DE2107076C3 - Magnetischer Schicht-Dickenmesser - Google Patents
Magnetischer Schicht-DickenmesserInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein magnetisches Meßgerät zur Messung der Dicke von nichtmagnetischen
Schichten auf ferromagnetischer Unterlage oder von magnetischen Schichten auf nichtmagnetischer Unterlage,
bei dem die zu messende Schicht mit einem oder auch mit 2 im wesentlichen halbkugelförmig
ausgebildeten Meßpolen unmittelbar berührt wird.
Magnetische Dickenmesser für Schichten sind in Verschiedenen Arten gebaut worden:
a) Ausnutzung der Haftkraft auf der zu messenden Schicht,
b) Ausnutzung der Beeinflussung eines magnetisehen Gleichfeldes durch die Schicht,
c) Ausnutzung der Beeinflussung eines magnetischen Wechselfeldes durch die Schicht.
In allen Fällen wird die zu messende Schicht mit einem oder auch mit zwei Meßpolen berührt, die aus
ferromagnetischem Werkstoff bestehen und im allgemeinen halbkugelförmig ausgebildet sind. Diese
Meßpole bestehen im Fall a) aus Dauermagnetwerkstoff
oder aus Weicheisen, in den Fällen b) und c) immer aus Weicheisen, .
Mit »Dauermagnetwerkstoff« ist ein Werkstoff mit
hoher Koerzitivfeldstärke Hr> 100 Oersted und verhältnismäßig
hoher Sättigungsmagnetisierung gemeint, mit »Weicheisen« ein Werkstoff mit niedriger
Koerzitivfeldstärke, aber hoher Sättigungsmagnetisierung von J 8 000 bis 21400 Gauß.
Bei den bekannten magnetischen Dickenmessern mit Polen aus Weicheisen wurde ein hochpcrmeabier
Werkstoff verwendet, so daß der magnetische Kraftfluß bei unmittelbarer Berührung der Eisenunterlage
durch eine möglichst kleine Fläche in die Unterlage hineingeleitet wurde, um dadurch eine höchstmögliche
Kraftliniendichte zu erzielen. Dies wurde durch Verwendung eines Werkstoffes mit hoher Sättigungsmagnetisierung erreicht, nämlich von Eisen mit einer
Sättigungsmagnetisierung von 21 400 Uaub.
Dickenmesser mit Meßpolen aus diesen Werkstoffen besitzen aber den Nachteil, daß bei der Zusammenschnürung
der magnetischen Flußlink-n am
Berührungspunkt mit der Schicht die Messung stark von dem jeweiligen Zustand der Schicht am Berührungspunkt
beeinflußt wird.
Kleine Erhöhungen oder Vertiefurgen dieser Stelle täuschen stark streuende Meßwerie vor. die aber für
die Bestimmung der Schichtdicke im Mittel von Bedeutung sind. Auch verläuft die Kalibrierkiirve (Ausschlag
in Abhängigkeit von der Schichtdicke) am Beginn des Meßbereiches, bei dünnen Schichten auf
magnetischer Unterlage, zu steil, um später, bt:i dickeren Schichten, zu flach zu sein. Schließlich bewirkt
bei den bekannten Dickenmessern das Zusammenziehen der Kraftlinien an der Übergangsstelle
eine starke Abhängigkeit der Meßgenauigkeit von der Dicke der Eisenunterlage, indem bei dünnen
Eisenblechen diese an der Übei^angsstelle ebenfalls magnetisch gesättigt werden, so daß ihr magnetischer
Widerstand in das Meßergebnis eingeht. Dieses ist aber nur dann unabhängig von der Dicke der Eisenunterlage,
wenn der magnetische Widerstand derselben klein ist.
Der Erfinder hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein magnetisches Dickenmeßgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, das einen großen Meßbereich, möglichst gleichmäßigen Verlauf der Empfindlichkeitskurve
und eine geringe Abhängigkeit der Anzeige von der Dicke der Eisenunterlage aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der oder die Meßpole aus einem weichmagnetischen Werkstoff bestehen, dessen Sättigungsmagnetisierung weniger als 14000 Gauß beträgt.
Durch die niedrige Sättigungsmagnetisierung des Meßpoles wird das Zusammenschnüren der magnetischen
Flußlinien an der Berührungsstelle mit der Schicht verringert und dadurch ein geraderer Skalenverlauf
erzielt. Es hat sich gezeigt, daß damit auch ein weiterer Meßbereich, von 0 aus zu höheren
Schichtdicken, ermöglicht ist. Ferner erlaubt die erfindungsgemäße Verwendung von Meßpolen mit
niedriger Sättigungsmagnetisierung bei der Messung von nichtmagnetischen Schichten auf ferromagnetischen Unterlagen, diese Messung auf wesentlich dünneren Unterlagen durchzuführen, auf denen bei starkem Zusammenziehen der magnetischen Flußiinien
wegen der Sättigung der Unterlage keine Messung mehr möglich ist.
Zwar ist schon bei tier britischen Patentschrift 1001081 in der Meßsonde eines magnetischen
Dickenmessers ein Ferrit-Kern 63 verwendet worden. Dieser ist aber nicht halbkugelförmig abgerundet und
steht nicht mit dem Meßobjekt in Berührung, sondem ist von ihm durch den Saphir 65 getrennt, so
daß das Problem der Zusammenschnürung der magnetischen
Feldlinien nicht auftritt, auf das sich die Erfindung bezieht.
Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn der Werkstoff der Meßpole eine Koerzitivfeldstärke von
weniger als 3 Oersted, vorzugsweise weniger als 1 Oersted, sowie eine mechanische Härte von mehr
als HKf = 20 aufweist.
