DE2121204C3 - Überzugsmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Überzugsmittel, die Metallflokken zur Erhöhung ihrer Reflexion enthalten.
Überzugsmittel dieser Art sind bekannt und z. B. in den US-PS 28 39 378 und US-PS 29 41 894 beschrieben,
gemäß denen aus Dampf abgeschiedenes Aluminium aufgebrochen und einem filmbildenden Überzugträger
einverleibt wird. Gemäß der US-PS 29 41 894 wird das Aluminium in Mengen von 0.028% bis 0,15%, bezogen
auf das Gewicht des Mittels, verwendet. Dieser Anteil an Aluminium ist kleiner, als er bisher für nötig
angesehen wurde, reicht jedoch aus, um ein glänzendes, vielfarbiges Aussehen zu ergeben, jedoch wird bei den
/ur Ausbildung des, gewünschten metallischen Glanzes
benötigten Mengen die Pigmentierung des Überzuges teilweise verdunkelt, so daß der Kontakt zwischen den
Metallflocken und dem Hintergrund verringert wird.
Ein weiteres Problem bei den bekannten Übcr/ugsmiticln
besteht in der Neigung der Aluniiniumilockcn,
beim Aussetzen an die Elemente angegriffen und gelöst /u werden. Wenn die Aluminiumflockcn weggclöst
werden, schauen die dunkleren Pigmente des Überzuges
durch, so daß einige Teile der Oberfläche aufgrund der
Korrosion verdunkelt werden, wahrend der restliche Teil des Überzuges die Aluminiumflockcn beibehält, so
daß sich ein fleckiges Aussehen ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Überzugsmittel, die Melallflocken zur Erhöhung der
Reflexion enthalten und zur Herstellung von dauerhaften, glänzenden Überzügen geeignet sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt crCindungsgcmäß
durch ein Überzugsmittel mit einem Bindemittel und reflektierenden Melal!flockcn, die unter Zerkleinern
eines durch Aufdampfen in einer Dicke von 0,01 bis 0,1 μιη erhaltenen Mciallfilms hergestellt sind, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Metallfilm zusammen mit einer Harzunterlage und gegebenenfalls mit
einem Harzüberzug auf Teilchen der Größe von 30 bis 200 μιη zerkleinert worden ist und daß die Menge des
Metalls 0,0005 bis 0,025 Gew.%, auf das Überzugsmittel bezogen, beträgt.
Hei Anwendung des Übcr/.ugsmittcls gemäß der
Erfindung wird ein gröllerer Glanz bei den erzeugten Überzügen erzielt, da das Metall in einem kleineren
Anteil in Eorm von großen, unlöslichen harzgetragenen (locken von erhöhter Planarität verwendet wird. Ein
größerer Anteil der !-"locken reflektiert das Licht in Übereinstimmung, so daß weiter getrennte I lachen
gebildet werden, die erhöhten Glanz zeigen. Auf diese Weise scheint jede Flocke noch glänzender, und es tritt
eine geringere Maskierung des Pigmentes ein. Außerdem schützt der Harzüberzug auf den Flocken die
Flocken nahe der Oberfläche gegen Korrosion. Infolgedessen wird die Oberflächenfleckenbildung auf
ein Minimum herabgesetzt. Der Harzfilm ist in dem Überzugsmittel unlöslich.
Die Überzugsmittel gemäß der Erfindung ergeben
ίο dünne Überzüge, wobei beispielsweise die übliche
Filmdicke für Anwendung bei Kraftfahrzeugen 0,5 bis 1,12 μπι beträgt. Vorzugsweise besitzen die Flocken
eine größere Hauptplanarabmessung als die Dicke des Films. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Flocken
können nicht in den bisher als notwendig betrachteten Mengen eingesetzt werden, da sie eine Neigung zum
Vorspringen aus dem Überzug besitzen, insbesondere wenn ein Überzug von der für Anwendung bei
Kraftfahrzeugen üblichen Stärke verwendet wird. Es wurde festgestellt, daß eine ausgeprägte Glitzerwirkung
erhalten werden kann, wenn kleine Flockenanteile verwendet werden, die kein Vorspringen der Flocken
aus dem Überzug ergeben.
