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Türschloß Der Gegenstand der Erfindung ist ein Türschloß mit folgenden
Merkmalen: Panikfunktion, r ev bsttatige Ver$errung geeignet zur Betätigung von
Nebenschlössern (sog. Hauptschloß von Dreifallensäteen).
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Es besteht oft die - evtl. baupolizeiliche-?orderung, daß Räume ständig
versperrt sind, nur von dazu berechtigten Personen betreten werden dürfen und diese
aber in Gefahrensituationen fluchtartig die Räume verlassen können, auch wenn die
Schlösser (bzw. die Türen) versperrt sind. Ferner müssen für diese Räume die Türen
u.U.
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feuerhemmend oder feuerbeständig ausgelegt sein, entsprechend den
einschlägigen Normen und ministeriellen Erlässen, wobei bei feuerbeständigen Türen
grundsätzlich und bei feuerhemmenden Türen ab einer gewissen Größe die Verschlüsse
die Türblätter an drei Stellen mit den Zargen verbinden müssen. Ein derartiger Verschluß
besteht nach den Vorschriften aus einem Hauptschloß, welches zwei weitere Nebenschlösser
(Ballenschlösser), von denen je eines über und unter dem Hauptschloß angeordnet
ist, betätigen muß.
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(Dreifallensätze nach DIN 18 o81 u.ä.). Ferner bestimmen die Vorschriften,
daß derartige Türen entweder mittels eines Federbandes oder eines Türschließers
selbsttätig schließen. Es besteht darüberhinaus der Wunsch, daß derartige Türen
nicht nur selbstätig schließen, sondern auoh selbsftätig versperrt (abgeschlossen)
werden.
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Beispielsweise soll eine Garage mit mehreren Einstellplätzen nur
von
den Wagenbenutzern oder vom Nierkstattpersonal betreten werden können, die Türen
aber stets - aus Gründen des Unfallschutzes oder des Eigentumschutzes - verschlossen
u n d abgesperrt sein.
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Es sind Schlösser mit Panikfunktion bekannt, die für ein- oder zweiflügelige
Türen vorgesehen sind. letztere sind entweder einfach wirkend, d.h. nur vomSt0dflügel
einer zweiflügeligen Türe a aus zu betätigen oder doppeltwirkend, also auch vom
Gangflügel aus wirkend. Diese Schlösser erfüllen aber nicht die gestellten - oben
beschriebenen Porderungen. Ferner sind Schlösser mit Panikfunktion - beispielsweise
für Trafostationen - bekannt, die von der Außenseite nur über einen Schlüssel in
Verbindung mit einem sogenannten "Wechsel" zu betätigen sind. Voraussetzung bei
derartigen Schlössern ist, daß an den Außenseiten der Türen feststehende Knäufe
oder keine Beschläge angebracht sind. Auch diese Schlösser entsprechen nicht den
Forderungen, da mit ihnen keine Nebenschlösser (wallenschlösser) betätigt werden
können. Die Betätigung von drei Fallen erfordert einen relativ hohen Kraftaufwand,
der mittels eines Drückers ohne weiteres zu realisieren ist, jedoch nicht über die
Kombination Schlüssel - Wechsel.
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Der Erfindungsgedanken betrifft ein gattungsgemäßes Hauptschloß eines
Dreifallensatzes, das den gestellten Anforderungen: PanikfuSçtion,seeibstä-tiges
Versperren und Betätigungsmöglichkeit von Nebenschlössern gerecht wird und das wirtschaftlich
und rationell hergestellt und vervendet werden kann.
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Das Hauptschloß nach dem Erfindungsgedanken hat den Vorteil, daß es
in den äußeren Maßen den einschlägigen Normvorschriften entspricht, so daß bei den
Türen keine maßlichen und konstruktiven änderungen erforderlich werden Es kann auch
mit Vorteil gegen Hauptschlösser von Dreifallensätzen normaler Bauart ausgetauscht
lArarden.
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Der vorteilhafte Lösungsweg für ein gattungsgemäßes Hauptschloß ist
wie folgt: Es enthält eine, etwa in der Mittelebene geteilte Schloßnuß, die einem
in Verbindung mit ebenfalls, etwa in der Mitte der Länge geteiltem Drückervierkantstift
es gestattet daß von der Innenseite des Raumes die Fallen vom Haupt- und von den
Nebenschlössern bei j e d e r Betätigung des Drückers zurückgeholt werden und so
die Türe stets entsperrt wird, von der Außenseite können die Fallen vorteilhafterweise
aber nur zurückgeholt werden, wenn die Falle des Hauptschlosses vorher entsperrt
wird, beispielsweise mittels eines Schlüssels oder eines Profilzylinders.
