DE102005048606A1

DE102005048606A1 - Oxidationshaarfärbemittel auf Basis einer wässrigen Emulsion und Verfahren zum Färben von Haaren

Info

Publication number: DE102005048606A1
Application number: DE200510048606
Authority: DE
Original assignee: A C T & Co KG Advanced Co GmbH; Act & Co KG Advanced Cosmetic Technologies GmbH
Current assignee: A C T & Co KG Advanced Co GmbH; Act & Co KG Advanced Cosmetic Technologies GmbH
Priority date: 2005-10-11
Filing date: 2005-10-11
Publication date: 2007-04-19

Abstract

Oxidationshaarfärbemittel in Form einer stabilen, wässrigen Emulsion und einem darin gelösten Farbstoffgemisch, welches DOLLAR A a) 1 bis 20 Gew.-% mindestens eines C¶10¶-C¶20¶-Fettsäurepolyethylenglykolamids DOLLAR A b) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines C¶10¶-C¶20¶-Fettsäuremonoethanolamidesters DOLLAR A c) 0,5 bis 10 Gew.-% mindestens eines Glycerinmono/distearats und DOLLAR A d) 0,1 bis 5 Gew.-% nichtionische und/oder anionische und/oder ampholytische Emulgatoren, bezogen auf die Gesamtmenge des Haarfärbemittels, enthält. DOLLAR A Das Oxidationshaarfärbemittel bildet verhältnismäßig einfach, ohne komplizierten technischen Aufwand, auch bei höheren Temperaturen stabile, hochwertige Emulsionen mit guten Färbeeigenschaften.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarfärbemittel auf Basis einer wässrigen Emulsion, enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoff-Vorprodukt, insbesondere ein solches in Form einer wässrigen Emulsion, mit verbesserter Herstellungsmöglichkeit, verbessertem Aufziehvermögen und verbesserten Echtheiten, wie Wasch-Dauerwell- und Lichtechtheit.

Permanente Haarfärbemittel auf Basis von Oxidationsfarbstoffen erfreuen sich einer weiten Verbreitung. Ihre Anwendung erfolgt in der Regel dergestalt, dass eine flüssige, zumeist als wässrige Emulsion vorliegende, zumindest ein Oxidationsfarbstoff-Vorprodukt, im allgemeinen mindestens eine Entwickler- und mindestens eine Kupplersubstanz, enthaltende Zusammensetzung unmittelbar vor der Anwendung mit einer Peroxid enthaltenden Zusammensetzung vermischt, und die Mischung auf das Haar aufgebracht wird.

In der Haarfärbepraxis werden bei der Anwendung Mischungen zweier cremeförmiger Komponenten und anschließendem Auftragen der höherviskosen Farbträgermasse mit dem Pinsel auf das Haar bevorzugt.

Die Färbung entsteht im Haarschaft durch Reaktion der Entwickler- mit der Kupplersubstanz in Gegenwart des oxidierenden Wirkstoffes.

Die in der Praxis verwendeten hochviskosen Farbemulsionssysteme sind in produktionstechnischer Hinsicht sehr schwierig zu handhaben, und herzustellen.

Dies zeigt sich im Herstellungsprozess, beispielsweise in der Notwendigkeit komplizierte Apparaturen mit speziellen Rührmechanismen und speziellen Homogenisatoren einzusetzen, um eine zufriedenstellende Emulsion zu bekommen.

So sind in der DE 38 34 142 Zusammensetzungen beschrieben, die unter einer Vielzahl von Komponenten Glycerinmonodistearate enthalten, aber nur eine relativ niedrige Viskosität ergeben.

Auch die DE 42 16 381 beschreibt eine Zusammensetzung die neben verschiedenen anderen Komponenten Glycerinfettsäureester enthält, aber nichts über die Wirksamkeit von Fettsäuremonoethanolamidestern und Fettsäurepolyethylenglykolamiden aussagt.