Nachfolgend wird die Erfindung unter besonderer Bezugnahme auf die Anwendung von Aluminium
beschrieben, da dieses vom Gesichtspunkt der Zugänglichkeit, der Leichtigkeit, womit es aus Dampf
abgeschieden werden kann oder auf sonstige Weise gehandhabt werden kann und aufgrund seiner hohen
Reaktivität bei extremer Dünnheit bevorzugt wird, lcdoch können auch andere Metalle, die zur Ausbildung
von reflektierenden Oberflächen bei der Abscheidung in der hier in Betracht kommenden geringen Dicke fähig
sind, verwendet werden. Zu diesen Metallen gehören Silber, Kupfer, Gold, Zinn, Nickel. Chrom, Palladium,
Platin, Rhodium und deren Legierungen.
Wenn sich die Erfindung auch hauptsächlich auf Flocken richtet, die durch unlösliche Überzüge auf
beiden Seiten getragen werden, kann der Überzug auch
♦o lediglich auf einer Seite der Flocke vorhanden sein. In
jedem Fall trägt der unlösliche Überzug den Metallfilm, wenn er zu Flocken gebrochen ist, und dadurch wird die
Verformung der Flocken auf ein Minimum gehalten und eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit erzielt.
Die harzgetragenen Flocken können nach einem Verfahren hergestellt werden, bei dem das Metall auf
einer mit einer Freigabeschicht überzogenen Unterlage abgeschieden wird und dann das Metall mit dem
gewünschten Überzugsharz überzogen wird. Das harzüberzogenc Metall kann dann von der Unterlage
durch Ablösen der Freigabeschichl abgestreift werden. Es kann dann zu Flocken gebrochen werden, die einen
Harzüberzug lediglieh auf einer Seite besitzen. Falls man einen Harzüberzug auf beiden Seiten wünscht, wird
eine Schicht des Überzugsharzes auf der Freigabeschicht vor dem Metall aufgebracht.
Bei der Herstellung von Aluminiumsehichiflocken dieser Art ist es günstig, eine tragende Unterlage, wie
Polyethylenterephthalat, anzuwenden, die mit einem löslichen Freigabeüber/.ug aus Polymeren! überzogen
ist, so daß der erste Harzüberzug leicht hiervon bei der anschließenden Behandlung mit einem organischen
Lösungsmittel abgestreift werden kann. Eine Schicht eines Polymeren von begrenzter Löslichkeit wird dann
aufgetragen und zwangsgetrocknel, um das zur Auftragung verwendete Lösungsmittel zu entfernen.
Der Aluminiumfilm wird dann in irgendeiner geeigneten Weise aufgetragen, wobei die Dampfabschcidung
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bevorzugt wird. Obwohl die Dicke des Aluminiumfilmes
beträchtlich variieren kann, ist es günstig, das Aluminium in solcher Menge abzuscheiden, daß etwa 62 g
Aluminium auf 1000 m2 Oberfläche vorliegen, was einer Dicke von etwa 0,05 μπι entspricht Ein weiterer
Überzug der Polymerschicht von begrenzter Löslichkeit wird dann aufgetragen, die gleich oder unterschiedlich
von der Schicht auf der anderen Seite des Aluminiums sein kann. Diese Oberschicht wird dann zwangsgetrocknet,
so daß sich ein Gebilde aus zwei Schichten von relativ unlöslichem Polymeren, und zwar jeweils eine
auf jeder Oberfläche des Metallfilms, ergibt Dieses Schichtgebilde befindet sich auf dem Träger und wird
durch den Freigabeüberzug gehalten. Dieser Aufbau aus Träger, Freigabeüberzug und Schichtgebilde wird dann
durch ein Lösungsmittelbad, vorzugsweise aus Aceton, welches gewünscbienfalls erhitzt sein kann, geführt so
daß der Freigabeüberzug gelöst wird und das Schichtgebilde vom Träger abgelöst wird, üblicherweise
mit Hilfe mechanischer Einwirkungen mittels Führung des zusammengesetzten Körpers über Walzen. Dadurch
ergibt sich eine Aufschlämmung des teilweise aufgebrochenen Schichtgebildes in dem organischen Lösungsmittel,
und diese Aufschlämmung wird mit einem Rührer zum weiteren Aufbrechen ohne EntSchichtung zu
Flocken der gewünschten Größe zerkleinert. Ein einfaches Rühren reicht normalerweise zum Aufbrechen
des Schichtgebildes in Flocken aus, jedoch kann eine Rührwirkung von höherer Geschwindigkeit angewandt
werden, falls sich das einfache Rühren als unzureichend erweist.