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Weitere Vorteile bestehen darin, daß das die Sperrung der Falle des
Hauptschlosses vornehmende Verriegelungsstück zwangsläufig nach jeder Betätigung
(Entsperrung) in seine Sperrlage zurück fällt. Die Vorteile dieser Maßnahme sind
zweifach: 1. wird die unter Einwirkung eines Türschließers oder eines Federbandes
stehende Türe nach j e d e m Betreten des Raumes verschlossen u n d zwangsläufig
versperrt, 2 m u ß vor jedem Betreten des Raumes die Versperreinrichtung - beispielsweise
ein Profilzylinder - mittes eines berechtigten Schlüssels betätigt werden.
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Das Hauptschloß nach dem Brfindungsgedanken hat keinen vorschießenden
Riegel. Das Ver- und Entsperren erfolgt durch In-oder Außerfunktionsetzen des Fallenmechanismus.
Dabei ist es vorteilhaft, daß die Außendrücker bei versperrten Schlössern frei bewegt
werden können, ohne die Fallen zu betätigen. Dadurch wird eine Beschädigung des
Hauptschlosses durch gewaltsame Versuche, die Drücker zu betätigen, vermieden.
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Die Vierkantlochung der geteilten Schloßnuß ist in der Trennungsebene
der beiden Nußteile bis auf eine kleine runde Öffnung unterbrochen. Durch diese
Öffnung tritt ein zapfenförmiger Ansatz einer Vierkantstifthälfte. Dieser Ansatz
wird in der anderen Vierkantstifthälfte in einer entsprechenden Bohrung gelagert
und dient lediglich zur Ausrichtung und Führung der Vierkanstiftpaares. Die Unterbrechung
des Vierkantloches der Gesamtnuß hat zwei Vorteile: 1. wird zwangsläufig vermieden,
daß - beispielsweise bei Anschlagefehlern - der Außendrücker die innere Nußhälfte
betätigen kann, und 2. wird es verhindert, daß nach einer - evtl. gewaltsamen -Entfernung
des Türbeschlages (Rosette oder Schild) von der Außenseite der Türe die Versperrung
umgangen werden kann, indem mittels eines geeigneten Gegenstandes die innere - die
Panikfunktion auslösende - Nußhälfte betätigt wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit dem Hauptschloß nach dem
Erfindungagedanken von beiden Seiten der Türe Nebenschlösser betätigt weden können.
Ermöglicht wird dies durch eine zwangsläufige Kupplung der beiden Nußhälften, die
jedoch nur wirksam wird, wenn die Falle des Hauptschlosses entsperrt ist. Die Betätigung
der über und unter dem Hauptschloß angeordneten Fallen sohlösser (Nebenschlösser)
erfolgt - wie bekannt - über Mitnehmerbolzen, die auf einem besonderen Nußarm angeordnet
sind, aus den Schloßkästen herausragen und über eine sogenannte Schloßstange in
Verbindung stehen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß an den Nebenschlössern keine
maßliche oder konstruktive Änderungen erforderlich sind.
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Es können Nebenschlösser bisheriger Bauart Verwendung finden.
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-Vorteilhaft ist ferner, daß die Betätigung des Verschlusses
(Hauptschloß
und Nebenschlösser ) von der Außenseite her keine unübliche Handgriffe erfordert,
sondern wie bei einem Schloß konventioneller Bauart geschieht. Zunächst Betätigung
der Verriegelungseinrichtung - beispielsweise Schlüsseldrehung in Aufsperr-Richtung
-, dann Drückerbetätigung. Beides muß nicht simultan geschehen.
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Da die Qffnung einer Türe mittels der Panikfunktion immer vom Innern
des zu schützenden Raumes aus erfolgen soll, muß die Konstruktion der gattungsgemäßen
Hauptschlösser alle vier möglichen Anschlagarichtungen einer Türe berücksichtigen:
links ein- und auswärts, rechts ein- und auswärts. Die allgemeinübliche Einteilung
in DI0J-links und DIN-rechts ist hierbei nicht ausreichend. Ein weiterer Vorteil
des Hauptschlosses nach dem Erfindungagedanken besteht darin, daß dieser geometrischen
Eigenart von Türen entsprochen werden kann durch umfunktionieren der Fallen auf
"zustoBendetl Wirkungsweise. Dabei wird lediglich, beispielsweise in einem DIN-linken
Schloß eine DIN-rechte Palle eingebaut, die aber 1800 um ihre längsachse geschwenkt
wird.
