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S c h n i t t w e r k z e u g.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnittwerkzeug mit einer Scilittplatte,
die eine durch Schneidkanten begrenzte Ausnehmung aufweist, und mit einem Schneidstempel,
der gegen und in die Ausnehmung antreibbar geführt, gegebenenfalls mit schräg zur
Scbnittbewegung angeordneten, ziehend schneidenden Kanten versehen ist. Bekanntlich
treten zwischen aneinander vorbeibewegten Schneidkanten im Werkstück zwei Komponenten
des Widerstarwdes auf, eine in der Bewegungsrichtung zu überwindende und eine unerwünschte,hierzu
senkrechte, die Schneidkanten auseliander biegende Komponente, welche Pließverformungen
und Gratbildungen in und an der Schnittfläche verursacht. Daher erzeugen die Widerstandsänderungen,
die durch die unvermeidlichen Toleranzen bei der Herstellung der Werkstücke und/oder
der Werkstoffe bedingt sind, zwar nur geringfügige Versetzungen und /oder Verdrehungen
des Schneidstempel, die sich Jedoch; in größeren Gratbildungen
auf
der einen Seite und einer Verschlechterung der Schnittflächen auswirken.
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Bekannt ist es die Seitenkräfte, die sich durc die Bchr-gstellung
der Kanten des Schneidstempels ergeben, durchl*ei symetrisch zu jeder Seitenmitte
angeordnete von außen nach innen schneidens den Kanten auszugleichen, wobei die
vorstehenden an den nocken sich ergebenden Kantenspitzen zunächst das Werkstück
festlegen, sowie die Ausrichtung erleichtern.
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Bekannt ist auch ein Schnittwerkzeug (DRP 67 167) mit einem Schneidstempel,
welcher - einer schlitzförmigen Ausnehmung der Schnittplatte zugeordnet - mit von
den Mitten der Längsseiten nach außen ziehend schneidenden Kanten ausgebildet ist,
um zur Ablängung von I-, U- oder T- Trägern verschiedener llenngrößen einen über
den ganzen suerschnitt reichenden einzigen Span herausschnsiden zu können.
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Bekannt ist es ferner, die Schnittplatte im Preßengestell und den
Bchneidstempel am antreibbaren Preßenstempel bezw. Schlitten fest aufzunehmen und
die Aufrechterhaltung der räumlichen Lage dem Preßenstempel bezw. Schlitten zu übertragen,
dessen Gleitflächen in großen Abständen von der Preßachse angeordnet nur eine kaum
meßbare Versetzungs- bezw. Verdrehungstoleranz zulassen. Eine solche ieinattolerierung
mittels einer Preße bedingt, Jedoch einen für verschiedene Zwecke einen baulich,
kraft- und
kosten- mäßig unverhältnismäßig .großen Aufwand, z. B.
zum Ausschneiden relativ großflächiger, mehreckiger Ausschnitte aus dünnen Blechen
oder Flachprofilen, wie von Einführungsöffnungen in Gehäusen elektrischer Geräte
o.dgl.m. Solche werden häufig behelfsmkßig auf Montageplätzen oder in Werkstätten
hergestellt, die für andere Zwecke keiner Preßen bedürfen. Dagegen lassen sich praktisch
ohne Aufwand Kreisausschnitte mittels auswechselbarer Stirnsägen herstellen, die
in Bohrfuttern aufgenommen mittels Elektrohandbohrmaschinen antreibbar sind.
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Die Erfindung will den durch die-für mehreckige, großflächice Ausschnitte
aus Blechen erforderlichen-Preße bedingten Aufwand erheblich vermindern und für
den Antrieb des Schnittwerkzeuges vielseitig einsetzbare transportable, hydraulische
nandpressen verwenden, deren Kolbens tangen mit auswechselbaren Werkzeugen best.ckbar
sind. Hierbei ist es bekannt, eine langsgenutete, ar sich verdrehbare Kolbenstange
mittels eines Gleitstiftes im Preßenkörper grob verdrehungsfrei zu führen. Jedoch
ergibt sich infolge des realtiV geringen Abstandes der Gleitflächen von der Preßenachse
und der Toleranzen von Nut und Gleitstein ein begrenzter, jedoch für Schnittwerkzeuge
zu großer Verdreliungswin kel.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schneidstempel so auszubilden,
daß er die durch eine größere Bührungstoleranz möglichen Verdrehungen beim Eingriff
selbsttätig zurückstellt.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Schneidstempel
an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten me!reckiger Ausschnitte von der Mitte
nach außen ziehend schneidende Kanten aufweist.