Die Harze, die zur oberflächlichen Überdeckung des Aluminiumfilms unter Ausbildung des Schichtgebildes
verwendet werden, sind relativ unlöslich in den gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln, wie sie zur
Entfernung des Schichtgebildes von dem Träger, auf dem es gebildet wurde, und zur Auflösung der Harze, die
in dem Überzugsmittel benutzt wurden, verwendet werden. Beispiele für derartige relativ unlösliche Harze
sind Copolymere mit einem Gehalt von 50 bis 80% Acrylnitril, wobei als Beispiel für den Rest des
Copolymeren Äthylacrylat genannt wird. Diese Copolymere sind in relativ starken Lösungsmitteln, wie
Dimethylformamid, löslich, lösen sich jedoch nicht in den üblicheren Lösungsmitteln von geringerer Aktivität,
wie Aceton. In gleicher Weise ist Polyvinylbutyral relativ unlöslich in aromatischen Lösungsmitteln und
Ketonen und kann unter Anwendung alkoholischer Lösungsmittel gelöst und aufgetragen werden. Ferner
ist Polyethylenterephthalat in niedriger Konzentration in Kresylsäuren löslich und kann aus einer Lösung hierin
aufgetragen werden. Die normalerweise für Kraftfahrzeugüberzüge verwendeten Acrylpolymere sowie die
anderen für derartige Zwecke als brauchbar bekannten Harzsysteme, wie die in der US-PS 29 41 894 beschriebellen
Alkydharz-Aminoplast-Harzgemische, sind in einem oder mehreren der üblicherweise bei Kraftfahrzeuglackierungen
verwendeten Lösungsmitteln löslich, beispielsweise Gemischen aus aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Xylol, und alliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Leichtbenzin oder Schwerbenzin, die mit
Ketonen, wie Mcthyläthylkcton oder Methylisobutylketon,
ergänzt sein können. Die als Überzug für die Oberfläche des Aluminiumfilms an beiden Seilen
verwendeten Harze müssen deshalb relativ unlöslich in derartigen Lösungsniittelsyslemen sein.
Anstelle des vorstehend angegebenen Äthylacrylat/ Äcrylnitril-Copolymcrs kann auch eine 5%igc Lösung
40 von Polyvinylbutyral in einem Gemisch aus Äthanol und Butanol in einem Gewichtsverhältnis von 50/50
verwendet werden. Hierbei wird ein Harzfilm auf dem Aiuminiumfilm abgeschieden, der sich in den aromatischen
Lösungsmitteln und Ketonlösungsmitteln, die zur Freigabe des Schichtgebildes verwendet werden, nicht
löst Dieser Harzfilm löst sich auch in zahlreichen Lösungsüberzugsmitteln nicht auf, denen die harzgetragenen
Flocken einverleibt werden. Eine 5%ige Lösung von Polyäthylenterephtalat in Kresylsäuren kann
ebenfalls anstelle der Äthylacrylat/Acrylnitril-Copolymerlösung
verwendet werden.
Wenn auch die zum Aufziehen des Metallfilms verwendeten Harze in den eingesetzten Lösungsmittel
unlöslich sein müssen, schließt dies eine begrenzte Quellung des Harzes in dem Lösungsmittelmedium
nicht aus. Es ist zu beachten, daß in dieser Hinsicht die Harzfilme nicht ein Aufbrechen des freigesetzten
Schichtgebildes in Flocken verhindern und eine begrenzte Quellung des Harzfilmes in dem Lösungsmittelmedium
das Harzaufbrechen fördern kann.
