DE2113317C3

DE2113317C3 - Mechanische Lösevorrichtung für eine selbsttätig wirkende Nachstellvorrichtung

Info

Publication number: DE2113317C3
Application number: DE19712113317
Authority: DE
Inventors: Wilhelm 6380 Bad Homburg Knapp
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1971-03-19
Filing date: 1971-03-19
Publication date: 1978-06-22
Also published as: DE2113317B2; DE2113317A1

Description

40

Die Erfindung betrifft eine mechanische Lösevorrichtung für eine selbsttätig wirkende Nachstellvorrichtung zur Konstanthaltung des Lüftspieles bei Teilbelagscheibenbremsen mit einer im Bremszylinder festgehaltenen Nachstellspindel, die selbsthemmungsfrei mit einer Nachstellhülse verschraubt ist, die mit dem Betätigungskolben über eine Reibungskupplung so lange drehfest verbunden ist, bis bei Bremsbetätigung und Überschreiten des normalen Lüftspieles die Nachstellhülse um ein so der Belagabnutzung entsprechendes Maß auf der Nachstellspindel verschraubt wird, wobei der Boden des Betätigungskolbens eine zentrale Bohrung aufweist.

Eine solche Lösevorrichtung ist in der DT-AS 58 209 beschrieben und in Fig.4 dieser Veröffentlichung dargestellt.

Im Zuge der Belagabnut/iing wird durch die Wirkung der in verschiedensten Ausführungen bekannten automatischen Nachstellvorrichtung der Betätigungskolben immer weiter und schließlich um einen dem maximal zulässigen Belagabrieb entsprechenden Betrag aus dem Bremszylinder herausgeschoben, um den Belagverschleiß zu kompensieren und die Ansprechzeit der Bremsen nicht größer werden zu lassen.

Beim Belagwechsel müssen dann der Betätigungskolben und die Nachstellhülse in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht werden.

Hierzu wird bei der durch die DE-AS 12 58 209 bekannten Lösevorrichtung außen am Bremssatiel eine Mutter abgeschraubt und anschließend mit einem Schraubenzieher die Nachstellspindel in dem Sinne verdreht, daß sich die Nachstellhülse wieder auf die Nachstellspindel aufschraubt. Sehr oft sitzt der Betätigungskolben im Bremszylinder fest, so daß er der Nachstellhülse nicht in axialer Richtung folgen kann. Dann löst sich vielmehr die Kupplung der Nachstellvorrichtung zwischen Nachstellhülse und Betätigungskolben, und es muß mit einer Kolbenrückstellzange von der Seite der Bremsscheibe her nachgeholfen werden, den Belätigungskolben in seine Ausgangsstellung zu bringen.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu beseitigen und Mittel vorzusehen, mit deren Hilfe die Rückstellung der gesamten Nachstellvorrichtung zum Zwecke der Erneuerung der Bremsbacken einfach und sicher bewerkstelligt worden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Boden des Betätigungskolbens auf der der Bremsscheibe zugewandten Seite liegt, daß die zentrale Bohrung entgegen der Betätigungsrichtung durch eine Abstufung erweitert ist, daß in dieser Abstufung ein aus einer Scheibe, einer Dichtungsscheibe sowie einer Kugel od. dgl. bestehendes Druckstück axial geführt ist, das am Boden der Nachstellhülse anliegt und das bei Beaufschlagung durch ein geeignetes, djrch die Bohrung einführbares Werkzeug die Reibungskupplung zwischen Nachstellhülse und Betätigungskolben löst.

Die Vorteile der Erfindung liegen in erster Linie darin, daß zum Bremsbackenwechsel lediglich mit einem einfachen Werkzeug in die zentrale Bohrung gegriffen werden muß und dann der Betätigungskolben zurück in seine ursprüngliche Stellung geschoben werden kann. Das Lösen einer Mutter sowie das Drehen der Nachstellspindel, erforderlichenfalls unter gleichzeitigem Schieben des Betätigungskolbens von der anderen Seite, wird dadurch unnötig. Dadurch wird die Rückstellung der gesamten Nachstellvorrichtung wesentlich vereinfacht. Sie kann zudem schneller vonstatten gehen. Die Gefahr, daß zu lösende Einzelteile verlorengehen, ist ausgeschaltet.

Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben:

F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Lösevorrichtung;

F i g. 2 zeigt einen Ausschnitt von F i g. 1 in vergrößerter Darstellung in angehobenem Zustand.