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(Die Sperrfläche der Falle zeigt dabei in Richtung zur Schloßdecke,
nicht, wie üblich, in Richtung zum Schloßboden.)Dadurch wird zweierlei erreicht:
1. ist keine Differenzierung der Konstruktionsteile nach den vier Anschlagsrichtungen
erforderlich, und 2. ebenso keine Verdoppelung der Lagerhaltung fertiger Schlösser,
da das Umlegen der Fallen vom Verbraucher, dem entsprechende Fallen zur Verfügung
stehen, geschehen kann.
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Zur Erleichterung des Umbaues haben die Stulpen vorzugsweise H-förmige
Ausnehmungen für den Durchtritt des Fallenkopfes.
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Vorteilhaft ist bei dem Hauptschloß nach dem Erfindungsgedanken, daß
durch Manipulationen von der Außenseite der Türe es nicht erreicht werden kann,
daß die zwangsläufige Versperrung des Haupt schlosses außer hlktion gesetzt wird,
und zwar dadurch, daß ein zusätzliches Sicherungselement vorgesehen ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, daß das Hauptschloß
für unterschiedliche Sicherungsarten geeignet ist, bei spielsweise für Buntbart-
oder Besatzungseingerichte, Schließzylinder aller Art, Chubbzuhaltungen oder Schließsysteme
höherer Sicherungsart. Es ist auch möglich, das Hauptschloß in Hauptschlüssel- oder
Zentralschloß-Anlagen einzubeziehen.
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Es ist auch mit Vorteil möglich, das Hauptschloß als Einzelschloß,
etwa für feuerhemmende Türen einzusetzen, wobei lediglich der Mitnehmerdorn für
die Nebenschloßbetätigung entfällt.
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Das das Hauptschloß nach dem Erfindungagedanken vom Innern des zu
schützenden Raumes stets über die Panikfunktion zu öffenen ist und lediglich von
der Außenseite das SchliFßwerk betätigt werden muß, wenn der Raum - und das nur
vom Inhaber eines berechtigten Schlüssels - betreten werden soll, ist es ausreichend,
wenn das Schloß nur eine Schließwerkbetätigung von der Außenseite zuläßt, beispielsweise
mittels eines sogenannten Halbzylinders.
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Diese konstruktive Situation ermöglicht es, das Hauptschloß - auch
in Verbindung mit den Nevenschlössern - mit Vorteil auch für Strahlenschutztüren
zu verwenden. Die Anforderungen an Strahlenschutztüren gehen dahin, daß derartige
Türen (und die Zargen) eine lückenlose Verkleidung mit Bleifolien ausreichender
Dicke erhalten. Bisher wurde das Problem des Verschließens gelöst durch Schlösser,
die in horizontaler Richtung zwei Betätigungsvorrichtungen für Fallen und Riegel
(also Nuß- und Schlüssellöcher) erhielten, von denen das eine Paar - vertikal untereinander
liegend
- für die Betätigung von der Außenseite gedacht war und das andere Paar für die
Betätigung von der Innenseite.
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Wechselweise wurden die nicht benötigten Iochungspaare mit Bleifolien
abgedeckt. Schlösser dieser Gattung sind konstruktiv und fertigungsmäßig sehr aufwendig.
Mit dem Hauptschloß nach dem Erfindungsgedanken (evtl. unter Einbeziehung der Nebenschlösser)
ist das Strahlenschutzproblem vorteilhafter zu lösen, zumal auch hierbei die Panikfunktion
und die zwangsläufuge Versperrung zusätzlich gegeben ist. Es kann nunmehr die ganze
Türfläche, einschließlich des Bereiches der Schloßtasche mit Bleifolie auf der Innenseite
abgedeckt werden. Lediglich für den Durchtritt des Vierkantstiftes muß im Bereich
der Nuß eine Öffnung in der Bleifolie verbleiben. Diese kann aber durch eine, auf
einen der Vierkantstifthälften aufgesteckte Bleischeibe, die unter dem Türbeschlag
(Rosette, Schild) sich befindet und der Drehbewegung des Drückers folgt, verdeckt
werden. Es bleibt dann noch der Querschnitt des Vierkantstiftes abzudecken, was
durch Einführen eines Bleiplättchens in das Vierkantloch der betreffenden Drückerhälfte
geschehen kann. Da die Nebenschlösser das Türblatt nicht zur Innenseite hin durchbrechen,
kann auch dieser Bereich der Innenseite der Strahlenschutztür lückenlos mit Bleifolie
abgedeckt werden.
