DE213043C - - Google Patents
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Classifications
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV* 213043 KLASSE 3Qg. GRUPPE
JULES BENGUE in PARIS.
Der hermetische Verschluß der Flaschen zur Aufnahme flüchtiger Stoffe, welche die
Entnahme ihres Inhalts, z. B. des Chloräthyls, in Teilmengen ermöglichen, wird durch Aufpressen
einer Gummischeibe gegen die Kapillarmündung der Flasche hergestellt. Die Verschlußscheibe kann hierbei indessen die
Kapillarmündung versperren, sei es durch die sich aus dem Gummi abscheidenden Schwefelteile,
sei es durch Zersetzung des Gummis unter dem Einfluß der Flüssigkeit, oder sei
es infolge des Eindringens des Gummis in die Kapillarmündung unter dem Einfluß der starken
Zusammenpressung. In letzterem Falle wirken die scharfen Ränder der Kapillarmündung
wie ein Lochstempel auf die Gummischeibe und schneiden aus letzterer ein Teilchen
heraus, welches die Kapillarmündung versperrt.
Durch diesen Übelstand werden für die Käufer und Operateure beträchtliche Verluste
, der Flüssigkeit und unliebsame Verzögerungen verursacht. Ein Arzt kann beispielsweise alles
für eine Operation vorbereitet haben und dann in dem Augenblick, wo er die das Betäubungsmittel
. enthaltende Flasche Öffnen will, letztere ungeeignet zum Gebrauch finden und hierdurch genötigt werden, entweder ohne
Betäubung zu operieren oder die Operation aufzuschieben.
Nach der Erfindung wird dieser Mißstand mit Hilfe einer äußerst einfachen Vorrichtung
beseitigt.
Auf der Zeichnung zeigen Fig. 1 bis 3 eine
Verschlußvorrichtung nach der Erfindung für Flaschen mit Kapillarmündung, und zwar
veranschaulicht Fig. ι einen senkrechten Schnitt der Verschlußvorrichtung in Verbindung mit
dem Flaschenhals, während Fig. 2 und 3 die einzelnen Teile der Verschlußkappe darstellen.
Fig. 4 zeigt den oberen Teil einer Flasche ohne Kapillarmündung.
Fig. 5 und 6 zeigen einen unabhängigen Verschlußkörper mit Kapillarmündung und
seine Verschlußkappe.
Fig. 7 veranschaulicht die Ansicht einer mit einem Klappenhebelverschluß versehenen
Flasche.
Fig. 8 zeigt den Hals einer gegossenen Flasche, die mit einer zum Aufsetzen eines
Kapillar Verschlusses dienenden Einrichtung versehen ist.
Fig. 9 bis 11 sind Einzelansichten der Einrichtung nach Fig. 8.
Bei der in Fig.-1 bis 3 dargestellten Ausführungsform
der Verschlußvorrichtung ist die aus Gummi o. dgl. bestehende Dichtungsscheibe
r gegenüber der Kapillarmündung des Flaschenhalses mit einer Öffnung versehen,
die zur Aufnahme des Führungsstiftes 'einer Metallscheibe α dient. Diese Metallscheibe ist
kreisrund und dünn und besitzt beispielsweise nur einen Durchmesser von etwa I1Z2 mm. Der
an der Scheibe α sitzende Führungsstift hat eine geringere Höhe, als die Stärke der Dichtungsscheibe
r beträgt, welche auf dem Boden der metallenen Verschlußkappe b befestigt ist.
Wenn man die Kappe b auf den Ring e des
Flaschenhalses d aufschraubt, so legt sich die Scheibe α gegen die Kapillarmündung des
Flaschenhalses und deckt diese ab.
Die oben erwähnten Übelstände werden durch diese Verschlußvorrichtung beseitigt,
weil die Gummischeibe r mit der Kapillar-. mündung nicht mehr in Berührung steht.
