DE2120131A1

DE2120131A1 - Haarfärbemittel auf Basis von Oxydationsfarbstoffen

Info

Publication number: DE2120131A1
Application number: DE19712120131
Authority: DE
Inventors: Rudolf Rijswijk; Verbaan Daniel Pieter Voorburg; Komaromi (Niederlande)
Original assignee: Chemische Fabriek Indola Cosmetics N.V., Voorburg (Niederlande)
Priority date: 1970-04-29
Filing date: 1971-04-24
Publication date: 1971-11-11
Also published as: NL7006265A; IT1022005B; BE766164A; FR2086442B3; FR2086442A3; NL141376B

Description

Chemische Fabriek Indola Cosmetics N.V., Westeinde 8o,

Voorburg / Niederlande

"Haarfärbemittel auf Basis von Oxydationsfarbstoffen"

Die Erfindung betrifft Haarfärbemittel auf der Basis von Oxydationsfarbstoffen. Es ist bekannt, sogenannte Oxydationsfarbstoffe beim Färben von menschlichem Haar anzuwenden, wobei als Farbstoffkomponenten aromatische Diamine wie p-Phenylendiamin oder p-Toluylendiamin, zusammen mit bekannten Kuppelungskomponenten, wie Phenole, vervendet werden.Diese O-ydationsfarbstoffe werden c"ur:h Oxydationsmittel wie z.B. VJasserstoffperoxyd auf dem Haar in die gewünschten Farbstoffe umgewandelt.

Diese Haarfärbemittel weisen den Nachteil auf, daß sie in den meisten Fällen farblos sind oder ausschließlich die den Diaminen, z.B. den Nitrodiaminen, welche gelb oder rot sein können, eigenen Farben aufv/eisen. Nie entspricht jedoch die Farbe eines derartigen Haarfärbemittels der nach der Reaktion des Oxydationsfarbstoffes mit Oxydationsmittel er-haltenen Farbe. Erst bei dem Mischen des Haar -

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färbemittels mit dem Oxydationsmittel, was unmittelbar vor dem Auftragen auf das Haar erfolgt, entsteht nach einiger Zeit die gewünschte Farbe, Der Verbraucher ist demzufolge von einem Eindrucl· der aus den Oxydations farben entstehenden Farbe der Wiedergabe auf der Außenseite der Verpackung dieser Haarfärbemittel abhängig. 'Dies kann in der Praxis zu Irrtümern führen, sodaß auf dem Haar unerwünschte Farben entstehen; dies ist um so nachteiliger, als die durch diese Haaroxydationsfarb stoffe gebildeten Haarfarben nur schwierig von bzw. aus dem Haar zu entfernen sind.fEin anderer Nachteil besteht darin, daß der Verbraucher beim öffnen der Verpackung keinen richtigen Eindruck von dem Farbton hat, der schließlich auf dem Haar erscheint.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Haarfärbemittel auf der Basis von Oxydationsfarbstoffen zu schaffen, die nicht mit diesen Mangeln behaftet sind .

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Haarfärbemittel dieser Gattung mit einem alkalibeständigen, dem Haar gegenüber indifferenten und ausspülbaren Farbstoffindikator, der dem Haarfärbemittel eine Farbe gibt, die nach der Oxydation aus dem Haarfärbemittel entstandene Farbe entspricht, gelöst.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Farbstoff indikator aus einem Farbstoff des Ultramarintyps. In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Farbstoffindikator aus einem Farbstoff des Phthalocyamintyps. In vorteilhafter Weise ist in einer dritten Ausgestaltung der Erfindung der Farbstoffindikator eine Mi schung aus einem Farbstoff des Ultramarintyps und einem Farbstoff des Phthalocyamintyps.

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Durch Anwendung eines derartigen Farbindikators, der einerseits alkalibestandig ist und dadurch seine Farbe während der Aufbewahrungjdes Haarfärbemittels beibehält, und der gegenüber dem Haar inert ist und nach der Aufbringung des Farbstoffes auf dem Haar ausgespült werden kann, kann der Verbraucher beim öffnen der Packung ohne weiteres sehen, welche Farbe schließlich entstehen wird.