Ein Betätigungskolben 1 ist in einem Bremszylinder 2 nines Bremssaltels 3 dicht geführt, er weist eine sich vom Bremszylinderboden her verengende, zentrale Ausnehmung 4 auf, in die eine im Bremszylinder 2 fest angeordnete Nachstellspindel 5 hineinragt. Die Nachstellspindel 5 ist durch eine sich auf einer Ringscheibe 6 und einem Anschlagring 7, die beide im dem Boden zugekehrten Bereich des Bremszylinders 2 angeordnet sind, sich abstützende Tellerfeder 8 gehalten und in einer aus dem Bremszylinder 2 zu einer Handbetätigungsvorrichtung 9 führenden Bohrung 10 dicht geführt. Die Nachstellspindel 5 weist ein verhältnismäßig steiles Außengewinde auf, während eine Nachstellhülse 11 mit einem entsprechenden Innengewinde versehen und auf die Nachstcllspindel 5 aufgeschraubt ist. Die Nachstellhül.se Il ist durch emen Boden 12 verschlossen, ihre Käme ist kegelförmig abgeschrägt und liegt auf einer entsprechenden kegelförmig abgeschrägten Fläche 13 in der verengten Ausnehmung 4 des Betätigungskolbens 1 auf. Die beiden Kegelflächen im Betätigungskolben I

einerseits und an der Nachstellhülse 11 andererseits werden durch eine Druckfeder 14, die in einer zentralen !jjckbohrung 15 der Nachstellspindel 5 angeordnet ist und sich darin sowie auf dem Boden 12 der Nachstellhülse 11 abstützt, im Klemmkontakt miteinander gehalten.

Der Boden des Betätigungskolbens 1 weist eine abgestufte, zentrale Bonrung 16 auf, der weitere Teil der Bohrung 16 ist dem Boden 12 der Nachstellhülse 1! zugekehrt. In einer Abstufung 17 der Bohrung 16 sind eine Scheibe IS und eine Dichtungsscheibe 19 eingelegt; zwischen dieser Dichtungsscheibe 19 und dem Boden 12 der Nachstellhülse U befindet sich eine Kugel 20. Wenn die kegelig abgeschrägti-. Kante der Nachstellhülse 11 auf der kegelig abgeschrägten Fläche 13 des Betätigungskolbens 1 aufliegt, berührt der Boden 12 der Nachstellhülse 11 intensiv die Kugel 20 und drückt sie in die Dichtungsscheibe 19, so daß die Ausnehmung 4 des Betätigungskolbens 1 nach außen abgedichtet ist und der Kraftschluß zwischen Betätigungskolben 1 und Nachstellhülse 11 gewährt ist.

Wenn beim Belagwechsel der Betätigungskolben 1 in seine Ausgangsstellung zurückgebracht werden soll, so greift eine mit einem entsprechenden Fortsatz versehene Rückstellzange von der Seite der Bremsscheibe her in die Bohrung 16 des Betätigungskolbens 1 und hebt die Scheibe 18, die Dichtungsscheibe 19 und die Kugel 20 an, wobei auch der Konus der Nachstellhülse 11 von der

ίο kegeligen Fläche 13 der Ausnehmung 4 im Betätigungskolben I abgehoben wird. Durch den Druck der Rückslellzange schraubt sich aufgrund der geringen Reibradien zwischen Kugel 20, Nachstellhülse 11 und Nachstellspindel 5 die Nachstellhülse 11 mit ihrem Steilgewinde auf der Nachstellspindel 5 in ihre Ausgangsstellung zurück, und der Betätigungskolben 1 wird gleichzeitig ebenfalls durch den Druck der Rückstellzange in den Bremszylinder 2 zurückgeschoben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Mechanische Lösevorrichtung für eine selbsttätig wirkende Nachstellvorrichtung zur Konstanthaltung des Lüftspieles bei Teilbelagscheibenbremsen mit einer im Bremszylinder festgehaltenen Nachstellspindel, die selbsthemmungsfrei mit einer Nachstellhülse verschraubt ist, die mit dem Betätigungskolben über eine Reibungskupplung so lange drehfest verbunden ist, bis bei Bremsbetätigung und Überschreiten des normalen Lüftspieles din Nachstellhülse um ein der Belagabnutzung entsprechendes Maß auf der Nachstellspindel verschraubt wird, wobei der Boden des Betätigungskolbens eine is zentrale Bohrung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Betätigungskolhens (1) auf der der Bremsscheibe zugewandten Seite liegt, daß die zentrale Bohrung (16) entgegen der Betätigungsrichtung durch eine Abstufung (17) erweitert ist, daß in dieser Abstufung (17) ein aus einer Scheibe (18), einer Dichtungsscheibe (19) sowie einer Kugel (20) od. dgl. bestehendes Druckstück axial geführt ist, das am Boden (12) der Nachstellhülse (11) anliegt und das bei Beaufschlagung durch ein geeignetes, durch die Bohrung (16) einführbares Werkzeug die Reibungskupplung (13) zwischen Nachstellhülse(11) und Betätigungskolben (1) löst.

2. Mechanische Lösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Nachstell- » hülse (11) und Nachstellspindcl (5) eine Druckfeder (14) angeordnet ist.

3. Mechanische Lösevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibungskupplung von jeweils einer kegeligen Fläche (13) ^5 sowohl im Boden des Betätigungskolbens (1) als auch im Boden (12) der Nachstellhiilse (11) gebildet ist.