Der hermetische Verschluß wird in vollkommener Weise hergestellt, da die Scheibe a infolge
der die Dicke der Gummischeibe r unterschreitenden Länge ihres Führungsstiftes
unter dem Einfluß des auf sie durch die Kappe b ausgeübten Druckes fest in die
Gummischeibe r eingedrückt wird, während die nicht von der Scheibe α bedeckten Teile
der Gummischeibe r sich fest gegen den oberen Rand des mit der Kapillarmündung versehenen
Flaschenhalses d legen und somit einen vollkommen dichten Verschluß bewirken.
Die beschriebene Verschluß vorrichtung läßt sich auch für Flaschen verwenden, deren
Mündung wesentlich größer ist als die Kapillarmündung bei den Chloräthylflaschen für den
ärztlichen Gebrauch.
Bei diesen Flaschen, deren oberer Teil in Fig. 4 dargestellt ist, kann die Öffnung 0 genügend
groß sein, um beispielsweise mit Hilfe einer an den Vorratsbehälter angeschlossenen
Pravazschen Nadel die Flasche ohne Schwierigkeit füllen zu können. Durch Aufschrauben
der oben beschriebenen Verschlußkappe b auf den Ring p des Flaschenhalses g wird ein
dichter und unveränderbarer Verschluß hergestellt. Derartige Vorratsflaschen können
unbedenklich transportiert und längerere Zeit auf Lager gehalten werden.
Um aus solchen Flaschen die Flüssigkeit zu entnehmen, wird die Kappe b durch den
in Fig. 5 dargestellten Verschlußkörper ersetzt, welcher eine Kapillarmündung besitzt und
selbst durch die in Fig. 6 dargestellte Verschlußkappe der beschriebenen Art geschlossen
wird, wenn man nicht den praktischeren Klappenhebelverschluß nach Fig. 7 vorzieht.
Bei dem in Fig. 5 gezeigten Verschlußkörper ist in ein Metallrohr c ein zylindrischer Körper
h aus Glas eingekittet, welcher einen Kapillarkanal besitzt, dessen unteres Ende in
eine doppelte Ausbauchung i mündet. Der untere Teil dieser Ausbauchung ist in bekannter
Weise mit einem Filter / versehen, welches die Flüssigkeit vor Übertritt in den
Kapillarkanal durchströmen muß und die Flüssigkeit gegen von außen eindringenden
Staub 0. dgl. schützt. Der untere Teil I des Rohrkörpers c ist nach Art einer Verschlußkappe
mit Gewinde versehen und kann demnach auf den Ring j> des Flaschenhalses g an
Stelle der Verschlußkappe b aufgeschraubt werden. Die Dichtung wird auch hierbei
durch eine auf dem Boden der Kappe I liegende Gummischeibe und eine darin geführte
Verschlußscheibe k hergestellt, die sich von der oben geschilderten Scheibe α dadurch
unterscheidet, daß sie und ihr Führungsstift mit einer mittleren Längsbohrung versehen
sind, durch welche die Flüssigkeit aus der Flasche in den Kapillarkanal des Glaskörpers h
übertreten kann. Auf den Rohrkörper c, welcher außen mit Gewinde m versehen ist, kann
die in Fig. 6 dargestellte Verschlußkappe b aufgeschraubt werden, oder es wird der in
Fig. 7 dargestellte Klappenhebelverschluß mit dem Verschlußkörper in Verbindung gebracht.
Wie man mit einem Verschlußkörper der beschriebenen Art gewöhnliche, durch Guß
hergestellte Flaschen zur Aufnahme yon Chloräthyl 0. dgl. geeignet macht, zeigen die Fig. 8
bis 11.