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Das erfindungsgemäße Schnittwerkzeug bietet den großen Vorteil, daß
es sowohl für übliche Preßen als auch für Handpreßen mit grober Verdrehungstoleranz
verwendbar ist. Dabei werden vorteilhaft die Kraftkomponenten der sich beim Anschnitt
von der Seiten-mitte beideeits dieser ergebenden, gegebenenfalls unterschiedlichen
Materialwiderstände ausgenutzt. Diese erzeugen um so grössere Rückstelldrehmomente,
je größer die Abstande der Schneidkanten von der Schnittachse bezw. Preßenachse
sind.
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Ein speziell für den Antrieb durch hydraulische Ear.dpreßen mit größere:erstellungstoleranzen
aufweisenden Anschlußmaßen geeignetes, leicht handhabbares und auswechselbares,
eerfindungsgemaßes Schnittwerkzeug ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidstempel
eine Führungebohrung mit Gleitstift aufweist und auf einer längsgenuteten, in der
Schnittplatte festaufgenommenen Führungsbüchse gleitend bewegbar ist.
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Beide im Schnittwerkzeuge zusammen verwendeten Lösungsmittel ersparen
in jedem Falle aufwendige Ausrichtungen des Schneide stempele gegenüber der Wirungsplatte.
Zudem kann das in sich geführte Schnittwerkzeug mit der Führungsbüchse über die
Kolbenstange geschoben werden, ohne mit dieser einen Paßsitz zu
Benötigen.
Wird zudem der Hub der Kolbenstange in den Zylinder hinein zum Arbeitshub verwendet,
so kann der Schneidstempel mittels einer mit dem Kolbenstangenkopf verschraubbaren
Hülse angetrieben und die Schnittplatte durch den Schnittwiderstand ohne besondere
Festlegung gegen die Stirnfläche des Preßenkörpers anliegend abgestützt werden.
Das Werkstück wird vorteilhaft mit einer dem Durchmesser der Führungsbüchse entsprechenden
Vorlochung versehen, kann aber auch mit größeren Vorlöchern versehen in richtiger
Lage durch Anschläge festgelegt werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an dem speziell für hydraulischen
Handpressenantrieb ausgebildeten Scbnittwerkzeug schematisch beispielsweise erläutert,
ohne auf diese Ausführung beschränkt zu sein. Die Schnittplatte (1) weist eine;
durch die Schneidkanten der Schneidleistenpaare (7,8) begrenzte Ausnehmung auf,
die auch zur Verwendung des Schnittwerkteuges für übliche fressen ein Durchbruch
sein kann. Der Schneidstempel (2) weist Schneidkanten (3) auf, die symetrisch zur
Seiten-mitte in Bezug auf die Schnittbewegung schrg nach hinten aasgebildet sind
und daher von der Mitte nach außen ziehend schneiden. Der Schneidstempel (23 ist
auf der längsgenuteten Führungsbüchse (43 gleitend und durch den Gleitstift (5)
grob verdrehungsfrei geführt. Die iihrungsbüchse (4) ist in der Schnittplatte 4
fest oder einsetzbar und durch die Paßfeder 63 verdrehfest aufgenommen. Tritt eine
geringfügige Winkeldifferenz auf, so bleiben die AbatSnds der beiden Teile an den
Seitenmitten hiervon unbeeinflußt,
während sich von jeder Seitenmitte
aus auf der einen Hälfte die Abstände nach außen zu vergrößern,auf der anderen Hälfte
sich vermindern. Infolge der sich hierdurch ergebenden, unterschiedlichen Materjaiwiderstände
senkrecht zur Schmittbewegung entsteht ein die Rückstellung der Winkelabweichung
bewirkendes Drehmoment.
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Bei der Verwendung einer der Deutlichkeit halber nicht' dargestellten
Handpreße mit einem in einem Zylinder antreibbaren Differentialkolben wird die kleinere
Kolbenfläche zum Arbeitshub verwendet. Nacheinander werden die Schnittplatte (1)
mit der FUhrungsbüchse (4) auf die Kolbenstange, das vorgelochte Werkstück auf die
Führungsbüchse (4), der Schneidstempel ( 2) mit in der Längsnut der Puhrungsbüchse
(4) eingpreifenden Gleitstift (5) auf diese und eine nicht dargestellte Hülse auf
den Schneidstempel (2)und die Fuhrungsbüchse aufgeschoben.
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Die Hülse kann mit einem Bügel auf dem Kolbenstangenkopf abgestützt
werden. Beim Hub der Kolbenstange einwärts wird dem Schneidstempel über die Hülse
der Schnitthub erteilt. ach Beendigung des Schnittes werden die Teile in umgekehrter
Xeihenfolge demontiert , das Werkstück und der vorgelochte Ausschnitt herausgenommen,
sodaß ein weiterer Schnitt vorbereitet oder das Schnittwerkzeuge gegen ein anderes
ausgetauscht werden kann.