und eine organische Phase und der als Nebenprodukt entstehende Chlorwasserstoff wird in der Wasserphase gelöst.
Da die Hauptmenge des chlorierten Ketons in der organischen ^ Phase auftritt, ist es zweckmäßig, die Phasen zu trennen
uncf lediglich die organische Phase zu hydrolysieren. Diese
Arbeitsweise liegt zwar im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird aber nicht bevorzugt, da die wässrige
Phase eine genügende Menge an organischen Bestandteilen enthält, um ihren Verlust als unerwünscht erscheinen zu
lassen. Die getrennte Aufarbeitung der wässrigen Phase zur Gewinnung dieses Anteils (beispielsweise durch Neutralisation
oder Extraktion) wäre umständlich und würde auf die Verfahrenskosten aufschlagen.
Die Umsetzung kann absatzweise durch Einführung von Chlorgas in die Mischung aus Keton und Lösungsmittel oder kontinuierlich
in einem Rührtank oder einer Reihe von Rühr--4
tanks oder in einem Rohrleitungsreaktor erfolgen, bei dem
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das Chlor mit einer Reihe von im Abstand voneinander angeordneten T-Mischleitungen zugeführt wird.
Der prozentuale Umsatz läßt sich am leichtesten durch die Chlorzufuhr steuern. Es sollen 0,30 bis 0,95 Mol
Cl2 pro Mol Keton zugeführt werden. Bevorzugt werden 0,45 bis 0,80 Mol Chlor pro Mol Keton. De,r Umsetzungsgrad kann ferner durch kontinuierliche Messung des
spezifischen Gewichts leicht gesteuert und überwacht werden.
Vorzugsweise wird gasförmiges Chlor zugeführt, da es einfach zu dispergieren ist und da dann die Gefahr
einer lokalen Oberchlorierung vermieden wird, die bei Verwendung von flüssigem Chlor auftreten kann.
Die Hydrolyse wird in Gegenwart eines basischen Stoffs, insbesondere des Carbonats oder Bicarbonate eines Alkalimetalls,
zum Beispiel von Natrium oder Kalium, durchgeführt. Alkalihydroxyde sind ebenfalls geeignet, führen
jedoch zu etwas geringeren Ausbeuten.
Es ist zweckmäßig, die Temperatur bei der Rückflußtemperatur bei Atmosphärendurck zu halten, d.h. bei etwa 100 Grad C.
Tiefere Temperaturen, zum Beispiel weniger als 80 Grad C, verlangsamen lediglich die Geschwindigkeit, während höhere
Temperaturen ein Arbeiten unter Druck erfordern.
Der basische Stoff wird in einem Überschuß von etwa 5 bis 100 %, bezogen auf die Chloratome in der Beschickung
(entweder als 2-Chlorketon oder als Chlorwasserstoffsäure),
angewandt. Es soll genügend Wasser vorhanden sein, um das gebildete Alkalichlorid zu lösen. Die Ausfällung des Alkalichlorids
wirkt sich zwar nicht auf die Ausbeute au·, führt
jedoch zu Handhabungeschwierigkeiten.
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"6" 21U971
Man kann entweder das Chlorierungsprodukt der wässrigen basischen Lösung zusetzen oder umgekehrt, die erstgenannte
Arbeitsweise ist jedoch im Hinblick auf die Wahl der Werkstoffe zweckmäßiger. Nichtumgesetztes Keton und Kohlenwasserstoff
lösungsmittel, falls ein solches in der Chlorierungsstufe verwendet wird, können aus der Hydrolysereaktionsmischung
entweder während des Verlaufs der Umsetzung oder nach ihrer Beendigung abgestreift werden.
Wenn ein Kohlenwasserstofflösungsmittel während der Chlorierung verwendet wird, wird eine gleichzeitige Um-
W setzung und Abstreifung bevorzugt. Wenn dagegen Wasser als Lösungsmittel für die Chlorierung angewandt wird,
besteht keine Bevorzugung der Reihenfolge.
Die Hydrolysereaktion findet sehr rasch statt und die Verweilzeit wird vom Wärmeübergang, von der Abstreifgeschwindigkeit
des organischen Bestandteils oder vom Massentransport aus der organischen in die wässrige
Phase bestimmt. Wenn die Chlorierungsstufe mit einem wässrigen Lösungsmittel durchgeführt wird, genügen für
eine vollständige Hydrolyse 1 bis 5 Minuten bei Reaktionsbedingungen. Wenn dagegen ein organisches mit Wasser
^ nicht mischbares Lösungsmittel für die Chlorierung verwendet wird, sollen vor Beendigung der- Hydrolyse
wenigstens 30 Minuten verstreichen, da das 2-Chlorketon
in der organischen Phase gegen Hydrolyse geschützt ist. Die Umsetzung kann absatzweise oder kontinuierlich
durchgeführt werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
209812/1871
-7- 21U971
Cyclohexanon und Wasser werden in gleichen Gewichtsmengen von jeweils 4500 g in ein 12 1 Gefäß gegeben, das
mit einem Rührer und einem Sprühverteiler ausgerüstet ist und zum Teil in ein temperiertes Wasserbad eintaucht.