Der rohrförmige Metallkörper t (Fig. 8 und 8o'
10) wird mit seinem Ansatz χ in die mittlere Bohrung eines Korkes η dicht eingepaßt und
dann mittels einer Korkmaschine ο. dgl. gleichzeitig mit dem Kork in den Hals der
Flasche eingetrieben. Hierbei wird der Kork η stark gegen die Wandung des Flaschenhalses
und gegen den Ansatz χ des Metallkörpers t gepreßt, wodurch eine vollkommene Dichtung
erzielt wird.
Der Metallkörper t kann in folgender Weise unbeweglich gemacht werden. Der oberhalb
des Korkes η zwischen dem Flaschenhals und dem Metallkörper t befindliche Raum wird mit
einer geeigneten Füllmasse, z. B. Eisenzement o. dgl., ausgegossen, in welche das Ringstück
υ (Fig. 9) eingesetzt wird, dessen auf der Innenseite sitzende Zähne q hierbei in
Nuten auf der Außenseite der Körpers t eingreifen. Die Füllmasse bildet nach ihrem Erstarren
zusammen mit den Teilen t und ν und dem Flaschenhals ein Ganzes.
Ein mit dem Kapillarkanal versehener Verschlußkörper gemäß Fig. 5 wird in das Innengewinde
des Körpers t eingeschraubt, um die mit letzterem versehene Flasche zur Abgabe
von Flüssigkeiten der in Rede stehenden Art geeignet zu machen. Damit hierbei jede Undichtigkeit
verhütet wird, ist das Ringstück ν oben mutterartig ausgestaltet, so daß es mittels
eines Schlüssels festgehalten werden kann. Man kann auf diese Weise durch Festhalten
des Ringstückes ν und der damit verbundenen Teile den Verschlußkörper, fest in das
Gewinde des Rohrkörpers t einschrauben und erhält auf diese Weise eine vollkommen dichte,
zur Abgabe der Flüssigkeit mittels Kapillaröffnung eingerichtete Verschlußvorrichtung.
Die Kapillarmündung wird hierbei durch eine Verschlußkappe der oben beschriebenen Art
oder durch eine innen mit einer Bleischeibe versehene Kappe verschlossen.
Die beschriebene Verschlußvorrichtung kann
Claims (4)
1. Verschlußvorrichtung für Flaschen
zur Aufnahme flüchtiger Stoffe, dadurch
ίο gekennzeichnet, daß die im Innern der Verschlußkappe (b) liegende nachgiebige
Dichtung (r) gegenüber der Mündung des Flaschenhalses eine öffnung zur Aufnahme
des Führungsstiftes einer Verschlußscheibe
(a) besitzt, durch welche die Mündung des Flaschenhalses freigehalten und außer Berührung
mit der Dichtung gebracht wird.
2. Verschlußvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift
der Verschlußscheibe (a) seiner ganzen Länge nach durchbohrt ist, um das Aufsetzen
eines mit Kapillaröffnung versehenen Verschlußkörpers auf Flaschen ohne Kapülaröffnung zu ermöglichen.
3. Verschluß vorrichtung nach Anspruch 1 für Flaschen mit weitem Hals, gekennzeichnet
durch die Verbindung eines Stopfens (n) aus Kork o. dgl. mit einem zylindrischen
Metallkörper ft), dessen durchbohrter, zylindrischer Ansatz (x) in die
mittlere öffnung des Stopfens eingeführt ist, so daß letzterer zusammen mit dem
Metallkörper durch einen Schlag in den Flaschenhals eingetrieben werden kann.
4. Verschlußvorrichtung nach Anspruch3, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper
(t) außen mit Nuten versehen ist, die zur Aufnahme von Zähnen (q) eines
Ringes (v) mit vielseitigem Kopfteil dienen, durch welchen der Metallkörper beim
Aufschrauben eines Verschlußkörpers mit Kapillaröffnung festgehalten werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE213043C true DE213043C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=474733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT213043D Expired DE213043C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE213043C (de) |
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- DE DENDAT213043D patent/DE213043C/de not_active Expired
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