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Der Gegenstand der Erfindung und seine Anwendung ist auf beiliegender
Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 ein Hauptschloß - Schloßdecke entfernt
- im Zustand tversperrt", Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch Lage der Konstruktionsteile
bei ausgelöster Panikfunktion - also Öffnen von der Innenseite aus, Fig. 3 wie Fig.
1, jedoch im Zustand "entsperrt",
Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch Lage
der Konstruktionsteile bei der Betätigung des Drückers von der Außenseite aus, Fig.
5 eine räumliche Darstellung der geteilten Nuß, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie
VI - VI der Fig. 3, jedoch mit tBzustoßender" Falle, Fig. 7 ein Türblatt mit einem
Dreifallensatz, Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII - VIII der Fig. 7.
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In einem Schloßkasten, bestehend aus dem Schloßboden l, der Schloßdecke
2 und der Schloßstulpe 3 ist eine Falle 4, die ihrem Kopf 4' durch eine entsprechende
Ausnehmung 3' in der Schloßstulpe 9 hinausragt, verschietlich gelagert angeordnet.
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Geführt wird die Falle 4 mittels zweier Bolzen 5, 6, deren einer (5)
als Schraubbüchse ausgeführt sein kann. Die Falle 4 wird von einer Feder 7 beaufschlagt,
die gewährleistet, daß sie nach einer Betätigung in ihre Endlage zurückgeführt wird.
Betätigt wird die Falle 4 von der Innenseite des Raumes (d.h. aus Richtung der Schloßdecke
2 ) her über das Nußteil 9, dessen Arm lo mit der Falle 4 in dauerndem Bingriff
steht. Von der Außenseite (d.h. vom Schloßboden 1) her erfolgt die Fallenbetätigung
über das Nußteil 11. Beide Nußteile 9 und 11 stehen mit Federn in Verbindung, die
die Drückerhälften 16 und 17 in eine etwa waagerechte Lage zurückführen und halten,
und zwar ist dem Nußteil 9 die Feder12, die über ein Kettenglied 13 wirkt, zugeordnet
und dem Nußteil 11 die Feder 14 unter Einschaltung eines C-förmigen Gliedes 15.
Das Nußteil 9 hat, etwa rechtwinklig zum Arm lo eine Verlängerung 18, in der sich
ein durchgehender Bolzen befindet, dessen Bolzenende 19 durch eine nierenförmige
Ausnehmung 21 im Sehloßboden 1 ragt und, über eine Schloßstange 65, zur Betätigung
der Fallen 64 der Nebenschlösser 60 dient.
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Das Bolzenende 19' dient zur, Lagerung und als Drehpunkt für ein Kupplungsstück
22. Unterhalb der Nußteile 9 und 11 un der Falle 4 ist ein Sperr-Riegel 25 in horizontaler
Richtung verschieblich angeordnet. Betätigt wird der Sperr-Riegel 23 über einen
- nicht dargestellten - Profilzylinder, der in den Ausnehmungen 24 in Schloßboden
1 und Schloßdecke 2 gelagert wird und mit seiner Schließnase in die Schließausnehmung
25 des Sperr-Riegels 23 eingreift. Geführt wird der Sperr-Riegel 23 durch zwei Bolzen
26 und 27. Eine Feder 2 , die einen auf dem Sperr-Riegel 23 aufgenieteten Bolzen
29 beaufschlagt, bewegt den Sperr-Riegel 23 in seine Ruhestellung, also zur Schloßstulpe
3 hin. Auf dem Bolzen 26 ist ferner ein Sperrstück 30 schwenkbar gelagert, dessen
halbrunde Ausnehmung 31 einen auf dcn Sperr-Riegel 23 angebrachten Bolzen 32 umfassen
kann.