Als Farbstoffindikatoren sind hierfür erfindungsgemäß die gegenüber dem Haar indifferenten Farbstoffe des Ultramarintyps und/oder Farbstoffe des Phthatalocyanintyps und der gleichen oder Mischungen derartiger Farbstoffe geeignet. Beispiele für Ultramarinfarbstoffe sind Ultramarinblau, Ultramarinviolett, Ultramaringrün und Ultramarinrot und für die Phthalocyaninfarbstoffe Phthalocyaninblau oder -grün.

Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel können in Form von Lösungen in Wasser,insbesondere jedoch in Form einer Creme oder einer Emulsion verwendet werden. Zu diesem Zweck können die Oxydationsfarbstoffe sowie die in diesen Haarfär bemitteln vorhandenen Kupplungskomponenten mit beliebigen Benetzungsmitteln oder Waschmitteln, insbesondere an ionogenen oder nicht-ionogenen Waschmitteln gemischt werden. Als Benetzungsmittel und Waschmittel kommen insbesondere in Betracht : Alkylbenzolsulfate, Fettalkoholsulfonate, Alkylsulfonate, Fettsäureethanolamide,Additionsprodukte von Epoxyethan, Fettsäuren und Alkoholen.

Diese Haarfärbemittel können auch in Form von Schampuns hergestellt werden, die in der Praxis in großem Umfang Anwendung finden.

Den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln können weiter in an sich bekannter Weise Verdickungsmittel wie z.B. Methyl Zellulose, Stärke, ein hohes Molekulargewicht aufweisende

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Fettalkohole, Vaseline, Paraffinöle und Fettsäuren sowie Parfüme oder Haarversorgungsmittel zugesetzt werden. Selbstverständlich ist beim Hinzufügen der Benetzungs und Verdickungsmittel die Verträglichkeit mit den schon vorhandenen Bestandteilen zu berücksichtigen.

Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel werden vorzugsweise im alkalischen Bereich, insbesondere bei einem pH-Wert von 8 bis 11 angewendet. Da die Verwendung finden den Farbindikatoren nicht auf die Haarfärbemittel einwirken, werden gute Färbungen mit guter Licht-, Wasch- und Reibebestätigkeit erhalten. Die in den Haarfärbemitteln verwendeten Oxydationsfarbstoffe können - wie gesagt mit Kupplungskomponenten gemischt werden. Als besonders vorteilhaft sind insbesondere Phenole, Naphtole, Poly phenole und Aminophenole zu erwähnen. Vorzugsweise werden Diamine, Aminophenole und Ortho- oder Metaphenole verwendet. Als geeignete Verbindungen sind zu erwähnen: m-Phenylendiamin, o-Phenylendiamin, m-Aminophenol, o-A-ninophenol, o-Aminophenol, o-Anisidin,,2.4-Diaminoanisol, o-Toluylendiamin, ,2.4-Diaminphenol, Pyrogallol, Resorcinol, Pyrocatechol, Aminoresorcinol,1,5-Amino hydroxynaphtalen,1.8-Aminohydroxynaphtaien, a-Naphtol.

Andere gekannte Kupplungskomponenten, die vorzugsweise verwendet werden, sind heterozyklische Methylenkupp lungskomponenten, d.h. Verbindungen, die in dem heterozyklischer. Rest außer einer Ketogruppe eine Methylen gruppe enthalten, wie Insbesondere Pyrazolone, wie die sogenannten Me thylenkupp lungs verb indungen mit offener Kette, also-^^erbindungen, die in der aliphatischen Kette außer einer Ketogruppe eine Methylengruppe enthalten, wie die Aryl- uncl Acylessigsäurederivate.

Geeignete Verbindungen dieses Typs sind z.B. :

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3-Methylpyrazolon-5j1-Phenyl 3-Methylpyrazolon-5;1.3-Dimethylpyrazolon-5, Azetylessigsäureanilidj Benzoyl acetanilide Benzoylacetoluidid, Nikotinoylacetanilid.