Ein Werkstoff, der nach der Erfindung für Meßpole von Dickenmessern vorteilhaft Verwendung findet,
besteht aus einer Legierung von Fe mit 13 bis 18 0A) Al, vorzugsweise aus Fe mit etwa 16°/o Al, und
weist eine Sattigungsmagnetisierung von 5000 bis 10000 Gauß und eine Kocrzitivfeldstärke von weniger
als 1 Oersted auf. Dabei kann zur Beeinflussung der Härte das Al bis zu 8°/o durch Si er-;tzt sein.
Geringe, die genannten Eigenschaften der Legierung nicht wesentlich beeinflusi.ende Zusätze an weiteren
Elementen sind selbstverständlich möglich.
Erfindungsgemäßc Mcßpolc mit niedriger Sättigungsmagnetisierung
sind bei den drei obengenannten Meßverfahren von Vorteil.
In Fig. 1 ist ein Dickenmesser nach dem Haftkraftprinzip
dargestellt, bei dem ein Dauermagnet 1, der mit einem Pol 2 mit niedriger Sättigungsmagnetisierung
versehen ist, von der nichtmagnetischen Schicht3, die auf ferromagnetischer Unteslagc4 liegt,
mittels der Feder 5 abge2:ogen wird. Die maximale Haftkraft wird auf der Skala 6 mittels Zeiger 7 abgelesen
und ist ein Maß für die Dicke der Schicht 3.
Den Verlauf der Haftkraftkurven zeigt Fig. 2. Darin ist di<" Haftkraft über der Schichtdicke aufgetragen.
Bei einem Meßpol mit hoher Sätligungsmagnetisierung von etwa 20000 Gauß wird die
Kurve d erhalten, bei einem solchen mit einer Sättigungsmagnetisierung von etwa 8000Gauß die Kurvet·,
die im Anfang flacher verläuft und einen weiteren Bereich überstreicht.
F i g. 3 zeigt einen Dickenmesser, bei dem ein magnetisches Gleichfeld durch die Dicke einer
Schicht beeinflußt wird. Der Fluß des Dauermagneten 8 verläuft teils durch den Nebenschluß 9 und den
Luftspalt 10 mit einem magnetfeldempfindlichen Halbleiter, z. B. einer Hallsonde 11, teils über die
Meßpole 12 und 13 durch die zu messende nichtmagnetische Schicht 14 zu der magnetischen Unterlage
15 hin. Die magnetische Feldstärke im Luftspalt des Nebenschlusses beeinflußt die Hallsonde 11, deren
Hallspannung mit dem Gerät 16 ausgewertet wird. Auch hier ergibt die Verwendung eines erfindungsgemäßen
Werkstoffes für die Meßpole 12 und 13 einen besseren Kurvenverlauf, einen größeren Meßbereich
sowie die weiteren obengenannten Voneile. Auch bei Dickenmessem mit magnetischem Wechselfeld
können die erfindungcgeniäßen Werkstoffe
Verwendung finden. Das Sehern;·, eines solchen Meßgerätes
ist in F i g. 4 dargestellt.
Auf einem Meßpol 17 ist eine Wicklung 18 aufgebracht, die als Zweig in einer Brücke 19 liegt und
vom Generator 20 mit Wechselspannung versorgt wird, in Abhängigkeit von der Dicke der zu messenden
Schicht 21 auf der ferromagnetischen Unterlage 22 tritt eine Verstimmung der Brücke 19 ein. so daß
nach Kalibrierung am Instrument 23 Werte der Schichtdicke abgelesen werden können. Bei der Messung
mit magnetischem Wechselfeld ist es besonders vorteilhaft, daß die erfindungsgemäßen Legierungen
mit niedriger Sattigungsmagnetisierung oft auch eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Dies ist
z. B. bei den genannten Fe-Legierungen mit Al und oder Si der Fall.
In bezug auf die geringe elektrische Leitfähigkeit liegen die weichmagnetischen Ferrite noch niedriger.
Da sie auch eine geringe Sattigungsmagnetisierung aufweisen, sind sie für Meßpole von Dickenmessern
erfindungsgemäß ebenfalls besonders geeignet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Magnetisches Meßgerät zur Messung der Dicke von nichtmagnetischen Schichten auf ferro- S
magnetischer Unterlage oder von magnetischen Schichten auf nichtmagnetischer Unterlage, bei
dem die zu messende Schicht mit einem oder auch mit 2 im wesentlichen halbkugelförmig ausgebildeten
Meßpolen unmittelbar berührt wird, da- <» durch gekennzeichnet, daß der oder die
Meßpole aus einem weichmagnetischen Werkstoff bestehen, dessen Sättigungsmagnetisierung weniger
als 14000 Gauß beträgt.
2. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 1, »5
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Meßpole eine Koerzitivfeldstärke von weniger als
3 Oersted aufweisen, vorzugsweise weniger als 1 Oersted.
3. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 1 *°
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Meßpole eine mechanische Härte von mehr als
HRC = 20 aufweisen.
4. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Meßpole aus einer Legierung von Fe mit 13 bis 18% AI bestehen.
5. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Meßpole aus ;iner Legierung von Fe mit etwa 16°/oAl bestehen, die eine Sättigungsmagnetisierung
von 5000 bis lOOüOGaurf und eine Koerzitivfeldstärke
von weniger als ? Oersted aufweist.
6. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Al bis zu 8%
durch Si ersetzt ist.
7. Magnetisches Meßgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Meßpole aus einem weichmagnetischen Ferrit bestehen.
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