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Das Sperrstück 30 wird von einer auf dem Bolzen 34 gelagerten Feder
33 beaufschlagt. Auf dem Bolzen 34 ist ferner ein Sicherungsteil 35, das in zwei
Arme 36 und 37 ausläuft, gelagert.
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Die Betätigung der Falle 4 ist von der Innenseite des zu schützenden
Raumes durch Drehung des Nußteils 9 in Richtung x i m m e r möglich. Gleichzeitig
werden über das Bolzenende 19 in Verbindung mit der Schloßstange 65 die Fallen 64
der Nebenschlösser 60 betätigen. Hierauf beruht die Panikfunktion des Hauptschlosses
nach dem Erfindungsgedanken.
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Von der Außenseite können die Fallen 4 und 64 nur zurückgezogen werden,
wenn das Hauptschloß entsperrt wird. D.h., der Sperr-Riegel 23 muß, beispielsweise
durch die Nase eines Profilzylinders in Richtung y transportiert werden. Durch diesen
Transport wird folgender kinematischer Ablauf verursacht:
Das unter
rederbelastung (Peder 33) stehende b;zerrstticl; 3o rastet mit seiner Ausnehmung
31 auf den Bolzen 32 Usld hlt den Sperr-Riegel 23 entgegen der Wirkung der Feder
28 in der Stellung entsperrt11. Gleichzeitig wird das Kupplungsstück 22, das von
dem Bolzen 32, der in seine Ausnehmung 44 ragt, geführt wird, um seinen Drehpunkt
(Bolzenende 19') geschwenkt, wodurch seine Nase 38 in den Schwenkbereich des Armes
39 des Nußteils 11 gerät-. Ein Bolzen 40 auf dem Arm 39 greift unter die Nase 38
und hebt, wenn das Nußteil 11 in Richtung x gedreht und dadurch das Kupplungsstück
22 angehoben wird, die Verlängerung 18 des Nußteils 9, worauf die Fallen 4 und 64
über den Arm lo in die Schloßkästen hineingezogen werden.
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Bei dem Anheben des Kupplungsstückes 22 wird durch dessen Außenkurve
41 über den Bolzen 42 das Sperrstuck 30 aus dem Eingriff mit dem Bolzen 32 gebracht,
worauf der Sperr-Riegel 23 durch die Wirkung der Feder 28 in seine Sperrstellung
zurück springt. Hierauf beruht die Wirkungsweise der selbsttätigen Versperrung.
Wenn die - unter Einwirkung eines Türschließers oder Federbandes stehende - Türe
wieder geschlossen wird, kann der zu schützende Raum neuerlich nur nach Entsperrung
es Hauptschlosses mittels eines berechtigten Schließmittels, beispielsweise Schlüssel
eines Profilzylinders betreten werden.
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Zur Absicherung der Funktionen und zur Vermeidung von Fehlbetätigungen
ist in dem Hauptschloß nach dem Erfindungsgedanken ein zusätzliches, auf dem Bolzen
34 gelagertes Sicherungsteil 35 eingebaut, dessen Arm 36 unmittelbar auf dem Schloßboden
1 liegt und dessen Arm 37 unterhalb des Sperrstückes 3o auf dem Sperr-Riegel 23
gleitet. Bei Betätigung des Nußteils 11 in Richtung x wird über das C-förmige Glied
15 die Feder 14 angehoben, deren V-erkröpfung 14 ' dann auch den Arm 36 hebt, worauf
das Sicherungsteil 35 um seinen Drehpunkt (Bolzen 34) schwenkt (die Breite des C-förmigen
Gliedes 15 ist gegenüber der Breite der Feder 14 um die Dicke des Armes 36 vermindert,
so daß sich der Arm 36 unter dem Glied 15 bewegen kann). Der Arm 37 schlägt dann
gegen die Unterkante des Sperrstückes 30 und bringt dieses aus der Einrastung mit
dem Bolzen 32. Die Wirkung des Aushebens des Sperrstückes 30 über die Außenkurve
41 des Kupplungsstückes 22 in Verbindung mit dem Bolzen 42 wird dadurch bei einer
normalen Betätigung des Hauptschlosses von
der Außenseite unterstützt
und abgesichert. Die Hauptaufgabe des Sicherungsteiles 35 ist jedoch wie folgt.