Das Harz wird vorzugsweise aus einer Lösung aufgetragen, worauf das Lösungsmittel durch Verdampfung
entfernt wird, wobei vorzugsweise eine Zwangstrocknung angewandt wird, bei der Heißluft über den
feuchten Überzug zur Trocknung geblasen wird. Härtungsbedingungen für eine begrenzte thermoverfestigte
Härtung können angewandt werden, falls Träger und Freigabeüberzug die angewandten Temperaturen
aushalten können. Relativ starke Lösungsmittel können zur Auftragung verwendet werden, da sie rasch
abgedampft werden, so daß eine unzulässige Schädigung der Trägermaterialien vermieden wird.
Zur Erleichterung der Entfernung des aufgezogenen Metallfilmes von der Unterlage wird ein Harz, welches
in den in Betracht kommenden Lösungsmitteln leicht löslich ist, als Freigabeschicht verwendet. Beispielsweise
ist lsobutylmethacrylat ein typischer Freigabeüberzug, der angewandt werden kann. Naturharze oder maleinisierte
Naturharze oder Estergummis sind weitere Beispiele für lösliche Freigabeschichten, die verwendet
werden können. Es wurde auf diese Weise ein Schichtgebilde ausgebildet und später physikalisch vom
Träger entfernt, wobei ein Lösungsmittel angewandt wird, welches den das Schichtgebilde auf dem Träger
haltenden Freigabeüberzug löst. Das zur Bildung des Schichtgebildes verwendete Harz ist in diesem Lösungsmittel
relativ unlöslich.
Die Konzentration des Harzes in der Lösung unterstützt die Ausbildung der Dicke der Harzfilme auf
dem Metall. Da dünne Harze gewünscht werden, werden Lösungen mit niedrigem Feststoffgehalt, beispielsweise
3 bis 15% Feststoff, bevorzugt. Der das Metall tragende Harzfilm ist mindestens 0,25 μιη,
bevorzugt mindestens 2 μιη dick. Da die Metallfilme im
allgemeinen nicht zu dick sein dürfen, so daß sie ein Aufbrechen unter Anwendung eines geeigneten Lösungsmittels
und der mechanischen Rührbewegung verhindern, übersteigen die bevorzugten Filme nicht
eine Dicke von 5 μιη.
Die zum Überziehen des Metallfilmes verwendeten Harzfilme können gefärbt oder pigmentiert sein, um
dem reflektierten Licht eine Farbe zu erteilen. In gleicher Weise kann das Metall gefärbt oder anodisiert
se ι und die Oberflächenharzfilme können zum Abschließen der Farbe auf dem Metall wirken.
Zahlreiche dekorative Wirkungen ergeben sich aus dieser Fähigkeit zur Variierung der Farbe und des
Aussehens der Flocken, welche.eingesetzt werden.
Obwohl die Dampfabscheidung das bevorzugte Verfahren zur Ausbildung des dünnen Aluminiumfilmes
ist, können auch andere Verfahrer; angewandt werden,
beispielsweise stromlose Abscheidung, und die Aluminiumfilme können verwendet werden, solange sie
ausreichend stark zur Reflexion des Lichtes sind. Die stromlose Abscheidung ist als Zersetzung von Aluminiumhydrid
in der US-PS 34 62 288 beschrieben. Die obe.-c Grenze der Filmstärke ist nicht kritisch, liegt
jedoch in der Größenordnung von 0,5 bis 0,75 μιη,
obwohl sie Variationen in Abhängigkeit von dem gewählten Metall und wirtschaftlichen Faktoren unterliegt.