Aufgabe der Erfindung war es daher, ein neues cremeförmiges Oxidationshaarfärbemittel herzustellen, das schon bei höherer Temperatur ohne besonderen Aufwand wie z.B. ohne spezielle Homogenisation, mit einfachen Rührwerkzeugen schnell eine feine, stabile Emulsion bildet, weiterhin lagerstabil und einfach zu handhaben ist, und intensive Färbeergebnisse mit guten Echtheiten wie Waschechtheit, Lichtechtheit und Dauerwellechtheit, liefert.

Mit dieser Methode werden außerdem Heiz- und Kühlzeiten verkürzt, und somit der Energiebedarf gesenkt.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass durch ein Mittel zur oxidativen Färbung von Haaren, bestehend aus einer cremeförmigen Trägermasse und einem darin gelösten Farbstoffgemisch, dadurch gekennzeichnet, dass es

a) 1 bis 20 Gew. % mindestens eines C₁₀-C₂₀ Fettsäurepolyethylenglykolamids
b) 0,1 bis 10 Gew. % mindestens eines C₁₀-C₂₀ Fettsäuremonoethanolamidesters
c) 0,5 bis 10 Gew. % mindestens eines Glycerinmono/distearats und
d) 0,1 bis 5 Gew. % nichtionische und/oder anionische und/oder ampholytische Emulgatoren, bezogen auf die Gesamtmenge des Haarfärbemittels enthält, die gestellte Aufgabe in hervorragender Weise gelöst wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Fettsäurepolyethylenglykolamid ein mit 3-11 Mol ethoxyliertes Cocosfettsäurepolyethylenglykolamid, insbesondere PEG-5 Cocamide in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Haarfärbemittels, eingesetzt.

Als bevorzugter Fettsäuremonoethanolamidester wird Stearamide MEA Stearate in einer bevorzugten Menge von 1 bis 5 Gew.-% und als bevorzugtes Glycerinmono/distearat wird Glycerylmonostearat in einer bevorzugten Menge von 3 bis 6 Gew.-% eingesetzt.

Als Emulgatoren finden übliche nichtionische, anionische und ampholytische Emulgatoren, zum Beispiel hochethoxylierte Fettalkohole, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethansulfonsäuresalze, zwitterionische Emulgatoren vom Betain-Typ und bevorzugt Fettalkoholethersulfate, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 4 Gew.-% Anwendung.

Ferner können zusätzlich als Verdicker Vaseline, Fettsäuren wie zum Beispiel Ölsäure, unterschiedliche Cellulose-Derivate wie Hydroxyalkylcellulosen, natürliche Polysaccharide wie Xanthan Gum, unterschiedliche Fettalkohole und synthetische Polymere wie Polyacrylsäuren enthalten sein.

Darüber hinaus kann das Oxidationshaarfärbemittel noch weitere für solche Mittel übliche Zusätze wie kationische Harze, Lösungsmittel wie zum Beispiel Ethanol, Isopropanol, Glycerin und Propylenglykol, Antioxydantien, Parfümöle und Komplexbildner enthalten. Das Oxidationshaarfärbemittel ist vorzugsweise frei von Glykoldistearaten.

Neben den bekannten Entwickler- und Kupplersubstanzen kann das Haarfärbemittel auch mit sich selbst kuppelnde Farbstoffvorstufen, wie z.B. 2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-6-methylphenol und 2-Propylamino-5-aminopyridin, sowie zur Erzielung gewisser Farbnuancen auch übliche Direktzieher wie beispielsweise Triphenylmethanfarbstoffe, Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe und aromatische Nitrofarbstoffe, enthalten.

Die Anwendung der Oxidationsfarbstoff Vorprodukte enthaltenden Haarfärbemittel erfolgt durch Vermischen mit Peroxiden, insbesondere Wasserstoffperoxidlösung oder -lotion, unmittelbar vor der Applikation auf das Haar.

Die auf das Haar aufzubringende, gebrauchsfertige Farbmischung weist dabei vorzugsweise einen alkalischen pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 10,5 auf, jedoch sind auch neutrale und schwach saure Endprodukte, zum Beispiel im Bereich von etwa pH 5,0 bis 7,0 geeignet.