Durch den Sprühverteiler wird 4 Stunden lang Chlor mit einer Geschwindigkeit von etwa 500 g pro Stunde in das
System eingeleitet. Die Reaktionstemperatur wird bei etwa 60 Grad C und der Druck etwas über 1 Atmosphäre
gehalten. Das Zweiphasenreaktionsprodukt wird dann direkt mit einer Geschwindigkeit von 1000 g pro Stunde
in ein 22 1 Gefäß eingeführt, das 3300 g Natriumcarbonat und 10 000 g Wasser enthält. Die Temperatur
wird durch Heizen mit einem elektrischen Heizmantel bei 105 bis 108 Grad C gehalten. Der Dampfraum in dem
Gefäß ist mit einer 10-bödigen 2,5 cm (1") Oldershaw-Kolonne
verbunden, an die wiederum ein Kühler und ein Flüssig-Flüssig-Separator angeschlossen ist. Während
des Verlaufs der Zugabe wird das Cyclohexanon zusammen mit etwas Wasser überdestilliert. Die organische Phase
wird gewogen und aufbewahrt und die Wasserphase wird in die Kolonne zurückgeführt. Die Destillation wird
nach 5 Stunden beendet, wenn das gesamte organische Material abdestilliert ist und in der Destillationsblase nur eine wässrige Phase zurückbleibt. Die Analyse
des wässrigen Destillationsrückstands und des organischen Destillats durch Gaschromatographie ergibt, daß 2500 g
2-Hydroxycyclohexanon erzeugt und 2150 g Cyclohexanon
zurückgewonnen worden sind. Dies entspricht einem Umsatz pro Durchgang von 52 % und einer molaren Selektivität
von 91,4 %.
209812/1871
2HA971
Beispiel 2
Es werden die gleiche Vorrichtung und die gleichen Mengen wie in Beispiel 1 angewandt. In diesem Fall wird
jedoch die Destillationskolonne bei totalem Rücklauf gehalten, während das Chlorierungsprodukt als Beschickung
in das Hydrolysegefäß eingeführt wird. Nach beendeter Zugabe wird die organische Phase wie in Beispiel
1 beschrieben destilliert. Es werden 2510 g 2-Hydroxycyclohexanon erzeugt und über 2100 g Cyclohexanon
zurückgewonnen, so daß praktisch die gleiche Gesamtausbeute wie in Beispiel 1 erzielt wird.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden während einer Zeit von 6 Stunden 4000 g Chlor
eingeleitet. Nach beendeter Hydrolyse werden nur 400 g Cyclohexanon zurückgewonnen und 3340 g 2-Hydroxycyclohexanon
erzeugt. Diese Werte entsprechen einem Umsatz pro Durchgang von etwa 92 % und einer molaren
Selektivität von nur 70 %. Daraus ist der Vorteil der
Anwendung niedrigerer Umsätze in der Chlorierungsstufe ersichtlich.
2098 12/1871
Claims (8)
- 2U4971PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von alpha-Hydroxyketonen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Keton mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen in der flüssigen Phase in Gegenwart eines Lösungsmittels bei einer Temperatur von^ 0 bis 100 Grad C unter Bildung eines Reaktionssprodukts, das ein alpha-Chlorketon und nichtumgesetztes Keton enthält, chloriert und das alpha-Chlorketon vor Abtrennung des nichtumgej3etzten Ketons hydrolysiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß man in der Chlorierungsstufe 40 bis 85 % des Ketons umsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man es mit einem cyclischen Keton mit 5 bis 12 Ringkohlenstoffatomen durchführt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorierungsreaktionsprodukt in einer wässrigen Lösung hydrolysiert, die ein Ammonium- oder Alkalicarbonat oder -bicarbonat enthält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man es mit Cyclohexanon durchführt.209812/1871-IQ-21U971
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung in einem organischen Lösungsmittel durchführt, das das Keton zu lösen vermag.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung in Gegenwart von Wasser durchführt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das organische Lösungsmittel während der Hydrolysestufe abstreift.209812/1871
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