Die Kupplungskomponenten werden zweckmäßig in etwa molaren Mengen hinsichtlich der Oxydationsfarbstoffe verwendet. Es ist jedoch im allgemeinen nicht nachteilig, wenn die Oxydationsfarbstoffe in einem bestimmten Überschuß vorhanden sind.

Die Färbung kann genau wie bei anderen Oxydationsfarbstoffen sowohl durch den Sauerstoff der Luft als auch durch chemische Oxydationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxyd oder dessen Additionsprodukte, insbesondere mit Ureum, Melamin und Natriumborat erfolgen. Die Färbung des Haares erfolgt mit diesen Haarfärbemitteln bei einer Temperatur von 15 bis 4o Celsius, Vorzugs weise jedoch bei Zimmertemperatur.

Beispiel I

Es wird eine Lösung von 2 Gewichtsteilen eines Oxyda tionsfarbstoffs p-Toluendiamin und 2 Gewichtsteilen 2.4-Diaminoanisolsulfat, 0.5 Gewichtsteilen Natrium sulfit und 80 Gewichtsteilen Wasser zubereitet, der pH-Wert wird durch Zusatz von Ammoniak auf 10.5 ein gestellt und es wird 1 Gewichtsteil Phthalocyaninfarbstoff blau hinzugefügt, wonach mit Wasser bis 100 Ge wichtsteile aufgefüllt wird. Kurz vor der Verwendung wird das blau gefärbte Haarfärbemittel mit der Farbe im Verhältnis 1 : 1 mit 6 % Wasserstoffperoxyd gemischt, worauf man die Mischung bei Zimmertemperatur auf na türlich ergrautes menschliches Haar einwirken läßt. Darauf wird gesp-iilt und gründlich schampooniert. Auf diese Weise wird ein tiefblaue Farbe aufweisendes Haar erhalten.

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Beispiel II

Das Verfahren wird nach Beispiel I durchgeführt, jedoch unter Zusatz von Ultramarinblau. Auf diese Weise wird eine tiefblaue Färbung erhalten.

Beispiel III

Es wird eine Farbcreme zubereitet, die aus 10 Gewichts teilen Fettalkoholen mit einer Kettenlänge von 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, 10 Gewichtsteilen Fettalkoholsulfat auf Basis von Kokosöl, 0,5 Gewichtsteilen Natriumsulfit, 2 Gewichtsteilen Oxydationsfarbstoff in Form von p-Toluylendiamin, 1 1/2 Gewichtsteilen a^-Naphtol und 70 Gewichtsteilen Wasser besteht. Es wird 1 Gewichts teil Ultramarinviolettfarbstoff zugesetzt. Der pH-Wert wird anschließend mit Ammoniak auf 10.5 eingestellt, anschließend mit Wasser bis auf 100 Gewichtsteile ver dünnt. Die Creme wird mit 4 Gewichtsteilen H₃O₂ gemischt, auf grauem Haar wird binnen 20 Minuten bei Zimmertemperatur eine violette Färbung erhalten, wobei das hinzugefügte Ultramarinviolett nach dem Färben völlig ausgespült werden kann.

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Claims

Ansprüche

l.)Haarfärbemittel auf der Basis von O;cydationsfarb stoffen, gekennzeichnet durch einen alkalibeständigen, dem Haar gegenüber indifferenten und ausspülbaren Farbstoffindikator, der dem Haarfärbemittel eine Farbe gibt,, die der nach der Oxydation aus dem Haarfärbemittel entstandenen Farbe entspricht.
2.) Haarfärbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Farbindikator aus einem Farbstoff des Ultramarintyps besteht.
5.)Haarfärbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Farbindikator aus einem Farbstoff des Phthalocyanintyps besteht.
4.) Haarfärbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoffindikator eine Mischung aus einem Farbstoff des Ultramarintyps und einem Farbstoff des Phthalocyanintyps ist.

5·) Gefärbtes Haar erhalten durch Anwendung eines Haarfärbemittels nach den-Ansprüchen 1 bis 4.

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