Ausführliche Angaben über die Zusammensetzung und Herstellung von Haarfärbemitteln finden sich beispielsweise in der Monographie von K. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika (1989, 2. Auflage, Dr.Hüthig Verlag) Seiten 782-815, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.

Die nachfolgenden Beispiele für die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel sollen den Gegenstand näher erläutern.
Die Komponenten der Wachsphase 1 bis 6 werden zusammen bei 80°C geschmolzen.
In die Schmelze wird die auf 60°C erhitzte wässrige Lösung mit den Komponenten 7 bis 15 eingerührt.
Die erhaltene Mischung wird unter einfachem Rühren abgekühlt. Dabei bildet sich bei den Beispielen 1, 2 und 3 ohne Schwierigkeiten eine feine Emulsion, die während des ganzen Prozesses gleichmäßig verdickt und anschließend in Tuben abgefüllt wird.
Die Emulsionen bleiben auch nach einer einwöchigen Lagerung bei +50°C stabil. Haarfärbemittel gemäß den Beispielen 1A und 2A, beziehungsweise 3A, bei denen das Stearamide MEA Stearat gegenüber den Beispielen 1 und 2, und Stearamide MEA. Stearate plus PEG-5 Cocamide gegenüber Beispiel 3 durch die gleiche Menge Wasser ersetzt wurde zeigen deutlich schlechtere Emulgiereigenschaften. Während des Rührprozesses treten teilweise Phasentrennung und Klumpenbildung auf, und die Endprodukte sind trotz intensiveren Rührens inhomogen und nach einwöchiger Lagerung bei +50°C instabil.
Je 50 g des Haarfärbemittels aus Beispiel 1, 2 und 3 werden mit 50g einer 6%igen Wasserstoffperoxidemulsion, folgender Zusammensetzung, kurz vor dem Gebrauch vermischt:
Die Rohstoffe der Pos. 1, 2, 3. und 5 werden der Reihe nach in das 70°C heiße Wasser eingerührt und nach dem Abkühlen mit Pos. 4. versetzt.
Alle 3 Gemische ergeben eine homogene Farbmasse und lassen sich sehr gut auf das Haar auftragen.
Nach 30 Minuten Einwirkzeit bei Raumtemperatur auf ergrautem Haar und anschließendem Ausspülen und Shampoonieren ist das Haar hellbraun gefärbt.

Claims

Haarfärbemittel auf Basis einer wässrigen Emulsion, enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoff Vorprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion a) 1 bis 20 Gew. % mindestens eines C₁₀-C₂₀ Fettsäurepolyethylenglykolamids b) 0,1 bis 10 Gew. % mindestens eines C₁₀-C₂₀ Fettsäuremonoethanolamidesters c) 0,5 bis 10 Gew.-% mindestens eines Glycerinmono/distearats d) 0,1 bis 5 Gew. % nichtionische und/oder anionische und/oder ampholytische Emulgatoren, bezogen auf die Gesamtmenge des Haarfärbemittels, enthält und e) einen pH-Wert von 4,5 bis 12,0 % aufweist.
Haarfärbemittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als C₁₀-C₂₀ Fettsäurepolyethylenglykolamid ein PEG-5 Cocamide, enthält.
Haarfärbemittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es als Fettsäuremonoethanolamidester Stearamide MEA Stearate enthält.
Haarfärbemittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es als Glycerylstearat ein Glycerylmonostearat enthält.
Verfahren zum oxidativen Färben von Haaren, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Haarfärbemittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 unmittelbar vor dem Gebrauch mit einem oxidierenden Wirkstoff, insbesondere Wasserstoffperoxid, enthaltenden flüssigen oder cremeförmigen Oxidationsmittel vermischt, anschließend eine für die Haarbehandlung ausreichende Menge dieses Gemisches auf das Haar aufträgt und bei 20 bis 50 °C 10 bis 50 Minuten auf das Haar einwirken lässt und das Haar anschließend ausspült, shampooniert und dann trocknet.