Wenn das Hauptschloß ohne ein eingebautes Sicherungsteil 35 von der Außenseite in
falscher Reihenfolge betätigt wird, also zuerst das Nuß teil 11 in Richtung x gedreht
und d a n n der Sperr-Riegel 23 entsperrt - wird, legt sich der Bolzen 40 hinter
(oberhalb) der Nase 38 und wird blockiert, worauf das Hauptschloß außer Funktion
gesetzt und die Türe nicht mehr zu öffnen ist. Das Sicherungsteil 35 verhindert
diese Auswirkung einer Fehlbetätigung dadurch, daß bei j e d e r Drehung des Nußteils
11 das Sperrstück 3o aus dem eingriff mit dem Bolzen 32 gebracht wird und dadurch
der Sperr-Riegel 23 infolge der Wirkung der Feder 28 in seine Sperrstellung springt.
Dabei wird das Kupp:"gsstück 22 so geschwenkt, daß seine Nase 38 aus dem Schwenkbereich
des Armes 39 des Nußteils 11 heraustritt und der Bolzen 40 nicht mehr durch die
Nase 38 blockiert werden kann.
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Die Drückergarnitur für gattungsgemäßes Schloß besteht, wie üblich
aus zwei Drückerhälften 16 und 17. Der Vierkantstift ist jedoch im Gegensatz zu
den sonst üblichen Ausführungen etwa in der Mitte geteilt, wobei eine der Vierkantstifthalften
45 einen zapfenförmigen Ansatz 46 an ihrer Stirnfläche 45' besitzt, während die
andere Vierkantstifthälfte 47 an ihrer Stirnfläche 47' eine Bohrung 48 besitzt.
Ansatz 46 und Bohrung 48 dienen der Führung und Zentrierung der Vierkantstifthälften
45 und 47. Die Teilung des Vierkantstiftes bewirkt, daß von jeder Seite der Türe
die entsprechende - und nur diese - Funktion ausgeübt werden kann, daß also nicht
von der Außenseite die Panikfunktion wirksam wird. Um zu vermeiden, daß - beispielsweise
durch Anschlagefehler - die von der Außenseite wirken sollende Vierkantstifthälfte
auch das Nußteol 9 betätigen kann, wird zwischen den Nußteilen 9 und 11 eine Trennscheibe
49 angeordnet, die bis auf eine, den Ansatz 46 mit geringen Spiel durchlassende
Bohrung 50 die Vierkantdurchbrüche der beiden Nußteile 9 und 11 abdeckt. Die Trennacheibe
49 bewirkt auch, daß die selbsttätige Versperrung des I-aup4-schlosses nicht umgangen
werden kann, etwa dadurch, daß der Beschlag schild oder Rosette) von der Außenseite
der Türe entfernt und das Nußteil 9 mittels
eines geeigneten Gegenstandes
betätigt wird.
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Bei Räumen, in denen sich Strahlenquellen befinden, müssen die Türen
lückenlos mit Bleifolien abgedeckt sein. Die Bleiabdeckung ist in Fig. 8 durch Schraffur
und dem Kennzeichen Pb angedeutet. Die Beschläge (Rosetten, Schilder) bei derartigen
Strahlenschutztüren werden vorzugsweise mit n i c h t durchgehenden Schrauben befestigt,
beispielsweise mit in Schloßboden 1 und/oder Schloßdecke 2 eingenietete Schraubbüchsen,
oder sie werden an das Stahltürblatt angeschweißt.
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Die Hauptschlösser nach dem Erfindungsgedanken sind vielseitig mit
Vorteil anwendbar, zumal keine gattungsgemäßen Schlösser bekannt sind, die wirtschaftlich
in Serienfertigung hergestellt werden, den Maßen konventioneller (evtl.
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genormter) Schlösser entsprechen und demzufolge an Türen, Zargen und
Beschlägen keine konstruktiven Änderungen erforderlich machen. Mit Vorteil kann
das Hauptschloß auch als Einzelschloß - da, wo keime Nebenschlösser erforderlich
sind - eingesetzt werden. Einige Anwendungsbeispiele: Bei Garagentüren, wie bereits
beschrieben; auch in sogenannte Schlupftüren von Garagentoren; für Türen zu Iagerräumen
leicht netflammbarer oder giftiger Materialien; in Türen zu laboratoriumsräumen;
in Strahlenschutztüren, bei Transformatoren- oder Schaltstationen; bei Türen für
Heizungsräume und dergleichen mehr.