Insbesondere beträgt die Stärke des Metallfilmes normalerweise 0,01 bis 0,6 μπι, vorzugsweise 0,01 bis
0,1 μίτι. Die dünnsten Aluminiumfilme mit Dicken von
weniger als 0,07 μιη sind besonders begünstigt, da sie in
Abwesenheit des Harzträgers sehr leicht durch die zum Aufbrechen des Filmes in Flocken verwendete Rührwirkung
verformt werden. Diese dünneren Filme haben auch weniger Masse und korrodieren leichter an der
Oberfläche und bilden ein fleckiges Aussehen beim Aussetzen im Freien, falls sie keinen Harzüberzug
aufweisen. Weiterhin wird durch die Kombination von dünnem Metallfilm und unlöslichem Harzüberzug das
Absetzen der Flocken in der Überzugsmasse auf ein Minimum herabgesetzt.
Falls das Schichtgebilde in einem flüssigen Medium gerührt wird, welches ein organisches Lösungsmittelsystem
enthält, das zur Auflösung des Harzes auf dem Film nicht fähig ist, wird die Schichtform beibehalten,
wenn der Film aufgebrochen wird. Die dünnen Harzfilme verhindern das Aufbrechen zu den gewünschten
Flocken nicht, sondern schützen die Flocken während des Aufbrechens und verursachen die Ausbildung
von Flocken, die stärker planar als die bisher hergestellten sind. Ohne die tragenden Harzfilme sind
die Flocken bei 600-facher Vergrößerung signifikant verworfen, beispielsweise sind sie wellenförmig oder
zeigen gekräuselte Kanten, und sind runzlig. Durch dieses verringerte Planaritäl wird der Anteil der
Flocken verringert, die Licht von einer gegebenen Quelle in das Auge des Betrachters reflektieren können.
Bevorzugt werden Flocken mit einer Planarabmessung von mehr als 30 μιη vorzugsweise mehr als 60 μιη
verwendet, während die größten Teilchen nicht wesentlich mehr als 200 μηι sind. Besonders bevorzugt
werden Flocken, welche eine Planarabmessung größer als die Stärke des gebildeten Überzuges besitzen.
Infolgedessen sind die Flocken in dem Film zur Reflexion des Lichtes über einen relativ großen
Oberflächenbereich der Flocke fähig und ergeben einen ausgeprägten Glanz, der besonders wertvoll ist, wenn
weniger als 100 reflektierende Flocken je 5,5 Quadratmillimeter des Überzuges vorliegen, so daß die
glitzernden Flocken einen weiten Abstand besitzen. Auf diese Weise glitzert der Überzug in Licht im Gegensatz
zur Ausbildung eines mehr allgemeineren Metallglanzes von verringerter Intensität, die durch eine teilweise
Markierung der Über/u;.; spigmentierung erreicht wird.
Das Rühren wird vorzugsweise fortgesetzt, bis etwa 95Gew.-% der Flocken eine Hauptabmessung im
Bereich von 30 bis 80 μπι besitzen.
Die von Harz getragenen Metallflocken müssen in sehr geringen Mengen angewandt werden, wobei die
bevorzugten Verhältnisse unterhalb des minimalen Anteiles von 0,028% Aluminium liegen, der in der
US-PS 2^41894 abgegeben ist. Die bevorzugten
Verhältnisse gemäß der Erfindung liegen zwischen 0,0005 und 0,025% Aluminium, bezogen auf das Gewicht
der Masse. Selbst kleinere Anteile Aluminium auf der gleichcn Basis können t« herab zu 0,0003 Ge\v.-%
verwendet werden. In bestimmten Fällen, falls die Pigmentierung dichter oder dunkler gefärbt ist, kann es
günstig sein, den Anteil an Aluminium zu erhöhen, jedoch selbst in diesen Fällen ist es kaum günstig, das
bevorzugte Maximum zu übersteigen. Der maximale
to Anteil, der angewandt werden kann, beträgt etwa 0,035 Gew.-%. Falls der gewichtsmäßige Anteil des
gemäß der Erfindung eingesetzten Aluminiums über diese angenäherte obere Grenze erhöht wird, zeigen die
Teilchen eine Neigung aus der überzogenen Oberfläche vorzuspringen. Deshalb muß der Gewichtsanteil an
Metall in den Flocken zur Vermeidung des Vorsprin· gens begrenzt sein.
Die vom Harz getragenen Metallflocken werden in einem filmbildenden Überzugsträger dispergiert. Die
Überzüge sind besonders wertvoll als Decküberzüge für die Außenseiten von Kraftfahrzeugen. Für diesen
Zweck sind Acrylüberzüge von besonderem Interesse. Beispiele hierfür sind Polymere, die 80 bis 100%
polymerisiertes Methylmethacrylat enthalten, wobei jeglicher Rest des Polymeren aus monoäthyienisch
ungesättigten Monomeren besteht, welche mit Methylmethacrylat (»polymerisierbar sind, beispielsweise
anderen Alkylestern der Acrylsäure oder Methacrylsäure, wie Butylacrylat. Geringe Mengen an Acrylsäure
oder Methacrylsäure können gewünschtenfalls vorhanden sein. Während Acrylpolymere der in Kraftfahrzeugüberzügen
verwendeten Art besonders bevorzugt werden, können sämtliche Lacke oder Überzugspolymersysteme
oder Emaillen, die entweder klar oder pigmentiert sind, verwendet werden. Die letzteren sind
besonders brauchbar, insbesondere für die Hochglanzüberzugssysteme, die bei Kraftfahrzeugdecküberzügen
verwendet werden. Diese Abschlußüberzüge enthalten häufig Cellulosematerialien, wie Celluloseacetatbutyrat,
und entsprechende Weichmacher. Typische Acrylkraftfahrzeugdecküberzüge, die verwendet werden können,
sind in der US-PS 28 49 409 beschrieben.
Die Metallfjocken aus Schichtgebilden können auch in wäßrigen Überzugsmittel eingesetzt werden. Normalerweise
können die stark reaktionsfähigen Aluminiumflocken nicht in einem üblichen alkalischen wäßrigen
Medium verwendet werden, da das Aluminium mit dem Wasser reagiert. Gemäß der Erfindung ist jedoch das
Aluminium geschützt, so daß die Aluminiumteilchen
so einem wäßrigen Überzugssystem ohne schädigende Wirkung einverleibt werden können. In diesem Fall wird
das Aluminiumschichtgebilde von der Trägerschicht unter Anwendung eines mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmittels abgestreift und die Dispersion der Aluminiumflocken in dem Lösungsmittel wird
dann in dem wäßrigen Überzugsmittel dispergiert.
Die harzgetragenen Metallflocken sind voneinander isoliert und infolgedessen können die Überzugsmittel
einer elektrostatischen I lochspannungsaufladung ohne Bogenbildung unterworfen werden. Dies ist wichtig in
der Kraftfahrzeugindustrie, wo elektrostatische Überzugsverfahren häufig angewandt werden. Die Mittel
gemäß der Erfindung können sogar elektrostatisch als Teil des elektrostatischen Überzugsverfahrens zerstäubt
werden.
Die Aufschlämmung der harzgetragenen Aluminiumflocken wird in dem gewählten Überzugsmittel in einer
Menge dispergiert die den gewünschten Metallgehall
ergibt. Der Metallgehalt der fertigen Mctallisierübcrzugsmasse
beträgt vorzugsweise etwa 0,01 Gew.-%.
Obwohl die Zusammensetzung des Überzuges selbst einer beträchtlichen Variierung unterliegt, stellt ein
Beispiel für eine bevorzugte Überzugszusammensetzung die Koni! union von 50 Teilen Meihylmethacrylatcopolymer
r.ui 30 Teilen eines Polyesterweichmachers und 20 Teilen Cclluloseacetatbutyrat dar. wobei
die Lösungsmittel aromalische Kohlenwasserstoffe und Ketone sind. Das bevorzugte Methylmethacrylatcopolymer
enthält 92% Methylmethacrylat und 8% Isobutylacrylat und wird als Lösung mit 40% Feststoff in einem
Gemisch im Verhältnis 3 / 1 aus Toluol und Methylethylketon verwendet. Ein geeigneter Polyesterweichmacher
enthält 37.7% Neopentylglykol. 22,9% Pelargonsäure, 21.0% Isophthalsäure und 18,4% Adipinsäure. Dieser
Weichmacher wird als Lösung mit 95% Feststoff in Xylol verwendet. Das Celluloscacetatbutyrat wird als
Lösung mit 25% Feststoff in Toluol und Aceton verwendet.
Durch Vermischen der drei Lösungen in der angegebenen Form wird das bevorzugte Überzugsträgermaterial
erhalten. Gewünschtenfalls kann ein geringer Anteil des Methylmethacrylatcopolymercs
(etv\;i 2(jcw.-%) durch andere Methylmethacrylatcopolwnere.
die eine erhöhte Haftung ergeben, beispielsweise ein Copolymer, mit 79%) Methylmethacrylai. 8%
Isobutylacrylat. 8% Methacrylsäure, und 5% irgendeines üblichen Haftungsförderungsrnittels ersetzt werden.
Beispielsweise kann Methacrylsäure mit Propylcnimin umgesetzt werden. Eine andere bekannte Variation
besteht im Ersatz der Methacrylsäure durch Glycidylmcthacrylat. welches gewünschtenfalls aminiert oder
ammoniakiert werden kann. Eine weitere bekannte Abänderung besteht in dem Ersatz der Methacrylsäure
durch ein Aminoacrylat. Diese und weitere ähnliche Hilfsmittel sind zur Erhöhung der Haftung des
Meth\lacrvlatübcrzugss\stems auf einer Unterlage bekannt und können gewünschtenfalls angewandt
werden.
Das l.osungssystein f;ir ein Methacrylatpolymer.
welches einen Haftungspromotor enthält, kann das gleiche sein, wie es für das Methylmcthaerylatpolymer
\erwendet wird, welches keinen Haftungspromolor
enthält.
Das Überzugsmittel kann klar angewendet werden, wird ledoch bevorzugt pigmentiert verwendet. Das
Pigment kann in dem Überzugsmittel dispergiert werden, so daß sich eine Hintergrundfarbc für die
reflektierenden Aluminiumflocken ergibt. Geeignete Pigmente für Überzugsmittel sind bekannt, wobei zu
den üblicherweise zur Ausbildung von Kraftfahrzeug-Überzügen verwendeten Pigmenten Ruß. Phthalocyaningrün.
Phthalocyaninblau. Ferritgelb, rotes Eisenoxyd. Titandioxyd. Eisenblau. Chromtetrahydrat. Bleichromat
und Indanthronblau gehören. Zahlreiche andere Pigmente können ebenfalls verwendet werden. Wenn auch
normalerweise eine Pigmentierung vorliegt, können die harzgetragenen Metallflocken andererseits auch in
klaren Überzügen verwendet werden, insbesondere wenn sie auf der Oberseite eines vorher aufgetragenen
pigmentierten Überzuges aufgetragen werden.
Obwohl die Überzüge gemäß der Erfindung weniger Metallflocken enthalten, als sie bisher zur Ausbildung
eines ausgeprägten Metallglanzes notwendig waren, ist der Glanz des Überzuges größer als bisher, da jede
Flocke ein stärkeres Glitzern ergibt. Durch die geringere Anzahl der Flocken in dem Überzug wird
auch die Hintergrundpigmentierung nicht so verdunkeil und der Kontrast zwischen den glitzernden Flocken und
dem Hintergrund wird erhöht.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Eine Trägerschicht aus einem 7.5 μηι starken
Polyäthylenterephthalatfilm wurde zuerst an der Oberfläche mit einem Freigabeüberzug aus Polyisobutylmethacrylat
überzogen. Gewünschtenfalls kann auch ein Copolymer aus Methylmethacrylat und Isobutylacrylal
in einem Gewichtsverhältnis von 92/8 oder ein mit Maleinsäure modifizierter Estergummi oder
Kolophonium oder Gelatine anstelle des Polyisobutylmethacrylats verwendet werden.
Nach der Trocknung des Freigabeüberzuges wird ein 2,5 bis 3,7 μΐη dicker Film aus einem Copolymer aus 40%
Äthylacrylat und 60% Acrylnitril hierüber aufgetragen. Dieses Copolymer kann durch Copolymerisation der
Monomeren mit 25% Feststoff in Lösung in Dimethylformamid in Gegenwart von 1% Benzoylperoxyd als
Katalysator hergestellt werden, wobei die Umsetzung am Rückfluß während 8 Stunden ausgeführt wird. Die
Lösung des dabei erhaltenen Harzes wird dann mit weiteren Dimethylformamid bis zu einer Viskosität
verdünnt, die eine Walzenaufziehauftragung erlaubt. Der Überzug wird dann zwangsgetrocknet.
Nach der Trocknung wird auf der Oberfläche der Schicht aus dem Äthylacrylat/Acrylnitril-Copolymeren
ein dampfabgeschiedener Aluminiumfilm in einer Menge von 62 g je 1000 m2 gebildet. Eine Deckschicht
aus dem gleichen Äthylacrylat/Acrylnitril-Copolymer wird dann auf die freiliegende Oberfläche des
Aluminiumfilmes, beispielsweise durch Walzenaufziehen, in einer Stärke von 2,5 bis 3,7 μηι aufgebracht.
Es ergibt sich ein zusammengesetzter Körper, der beim Durchgang durch ein organisches Lösungsmittel
(Aceton) entfernt werden kann, wobei der Körper unter und über Walzen oder Bügel geführt wird, um das
Abtrennen des harzüberzogenen Aluminiumfilmschichtgebildes vom Träger zu unterstützen. Eine gewöhnliche
Rührwirkung kann angewandt werden, um die harzgetragenen Aluminiumflocken auf die gewünschte Größe
zu zerkleinern.
Die Aufschlämmung der Aluminiumflocken in Aceton wird durch die Rührwirkung aufgebrochen, so daß etwa
95 Gew.-% des Metalls in Form von Flocken mit einer größten planaren Abmessung im Bereich von 30 bis
80 μιτι vorliegen. Diese Aufschlämmung wird dann in
den Anstrich in einer Menge einverleibt, die 0.01 Gew.-%i Aluminium, bezogen auf das Gewicht des
Anstriches, ergibt. Der Anstrich ist aus dem Gemisch der drei vorstehend angegebenen Lösungen gebildet
(Methylmethacrylatpolymer: Polyester: Celluloseacetatbutyrat 50 :30 :20). Dieses Gemisch wird durch
Einverleibung von 2,3 Teilen Phthalocyaningrünpigment
und 0,5 Teilen Ferritgelbpigment auf 100 Teile Anstrich pigmentiert. Dadurch ergibt sich ein grüner
Kraftfahrzeugmetallack, der beim Aufsprühen auf ein grundiertes Metall und beim Brennen zur Entfernung
des Lösungsmittels einen Hochglanzüberzug mit einer Stärke von 0,25 bis 0,5 μπι bildet und weniger als 100
Metallflocken enthält, die nahe der ausgesetzten Oberfläche liegen und deshalb stark reflektieren. Der
Überzug zeigt im Licht einen starken Glanz und starke Glitzerwirkung trotz der geringen Menge an in den
Flocken vorliegendem Aluminium.
Claims (2)
1. Überzugsmittel mit einem Bindemittel und reflektierenden Metallflorken, die unter Zerkleinern
eines durch Aufdampfen in einer Dicke von 0,01 bis 0,1 μίτι erhaltenen Metallfilms hergestellt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Metallfilm zusammen mit einer Harzunterlage und gegebenenfalls mit einem Harzüberzug auf Teilchen
der Größe von 30 bis 200 μιη zerkleinert worden ist
und daß die Menge des Metalls 0,0005 bis 0,025 Gew.%, auf das Überzugsmittel bezogen,
beträgt.
2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzunterlage und gegebenenfalls
der Harzüberzug mindestens 0,25 μιη. insbesondere 2 bis 5 μιη, dick ist.
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